Forum der Rasur

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Interimsbericht - Freud und Leid mit der Messerrasur

Unser sehr geschätzter Kollege @Cuchillo ist durchaus und ohne jede Hemmung in der Lage wirres Zeug von sich zu geben ;)
Allerdings verstehe ich schon was er mit seinem Beitrag zum besten gibt und versuche ihn nun etwas zu verteidigen .

Ein Anfänger brauch unbedingt ein Messer auf top Niveau !
Der besagte Anfänger traut sich kaum Druck auszuüben ganz zu schweigen von leichten Ziehschnitten oder leicht kreisende Bewegungen mit dem Messer .
Er brauch ein Messer das tadellos funktioniert , sonst schreit er nach Hilfe oder wirft den ganzen Krempel in die Tonne .

Wenn allerdings ein Messer nicht mehr die top Schärfe hat kann man durchaus mit etwas mehr Druck , leichtes kreisen und ziehen sehr gute Resultate
erzielen . Allerdings erfordert diese Vorgehensweise eine gewisse Routine .

Ich kann mir kaum vorstellen das unsere Vorfahren in Sachen Messerrasur immer super scharfe Messer zur verfügung hatten . Sie haben sich so lange mit
einem Messer rasiert bis nix mehr ab ging . Schließlich war es nicht ihr Hobby vorm Kaminfeuer Rasiermesser immer auf optimale Schärfe zu halten .
 
Unser hoch geschätzter Kollege @Fila Brasileiro ist durchaus und ohne jede Hemmung in der Lage "Anfänger" - Verhalten zum Besten zu geben:
Der besagte Anfänger traut sich kaum Druck auszuüben ganz zu schweigen von leichten Ziehschnitten oder leicht kreisende Bewegungen mit dem Messer .
Er brauch ein Messer das tadellos funktioniert , sonst schreit er nach Hilfe oder wirft den ganzen Krempel in die Tonne .
Ob er selbst so angefangen hat?

Aber ich versuche ihn nun etwas zu verteidigen, denn er hat einen wichtigen Hinweis auf "ziehende und kreisende" Schnittbewegungen gegeben. Als Schreinermeister kenne ich die Eigenschaften des "ziehenden Schnitts" bei Stecheisen und Hobeln (auch von Hobelmessern in "Abrichte" und "Dickte"), weshalb ich als Anfänger im zweiten Lehrjahr der Messerrasur gerade kürzlich mit ziehenden Schnitten experimentiert habe - doch an die "leicht kreisende" Variante habe ich bis anhin noch nicht gedacht. Somit mein Dank an Fila für die Anregung : )
 
Unser hoch geschätzter Kollege @Fila Brasileiro ist durchaus und ohne jede Hemmung in der Lage "Anfänger" - Verhalten zum Besten zu geben:

Ob er selbst so angefangen hat?

Aber ich versuche ihn nun etwas zu verteidigen, denn er hat einen wichtigen Hinweis auf "ziehende und kreisende" Schnittbewegungen gegeben. Als Schreinermeister kenne ich die Eigenschaften des "ziehenden Schnitts" bei Stecheisen und Hobeln (auch von Hobelmessern in "Abrichte" und "Dickte"), weshalb ich als Anfänger im zweiten Lehrjahr der Messerrasur gerade kürzlich mit ziehenden Schnitten experimentiert habe - doch an die "leicht kreisende" Variante habe ich bis anhin noch nicht gedacht. Somit mein Dank an Fila für die Anregung : )
@rjfaeth

Lieber Kollege ich habe so angefangen wie die meisten hier auch und zwar mit großer Verzweiflung .

Finde deinen „Ausflug " in die Ironie übrigens toll , ich mag so etwas :daumenhoch
Stecheisen , Hobel , Abrichte und Co habe ich auch in der Werkstatt stehen , einen Bezug zum „Messer im Gesicht " bekomme ich bei allergrößter
Fantasie allerdings nicht hin .
 
Stecheisen , Hobel , Abrichte und Co habe ich auch in der Werkstatt stehen , einen Bezug zum „Messer im Gesicht " bekomme ich bei allergrößter
Fantasie allerdings nicht hin .
…vielleicht mit einer kleinen „Eselsbrücke“…

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:lol
 
…so unter Tischlern…;)
Also hier noch ein doppelt kollegialer Gruß - mit einer interessanten Überlegung: Wenn Du Berufskollege TISCHLER bist, dann stammst Du vermutlich aus nördlicheren Regionen, denn im Süden nennen wir uns SCHREINER. Warum? Es gibt zwei Sorten, Kategorien von Möbel, wie man früher in manchem Fachbuch lesen konnte: Kastenmöbel und Gestellmöbel.
Eine Art "Kasten" ist der Schrein, daher der Schreiner; eine Art "Gestell" ist der Tisch, daher Tischler. Warum Tischler im Norden und Schreiner im Süden? Könnte es sein, weil es im Norden kühler ist, windiger - die Leute sind "cooler", zeigen weniger ihr Inneres nach außen, die Landschaft ist flacher, oft flach wie ein Tisch, usw. - und weil es im Süden tendenziell wärmer ist, die Leute vielleicht nach außen "gemütlicher", die Dialekte lautlich weicher, die Landschaft hügeliger (mit Höhlen, Innenräumen) usw. ?

Vom Putzhobel zum Rasierhobel ...
LG Reinhold
 
:oops: kannst Du den gewissen Grad näher benennen?
Das heisst einfach nur, dass es einen Punkt gibt, an dem das RM so stumpf ist, dass auch Technik nicht mehr weiter hilft. In der Regel wird man schon vorher nachschärfen, weil die Rasur mit zunehmender Unschärfe auch mühsamer wird.
:oops::oops: tendenziell? Heißt das dann, je stumpfer je sanfter? Also schneidet es nicht mehr und gleitet nur sanft übers Gesicht.
@Batou hat oben ja schon ausgeführt, dass zu scharfe Messer unsanft sein können, weil dann zu viel von der Epidermis mit abgetragen wird. Es stimmt also schon, weniger scharf ist besser zur Haut. Das Barthaar muss halt auch problemlos geschnitten werden. Zu stumpf geht also auch nicht. Irgendwo dazwischen gelingen die Besten Rasuren.
Da hätte ich jetzt mehr erwartet. Eine logische bzw. rationale Erläuterung.
@Fila Brasileiro hat sich schon die Mühe gemacht, das ein bischen zu erläutern. Danke dafür. Ich hatte Hemmungen das weiter zu auszuführen aus Angst, Ungeschickte lesen das, verstehen es als Anleitung und verletzen sich dann. Technik, die Schärfe reinbringt, macht das RM auch gefährlicher.
Nein das kann man nicht. Das ist, mit Verlaub Murks. Man kann die Rasur so vielleicht mehr schlecht als Recht zu Ende bringen, aber Freude macht es keine mehr und das Ergebnis fühlt sich entsprechend an.
Ich habe da andere Erfahrungen gemacht.
Unser sehr geschätzter Kollege @Cuchillo ist durchaus und ohne jede Hemmung in der Lage wirres Zeug von sich zu geben
:lol
 
Also hier noch ein doppelt kollegialer Gruß - mit einer interessanten Überlegung: Wenn Du Berufskollege TISCHLER bist, dann stammst Du vermutlich aus nördlicheren Regionen, denn im Süden nennen wir uns SCHREINER. Warum? Es gibt zwei Sorten, Kategorien von Möbel, wie man früher in manchem Fachbuch lesen konnte: Kastenmöbel und Gestellmöbel.
Eine Art "Kasten" ist der Schrein, daher der Schreiner; eine Art "Gestell" ist der Tisch, daher Tischler.
@rjfaeth
Danke für diese Erklärung , war mir nicht bekannt .
Es gibt Beiträge in unserem Forum die beim Leser schleichende „ Verblödungsgefahr " mit sich bringen .
Solche kleine Bemerkungen am Rande können entschädigen .
 
Also hier noch ein doppelt kollegialer Gruß - mit einer interessanten Überlegung: Wenn Du Berufskollege TISCHLER bist, dann stammst Du vermutlich aus nördlicheren Regionen, denn im Süden nennen wir uns SCHREINER. Warum? Es gibt zwei Sorten, Kategorien von Möbel, wie man früher in manchem Fachbuch lesen konnte: Kastenmöbel und Gestellmöbel.
Auch ich möchte mich für diese Erklärung bedanken, man lernt ja nie aus…:daumenhoch

Da es dein Strang ist, erlaube ich mir kurz OT beim Tischler/Schreiner zu bleiben. Ich komme gebürtig quasi aus der Mitte Deutschlands, aus dem wunderschönen Ruhrgebiet. Da es dort seit je her viele, wirklich viele Dialekte und Mundarten gibt, gibt es dort sowohl den Schreiner als auch den Tischler, ich persönlich bin zwar mit dem Begriff „Schreiner“ und Schreinerei aufgewachsen, in meinem Gesellenbrief steht allerdings
„Bau- und Möbeltischler“ , was aber dem grundsätzlich schönem an der Arbeit mit Holz nichts abtut. Sofern dies noch gemacht wird, zu meiner Lehrzeit (1981-84) waren Kunststofffenster auf ihrem Höhepunkt, so habe ich wohl hunderte von Kunststofffenster eingebaut, aber keine einzige Zimmertür mit Holzzarge…tja, die damaligen Zeichen der Zeit…wobei ich nach meiner Lehrzeit nur noch knapp ein 1/2 Jahr als Tischlergeselle gearbeitet habe, danach bis auf wenige Wochen nicht mehr.

Gruß
Gregor
 
Ich danke den Kollegen, die sich beteiligt haben!
Einerseits für die hilfreichen Antworten, andererseits dafür, dass hier eine zunächst offene gebliebene Auseinandersetzung recht verträglich abgerundet wurde.

Ich melde mich hoffentlich wieder zur Gesellenprüfung nach meinem dritten Lehrjahr in 2025 (im Prüfungsausschuss sind ja Fila und einige der Stammesältesten des F-d-R).

Für Fila und Gregor zum Abschluss dieses Fadens noch eine kleine - man könnte vielleich sagen: anthropologische - Ergänzung zum Thema Gestellmöbel/Tischler - Kastenmöbel/Schreiner. Ihr kennt den Ausspruch "etwas auf dem Kasten haben", der meint, jemand sei "nicht auf den Kopf gefallen", also Kopf wird gleich Kasten verstanden. Unser Schädel ist tatsächlich eine Behältnis, ein SCHREIN mit wertvollem Inhalt, der sogar mit einer Klappe zum Öffnen versehen ist - eine Klappe, die man in manchen Fällen besser gehalten hätte. Prinzip Kastenmöbel.

Als Polarität dazu die Beine, auf denen wir stehen, weshalb wir ja auch von TISCHbeinen sprechen. Prinzip Gestellmöbel oder Säulenprinzip in der Architektur. Alles Menschengemachte hat seinen Ursprung im Menschen - dies als Hypothese angewandt, könnte man auch sagen, die scharf schneidene Klinge aller Messser - einschließlich des Rasiermessers - stammt ab vom Schneidezahn, wie der Hammer von der Faust, usw. Tatsächlich gibt es feinst scharfgeschliffene steinzeitliche Klingen, die in ihrer Form Schneidezähnen (oder umgedreht Eckzähnen) verwandt sind und oft in Paaren gefunden wurden.

LG Reinhold
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Zuletzt bearbeitet:
Gestern habe ich aus gegebenem Grund einfach mal Spaß halber auf die Uhr geschaut. 10 Minuten hat die Messerrasur gedauert, 2 1/2 Durchgänge, komplett mit Einseifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es noch mehr Kollegen hier auf dem 100er Level bzw. 2. Lehrjahr, die ihre Erfahrungen beitragen würden?

Ja, hier. Bin bei ca. 130. Meinen Werdegang und den vieler anderer Senpai kann man hier gut nachlesen.

Ich kann mich in zwei, drei Durchgängen so rasieren, dass meine Haut ganz gut glatt ist und meist ohne Schnittverletzungen - immer wieder ein spezielles Erfolgserlebnis und supergutes Gefühl.

Ging mir ab ca. Rasur #50 so. Gelingt aber nicht immer. Geschnitten habe ich mich erst 2x und auch das nur ganz leicht (abgesehen von hier und da mal einem Blutpunkt, wie beim Hobel).

Ich kann die besondere haptische und visuelle Freude an schönen Messern inzwischen nachvollziehen und selbst erleben.

Bei den meisten ja. Bei größeren und/oder sehr scharfen Messern kommt vor der Freude schon immer noch ein wenig Panik auf. Nennen wir es Respekt (was ja an sich auch nicht ganz doof ist).

Ich weiß nicht, warum es an manchen Tagen sehr gut klappt und an anderen Tagen weniger gut.

Meiner Ansicht nach ist das beim Hobel auch so aber der verzeiht mehr. Messer ist imho feinmotorisch anspruchsvoller und damit hat man eben auch mehr Schwankungen abhängig von der Tagesform, solange die Bewegungen noch nicht tiefer im Hirn verankert sind. Ebenso ist es daher, zumindest für mich, auch schwieriger, so etwas wie nicht optimalen Schaum auszugleichen, d.h. ich bin abhängiger von dessen Gleit- und Schutzfähigkeiten.

Ich benötige noch relativ lange Zeit für eine Messerrasur - etwa 30-45 Minuten blockiere ich das Badezimmer, manchmal noch länger, wenn ich ganz gründlich sein will. Ich muss also auf den schnelleren Hobel zurückgreifen, wenn ich nicht genügend Zeit habe.

2 Durchgänge 20-25 Minuten, was für das Büro ausreicht und 25-30, wenn es ganz gründlich sein soll. Außer ich habe einen schlechten Tag. Dann kommen auch nochmal 5 Minuten drauf. Insgesamt sind davon aber mindestens 10 Minuten Vor- und Nachbereitung (einschäumen, alles sauber machen, etc.). Hobel benutze ich gar nicht mehr. Nur zuletzt mal auf einer Reise. Bietet mir außer mehr Zuverlässigkeit/Sicherheit keine Vorteile mehr.

Im Forum finde ich beispielsweise Stimmen, die plädieren bei zwei Durchgängen für die Abfolge von derb zu hohl, die andern genau umgekehrt. Auch die lobenswerten Umfragen bzw. Tests im Forum zeitigen meist recht verschiedene Ergebnisse. Bei den Feinheiten zur Gesellenprüfung hin, scheint alles zunehmend individuell gehandhabt zu werden.

Ich bin dann zufrieden, wenn ich das mit jedem Messer/Schliff hinreichend ordentlich hinbekomme, versuche aber erstmal, das mit ein paar wenigen Messern hinzubekommen und wenn ich die „gemeistert“ haben werde, werde ich mich den nächsten zuwenden. ). Etwaiges Ausprobieren mal außen vorgelassen. Derzeit läuft deswegen mein Experiment „30 Rasuren hintereinander mit nur einem Messer“ (hier aber konsequent kein anderes, actual count = 7).

Grundsätzlich benutze ich nur ein Messer pro Rasur. Alles andere wäre mir zu aufwändig
 
Ja, hier. Bin bei ca. 130. Meinen Werdegang und den vieler anderer Senpai kann man hier gut nachlesen.
Dieser Link ist prima! Vielen Dank! - einschließlich des Videos. Und ja, der ganze Faden ist wieder so, dass Stunden dahin gehen mit Lesen und weiteren Videos ... Für einen Einsteiger ist es nicht einfach, all die threads zu suchen und zu finden - angesichts der Menge von angesammelten Infos. Und dann hat man seine Fragen, von denen man annehmen darf, dass sie schon im Forum irgendwo erörtert worden sind, aber will nicht wieder "ewig" suchen im endlosen Labyrinth der Fäden.

Schwierigkeiten mit rechter oder linker Hand hatte ich eigentlich nur ganz zu Anfang und interessanterweise geht es mir mittlerweile links besser von der Hand als rechts, obwohl ich Rechtshänder bin.

Ich habe das auch so im Wechsel der rechten und linken Hand machen wollen, wie empfohlen und wohl von den meisten auch so gemacht, aber das hat sich so "linkisch" angefühlt, dass ich nur mit der rechten Hand rasierte und mir das mittlerweile angwöhnt habe. Ob es noch mehr Einhändige hier im Forum gibt? - oder haben sich irgendwann alle oder die meisten doch irgendwann beidhändig eingeübt!?
Deine Erfahrung lässt mich grübeln, ob ich nicht doch noch beidhändiges Rasieren anfangen sollte.
 
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