Forum der Rasur

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Rolls Razor

Schaumschläger

Active Member
Nachdem ich gerade einen Rolls Razor in der Bucht erbeutet habe fiel mir auf, daß es noch gar keinen thread zu diesem m.M.n. hochinteressanten Gerät gibt.

Bilder kann ich leider noch nicht zeigen, da ich ja gerade erst bestellt habe, aber vielleicht gibt es hier ja noch mehr Besitzer dieses Urvaters unserer heutigen Hobel, die jetzt schon Bilder und Erfahrungen zu diesem "Gerät" posten wollen?

Ich liefere auf jeden Fall Bilder, sobald die Bestellung angekommen ist! :daumenhoch
 
So,

heute kam der Rolls Razor an.

Nach einer kleinen Reinigungsaktion sah das gute Stück so aus:

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Das Innenleben des Kästchens:

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Und zum Schluß noch der "safety razor", ist aber wirklich eher ein Stück Rasiermesserklinge mit Stiel:

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Außerdem war noch eine originalverpackte Wechselklinge dabei, soweit ich das mit dem auf der Klinge reichlich vorhandenen Fett beurteilen kann, ist die neuwertig.

Da ich noch keine Steine hier habe (Bestellung ist aber schon unterwegs), werde ich morgen mal versuchen, ob ich mit ein wenig Geduld die Klinge mit dem eingebauten"Hone" und "Strop" auf Rasierschärfe kriege.

Immerhin ist das Gerät locker 65 Jahre alt und ich vermute mal, daß der Rasierer die letzten 50 Jahre unbenutzt in irgendeiner Schublade gelegen hat.

Bin echt gespannt auf den Test.

Ach ja, gekostet hat der Rolls Razor inkl. Versand aus UK knapp 20€.
Die Teile sind bei ebay massenhaft zu kriegen, weswegen ich auch gleich noch einen in der gleichen Preisklasse gekauft habe. :cool:

Gerät Nummer zwei sollte dann in ca. einer Woche hier sein.
 
Ich habe den Rolls Razor jetzt getestet.

Zuerst habe ich die Klinge 15 Minuten lang auf dem Stein und 30 Minuten auf dem Leder hin- und hergenudelt. :carrot1

Dann mutig eingeseift und losgelegt! :cool:

Vorweg: Ich habe mich nicht geschnitten, nicht der kleinste Kratzer, insofern ist der erste Test positiv verlaufen! daumenh!

Allerdings war diese Rasur weit entfernt von sanft. Eher im Gegenteil, die Klinge hat ziemlich gehakt und geziept. :(

Genausoweit war diese Rasur übrigens davon entfernt gründlich zu sein, BBS ist doch was anderes. :wink

Ich gehe einfach mal davon aus, daß das zum einen an mangelnder Übung lag, zum anderen aber wohl auch am Zustand der Klinge.

Das Schärfen und Ledern mit dem mitgelieferten Stein/Leder hat wohl doch nicht ausgereicht. :uhoh

Der nächste Versuch startet also wohl erst, wenn meine Schleifsteine hier eingetroffen sind und ich Gelegenheit hatte, die Klinge da einmal drüberzuschicken.

Es bleibt spannend! ;)
 
Man kann sich prima rasieren mit diese Dingen, genau so wie mit der Darwin SE. Braucht nur eine scharfe Klinge.
 
Der Honstein hat wohl so ca. 4000. weder Fisch noch Fleisch, zum richtigen Schärfen einmal ausbauen, Bügel ab und im Dreifingergriff über die Steine.

Tja, wie sagte einst ein weiser Mann: " Erstmal haben ein Gewehr!". ;)


Ich hab mir zwar ein paar Steine bestellt und bin noch dabei die grey-slate-Fliese abzurichten, aber noch sind die Steine nicht hier und die Fliese braucht auch noch etwas Zuwendung.

Wenn dann alles hier und einsatzbereit ist, werde ich das mit dem Schärfen dann mal testen. :daumenhoch

Ich wittere eine weitere Geldsenke im Naßrasurhobby! :rolleyes:
 
So, die Steine sind jetzt angekommen und einsatzbereit.

Steine abrichten ist ja echt super! :uhoh

Heute hab ich dann mal versucht, eine Rolls-Razor-Klinge zu schärfen.
Leider hab ich immer noch keine geeignete Lupe hier, also erfolgte der Wechsel auf den jeweils nächsten Stein mehr auf Verdacht als auf Beurteilung der Schneide.

Ich hab mir einen preiswerten Kombistein #1000/4000 und den oft geschmähten Rozsutec zugelegt. Angeblich liegt der ja irgendwo im Beteich #6000/8000.

Ich finde diesen Riesenklotz einfach zu geil, also hab ich mir den trotz der hier im Forum eher verhaltenen Begeisterung mal bestellt.
Falls er sich für Rasiermesser tatsächlich als unbrauchbar erweisen sollte, wird er halt vom Bad in die Küche verbannt.

Als Finisher hab ich jetzt ein Stück der Grey-Slate-Fliese abgerichtet und auf ein Stück Multiplexplatte aufgeklebt.

Mit dieser improvisierten Ausstattung hab ich mich dann mal sinngemäß an der "neuen Schärfanleitung" entlanggehangelt.

Morgen werde ich dann noch meinen Chromoxidriemen Marke Eigenbau testen, danach noch ein paar Züge auf dem Rolls Razor Strop und dann kommt die Proberasur. rasierensmilie

Nebenbei hab ich jetzt rausgefunden, wie man einen nicht mehr sauber einschnappenden Schutzbügel an der Rollsklinge richten kann.

Zumindest bei dieser Klinge lag es nur daran, daß der Bügel etwas aufgebogen war. Also habe ich einfach die Seitenteile des Bügels wieder etwas in Richtung Mitte gebogen und schon schnappte der Bügel wieder sauber in beide Richtungen.
 
Damit das hier nicht so einsam wird, gebe ich auch mal meinen Ersteindruck zum besten:

Dank Richard bin ich auch in den Genuss gekommen, mal einen Rolls auszuprobieren. Diesen Imperial No 2, der wohl vom Erstkäufer am 15. Mai 1950 erworben wurde.

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Nach genauem Betrachten der Klinge und unter Berücksichtigung des Hinweises nach eine „scharfen Klinge“, habe ich mich dann auch entschlossen, die Klinge erst mal aufzuhübschen und zu schärfen. Nach Betrachtung einiger YouTube-Videos über die Demontage und Schärfung bin ich dann mal beherzt zu Werke geschritten und hab den Bügel vor der Klinge erst mal entfernt. Dabei konnte ich Dan feststellen, dass auf der einen Seite der Klinge bei der Aufhängung eine Runde Einkerbung ist (keine Ahnung ob das für alle Rolls-Klingen gilt oder nur die „Imperial“) und da habe ich mir überlegt, dass doch ein Holzstab gut als Schärfhilfe dienen könnte. Da das passendste was ich im Haus hatte Esstäbchen waren, habe ich mal eine an der Spitze angeschnitten, bis ich den passenden Durchmesser hatte und beherzt in die Einkerbung der Klinge gedrückt. Hielt auch bombenfest und diente Hervorragend als Schärfhilfe und nachher auch zum Ledern auf einen gelegten Riemen und Schraubspannriemen:

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Geschärft habe ich auch meinem Cerax Kombi 1000/3000, gefolgt vom Kretischen Ölstein und anschließend auf blauem Thüringer gefinished. Dann noch 100 Doppelzüge auf Leder. Abgeklebt habe ich nicht, weil dies die Geometrie verändert hätte und ich dann wahrscheinlich in dem Eingebauten „Ablederautomaten“ nicht mehr die Schneide treffen würde.

Heute dann die erste Rasur damit. Schärfung entsprach dem eines Messers und genauso fühlte sich die Klinge auch im Gesicht an. Wie ein altes, derbes Schefffielder Messer. Ganz angenehm, auch wenn ich nicht immer 100% den richtigen Winkel getroffen habe und es daher nicht ganz so gründlich wurde, wie mit einem Messer. Das Einzige auf Dauer etwas unpraktische dürfe nur die kurze Fläche auf dem Leder sein. Ein Abzug entspricht 5cm. Wenn ich bedenke, dass ein normaler Hängeriemen zwischen 30-40 cm Abzielämge hat und auch ein Schraubspannriemen 20cm, braucht man, um auf dem Kurzen Rolls-Leder das Equivalent von z.B. 15 Doppelzügen auf einem normalen Hängeriemen zu machen, schon 120 Doppelzüge. Das wird ein langes „Geklapper“.. :lol Aber ich werde mir das doch noch mal antun.

Also, wer als Hobler schon immer mal wissen wollte, wie sich ein altes derbes englisches Messe im Gesicht anfühlt. Mit dem Rolls kann man das gut erfahren. Nur sollte die Klinge dann auch vernünftig geschärft sein.
 
Schöner Bericht!
Und die Idee mit dem Stäbchen ist gut, wenn man Tape verwendet ledert man wahrscheinlich tatsächlich immer hinter der Schneide und erreicht damit nichts.

Ich glaube, die "runde Einkerbung" die Du erwähnst, haben alle Rollsklingen.

Diese Vertiefung dient anscheinend als Wegebegrenzung für den Sicherheitsbügel, auf dieser Seite des Bügels ist ja der längere Pin, der in dieses Loch hineingreift.

Auf der gegenüberliegenden Seite ist dann der kürzere Pin, der auf der kleinen Stahlkugel aufliegt und damit das Schnappen des Bügels bewirkt.

Diese Kugel ist mir übrigens mal rausgefallen, darunter konnte ich keine Feder entdecken. Das Schnappen erfolgt also wohl nur durch die Federkraft des Bügels selbst.

Darum lässt sich auch ein nicht mehr richtig schnappender Bügel durch etwas Biegen reparieren.
 
Heute dann die erste Rasur damit. Schärfung entsprach dem eines Messers und genauso fühlte sich die Klinge auch im Gesicht an. Wie ein altes, derbes Schefffielder Messer. Ganz angenehm, auch wenn ich nicht immer 100% den richtigen Winkel getroffen habe und es daher nicht ganz so gründlich wurde, wie mit einem Messer. Das Einzige auf Dauer etwas unpraktische dürfe nur die kurze Fläche auf dem Leder sein. Ein Abzug entspricht 5cm. Wenn ich bedenke, dass ein normaler Hängeriemen zwischen 30-40 cm Abzielämge hat und auch ein Schraubspannriemen 20cm, braucht man, um auf dem Kurzen Rolls-Leder das Equivalent von z.B. 15 Doppelzügen auf einem normalen Hängeriemen zu machen, schon 120 Doppelzüge. Das wird ein langes „Geklapper“.. :lol Aber ich werde mir das doch noch mal antun.

Ich nehm den RR immer, wenn ich die Nachbarn nerven will, erstmal 10 Minuten Honen, dann 15 Minuten Abledern auf der Terasseteufel_lachend
 
Hallo zusammen,

heute kam mein Rolls Razor. Der Rasier ist für meine Begriffe noch recht gut in Schuß. Das Leder und der Stein sind ohne Beschädigungen. Nach dem Polieren musste ich aber feststellen, dass die Verchromung sehr dünn ist. Es schimmert das Metall durch. Kein schlechter Fang für 1Pfund plus Porto.

Rasieren werde ich mich damit nicht. Im Moment muss ich ohnehin noch die Schnitte rund um meinen Mund verheilen lassen.
Dann ist der DE - Hobel wieder meine erste Wahl.

Zustand bei Ankunft:

rr1.jpg


Zustand nach Reinigung, Einölen und Politur:

rr2.jpg


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rr4.jpg
 
Schönen Guten Abend,
seit heute bin auch ich im Besitz eines Rolls Razors. Nun habe ich in der Anleitung gelesen, dass man ein schmutziges Leder mit Schleifpapier abziehen soll.
Welche Körnung sollte das haben?
Und anschließend strop dressing einmassieren. Was verwendet man dafür heutzutage, nachdem ja das von Rolls nicht mehr erhältlich ist.
Bin gespannt, ob ich die Klinge scharf bekomme.
Ich dachte das ist dann vielleicht mal ein Schritt Richtung Messerrasur.
Danke schon mal,
Michele
 
Das Leder würde ich erst mal aus der Halterung herausnehmen. Dann mal AUF 400 Schleifpapier dass auf glatter Platte (Glas oder Granit) liegt abziehen und wenn das anständig begradigt ist noch auf 1000er. Das reicht. Dann evtl. Noch mal mir Lederseife abwaschen und natürlich auch klar abspülen. Leder dann anständig trocknen lassen und auch die Oberseite mit klarem Lederfett einreiben (überschüssiges Fett mit Tuch wegwischen) bei Bedarf nach dem einziehen/Trocknen des Leders noch mal die Fettprozedur wiederholen.

wenn aber die Klinge stumpf ist, wird die allein mit Ledern nicht wieder scharf. Wie man die Klinge Schärft, hab ich oben beschrieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hellas,
danke, das ging schnell. So werde ichs machen.

Was Du oben geschrieben hast, über das Schärfen der Klinge, hatte ich schon gelesen.
Allerdings habe ich keine Auswahl an Schleifsteinen unterschiedlicher Körnung, sondern lediglich 2,
Einer davon ist sehr fein, ähnlich dem von Rolls, mit dem werde ich das mal versuchen.
Danke und schönen Gruß.
 
Vorsicht. Der Stein im Rolls scheint mir nicht so fein zu sein, dass ich den als finisher durgehen lasse und mich danach rasieren wollte. Das ist ein Kunsstein, den ich auf um die 4-6000er Körnung schätze. Damit wird eine Klinge zwar scharf, aber angenehm rasieren ist etwas anderes. Wenn du sonst nichts hast, überlege mal, ob du dir nicht besser auch ein Stück Grey Slate Fliese besorgst.
 
Ich habe gestern mal versucht, die Klinge mit meinem Stein zu schärfen, der ist unglaublich fein, passiert ist da meines Erachtens nicht viel, das ist wohl eher ein finisher.
Ich denke für den Grundschliff muß mich auf die Suche nach was Gröberem machen.

Noch eine blöde Frage, woher weiß ich, dass die Klinge scharf genug ist, oder richtig geschärft ist?
Kann ich ja schlecht immer im Gesicht testen.

Mein Rolls Razor ist übrigens komplett aus Alu, ich habe im Netz gelesen, dass die wohl während des Krieges aus Aluminium gefertigt wurden. Allerdings steht auf der Klinge 52, und auch die dazughörige Liste mit den Servicehändlern wurde 52 gedruckt. Hat da mal jemand aus zweien eins gemacht, oder wie lässt sich das erklären?
 
Noch eine blöde Frage, woher weiß ich, dass die Klinge scharf genug ist, oder richtig geschärft ist?
Probiere mal ob die Klinge nach dem "groben" Stein (hoffentlich nicht gröber als ca. 1000er Korn) Armhaare abrasiert. Kann auch etwas "schleppend" sein, aber Armhaare unmittelbar nähe der Haut sollte die Klinge dann schon rasieren. Tut sie es nicht, ist das Messer noch nicht scharf. Ob "richtig" geschärft, merkst du dann nach diesem ersten wichtigen Anhaltspunkt (Rasieren von Armhaaren), wenn die Klinge a) Armhaare nach dem weiteren Steinen leichter rasiert und dich angenehmer (sanfter) auf der Armhaut anfühlt und b) wenn du die Klinge mal über den Daumennagel ziehts und die sich locker "eingräbt und du nirgedswo irgendwelche "Kerben" mit dem Nagel spürst. Ultimativ stellst du dass dann aber wirklich erst nach ledern bei der Rasur fest.

ZU Alu kann ich leider nichts beitragen. Solange die Klinge nicht aus Alu ist, ist alles ok. ;)
 
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