So, nachdem ich gestern meinen Oneblade Genesis V1, also das erste Modell aus 2014, erhalten habe und auch erstmalig benutzt habe, wollte ich meine Eindrücke mal hier niederschreiben.
Kurze Vorgeschichte: seit ich mit der Nassrasur mit Rasierhobeln begonnen habe, hatte ich viel über die möglichen Hobel gelesen und schon früh hatte der Oneblade Genesis Begehrlichkeiten geweckt, allerdings war ich erschrocken über die Bindung an die teure und laut Foristen nur bedingt für 1-3 Rasuren nutzbare Featherklinge. Allerdings war die erste Version des Genesis noch so gebaut, dass die Personna GEM SE nach Entfernung des Alurückens in den Genesis passt. Also habe ich meine Fühler seit Juli ausgestreckt und letztendlich in der kleinen Bucht einen vertrauenswürdigen Verkäufer eines gut erhaltenen V1 Genesis gefunden, zu einem doch sehr stolzen Preis konnte ich den Genesis erstehen.
Nach dem Auspacken zeigte sich das tadellose Stück Edelstahl noch etwas schöner als erwartet. Dennoch folgte die Desinfektion und das Ultraschallbad. Der Verkäufer legte eine 100er Packung GEM-Klingen bei und auch der Hobelständer und die Echtleder-Tasche waren in sehr gutem Zustand, scheint alles wenig benutzt.
Erstmal wurde der Alu-Rücken einer GEM-Klinge im Schraubstock mit einer Zange entfernt (geht wohl auch mit dem Taschenmesser
) und die Klinge flutschte in den dafür vorgesehen Spalt am Kopf des Genesis. Allerdings war ich dann überrascht, was sich für ein Klingenüberstand zeigte. Ich bin ja aufgrund meiner bislang noch kurzen Zeit in der Nutzung von Rasierhobeln doch sehr vorsichtig und mag lieber die sanften Gesellen und verzichtete weitestgehend auf ein BBS.
Ich habe mich dennoch getraut die erste Kopfrasur (einschließlich der Bartkonturen) mit dem Neuen durchzuführen. Wie immer bei mir unbekannten Hobeln nutze ich ein Argan-Öl als Preshave, da es mir mehr Sicherheit bezüglich der Gleitfähigkeit gibt. Als Rasiercrème nutzte ich die American Crew, da sie eine ausgezeichnete Standfestigkeit mitbringt, was ich bei der Kopfrasur sehr schätze, da ich ganz konzentriert und gemütlich zu Werke gehen kann.
Die Rasur war dann…ja, eigentlich sehr langweilig. Der Winkel war schnell gefunden und durch den Schwingkopf gleitet der Genesis über jede Unebenheit ganz ohne Druck nur mit dem - nicht geringen - Eigengewicht. Die Effizienz war top schon nach dem ersten Durchgang gegen den Strich. Kein Cut und v.a. so schnell wie noch nie war der Schädel geschoren. Der zweite Durchgang wurde nur noch auf die kritischen Stellen reduziert, dort wo die Haare kreuz und quer wachsen. Und wiederum, bei guter akustischer Rückmeldung, die ich v.a. beim blind am Hinterkopf rasieren unbedingt brauche, keine Reizung, kein Cut und absolute Effizienz. Auch verstopft kein Spalt und der Schaum schiebt sich wunderbar unter der Klinge durch.
Sprich der Genesis mit der GEM-Klinge bietet mir maximale Effizienz bei einer Sicherheit, wie bei der Nutzung eines Systemie. Normalerweise brauche ich für den Kopf 20 Minuten, mit dem Oneblade war der Kopf und die Bartkonturen nach 15 Minuten rasiert
Anschließend gab es keinerlei Rückmeldung vom Rasierbalsam, weshalb ich mich entschlossen habe die Feather Klinge zu versuchen und eine Bestellung getätigt habe. Bei der Kopfrasur habe ich bemerkt, dass die Standzeit der Klingen häufig etwas länger ist, als andere bei der Gesichtsrasur berichten. Evtl. taugt die Feather daher für mich ebenfalls, so dass ich variieren kann (Was ja eigentlich blöd ist, wenn man zufrieden ist
)
So, der Bericht ist jetzt leider etwas länger geworden, aber wahrscheinlich liegt es an meiner Euphorie nach der Verwendung des Genesis, wobei ich keine so hohen Erwartungen an den Hobel hatte. Bislang war der Tatara Muramasa und der Henson AL13 Medium zum Ausputzen meine Ausrüstung für eine gründliche Kopfrasur und wird sicher auch weiter zum Einsatz kommen, da der Genesis fast schon Langeweile aufkommen ließ.
Bin gespannt, wie die Erfahrung weitergeht….