Forum der Rasur

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Meine Erlebnisse zum Messereinstieg

Rettichwolf

Active Member
Hallo liebe Forumskollegen

Ihr denkt jetzt sicherlich, oh ne, nicht schon wieder so ein Strang. :p Ich wusste einfach nicht, ob ich einen bestehenden ergänzen oder einen neu erstellen soll. Also hier sind wir!

Meine zwei geschärften Messer aus dem MH sind ja bereits unterwegs. Der Breite Juchtenlederriemen sollte auch bald ankommen.

Dann dachte ich mir, ich könne ja noch ein günstiges Shavette kaufen um damit ein wenig zu üben, bis die Messer in meiner Wohnung sind. Also eines am Samstag noch gekauft und heute ausprobiert. Der erste Durchgang mit der Wuchsrichtung war äusserst angenehm, ohne Irritationen oder Blut. Haltewinkel war etwa 20-30°, es war jedoch sehr unsauber (wie auch beim Hobeln im ersten Druchgang). Das sah dann ein wenig anderst aus quer zur Wuchsrichtung. Da hatte ich merklich mehr Wiederstand an der Klinge. Es zog und ziepte ein wenig, zudem gab es ein wenig Blut. Auch nach diesem Durchgang empfand ich die Rasur noch nicht als alltagstauglich bzw DFS. Gegen die Wuchsrichtung war der Wiederstand so gross, dass das Shavette nach ca 1cm anfing zu stoppen oder zu springen. Es war unmöglich einen Zug in foller länge durchzuziehen. Ob mit leichter oder festerer Hand, locker oder bestimmt. Zwei Winkel habe ich ausprobiert, ganz flach auf der Haut aufliegend, was besser ging als einen kleinen Winkel von etwa 10-15°. Die Haut habe ich immer schön gespannt. Es floss natürlich noch ein wenig mehr Blut.

Mein erstes Fazit:
  • Die Rasur war mit drei Durchgängen m-q-g praktisch sauber wie mit dem Hobel ohne nachbessern, also DSF. Gewisse stellen waren sogar BBS!
  • Das Rasurgefühl quer und vorallem gegen den die Wuchsrichtung war nicht angenehm. Wie soll sich das nur mit der Zeit und Technik verbessern? Hat das vermutlich einfach etwas mit meinem Bart zu tun? Meine Hobel stocken auf jedenfall auch teilweise gegen die Wuchsrichtung.
  • Es floss Blut, nichts extremes was nach dem Aftershave noch wirklich sichtbar gewesen ist, aber es gab schon einige Stellen. Nebst diesen Stellen gab es keine wirklichen Irritationen.
  • Im Total bin ich doch positiv überrascht, dass ich eine komplette saubere Rasur auf dem ersten Versuch hingekriegt habe, ohne mir dabei eine richtige Schnittstelle einzufangen.
  • Wäre das Blut nicht und das unangenehme Gefühl bei den quer und gegen Druchgänge, würde ich sage, ich hätte die Rasur bereits gemeistert :eek:
 
Wobei ich eher die Dinger ala Sedef meinte. Die echten Shavettes sind doch wieder anders, wobei ich noch nie eines in der Hand hatte. Mag sein, dass das Rasurgefühl bei den echten Shavettes näher an dem eines Rasiermessers ist.
 
Deswegen muss man sich immer wieder die (durchaus berechtigte) gleiche Frage stellen: Warum muss man sich die Rasur mit Messer oder Shavette antun, wenn man mit dem Hobel ein besseres Ergebnis ohne unnötigen Blutverlust erreichen kann? Klar ist es interessant, sich damit zu beschäftigen (mit allem was dazugehört), aber es ist vor allem anfänglich deutlich teurer und das Ergebnis fraglich und nicht immer gleich reproduzierbar, da das Messer mal mehr, mal weniger scharf ist...
Jeder ist seines (Rasur-)Glückes Schmied... rasierensmilie
 
Deswegen muss man sich immer wieder die (durchaus berechtigte) gleiche Frage stellen: Warum muss man sich die Rasur mit Messer oder Shavette antun, wenn man mit dem Hobel ein besseres Ergebnis ohne unnötigen Blutverlust erreichen kann? Klar ist es interessant, sich damit zu beschäftigen (mit allem was dazugehört), aber es ist vor allem anfänglich deutlich teurer und das Ergebnis fraglich und nicht immer gleich reproduzierbar, da das Messer mal mehr, mal weniger scharf ist...
Jeder ist seines (Rasur-)Glückes Schmied... rasierensmilie
Die Ergebnisse mit dem Hobeln sind nicht besser als meine erste Rasur mit dem Shavette. Ich bringe mit dem Hobel keine gründlichere Rasur hin. Das Blut ist sicherlich eine Frage der Übung und Technik. Nur beim unangenehmen Gefühl quer und gegen die Wuchsrichtung und beim stetigen stocken bin ich mir nicht wirklich sicher, ob das wirklich an der Technik liegt oder doch einfach mit dem Equipment und meiner Bartbeschaffenheit zu tun hat.

Aber ich gebe dir recht, wenn man eine einfache Rasur will, ist der Hobel sicherlich die bessere Wahl. Aber ich bin ja auch kein Hobelanfänger mehr und suche eine neue Herausforderung.
 
Die Ergebnisse mit dem Hobeln sind nicht besser als meine erste Rasur mit dem Shavette. Ich bringe mit dem Hobel keine gründlichere Rasur hin.
Da würde ich (!) eher an meiner Hobel-Technik oder der Hobel-Klingenkombi feilen, bis ich dort am Ende des Möglichen angekommen bin, bevor man sich mit ner "neuen" Art der Rasur befasst. Prinzipiell muss mit den üblichen Verdächtigen aus der Hobel-Zunft (Mühle R89 & Co.) BBS oder DFS grundsätzlich ohne Blutverlust möglich sein. Oder auch mal nen Slant ausprobieren, das hat bei mir als Upgrade zum Merkur 34C eine bemerkenswerte Verbesserung gebracht...
Aber klar: nicht nur vom Wortlaut her ist die Messerrasur eine neue Herausforderung... Ich habe es dann mehr als frustriert sein lassen - für mich war es eine Enttäuschung, wo ich zum Glück (oder deswegen) nicht ganz so viel Geld in den Sand gesetzt habe...:headbanger1
 
Ich habe es dann mehr als frustriert sein lassen - für mich war es eine Enttäuschung,
Das ist sehr schade.
Wenn Dir aber damit nichts fehlt, ist alles i.O. Für mich war schon als junger Bursche so eine Messerrasur faszinierend. Wenn ich das nicht durchgezogen hätte, würde mir ganz sicher etwas fehlen. Wobei es weniger um BBS etc. geht, als um das Ritual.

@Rettichwolf Viele sagen, daß ein WKM mit DE bzw. halben DE Klingen, weniger angenehm oder unsauberer ist. Ich kam auch nicht damit zurecht. Meiner Meinung nach biegen sich die Klingen noch schneller an einem harten Bart, als es ein vollhohles Messer tut. Bessere, bis sehr gute Erfahrungen, habe ich mit einem feather WKM und den AC Klingen gemacht. Da gibt es auch nur zwei handvoll Klingen, die man ausprobieren muß/kann.
Trotz Alledem, bleibt für mich eine Rasiermesser die einzige Alternative zum Hobel. Hier gibt es auch Viele, die unter der Woche die schnelle Hobelrasur anwenden und am WE einen schöne Messerrasur zelebrieren.
Wenn Du also keine allzu großen Aversionen mit dem WKM aufgebaut hast, wirst Du Freude an der Messerrasur entwickeln. Es braucht nur ein wenig Geduld.
 
mein Ziel ist definitiv die Messerrasur.
Das ist gut so.

Das WKM würde ich eher in den Urlaub mitnehmen oder so,
Das ist nachvollziehbar. Da hilft nur Beten: "Lieber Gott gib mir Geduld, aber ein bisschen plötzlich!"

und ich war einfach neugierig.
Für den Urlaub (Handgepäck-Flugreise) habe ich mir ein Feather DX WKM zugelegt. Für alle anderen Urlaubsreisen packe ich mit zwei Messer ein.
 
lieber rettichwolf, ich habe ende jahr (2024) ebenfalls mit einem wkm angefangen. jetzt habe ich die dritte rasur mit dem RM (hier im MH gekauft) hinter mir und bin begeistert. viel sanfter als ein WKM.
ich hatte die gleichen problemchen, mit dem messer gibt es nur blutige cuts aus folgenden persönlichen gründen:
  • je mutiger desto blutiger
  • unachtsamkeit
wenn ich nicht ausprobieren würde und meine frau mir mal bei der rasur kein youtube video zeigen muss und mich in ruhe lassen könnte dann wäre es eine super rasur.
also freu dich auf deine RM und dann hilft nur üben, mitlerweile klappt sogar eine fast BBS mit dem messer…
 
Bei der Rasur gegen den Strich muss man nicht „durchziehen“. Da kann man auch kurze Tikkitakka-Striche fahren. Guck dir mal die YT-Videos von Barber Dave an. Der macht immer nur relativ kurze Bewegungen. Und der ist professioneller Barbier.
Habe ihn auf YT gesehen. Aber auch bei ihm sieht es ganz locker aus und ohne dass das Messer würde zum totalen Stop kommen und er deswegen einen neuen Zug machen müsste. Ich hoffe sehr, dass wird mit einem richtigen Messer um einiges besser sein als jetzt mit dem WKM.
 
Aber auch bei ihm sieht es ganz locker aus ...
Hast Du einmal einen Bauern gesehen, der mit der Sense das Gras mäht, oder einen Hürdenläufer, wenn er über die Hürde springt?
Für mich sieht das auch ganz locker aus, weiß aber, wieviel Übung dahinter steckt. Also eher beim Mähen mit der Sense als beim Hürdenlauf.
Man spricht im allgemeinen von 100 Rasuren, die man hinter sich bringen soll, damit man die Messerrasur "kann". Manchmal geht es schneller, manchmal dauert es länger. Aber nach zwei Wochen täglicher Übung, wirst auch Du Fortschritte bemerken.
Es muß zu Anfang ja auch keine komplette Rasur sein. Ein paar Tage 1. Durchgang und dann alle weiteren 2-3 Tage die Rasurrichtungen erweitern.
 
Klar ist es interessant, sich damit zu beschäftigen (mit allem was dazugehört), aber es ist vor allem anfänglich deutlich teurer und das Ergebnis fraglich und nicht immer gleich reproduzierbar, da das Messer mal mehr, mal weniger scharf ist...
Klar ist es die Messerrasur nicht die billigste Rasur. Aber, wenn man es bei einem oder 2 Messer belässt, was benötigt man denn noch? Einen Riemen, klar.

Aber Seife, AS etc... benötigt man auch ebenfalls bei der Hobel und Systemrasierer Rasur. Von daher, unentschieden.
Das Ergebnis soll fraglich und nicht reproduzierbar sein? Wie kommst du darauf. Es ist weder eine fragliches Ergebnis und es ist durchaus reproduzierbar.

Meine Messer jedenfalls sind immer scharf.

Das WKM würde ich eher in den Urlaub mitnehmen oder so
Warum? Welche Vorteile verspricht du dir im Urlaub vom WKM? Dass du das Mitnehmen eines Riemens sparst vielleicht?

Ehrlich gesagt, als ich vor über 50 Jahren mit dem Hobel angefangen habe, war das Ergebnis äußerst fraglich, ungründlich und stets mit Cuts und Schmissen verbunden.
Daher, alles eine Frage der Übung.

Es geht nicht (nur) um das Ergebnis, sondern um den Weg. Die klassische Rasiermesser Rasur ist eine Passion und ein Hobby.
 
Hast Du einmal einen Bauern gesehen, der mit der Sense das Gras mäht, oder einen Hürdenläufer, wenn er über die Hürde springt?
Für mich sieht das auch ganz locker aus, weiß aber, wieviel Übung dahinter steckt. Also eher beim Mähen mit der Sense als beim Hürdenlauf.
Man spricht im allgemeinen von 100 Rasuren, die man hinter sich bringen soll, damit man die Messerrasur "kann". Manchmal geht es schneller, manchmal dauert es länger. Aber nach zwei Wochen täglicher Übung, wirst auch Du Fortschritte bemerken.
Es muß zu Anfang ja auch keine komplette Rasur sein. Ein paar Tage 1. Durchgang und dann alle weiteren 2-3 Tage die Rasurrichtungen erweitern.
Genau das hoffe ich ja, dass mir einfach die Übung fehlt, und dass es dann mit der Zeit auch für mich angenehmer wird. Komischerweise hatte ich gegen die Wuchsrichtung am Hals wo es an unangenehmsten war, kein Blut oder Irritationen danach... Alle Irritationen sowie Blut warem ums Kinn, seitlich oder oberhalb. Und dann noch an der Kinnlinie beim querfahren zur Wuchsrichtung, also entlang der Kinlinie für mich, von den Ohren zum Kinn entlang. Und der 1. Durchgang war mit der Wuchsrichtung war so, wie wenn ich einen Hobel benützen würde.

Warum? Welche Vorteile verspricht du dir im Urlaub vom WKM? Dass du das Mitnehmen eines Riemens sparst vielleicht?
Ist vielleicht keine gute Idee für den Urlaub. Ich dachte eher daran falls was verloren geht auf der Reise etc. Ein WKM das 20 Euro kostet und 1 Euro Klingen wären dann nicht so tragisch. Jedoch habe ich im Urlaub die Erfahrung gemacht, dass die Spiegel, das Licht und der Platz im Bad nicht optimal sind. Teilweise so schlecht, dass ich gar keine Lust habe mich zu Rasieren, oder die Rasur einfach kein genuss wird. Und ich rede von 3-4 Sterne Hotels, keine bauanfälligen Hütten. Vermutlich ist also der Hobel einach die bessere Wahl für die Urlaubszeit.
 
Welche Vorteile verspricht du dir im Urlaub vom WKM? Dass du das Mitnehmen eines Riemens sparst vielleicht?
Ich sehe den Vorteil eines Reise WKM nur dann, wenn man einen Handgepäck Flug unternimmt. Da kann man die Klinge vorab ins Hotel / Unterkunft senden, wenn man nicht weiß, ob es vor Ort Versorgung gibt. Bei AC Klingen meist unwahrscheinlich.
Das mit dem Riemen habe ich mit einem Mini Stoßriemen gelöst. Es ginge auch ein Jeansriemen, den man klein verpacken kann oder einfach den Handabzug. Ich habe für meine Kulturbeutelrolle und meine Rasurkiste, je ein kleines Stück Leder auf eine Brettchen geklebt. An der Tischkante aufgelegt, eine einfach zu nutzende Angelegenheit, um meine Reise-Koraat abzuziehen.

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Und ich rede von 3-4 Sterne Hotels, keine bauanfälligen Hütten. Vermutlich ist also der Hobel einach die bessere Wahl für die Urlaubszeit.
Da ich selbst auf Hüttentour meine tägliche Rasur absolvieren möchte, ist an meiner Rolltasche ein Minispiegel per Klett angebracht. Die Kratzschutzfolie wird vor dem Gebrauch abgezogen. Zugegeben sehr klein, aber ausreichend. Ich nehme ihn aber auch nur, wenn ich mich vor der Berghütte rasiere (SV Hütte ohne Zuschauer). Denn bei den Waschgelegenheiten, sind normalerweise große Spiegel vorhanden.

Gerade bemerkt :oops: Der Filmdöschen-Streuer fürs Talkumpuder scheint nicht reisetauglich zu sein. Der wird ersetzt.

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