Forum der Rasur

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Stosser

Ich bin auf die Expertisen der Spezialisten gespannt. Wenn man bedenkt, daß Solingen sehr nahe am Bergbau liegt, könnte der Name von dem Bergmann kommen, der Gestein abstößt. Quasi das RM des Bergmannes.
screenshot_743.png
 
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung ;)!
Vermuten würde ich, daß es sprachgeschichtlich einen Zusammenhang zwischen den Verben "stoßen" und "stutzen" gibt. Ich habe das kurz mal in eine Suchmaschine gegeben und folgende Erklärung bekommen.

1755176106899.png


Um den Bart zu stutzen, d.h. in Form zu bringen, eignet sich ein "Stosser", d.h. ein Rasiermesser mit schmaler Klinge und derben Schliff, meiner Meinung mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser als ein vollhohl geschliffenes breiteres Messer. Wie gesagt, geht das über eine Vermutung nicht hinaus und ich bin gespannt, ob jemand eine besser abgesicherte Erklärung geben kann.
 
Da würde sich für mich die Frage anschließen, wie man denn früher einen Bart gestutzt hat. Mit der Schere oder auch mit dem Messer in einem gewissen Abstand zur Haut? Evtl. eignet sich da ein Derbes mehr? Aber ich spekuliere nur wild.
 
Eine mögliche Erklärung:

In dem Buch "Fahnenflucht" von Horst Bosetzky heißt es auf S.28: "Sein schönstes Exemplar war ein sogenannter >Schulze Stosser<.....Der Kopf zeigte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Bajonett der französischen Armee und wurde auch >Franzosen-Stosser< genannt".

Zitat aus Google Books:
https://books.google.de/books?id=G7...29#v=onepage&q=fahnenflucht "stosser"&f=false

Hinweis, ich habe dasselbe auch schon nebenan gepostet. Das Buch wurde allerdings 2013 geschrieben, also nicht zur Zeit in der die Handlung spielt und woher der Autor die Information zum Urspurung des Begriffs Stosser hat, ist mir natürlich nicht bekannt.
 
@Eisenkopf und natürlich auch alle anderen interessierten…

Ich denke auch, dass es in der Begriffsfindung einen Bezug zu einem (anderen) Handwerk gibt. Ich habe vor gefühlten 100 Jahren eine Lehre zum Bau- und Möbeltischler erfolgreich hinter mich gebracht und da wurde (und wird ja heute noch) das sog. „Stirnholz“ bestoßen. Wenn z.B. bei einem Korpus einer Schublade die Eckverbindungen bearbeitet werden, wird zum Schluß immer die Holzverbindung geglättet und bündig gehobelt, einerseits sind dabei die Holzfasern der einen Seite immer längs, d.h. mit der Faser, die andere Seite immer quer zur Faser (das Stirnholz). Es gibt daher auch sog. „Bestoßhobel“ und auch sog. „Bestoßladen“, in die solche Eckverbindungen eingespannt werden können.

Um gegen die Faser zu Hobeln, braucht es einen sehr fein abnehmenden, sehr scharfen Hobel, besonders knifflig sind dabei immer die beiden äußersten Punkte, da dort gerne das Werkstück ausreißt.

Somit könnte der Begriff „Stosser“ bei dem Rasiermesser durchaus im Kontext mit den „Bart bestoßen“, d.h. glätten, bündig machen, stehen…


Bestoßhobel

Stoßlade




Gruß
Gregor
 
Somit könnte der Begriff „Stosser“ bei dem Rasiermesser durchaus im Kontext mit den „Bart bestoßen“, d.h. glätten, bündig machen, stehen…
Kleiner Nachtrag/Ergänzung (sorry, die Bearbeitungszeit war schon um…:uhoh)

Das Rasiermesser macht ja im Grunde nichts anderes als ein Bestoßhobel, es „hobelt“* (im übertragenem Sinne!) die Barthaare bündig zur Haut.

*) Ja, ich weiß, ein Messer schneidet und hat ja nur etwas entfernt mit dem Rasierhobel zu tun…:proud
 
Das wurde anderer Stelle schon beantwortet ;)

 
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