Bevor es wieder in irgendeiner der Schubladen verschwindet - hier mal ein echtes Schmuckstück. Das 778:
Eines der teuersten (Serien-) Messer, die Henckels früher hergestellt hat. Im Jahr 1930 hat ein Dutzend der Messer 171,60 RM gekostet. Etwa dreimal soviel wie ein einfaches Messer gleicher Breite und gleichem Hohlschliff in einfachen Hartgummischalen.
Nur sein größere Bruder - das 772 in 6/8 war noch teurer.
Zur zeitlichen Einordnung. Im Henckels Preisbuch von 1890 sind diese Nummern noch nicht gelistet. Im Musterbuch von 1905 taucht das 772 auf, das 778 aber noch nicht. Folglich wurde Messer etwa zwischen 1910 und 1935 produziert.
Die Verzierung/ Ziselierung auf dem Rücken entspricht derjenigen der späteren Friodur.
Das Messer ist aber noch in Silberstahl gefertigt. Das 778 ist sehr hohl geschliffen - Grad der Hohlung XIII von XIV (siehe Henckels Scala im Beitrag weiter vorne).
Der Zustand ist nahezu NOS, mit dem Messer hat sich noch niemand in den vergangenen ca. 100 Jahren rasiert. Quasi eine Jungfrau

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Die Maserung der Schalen ist fantastisch.
Am Erl die erkennbaren schwarzen Linien sind keine Risse sondern natürliche Adern im Material.
Ein Traum!
Gut scharf! hatzicho