Das Leder habe ich vor der Verarbeitung auf der Narbenseite einer kleinen Progression mit Schleifpapier unterzogen um eine gleichmäßige Oberfläche zu bekommen. Dabei ging es mit 240, 320, 600 los und mit dem 800‘er kam zum Schluß eine schöne, samtige Oberfläche dabei heraus. Bei meinen Gedanken zu dem Riemen hatte ich geplant ihn entweder zu ölen, hier wäre Kamelienöl meine Wahl gewesen, oder mit Ochsenklauenöl zu behandeln. Zum Einsatz kam dann letzteres, da es lt. meinen Recherchen das Leder auch bereits nach einmaliger Anwendung weich und geschmeidig machen soll. Aufgetragen habe ich es einfach mit einem Pinsel von der Fleischseite her, nach einer entsprechenden Wirkzeit (ca.12-18h) wird es durch das Leder bis zur Narbenseite von selbst durchziehen, also sparsam anwenden. Nach einer Pause über Nacht war es dann auch recht großflächig durchgezogen, da, wo es noch sehr helle Stellen gab, wurde etwas „nachjustiert“. Das schöne am Ergebnis war auch die gewonnene Geschmeidigkeit, welche durch das Ochsenklauenöl erreicht wurde, ausgehend vom Ursprungszustand in Verbindung mit dem Öl ist wohl kein aufwendiges walken mehr notwendig.
Bei dem Teil mit (vermutlich) Baumwolle, danke ich hier
@Drechsler für die Abgabe des Materials aus seinem Bestand. Da es keine genaueren Beschreibungen zu dem Gebinde beim Erwerb gab und bei genauerer Betrachtung gehe ich aber von Baumwolle aus. Bei Versuchen mit einem Feuerzeug oder Lötkolben konnten ich kein Verhalten feststellen, wie es etwa Kunststoff macht, wenn es Hitze oder offener Flamme ausgesetzt wird, das Material glimmt ein wenig, brennt aber nicht, schmilzt nicht und zieht auch keine Fäden o.ä..
Die Enden habe ich mit drehbaren Karabiner und D-Ringen versehen, als „Paarbindung“ kam noch ein massiver Ring zum Einsatz. Beide Seiten beim Leder sind mit Kövolfix verklebt worden, dieser Kontaktkleber ist ein hervorragend für Leder geeignet, da er nach dem Abbinden auch u.a. relativ flexibel bleibt, beim Baumwollriemen habe ich lieber Patex Gel genommen, da vorherige Versuche mit Kövolfix nicht sehr vielversprechend aussahen. Da bekanntermaßen das Auge ja mitrasiert habe ich die Enden noch zusätzlich mit Buchschrauben versehen. Als Premiere habe ich mich auch als Sattler versucht und Nadel und Faden geschwungen, allerdings keine „Sattlernaht“, sondern unter Zuhilfenahme einer Nähale mit Unterfaden. Das war dann aber auch nicht ganz so einfach, aber was ist schon einfach…alles für den Dackel - alles für den Club.
Erste Einsätze habe ich erfolgreich durchgeführt, das Leder hat einen schönen, festen Abzug, d.h. da ist schon ein gewisser Widerstand zu spüren, genauso wollte ich das, gehe aber auch davon aus, das sich das über die Dauer der Nutzung in Richtung „glatt“ verschieben wird. Den Baumwollteil muss ich noch genauer mit verschiedenen Messern systematisch vergleichen, geschadet hat er bis jetzt aber bei keinem Einsatz.
Gesamtlänge (inkl. Aufhängung): 68cm