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Interimsbericht - Freud und Leid mit der Messerrasur

offtopic: jedes Mal, wenn dieser Thread in meiner "ungelesenen" Liste erscheint, lese ich: Intimbereich. Jedes mal bin ich, beim lesen, enttauscht.
 
Ich habe noch nie einen augerichteten, oder auch sonst einen, Grat an der Facette, mit meinen hauseigenen Mitteln sehen können.
Aber ich weiß, weil ich es gelegentlich aus Versehen getestet habe ;), dass ein frisch geledertes Messer einfach viel besser rasiert.
Aus dem Grund ledere ich meine Messer IMMER vor der Rasur.
Klar, kann man sich auch ungeledert, vll sogar zunächst mal ganz OK, rasieren, aber man kann auch nach 6k Barthaare schneiden. Macht nur relativ wenig Spaß, wie ich finde.

Bin mir im Klaren, dass dies hier eine eher teoretische Diskussion ist, konnte es aber nicht lassen auch mal was dazu beizutragen :D
 
efsk schrieb:
jedes Mal, wenn dieser Thread in meiner "ungelesenen" Liste erscheint, lese ich: Intimbereich
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Ich auch, und dann lese ich im ersten neuen Beitrag "Probleme an der Oberlippe", gab mir schon zu denken.


Jetzt aber mal zum Thema ledern vor, nach, zwischen, ja, nein, vielleicht, weißnicht......

Ich denke es wird total egalsein wann man ledert.
Es ist, wie Fila schon schrieb, die Barbbiere haben früher dann geledert wenn sie das Gefühl hatten es sei nötig, Schluß.
Ruhepause, ja oder nein, total egal, ich denke nicht dass sich da etwas aufrichtet, wie auch?
Unsichtbarer Bereich der Schneide, glaubt das wirklich noch einer in der heutigen Zeit und den heutigen Möglichkeiten?
VOR und nicht nach der Rasur ledern, warum?
Ich habe eine Anleitung in der das Ledern NACH und VOR empfohlen wird, beiliegend bei einem RM.
Ich denke es wird da auch wie immer sein, jeder muss seinen Weg finden.

Technik als Ursache für Zwischenledern, oder mangelnde Schärfe, immer eine wunderbare Ausrede.
Wenn man zwischenledert hat man einfach das Gefühl das Messer sei nicht scharf genug.
Warum soll es bei harten Haaren bei der Rasur nicht an Schärfe verloren haben?
Klar spielt die Schärfe und die Technik eine Rolle, aber beides ist keine Erklärung für alles.

Ich denke man sollte das alles nicht so dagmatisch sehen und einfach machen.
 
Alvaro schrieb:
Warum soll es bei harten Haaren bei der Rasur nicht an Schärfe verloren haben?
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Muss ja so sein, oder? - je nach Härte der Stoppeln (und Messerstahl) früher oder später.
Weiß hier jemand, ob dazu solche Science of Sharp Super-Aufnahmen existieren? Oder hat hier jemand Kontakt mit dem Mann, um so eine Dokumentation anzustoßen:
1. Klingen-Foto: frisch supergeschärft und geledert
2. Foto: nach der ersten Rasur
3. Foto: ungeledert nach der zweiten Rasur
weitere Fotos eventuell bis es ziept.
Dann: ledern und wieder ein Foto

Eine solche Foto-Doku fände ich wirklich wünschenswert!
 
rjfaeth schrieb:
Muss ja so sein, oder? - je nach Härte der Stoppeln (und Messerstahl) früher oder später.
Weiß hier jemand, ob dazu solche Science of Sharp Super-Aufnahmen existieren? Oder hat hier jemand Kontakt mit dem Mann, um so eine Dokumentation anzustoßen:
1. Klingen-Foto: frisch supergeschärft und geledert
2. Foto: nach der ersten Rasur
3. Foto: ungeledert nach der zweiten Rasur
weitere Fotos eventuell bis es ziept.
Dann: ledern und wieder ein Foto

Eine solche Foto-Doku fände ich wirklich wünschenswert!
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Das MIT hat sowas gemacht. Sogar mit Video. Allerdings nur mit DE oder Systemi Klinge.
Hatte ich weiter oben einen Link zu gepostet.
Wenn ich es finde (irgendwo hatte ich mal die ganze Veröffentlichung) lasse ich sie dir zukommen.
 
rjfaeth schrieb:
Danke, das hatte ich mir angesehen, aber die Videos zeigen nicht den abnehmenden Verlust an Schärfe in der extremen Vergrößerung wie man sie bei den Science of Sharp Aufnahmen sieht. Zudem sind die MIT Videos lediglich Computer-Simulationen ...
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Die habe tatsächlich einen Miniapparatur in ein SEM gequetscht. Das zu „Filmen“ war recht aufwendig.
Die ganze Veröffentlichung war in Science
Wäre bei SoS auch mal interessant, aber das Konzept dahinter ist ja das Schärfen, nicht das Abstumpfen ;)
 
Wow, diesen Science- Originalartikel hatte ich nicht angesehen, werde ihn aber demnächst studieren. Vielen Dank!
 
rjfaeth schrieb:
Wow, diesen Science- Originalartikel hatte ich nicht angesehen, werde ihn aber demnächst studieren. Vielen Dank!
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Man muss dann aber etwas auf andern Stahl „umrechnen“. Normaler Kohlenstoff Stahl, wie er in einem RM zu finden ist, ist homogener als ein Rostträger, mit seine teilweise im Vergleich recht großen Chromcarbiden.
 
Interessante Diskussion mit vielen guten und richtigen Argumenten!
Ich möchte noch zwei weitere hinzufügen. Zum einen dient das Ledern nach der Rasur einem grundlegend anderen Zweck, als das Ledern vor der Rasur. Das Ledern danach soll die Schneidkante des Messers reinigen und trocknen. Dort befinden sich nämlich auch nach gründlicher händischer Reinigung unter Wasser, noch kleine Haar- und Hautpartikel sowie winzige Wassertröpfchen, die Korrosion verursachen können.
Zum Ledern vor der Rasur wurde vieles schon gesagt. Eines möchte ich noch ergänzen und damit an mein letztes Argument des Lederns danach anknüpfen. Der sehr dünne Bereich der Schneide ist bei Karbonstahlmessern sehr korrosionsanfällig. Hier kommt es sehr schnell zu winzig kleinen, mit bloßem Auge nicht direkt sichtbaren Rostausblühungen. Auch diese sollen durch das Ledern vor der Rasur entfernt oder zumindest geglättet werden. Das alles stammt natürlich auch noch aus einer Zeit, wo nicht soviel Brimburium um die Messer gemacht wurde, wie wir das heute tun.....

Gut scharf! hatzicho
 
Lochbart schrieb:
Dazu dient bei mir der gute alte Handballenabzug. :proud
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Ich nehm da lieber Stoff (für nach der Rasur). Bei Handballenabzug hab ich eher die Befürchtung, dass Hautfett (welches gut ist um das Leder nachzufetten), Säure, Schweiß und Salz nicht das Beste für Carbonstahl sein könnte.
Vor der Rasur sieht das schon wieder anders aus, das ist das eine praktische, weil immer dabei, Sache.
 
Goofy-bee schrieb:
Ich nehm da lieber Stoff (für nach der Rasur). Bei Handballenabzug hab ich eher die Befürchtung, dass Hautfett (welches gut ist um das Leder nachzufetten), Säure, Schweiß und Salz nicht das Beste für Carbonstahl sein könnte.
Vor der Rasur sieht das schon wieder anders aus, das ist das eine praktische, weil immer dabei, Sache.
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Da ich mir vor der Rasur das Gesicht und damit auch die Hände wasche, sollten zumindest Säure (welche Säure?), Schweiß und Salz (welches Salz?) eigentlich keine Rolle spielen. Und Hautfett ist doch auch irgendwie Fett. Warum sollte das dem Messer schaden? :confused

Umgekehrt wird die Haut nicht durch irgendwelche Rückstände auf dem Messer beschädigt, was beim Lederriemen theoretisch der Fall sein könnte.
 
Lochbart schrieb:
Da ich mir vor der Rasur das Gesicht und damit auch die Hände wasche, sollten zumindest Säure (welche Säure?), Schweiß und Salz (welches Salz?) eigentlich keine Rolle spielen. Und Hautfett ist doch auch irgendwie Fett. Warum sollte das dem Messer schaden? :confused

Umgekehrt wird die Haut nicht durch irgendwelche Rückstände auf dem Messer beschädigt, was beim Lederriemen theoretisch der Fall sein könnte.
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Salz vom Schweiß hat man immer an der Hand. Wenn ich vorher zu heiß im Sommer geduscht habe, muss ich manchmal aufpassen, dass mir der Schaum im Gesicht nicht von innen verdünnt wird. :flucht1
Und die Säuren sind meist frei Fettsäuren, die auch in jedem Fett (auch in dem unverseiften Fettanteil der RS) vorkommt. Wie Hatzchio sagte, die Haut hat einen leicht sauren pH Wert.
Daher für mich Stoff nach der Rasur. Wenn du mit deiner Variante klar kommst, super. daumenh!
 
Lange genug kalt duschen zum Abschluss, dann hat sich das auch mit dem Nachschwitzen erledigt. teufel_lachend

Ich neige nicht zu schwitzigen Händen und beim Rasieren durch den ganzen Wasserkontakt und abschließendem Abtrocknen eh nicht. Dass sich die Säure der Haut irgendwie auf die Klinge überträgt würde ich ins Reich der Legende verorten aber bitte, was weiß ich schon.

Jedenfalls poliere ich die Klinge nach dem Rasieren mit nem Mikrofasertuch bis auf die Schneidkante. Dann tupfe ich den Erl und zwischen den Heftschalen mit einem Kleenex ab und gehe zuletzt 2-3x über den Handballen, der vor und nach jedem Zug nochmal mit dem (trockenen) Mikrofasertuch abgewischt wird. Bisher ist mir noch keine verrostet.

Aber hey, jede Jeck sing Steck. daumenh!
 
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