Mit der Nicht-Rasur war ja nur ein Scherz.
Klar, aber es gibt eigene Fäden für die Nicht-Rassur.
Aber warum fängt die Woche hier eigentlich sonntags schon an?
Das wurde hier schon sehr häufig erörtert: Weil wir uns nach dem wenig bekannten fünften Evangelium des Apostels Klaus-Dieter richten, dem einzigen, das die Schöpfungsgeschichte korrekt wiedergibt – denn ohne Nullpunkt kann es auch alle weiteren Zalen / Tage / Jahre, etc. nicht geben. Für Dich eine kurze Zusammenfasssung:
Da er es leid war, sich ständig die Brösel des Frühstücks aus dem schicken Hipsterbart, den sowieso niemand bewundern konnte, klauben zu müssen, beschloss Gott eines Tages nach dem Ausschlafen, diesen Zustand zu ändern. So ersann er eine Seife, fortan als ,die Göttliche´ bekannt, und dazu ein Messer schärfer als der Verstand von
@Master Large, um dem garstigen Gestrüpp den Garaus zu machen. Dieser Vorgang bereitete ihm so viel Freude, dass er sich nach mehr davon sehnte. An diesem 0. Tage begann die Zeitrechnung.
Um zu sehen, welch wundervolles Werkzeug er da geschaffen hatte, sprach er am 1. Tage, der fortan ,Montag´ genannt wurde, ,Es werde Licht´. Und es ward Licht und Gott verliebte sich noch mehr in sein wundervolles Rasurgerät. Das weckte umgehend Begehrlichkeiten in ihm, mehr dieser Prachtstücke besitzen zu können. Nur, wie sollte er vor Gaya begründen, dass er mehr Messer brauchte? Nach einigem Überlegen ersann er dafür einen genialen Plan. In den nächsten Tagen dachte er sich immer weitere Schöpfungen wie Sterne, Wasser und so weiter aus, bis ihm am sechsten Tage schließlich nichts stumpfsinnigeres mehr einfallen mochte, als der Mensch.
Am letzten Tage ließ er sich gepflegt am A* lecken, nahm einen Cocktail zu sich und rasierte sich erneut. Dann sprach er zu Gaya: Sieh, mein Weib, ich habe die Woche erschaffen, sie hat sieben Tage. Wenn Deine Finger denn nun jeden Tag solch eine zarte Babyhaut streicheln wollen, so muss ich mich jeden Tages der Rasurprozedur widmen. Da, wie du gesehen hast, das Messer jedoch erst sechs Tage ruhen muss, um die Wate nachwachsen zu lassen, brauche ich dafür zumindest sieben solcher Messer in einem Satze. Ein Argument, das Gaya nicht so recht annehmen wollte und als Ressourcenverschwendung abkanzelte.
Danach wollte es ihm nie so recht gelingen, sein Kunststück zu wiederholen. Er schuf Messer um Messer, doch keines wurde so perfekt, wie er es sich vorgestellt hatte. Über Jahrtausende trug Gott daher einen Vollbart, wie wir ihn aus den meisten zeitgenössischen Darstellungen kennen.
Bis er sich eines Tages, nach einer der üblichen Diskussionen mit Gaya über seine vermeintliche Untätigkeit im Haushalt, auf einen Kurzbesuch zu seinen Geschöpfen auf der Erde zurückzog, um seine Gedanken bei einem Spaziergang in den österreichischen Alpen zu sortieren.
Dabei traf ihn die Erleuchtung, dass die Mangelhaftigkeit der Messer etwas mit der negativen Einstellung – oder gar einem Fluch – seiner Göttergattin zu tun haben könnte. Zudem kam ihm etwas in den Sinn, das ihm sein guter Freund Zeus einst erzählt hatte. Der hatte sich, um den ewigen Diskussionen mit Hera zumindest zeitweise entfliehen zu können, einen Bauwagen in einem kleinen Wäldchen bei Epidauros aufgestellt. Dort konnte er fortan in aller Ruhe Fußball schauen, Gräser züchten, Jungfrauen verführen, oder einfach nur in der Hängematte dösen, während ihn Hera bei Überstunden im Büro wähnte. Nicht zuletzt konnte Zeus inmitten dieser wohltuenden Ruhe und Gelassenheit auch die besten seiner Blitze schmieden.
Also beschloss auch Gott, sich ein ähnliches Refugium einzurichten. Entschlossen stieg er vom Berge und baute sich dort im beschaulichen Dörflein Klein-Pöchlarn eine vortreffliche Kotte mit allem Werkzeug und Drumherum nach seinem Geschmack. Tatsächlich gelangen ihm schnell die ersten Meisterstücke und er erkannte, dass es nicht nur ein perfektes Messer gibt, sondern unzählige. So sitzt er seither nun jeden Werktag nach Büroschluss dort, rasiert sich voller Wonne und fertigt glücksseelig ein perfektes Messer nach dem anderen, jedes so einzigartig wie sein späterer Besitzer – egal ob dieser nun Purist, Monarch oder Schweinchen ist, oder Anhänger des HSV, der nach einer weiteren 14:2.0-Klatsche eine konsumbedingte Aufheiterung braucht.
Nur am Sonntag lehnt er sich gepflegt zurück und kann sich weiterhin ganz offen im heimischen Prunkbad neben seiner Frau Gaya rasieren und das Ergebnis anschließend in seinem Forum posten…