Eine neue Riemenbastelei…Selfmade-Riemen Nr.2
Hier möchte ich euch meine neue Riemenkreation vorstellen. Ich nenne es bewusst „Kreation“, denn wenn ihr die Links der Materialliste anschaut, werdet ihr den Bezug zu kreativen Ideen vielleicht nachvollziehen können. Nicht nur das Material in der gleichen Breite von 70mm zu finden, war nicht einfach, da mussten auch Materalstärke, Beschaffenheit und Feinheit (Verwebung) passen. Ich habe da schon in manch „Verwendungsfremden“ Stöberkisten suchen müssen, wurde aber letztendlich doch fündig, so ist z.B. beim kombinierten Riemen der Teil aus Baumwolle im richtigen Leben ein Docht für Öllampen…
Neben dem naturbelassenem Rindlederriemen gesellt sich dieses Mal ein kombinierter Doppelriemen, eine Seite ist Leinen/Flachs und die andere Seite ist Baumwolle. Beide Materialien sind zu 100% naturbelassen und somit frei von Kunststofffasern. Beide Riemen, sowohl der Lederriemen als auch der Kombiriemen haben eine reine Arbeitslönge von 450mm bei jeweilig 70mm Breite, inklusive der Beschläge sind die Riemen jeweils 700mm lang und haben neben einem massiven D-Ring unten, einen um 360° drehbaren Karabinerhaken oben.
Den Riemen aus Rindleder habe ich einer Progression mit Schleifpapier, 240/400/600/800 „unterzogen“ und im Anschluss natürlich mit dem Staubsauger und Polsterdüse penibel gereinigt, so ergab sich eine sehr feine, fast als samtig-flauschige zu bezeichnende Oberfläche. Auf eine weitere Behandlung z.B. mit Ochsenklauen- oder Kamelienöl habe ich diesmal verzichtet, da bereits mein Selmade-Riemen Nr.1 mit Ochsenklauen-Öl behandelt ist. Die Anwendungen werden es zeigen, ob ich bei dem neuen Lederriemen evtl. nachträglich noch etwas zur Oberflächenveredelung mache, geplant habe ich da aber erst einmal nichts.
Die jeweiligen Enden der beiden Riemen habe ich mit Leder verstärkt um die Beschläge aufnehmen zu können. Vor dem Vernähen und dem Verschrauben habe ich aber wie bereits bei meinem Selfmade-Riemen Nr.1 die Lederlaschen und das jeweiligen Riemenmaterial mit Pattex-Kraftkleber (Gel) verklebt. Dies alleine hätte mit Sicherheit in Bezug auf die Stabilität schon gereicht, aber wie das so ist, das Auge rasiert ja bekanntlich mit. Also habe ich mich erneut mit der Nähahle daran gemacht und alles per Hand mit einem gewachsten Zwirn vernäht. Hier möchte ich auch wieder meinen Respekt ggü. dem Beruf des Sattlers/Schuhmacher zum Ausdruck bringen, die Nadel mit der Hand z.B. durch die drei Lederschichten zu bringen, dabei gerade und gleichmäßig in den Abständen etc. zu bleiben, ist schon mal nicht so einfach, wie es scheint…und wie man es bei meinen Nähten auch sieht, nicht unbedingt gelungen.
Wie die Riemen arbeiten, bzw. wie das Ergebnis des Abziehens sein wird, da interessiert mich vor allem der Kombiriemen, beim Rindsleder zeigten einige Testabzüge und das gestrige Ledern des J.A.Henckels Friodur vor der RdT dass er ein tadelloses Ergebnis abliefert und sehr gut funktioniert. Alles andere wird sich zeigen und freue mich schon auf die ersten Erfahrungen mit dem Kombinierten, wenn er Teil meiner nächsten Progressionen wird. Ich schaue auch hier, dass ich meine Erfahrungen damit dann in einem Bericht posten werde.
Anbei wie immer die Materialliste & Bezugsquellen:
Der Lederriemen
Der Leinen-/Flachsriemen
Der Baumwollriemen
D-Ring &
Karabinerhaken
Buch- bzw. Gürtelschrauben
Ber-Fix Textilkleber
Allen Angaben ohne Gewähr - Fehler sollen nicht passieren, es passiert aber hier & da.
(©by Gregor Langer)
Gruß
Gregor