Forum der Rasur

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Kleine Riemen Bastelei

Hab vorhin meinen Lederriemen "abgeschliffen" (600 / 1200)
Sieht zwar nicht so aus, aber der ist schön "glatt wie ein Kinder..."
(auf die nächsten 1000 Rasuren :flucht1)
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Gruß Brille
 

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Hängeriemen mit Leder/Baumwolle (?)


Hier habe ich meine neuste Riemenbastelei, ein zweiteiliger Höngeriemen mit Rindleder und (vermutlich) Baumwolle.


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Das Leder habe ich vor der Verarbeitung auf der Narbenseite einer kleinen Progression mit Schleifpapier unterzogen um eine gleichmäßige Oberfläche zu bekommen. Dabei ging es mit 240, 320, 600 los und mit dem 800‘er kam zum Schluß eine schöne, samtige Oberfläche dabei heraus. Bei meinen Gedanken zu dem Riemen hatte ich geplant ihn entweder zu ölen, hier wäre Kamelienöl meine Wahl gewesen, oder mit Ochsenklauenöl zu behandeln. Zum Einsatz kam dann letzteres, da es lt. meinen Recherchen das Leder auch bereits nach einmaliger Anwendung weich und geschmeidig machen soll. Aufgetragen habe ich es einfach mit einem Pinsel von der Fleischseite her, nach einer entsprechenden Wirkzeit (ca.12-18h) wird es durch das Leder bis zur Narbenseite von selbst durchziehen, also sparsam anwenden. Nach einer Pause über Nacht war es dann auch recht großflächig durchgezogen, da, wo es noch sehr helle Stellen gab, wurde etwas „nachjustiert“. Das schöne am Ergebnis war auch die gewonnene Geschmeidigkeit, welche durch das Ochsenklauenöl erreicht wurde, ausgehend vom Ursprungszustand in Verbindung mit dem Öl ist wohl kein aufwendiges walken mehr notwendig.

Bei dem Teil mit (vermutlich) Baumwolle, danke ich hier @Drechsler für die Abgabe des Materials aus seinem Bestand. Da es keine genaueren Beschreibungen zu dem Gebinde beim Erwerb gab und bei genauerer Betrachtung gehe ich aber von Baumwolle aus. Bei Versuchen mit einem Feuerzeug oder Lötkolben konnten ich kein Verhalten feststellen, wie es etwa Kunststoff macht, wenn es Hitze oder offener Flamme ausgesetzt wird, das Material glimmt ein wenig, brennt aber nicht, schmilzt nicht und zieht auch keine Fäden o.ä..

Die Enden habe ich mit drehbaren Karabiner und D-Ringen versehen, als „Paarbindung“ kam noch ein massiver Ring zum Einsatz. Beide Seiten beim Leder sind mit Kövolfix verklebt worden, dieser Kontaktkleber ist ein hervorragend für Leder geeignet, da er nach dem Abbinden auch u.a. relativ flexibel bleibt, beim Baumwollriemen habe ich lieber Patex Gel genommen, da vorherige Versuche mit Kövolfix nicht sehr vielversprechend aussahen. Da bekanntermaßen das Auge ja mitrasiert habe ich die Enden noch zusätzlich mit Buchschrauben versehen. Als Premiere habe ich mich auch als Sattler versucht und Nadel und Faden geschwungen, allerdings keine „Sattlernaht“, sondern unter Zuhilfenahme einer Nähale mit Unterfaden. Das war dann aber auch nicht ganz so einfach, aber was ist schon einfach…alles für den Dackel - alles für den Club.​


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Erste Einsätze habe ich erfolgreich durchgeführt, das Leder hat einen schönen, festen Abzug, d.h. da ist schon ein gewisser Widerstand zu spüren, genauso wollte ich das, gehe aber auch davon aus, das sich das über die Dauer der Nutzung in Richtung „glatt“ verschieben wird. Den Baumwollteil muss ich noch genauer mit verschiedenen Messern systematisch vergleichen, geschadet hat er bis jetzt aber bei keinem Einsatz.​


Gesamtlänge (inkl. Aufhängung): 68cm
Nutzbare Länge: 48cm Breite: 7cm

Gruß
Gregor


Materialien/Bezugsquellen:

Lederriemen

Lederversand Berlin

Ochsenklauenoel

Karabinerhaken

D-Ring

Rundring

Buchschrauben
 
Sieht klasse aus! Falls Du irgendwann doch eine Sattlernaht machen möchtest... ist nicht schwer. Aber an dieser Stelle vermutlich auch nicht nötig. Die Sattlernaht hat ja den Vorteil, dass sie sich an einigen Stellen lösen oder durchscheuern kann und trotzdem nicht aufgeht. Die Gefahr bei unseren Riemen ist da, zumindest zu unserer Lebzeit, eher gering.

Ich nutze die Chance und mache noch mal Werbung für das vermutliche Baumwollmaterial. Wenn jemand möchte, die Rolle hat noch weit über 30cm im Durchmesser. Einfach melden und ich schicke euch einen Meter für die Versandkosten.
 
Sieht klasse aus! Falls Du irgendwann doch eine Sattlernaht machen möchtest... ist nicht schwer.
Vielen Dank!
Es wird da mit Sicherheit noch das eine oder andere Projekt folgen, bei denen es auch wieder
zu Näharbeiten mit Leder kommen wird. Bis es aber dahingehend so weit ist, werde ich mir
vorher mit Sicherheit ein „Näh-Pferd“ anschaffen bzw. selber bauen. Ich habe zwar eins, ist
aber irgendwie nix halbes und nix ganzes…

:)
 
Eine neue Riemenbastelei…Selfmade-Riemen Nr.2


Hier möchte ich euch meine neue Riemenkreation vorstellen. Ich nenne es bewusst „Kreation“, denn wenn ihr die Links der Materialliste anschaut, werdet ihr den Bezug zu kreativen Ideen vielleicht nachvollziehen können. Nicht nur das Material in der gleichen Breite von 70mm zu finden, war nicht einfach, da mussten auch Materalstärke, Beschaffenheit und Feinheit (Verwebung) passen. Ich habe da schon in manch „Verwendungsfremden“ Stöberkisten suchen müssen, wurde aber letztendlich doch fündig, so ist z.B. beim kombinierten Riemen der Teil aus Baumwolle im richtigen Leben ein Docht für Öllampen…
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Neben dem naturbelassenem Rindlederriemen gesellt sich dieses Mal ein kombinierter Doppelriemen, eine Seite ist Leinen/Flachs und die andere Seite ist Baumwolle. Beide Materialien sind zu 100% naturbelassen und somit frei von Kunststofffasern. Beide Riemen, sowohl der Lederriemen als auch der Kombiriemen haben eine reine Arbeitslönge von 450mm bei jeweilig 70mm Breite, inklusive der Beschläge sind die Riemen jeweils 700mm lang und haben neben einem massiven D-Ring unten, einen um 360° drehbaren Karabinerhaken oben.​

Kombiriemen 5klein550.jpg


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Den Riemen aus Rindleder habe ich einer Progression mit Schleifpapier, 240/400/600/800 „unterzogen“ und im Anschluss natürlich mit dem Staubsauger und Polsterdüse penibel gereinigt, so ergab sich eine sehr feine, fast als samtig-flauschige zu bezeichnende Oberfläche. Auf eine weitere Behandlung z.B. mit Ochsenklauen- oder Kamelienöl habe ich diesmal verzichtet, da bereits mein Selmade-Riemen Nr.1 mit Ochsenklauen-Öl behandelt ist. Die Anwendungen werden es zeigen, ob ich bei dem neuen Lederriemen evtl. nachträglich noch etwas zur Oberflächenveredelung mache, geplant habe ich da aber erst einmal nichts.

Die jeweiligen Enden der beiden Riemen habe ich mit Leder verstärkt um die Beschläge aufnehmen zu können. Vor dem Vernähen und dem Verschrauben habe ich aber wie bereits bei meinem Selfmade-Riemen Nr.1 die Lederlaschen und das jeweiligen Riemenmaterial mit Pattex-Kraftkleber (Gel) verklebt. Dies alleine hätte mit Sicherheit in Bezug auf die Stabilität schon gereicht, aber wie das so ist, das Auge rasiert ja bekanntlich mit. Also habe ich mich erneut mit der Nähahle daran gemacht und alles per Hand mit einem gewachsten Zwirn vernäht. Hier möchte ich auch wieder meinen Respekt ggü. dem Beruf des Sattlers/Schuhmacher zum Ausdruck bringen, die Nadel mit der Hand z.B. durch die drei Lederschichten zu bringen, dabei gerade und gleichmäßig in den Abständen etc. zu bleiben, ist schon mal nicht so einfach, wie es scheint…und wie man es bei meinen Nähten auch sieht, nicht unbedingt gelungen.
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Wie die Riemen arbeiten, bzw. wie das Ergebnis des Abziehens sein wird, da interessiert mich vor allem der Kombiriemen, beim Rindsleder zeigten einige Testabzüge und das gestrige Ledern des J.A.Henckels Friodur vor der RdT dass er ein tadelloses Ergebnis abliefert und sehr gut funktioniert. Alles andere wird sich zeigen und freue mich schon auf die ersten Erfahrungen mit dem Kombinierten, wenn er Teil meiner nächsten Progressionen wird. Ich schaue auch hier, dass ich meine Erfahrungen damit dann in einem Bericht posten werde.​

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Anbei wie immer die Materialliste & Bezugsquellen:

Der Lederriemen

Der Leinen-/Flachsriemen

Der Baumwollriemen

D-Ring & Karabinerhaken

Buch- bzw. Gürtelschrauben

Ber-Fix Textilkleber





Allen Angaben ohne Gewähr - Fehler sollen nicht passieren, es passiert aber hier & da.
(©by Gregor Langer)



Gruß
Gregor
 
Wieder einmal ein sehr schöner Bericht, es ist immer schön Mitglieder beim experimentieren begleiten zu dürfen
 
Da ich einen DIY-Riemen an einem Bekannten weitergegeben habe, habe ich meine letzten beiden Rohlinge gestern fertig gemacht.
Beide mit Schleifpapier geschliffen bis 1000er Körnung und mit etwas Klauenöl eingeschmiert. Den dunkleren habe ich noch mit roter Paste (Eisenoxid, FeOx) eingerieben, hatte ich noch nicht :)

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Fügen sich ganz gut ein, die Beiden.
Finde ich :)

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Nu ist aber auch eigentlich gut
:proud
 
roter Paste (Eisenoxid, FeOx) eingerieben, hatte ich noch nicht
:daumenhoch
Ich habe einen Jeanshängeriemen und einen Yaklederstoßriemen mit Eisenoxid von Kremer behandelt. Ich benutze die Riemen hin- u. wieder zum Auffrischen (20-25 Wechselzüge), wenn ein Messer an und für sich noch gut rasiert oder beim Neuschärfen nach den Finisher, wenn ein HT schon erfolgreich klappt. Das FeOx ist alles andere als stark abrasiv. Es bringt daher nur noch eine minimale Verbesserung, wenn die Schneide vorher schon top ist. Ansonsten merkt man womöglich nur wenig oder sogar garnichts.
 
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