Forum der Rasur

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Testberichte zum Pass Around Standard-Dachs vs. blondierter Dachs

Nightdiver

Pinselbauer aus Leidenschaft
Gold FdR-Pate
Hersteller/Händler
Wie angekündigt ist hier der Bereich, in dem die Tester der beiden von mir in einen Pass Around geschickten Pinsel ihre Vergleichsberichte posten sollen.

Hier der Link zum Pass Around: https://forum-der-rasur.de/forum/threads/pass-around-standard-dachs-vs-blondierter-dachs.8023/

Vorab gibt es ein Paar Bilder und Informationen zu den beiden Dachsen. Auch werde ich die Pinsel selbst testen und den ersten Bericht verfassen, da mich natürlich auch selbst der Vergleich interessiert.

Hintergründe zum Pass Around:

Ich habe die Knoten damals als Zweibänder bestellt; geliefert wurde leider nicht die erwartete Qualität und die Knoten hatten einen deutlich höheren Anteil an Dreiband-Haar als erwartet. Auch waren die Spitzen nicht so weich, wie gewünscht. Durch einen Bericht über das Bleichen/Blondieren von Pinselknoten wollte ich das Ganze auch einmal ausprobieren, um ggf. die verbliebenen Knoten entsprechend aufzuwerten.

Natürlich werde ich meine Kunden darüber informieren, ob sie einen von mir aufgewerteten Knoten kaufen; mir geht es nicht darum die Käufer zu täuschen und ihnen einen "gefakten" Zweibänder unterzuschieben, sondern durch die Methode eine günstigere Alternative zu den "echten" Zweibändern anbieten zu können.

Zudem können sich die User ein Bild von dem Unterschied zwischen dem ursprünglichen und dem bearbeiteten Knoten machen, damit sie ggf. ihre eigenen Pinsel ohne viel Aufwand selbst bearbeiten und für sich aufwerten können, ohne sich gleich an den eigenen Pinseln versuchen zu müssen

Die Eckdaten zu den Pinseln:

Beide Knoten waren von der Bestückung und dem Ringmaß vor der Bearbeitung absolut identisch. Beide Knoten haben ein Ringmaß von 24mm bei einer Standard-Bestückung. Die Knoten wurden mit einem Loft von 50mm in den Griffen verklebt.
Die Griffe sind K9-Modelle aus Kunststoff in den Farben Elfenbein und Horn. Der gebleichte Knoten wurde in dem Elfenbein-Griff, der unbehandelte in dem Horn-Griff verbaut.

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Die Pinsel sind fertiggestellt und bereits von mir gereinigt, um den ersten Mief und den Dreck aus den Knoten zu waschen.
Nach der Reinigung und im nassen Zustand zeigt sich schon deutlicher der Unterschied in der Farbe und dem Verhalten der Spitzen zwischen den Knoten.

Beide Pinsel wurden nach der Reinigung möglichst gleich ausgeschlagen und dann nicht weiter getrocknet. Beim unbehandelten Dachs trennen sich die Harre schon wieder recht stark, was auf "normale" Spitzen hindeutet. Beim gebleichten Dachs kleben die Spitzen noch deutlich in Gruppen zusammen, wie man es von den sogenannten "Gel-Like-Tips" kennt. Das deutet darauf hin, dass die Spitzen von dem Bleichen aufgebrochen wurden und deutlich stärker aufquellen.
Wie sich die Spitzen dann im Gesicht verhalten und wie die subjektiven Eindrücke dazu sind, wird sich bei den Tests herausstellen.

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Heute gab es bei mir den ersten Vergleichstest zwischen den beiden Pinsel. Ich möchte hier in diesem Bericht nur meine ersten Eindrücke zu den Knoten geben.

Im ersten Durchgang wurde mit dem ungebleichten Dachs geschäumt, im zweiten mit dem gebleichten.
Beide Pinsel wurden vor der Rasur gut gewässert und danach wieder gut ausgeschlagen.

Zuerst das Verhalten bei der Seifenaufnahme. Ich schäume grundsätzlich bei Hartseifen auf der Seife direkt und arbeite den Schaum dann im Gesicht weiter auf. Der Bart war mit heißem Wasser gut vorgeweicht.

- Der ungebleichte Dachs nahm die vorgewässerte Seife schnell und problemlos auf und zauberte einen guten und stabilen Schaum, so wie ich es auch von meinen Synthies, die ich normalerweise ausschließlich benutze, kenne und gewohnt bin. Die Seifenabgabe und auch das Schäumverhalten im Gesicht waren gut und einwandfrei.

- Der gebleichte Dachs hat sich komplett anders verhalten. Mag sein, dass es daran gelegen hat, dass ich schon Ewigkeiten keinen Dachs mehr verwendet habe, aber ich hatte tatsächlich Problem, einen brauchbaren Schaum herzustellen. Die Seife wurde von mir direkt nach dem ersten Durchgang wieder abgespühlt und neu gewässert, um identische Ausgangssituationen zu schaffen. Dann den vorgewässerten Dachs gut ausgeschlagen und auf der Seife kreisen lassen. Im Gegensatz zum ungebleichten, habe ich deutlich mehr Umdrehungen benötigt, um überhaupt Seife aufzunehmen und Schaum zu erzeugen. Der Schaum wollte aber keine brauchbare Struktur erreichen. Wasser nachgegeben und weiter gedreht. Nach gefühlt der 4-5fachen Zeit kam dann endlich auch Schaum, der für die Rasur brauchbar war. Dre Knoten hielt dann im Gesicht den Schaum aber deutlich stärker fest und auch hier benötigte ich deutlich mehr Arbeit und ein weiteres Nachgreifen von Seife, bis ich mit dem gebleichten Pinsel eine zufriedenstellende Schaumschicht im Gesicht hatte.

Das Gefühl im Gesicht beim schäumen:

- Der ungebleichte Dachs war nicht unangenehm oder gar kratzig, man merkte jedoch die Spitzen der Haare und deren Massagewirkung. Der eine oder andere könnte es ggf. auch als piksen interpretieren. Es war für mich ein schönes Gefühl im Gesicht und der Pinsel gab für mich eine angenehme Rückmeldung.

- Der gebleichte Dachs war für mich im Gesicht vollkommen anders. Es waren tatsächlich gefühlte Unterschiede wie Tag und Nacht. Der Knoten hatte durch das Bleichen etwas an Backbone eingebüßt und die Spitzen waren nicht mehr zu spüren. Es gab zwar noch immer eine gewisse Massagewirkung, aber nicht mehr in dem Maße, wie es bei dem ungebleichten Dachs der Fall war. Zu dem hielt der gebleichte Knoten, wie schon oben geschrieben, die Seife deutlich stärker fest, als der naturbelassene.

Ob meine Probleme beim Schäumen mit dem gebleichten Dachs auf meine verlernen Fähigkeiten mit einem Echthaar zurückzuführen sind, oder ob sie grundsätzlich bei dieser Art von Knoten üblich sind, muss ich mir erst wieder erarbeiten und erfahren. Auch werde Ich mal wieder ein oder zwei meiner eigenen Dachse „entstauben“ und sie nach meinen Testrasuren mit den PassAround-Dachsen verwenden, um für mich zu sehen, ob ich auch hier die Probleme habe.
Gut 8 Jahre ausschließlich mit Synthies können schon ein paar Fähigkeiten am Echthaar einschlafen lassen. ;)
Ich bin daher extrem gespannt, wie die Eindrücke und Meinungen der anderen Tester ausfallen werden.


Ein Fazit zu ziehen, ist nach der ersten Rasur definitiv zu früh, aber wenn ich es nicht besser wüsste und die Knoten nicht selbst für die Tests ausgesucht und bearbeitet hätte, wäre ich überzeugt, dass die Knoten absolut keine familiäre Verwandschaft besitzen würden.

Ich werden in jedem Fall noch zwei oder drei weitere Testrasuren mit den Pinseln durchführen und diese Rasuren dann in einem weiteren Bericht zusammenfassen, bevor die Pinsel dann an den ersten Tester weiter gehen.
Allerdings werde ich hier, auch um die anderen Tester nicht übermäßig zu beeinflussen, keine Wertung oder persönliche Bevorzugung zu einem Knoten abgeben, sondern nur meine subjektiven Eindrücke schildern.


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Hallo Nightdiver. Darf man fragen welches Produkt Du zum färben des blondierten Pinsels genommen hast ?
 
Ob meine Probleme beim Schäumen mit dem gebleichten Dachs auf meine verlernen Fähigkeiten mit einem Echthaar zurückzuführen sind, oder ob sie grundsätzlich bei dieser Art von Knoten üblich sind, muss ich mir erst wieder erarbeiten und erfahren. Auch werde Ich mal wieder ein oder zwei meiner eigenen Dachse „entstauben“ und sie nach meinen Testrasuren mit den PassAround-Dachsen verwenden, um für mich zu sehen, ob ich auch hier die Probleme habe.
Gut 8 Jahre ausschließlich mit Synthies können schon ein paar Fähigkeiten am Echthaar einschlafen lassen. ;)
Ich bin daher extrem gespannt, wie die Eindrücke und Meinungen der anderen Tester ausfallen werden.

Meiner Erfahrung nach sind die stärker gebleichten/behandelten mehr für weichere (Artisan-)Seifen geignet, da sie mit den weichen Spitzen ansonsten die Seife eher schlecht aufnehmen.
Was bei mir dagegen hilft ist den Pinsel nicht so stark wie üblich auszuschlagen und so die Schaumbildung schon auf dem Puck mehr anzuregen. Das zieht dann gefühlt auch etwas mehr Seife mit.

Es sollte aber jeder mal mit seiner eigenen Technik anfangen um einen Vergleich zu ziehen.
 
Heute gab es meine Abschlussrasur mit den beiden PassAround-Pinseln, bevor sie an @maranatha weiter gehen.
Nach der Erstrasur mit dem gebleichten Pinsel, folgten bis heute noch insgesamt drei weitere. Zwei hier zwar im Forum undokumentiert, aber für mich und den Test sehr aufschlussreich.

Die anfänglichen Probleme mit dem Schäumen beim gebleichten Pinsel hatten sich glücklicherweise bei den Folgerasuren nicht mehr eingestellt. Die zwei undokumentierten Rasuren erfolgten beide mit Hartseifen (Fine Platinum und Fine l‘Orange Noir). Den Abschluss durfte heute die IColoniali machen, die bei mir durch die seltene Benutzung ebenfalls bereits eher in Richtung Hartseife geht.
Keine der Seifen bereiteten mir irgendwelche Probleme und schäumten sowohl mit dem gebleichten als auch mit dem ungebleichten tadellos. Somit waren die anfänglichen Probleme wohl auf mich und nicht auf den Pinsel zurückzuführen.


Bei den Rasuren wurden von mir jeweils die Reihenfolge der Pinsel getauscht, so dass ich zwei Mal den gebleichten und zwei Mal den ungebleichten Pinsel für den ersten Durchgang genutzt habe.
Auffällig war hier, dass in der Reihenfolge erst gebleicht, dann ungebleicht, die Spitzen des naturbelassenen Pinsel deutlich stärker zu spüren waren, als wenn der ungebleichte in der ersten Runde benutzt wurde.
Die grundsätzlich schon haarfreie Haut reagierte bei der Benutzung des ungebleichten Pinsels im zweiten Durchgang eindeutig sensibler auf die Spitzen. Wurde der naturbelassene Knoten im ersten Durchgang eingesetzt, war für mich der Unterschied zwischen den Konten nicht so stark zu spüren.
So zumindest mein subjektiver Eindruck.

Für mich gibt es ein klares Ergebnis und einen subjektiv eindeutigen Gewinner des Vergleiches.
Da ich die folgenden Tester nicht zu sehr beeinflussen möchte, behalte ich mein Ergebnis vorerst für mich.

Bis Montag vormittag dürfen die beiden Pinsel jetzt trocknen; dann gehen sie auf die Reise.

Ich freue mich auf die Eindrücke und Berichte der anderen Tester.

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Die Pinsel liefen jetzt bei mir ununterbrochen die ganze Woche, was nach Kuschelmonaten mit Kent, Vie Long sowie Nightdivers Spitzendachsen schon eine recht herbe Umstellung war. Aber was macht man nicht alles im Dienste der Wissenschaft.
Ich habe entgegen der Ankündigung in der SE-Challenge dann aber doch nicht nur eine, sondern mehrere verschiedene Seifen benutzt, auch für die Aufschäumproben ohne Rasur, um mal zu sehen, wie die Pinsel so mit Seifen klarkommen, die nicht von alleine schäumen. Hier jetzt mal mein Eindruck, der aber natürlich immer eine persönliche Einschätzung ist. Außerdem können sich die beiden Probabten im Laufe des PA ja auch noch verändern, weil so mancher Pinsel sich manchmal erst warm lauten muss.

Zunächst einmal ist der optische Unterschied ja schon enorm. Auch der Dachsmuff, den der Ungebleichte noch aufweist, ist beim Gebleichten nahezu weg. Aber das sind Dinge, die ja eher marginal sind. Was auch auffällig ist, dass bei mir der Ungebleichte deutlich schneller trocknete. Aber nun zu den eigentlich wichtigen Unterschieden.

In der Seifenaufnahme sehe ich keine nennenswerten Unterschiede. Anfangs meinte ich, dass der gebleichte vielleicht ein paar Umdrehungen mehr benötigt, was ich auf die weicheren Haare geschoben habe. Im weiteren Verlauf konnte ich das allerdings nicht mehr bestätigt sehen. Wenn es da ein unterschiedliches Verhalten gibt, lag das für mich im vernachlässigbaren Bereich. Mag auch sein, dass ich recht schnell die kleinen Unterschiede durch geringfügig anderes Behandeln ausgeglichen habe. Man pendelt sich ja doch schnell ein.

Etwas auffälliger war da schon, das der gebleichte den Schaum recht schnell im ganzen Knoten verteilt hat, während der ungebleichte ihn zumeist im oberen Knotenbereich behielt. Dieser Unterschied war vorhanden, aber zum einen kann der ungebleichte das dennoch längst nicht so gut, wie meine Spitzendachse, zum anderen blieb der Schaum beim gebleichten trotz Verteilung im Knoten und siffte nicht raus, machte im Gesicht also nicht wirklich einen Unterschied. Von einem Vorteilspunkt kann ich da nicht reden.

Die Schaumproduktion selbst verorte ich bei beiden im mittleren Bereich dessen, was ein Pinsel so können sollte. Ich habe Exemplare, die doch ein spürbar feineres Schäumchen liefern, aber dennoch ist das völlig in Ordnung. Keiner von beiden neigte zum Seifenfresser, denn das war schon recht gutmütig was die beiden da bieten. Vorteile gebe ich aber hier doch dem gebleichten, denn das Original tat sich manchmal etwas schwerer. Den produzieren Schaum geben beide gerne wieder ins Gesicht ab, auch hier mit kleinen Vorteilen zugunsten des behandelten Pinsels. Alles gut kontrollierbar wenn es darum geht, z.B. mit Wasser den Schaum im Gesicht zu formen. In der Gesamtheit hier einen Vorteilspunkt von mir für den gebleichten Knoten.

Das Gefühl im Gesicht hängt ja nun von mehreren Faktoren ab neben der Fähigkeit den Schaum abzugeben. Und da fällt als erstes, und für mich sehr wichtiges Entscheidungskriterium die Weichheit der Haare ins Gewicht. Hier haben wir nun den größten Unterschied, den ich zwischen den beiden ausmache. Ist irgendwie auch kein Wunder, denn darum ging's ja beim behandeln. Das Original ist schon eine kratzige Bürste für mein durch viele Kuschel verwöhntes Häutchen. Von 1-10, wobei ich meinen beiden 8er Kent's, dem 16510 Vie Long und den beiden neueren 2-Bändern von Nightdiver eine 10 geben würde, erreicht der ungebleichte höchstens eine 3. Der behandelte kann es da immerhin auf eine 6-7 schaffen, denn in diesem Punkt hat sich wirklich was getan. Zwei ganz klare Vorteilspunkte für den behandelten Knoten. Aber wie verhält sich dieser denn jetzt im Vergleich? Denn der ganze Gewinn an Weichheit bringt ja nichts, wenn gleichzeitig der gesamte Knoten "einbricht". Und das ist schwer zu beschreiben, dazu ist ein solcher PA gerade so gut, weil das gefühlt werden muss. Das ganze Verhalten des Originals zeichnet sich durch ein recht lebendiges Nachgeben aus. Das Haar scheint sich natürlich zu bewegen und hat seine ursprüngliche Federkraft, die gut zu steuern ist. Zwar nur im mittel-guten Bereich, andere können das noch besser, aber immerhin. Der behandelte Knoten hat diese Lebendigkeit etwas eingebüßt, wahrscheinlich infolge dessen, dass die Spitzen im nassen Zustand sehr zusammenkleben. Der Besatz wird schwerfällig und wirkt träger als das Original, verhält sich etwas in Richtung schwergängigem "Lappen", aber nur ganz leicht und verliert damit für mich doch wieder einen Punkt in diesem Bereich.

Was gäbe es sonst noch zu sagen? Würde ich einen von beiden haben wollen? Ehrlich gesagt nein. Der originale ist im Verhalten bewegungsfreudiger, scheidet aber wegen der Bürste für mich komplett aus. Der behandelte könnte eine Option sein auf Grund der doch annehmbar weichen Spitzen. In seinem Gesichtsgefühl jedoch sagt er mir nicht besonders zu. All das ist aber auf mich bezogen und natürlich stark davon beeinflusst, dass ich gerade in letzter Zeit von Spitzenpinseln verwöhnt bin.

Die beiden Testpinsel dürfen jetzt am Wochenende trocknen und gehen dann am Montag auf die Reise zum nächsten Tester
 
Hallo zusammen, ich hatte jetzt auch das Vergnügen an dieser Tollen Aktion teilnehmen zu dürfen.
Dafür noch einmal meinen herzlichsten dank an unseren Freund Nightdiver.

Ich habe hier NICHT mitgelesen da ich ja ein Freund von Blindtests bin, und auch möglichst unbeeinflusst an die Sache heran gehen wollte.
Ich hatte bei erhalt der Pinsel nicht mehr im Kopf welcher Pinsel welcher ist.

Mein erster Eindruck war, dass der Pinsel mit dem dunklen Griff (ich habe auch jetzt noch nicht nachgelesen welcher das war) etwas weicher an den Spitzen ist.
Der Unterschied ist aber nur minimal.
Wenn ich die Pinsel nicht direkt verglichen hätte wäre mir wohl kein Unterschied aufgefallen.
Der "Oh der ist aber weich" Effekt den ich erwartete war auf alle Fälle nicht da.

Da man sich aber üblicherweise bei der Rasur den Pinsel nicht trocken ins Gesicht schiebt spielt das alles keine Rolle, also ab ins Bad.

Beide Pinsel wurden gleichzeitig eingeweicht und bei der ersten Rasur direkt gegeneinander getestet.

Von der Akustik her hat man den Eindruck der helle Pinsel nimmt deutlich besser Seife auf, das schmatzende Geräusch eines geladenen Pinsels stellt sich recht schnell ein.
Effektiv scheint das aber nicht der Fall zu sein.
Bei der Rasur musste ich Seife nachladen, ich meine während des Einseifens für einen Gang, nicht zwischen den Gängen.
Der dunkle Pinsel wirkt da deutlich anders, das typisch schmatzende Geräusch bei Aufnahme der Seife stellt sich später ein.
Die Menge der aufgenommenen Seife scheint aber größer zu sein, ein Nachladen war nicht nötig.

Gut Nachladen ist ja nicht das Problem, dann dreht man eben noch ein paar Runden, man(n) will ja eh entspannen bei der Rasur (zumindest ich als "Abendrasierer").
Was aber bei der eigentlichen Aufgabe eines Pinsels gegen den hellen Pinsel spricht ist die Qualität des Schaums, die ist bei dem dunklen Pinsel deutlich besser.
Der Schaum wirkt im Vergleich nicht so schaumig, eher wie eine Farbe im Gesicht, zu trocken (ich habe ja bewusst beide Pinsel gleich behandelt).
Der dunkle Pinsel erzeugt da einen deutlich schaumigeren Schaum so wie man es erwartet, und das eben Problemlos.

Der helle Pinsel wirkt für mich auch gefühlloser im Gesicht, eher wie ein Schwamm oder Waschlappen.

Diese Ergebnisse wurden auch bei einer erneuten Rasur bestätigt.
Der helle Pinsel ist da einfach nicht mein Ding, den möchte ich so nicht haben, der gibt mir nichts, der wirkt langweilig, Seelenlos, danke ohne mich.
Der dunkle Pinsel ist da eine andere Nummer.
Der dunkle Pinsel ist sicherlich auch nicht der "Oberklassepinsel", aber man hat ein besseres Ergebnis, so wie man (ich) es erwartet.
Der dunkle Pinsel vermittelt eher das Gefühl eines Rasierpinsels, er hat eher Charakter, den würde ich auch auf Dauer nutzen.

So jetzt will ich mal nachsehen welcher welcher ist.



Hatte ich es mir doch gedacht, ich brauche keinen gebleichten Knoten.


PS: Aber die Griffe sind sehr angenehm.
 
Ich hatte jetzt auch beide Pinsel jeweils ein mal am Start und gebe mal kurz meine Eindrücke wieder. Bei Pinseln fällt es mir schwerer, Romane dazu zu schreiben.

Vorab. Die Pinselgriffe finde ich ganz hervorragend. Liegen wunderbar in der Hand und für mich sehr ergonomisch. Frage mir, weshalb ich mir noch keinen von denen bei @Nightdiver bestellt habe:lol

Mit den Knoten tue ich mich da schon etwas schwerer. Ich habe zuerst den wohl ungebleichten mit dem dunklen Griff benutzt. Insgesamt fehlt mir bei dem Knoten der Backbone. Mir persönlich viel zu "fluffig". Schaum produziert er aber problemlos, auch wenn mir der Schaum mit weichen Pinseln generell zu cremig wird (aber das ist eher etwas, was man sich persönlich antrainiert hat, wenn man jahrelang primär 2-Bänder benutzt). Die Pinselspitzen fand ich bei dem aber schon etwas "piecksig"/"kratzig" in Richtung Graudachs.

Die nächste Rasur dann mit dem cremeweißen und den gebleichten Spitzen. Vom Verhalten bei der Schaumerzeugung habe ich jetzt keine berichtenswerte Unterschiede gespürt. Aber: Die Pinselspitzen waren doch schon erheblich weicher und angenehmer auf der Haut, schon deutlich in Richtung Silberspitze.

Beide Knoten würden es für mich als 2-Band Liebhaber auf Grund des fehlenden Backbones nicht in meinen Bestand schaffen. Aber das Bleichen der Spitzen hat m.E. den Knoten im hellen Griff erheblich gegenüber dem anderen aufgewertet. Im direkten Vergleich doch sehr erstaunlich, was einem mit Chemie alles als "Top-High-Mountain-Silberspitze" verkauft werden könnte. Am Ende merkt man das erst wenn der Pinsel nass ist und die Spitzen "Gelartig" zusammengehen (oder "kleben"), was nach dem Trocknen wieder verschwindet.

Daher. Herzlichen Dank an @Nightdiver für den Passaround und die damit im unmittelbaren Direktvergleich gewonnene Erkenntnis.daumenh! Pinsel sind nun gereinigt, getrocknet und machen sich wieder auf den Weg zum nächsten Tester.
 
Also, dann will ich auch mal:


Optik/Haptik

Beide Pinsel haben schöne Griffe die angenehm in der Hand liegen. Ich persönlich bevorzuge ja etwas kürze Griffe, aber dies hat ja auf die Knoten keinen Einfluss.

Stellt man beide Pinsel nebeneinander kommt man nicht umhin den gebleichten gleich zu erkennen. Dieser fühlt sich auch trocken schon etwas weicher an.


In meiner Testwoche habe ich mit dem unbehandelten Pinsel begonnen.

Beide Pinsel wurden von mir vor ihrer Benutzung 5 min in handwarmen Wasser eingeweicht, leicht ausgeschüttelt und dann Seife aufgenommen.


Bei der ersten Benutzung ist mir noch nichts weiter aufgefallen, es ist halt ein Pinsel und er nimmt Seife auf und schäumt diese in meinem Gesicht auf und das hat er gut gemacht ;).

Die Seife hat er schnell und gut aufgenommen, konnte auch weitere Wasserzugaben gut halten und somit war ein kleckerfreies einschäumen möglich.

Mittlerweile bin ich dazu übergegangen die Pinsel nicht mehr so arg voll zu laden, ich versuche ehr nur soviel Pinsel in die Seife aufzunehmen das es für den jeweiligen Einschäumvorgang reicht. Dies führt dann natürlich auch oftmals dazu das ich Seife nachfassen muss was der Pinsel ebenfalls zu meiner Zufriedenheit gut machte.


Die anschließende Rasur mit bereits bekanntem SetUp verlief reibungslos und ohne irgendwelche Probleme, daher war ich leicht überrascht das meine Haut (im Halsbereich) nach der Rasur mit zahlreichen roten Punkten mit ihre Gereiztheit anzeigte, ich spreche hier aber nicht von Blutpunkten, auch kein brennen o.ä. Diese blieben auch länger zu sehen, am Abend waren diese allerdings wieder verschwunden.
Am nächsten Tag habe ich den gebleichten ausprobiert, dieser fühlte sich weicher an, hat aber auch ein bisschen mehr Seife gebraucht oder er hat länger gebraucht um die selbe Menge aufnehmen zu können.
Beim aufschäumen im Gesicht hab ich gefühlt auch ein bisschen länger gebraucht, aber, es gab keine roten Pünktchen nach der Rasur.

Bei den folgenden Rasuren habe ich mich zunehmend mit dem gebleichten angefreundet und war mit ihm sehr zufrieden.
Mein Favorit wäre ganz klar der "gepimpte"!

Vielen Dank an Nightdiver für die Bereitstellung seiner tollen Rasierpinsel für diesen PassAround!
Ich habe mich sehr gefreut daran teilnehmen zu dürfen.
 
Schöner Bericht, aber dass das auch so herum geht, wusste ich auch noch nicht.
... ich versuche ehr nur soviel Pinsel in die Seife aufzunehmen das es für den jeweiligen Einschäumvorgang reicht.
 
Nundenn,
die Pinsel konnten nun auch von mir getestet werden. Danke dir, @Nightdiver , dass du diesen Passaround ermöglicht hast und uns die Pinsel zur Verfügung stellst. Große Klasse:daumenhoch
Gut verpackt kamen sie bei mir an, nach einer Nacht offen stehen lassen sahen Sie dann so aus:
Oben trocken, unten feucht - auch bei meinem harten Wasser sieht man den Unterschied an den klumpenden Spitzen.
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Haptik/Aussehen:
Beide Pinselgriffe gefallen mir und liegen sehr gut in der Hand. Die Knoten sind sehr gut gesetzt, so lobe ich mir das - wie zu erwarten von Nightdiver, der Herr weiß, was er tut. Auch wenn es nicht direkt angesprochen wurde, ich gehe aber mal davon aus: Die Knoten werden mit 2 Komponenten Kleber gesetzte, da mache ich mir umso weniger sorgen, wenn das Wasser, in dem ich die Pinsel einweichen, etwas wärmer ist.
Persönlich bin ich zwiegespalten, welche Spitzen mir denn "besser gefallen": Einerseits habe ich einen Knoten mit schönen hellen Spitzen einfach gerne, da sie dem ganzen eine gewisse "Reinheit" verleihen, die man auch mit andere weichen Objekten kennt. Schließt mal die Augen und denkt an eine kuschelige Decke - für die wenigsten ist diese Decke dunkel/naturbelassen. Da bin ich evtl. auch total voreingenommen. Andererseits mag ich es gerne wenn ein Pinsel nicht allzu kuschelig ist, eben naturbelassen. Hat was rustikales, kann mehr auf der Haut arbeiten, nimmt die Seife besser auf - bildete ich mir zumindest ein, ohne dass ich die beiden noch benutzt hatte. Ich würde also beide nehmen, wenn es nur um die Optik & Haptik gehen würde.

Verhalten auf der Seife:
Ich habe harte/mittelharte Seifen getestet, da ich diese am häufigsten benutze. Tabac (Talg), meine Eigenkreation und als Artisan dann noch die Zingari Man - The Rambler (die erstaunlich hart war).
Beide Pinsel hatten für mich ausreichend Backbone um angenehm am Puck zu laden (heißt für mich, der nötige Druck um die von mir präferierte Menge an Seife aufzunehem war optimal zwischen "braucht ewig, nimmt der Pinsel schon was auf" und "oh wow, 20 sec und komplett überladen"). Mit der Tabac habe ich auch ein Bowllather vollzogen, das hat auch super funktionierte, mit meinem üblichen Prozedere.
Der Backbone ist ausreichend für die Seifen, für mich könnte es aber etwas mehr sein. Bei dem ungebleichten Pinsel war die Seifenaufnahme leichter, obgleich sich der Pinsel nach dem Ausschlagen trockener anfühlte, ich gab ca. 1 Teelöffel Wasser noch auf den Puck nach den ersten 15 sec. Der Ungebleichte kam feuchter daher, trotzdem gab es auch hier einen Teelöffel Wasser nach, um einigermaßen gleiche Bedingung zu schaffen. Beide wurden zuvor für 10 min in lauwarmem Wasser eingeweicht. Mit den zwei beladenen Pinseln ging es nun ab ins Gesicht (mal die eine Seite, mal die andere Seite, mal für eine ganze Rasur, mal für einen pass etc.).

Verhalten im Gesicht:
Was soll ich hier noch sagen, beide Pinsel gefielen mir im Gesicht. Wie bereits oben angedeutet, ich finde man hat für beides Verwendung. Ich mag manchmal etwas mehr "Kratzen" und manchmal sanftere Kuschelspitzen. Unterm Strich würde ich den Gebleichten bei der täglichen Rasur bevorzugen, den Ungebleichten nach ein paar Tagen Pause. Mir ist schon bewusst, dass auch der Gebleichte kein wahrer Kuschedachs ist, auch hier habe ich zwischendurch ein leichtes Piksen vernommen, doch sehe ich eine deutlich merkbare Verbesserung im Vergleich zum Ungebleichten. Im Vergleich zu meinem SHD 24er Koten in meinem Pinsel von Nightdiver sind beide eher weniger mit Backbone gesegnet, doch das machte nichts. Einfach etwas weniger Druck im Gesicht ausgeübt und mehr pinselnde als kreisende Bewegungen gemacht. Hat wunderbar funktioniert, ich konnte keinen nennenswerten Unterschied bei der Schaumkreation im Gesicht (oder der Schüssel) erkennen. Einzig die Wasser/Seifenhaltungsfähigkeit war besser beim Gebleichten, was zu erwarten war.

Fazit:
Beide Pinsel haben mir sehr gefallen, ich hatte richtig Spaß beim Testen. Verglichen mit meinen anderen Dachsen (derweil noch sehr wenig an der Zahl, nicht nennenswert im Vergleich zu ganzen Herde von @blexa ) sind sie eine ausgezeichneter Zwischenschritt zwischen dem "Staubwedel" von Mühle, dem Kent BK2 Pure Badger und meinem geliebten Nightdiver 24er 2 Bänder. Die würden farblich auch optimal in meine kleine Herde passen.
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Oben mein Zweibänder von Nightdiver, darunter links der gebleichte und rechts der ungebleichte und wiederum darunter links der Mühle und rechts der Kent BK2 Pure Badger.

Ja, ich kann es mir sehr gut vorstellen, dass man die dreibänder Haare etwas umsortiert, die dunklen Spitzen kürzt, alles ordentlich bleicht um dann einen Preisaufschlag für einen "zärteren" 2 Bänder zu verlangen. Dann würde klarerweise noch behauptet "ja, der ist etwas speziell, das Piksen vergeht nach dem Einarbeitungsprozess schon, aber sieh dir mal diese feinen Haare an, sowas gibts normalerweise gar nicht bei einem Zweibänder. Da haben wir diesmal eine exzellente Lieferung bekommen."

Schlussendlich hat es mir ein weiteres Mal die Augen geöffnet, was denn nicht alles in dieser verrückten Welt der Nassrasur möglich ist. Hat sehr Spaß gmacht und das ist es, was für mich die Nassrasur immer wieder zu einer der schönsten Tätigkeiten der Welt macht: Der Spaß am Probieren:disco1

So einen passaround würde ich mir auch in Zukunft wünschen :)
 
Zum K9 Griff kann ich ja auch schon was schreiben (da fehlt echt ein Pinselgriffthread).

Sieht etwas schnörkellos aus und wirkt erst mal etwas klein, hat man den aber
ein paar mal in der Hand gehabt, entfalltet sich seine Schlichtheit zu einer
besonderen Schlichtheit, glattes in der Hand liegen, die Passform wie extra
angefertig. Macht jede Handbewegung so dezent mit, das man den Griff
förmlich gar nicht mehr merkt. Beim Gesichtsschäumen wandert quasi der
Pinselkopf als gäbe es gar kein Griff und doch ist einer dran.

Unvergleichlich zu den eigentlichen Mühlegriff, der ursprünglich dran war.

Bin gespannt ob die K9 Griffe unterschiedliche Breite und Höhe haben,
zwischen den Zwei PA und den meinen.

Gruss
 
Zum K9 Griff kann ich ja auch schon was schreiben (da fehlt echt ein Pinselgriffthread).

Sieht etwas schnörkellos aus und wirkt erst mal etwas klein, hat man den aber
ein paar mal in der Hand gehabt, entfalltet sich seine Schlichtheit zu einer
besonderen Schlichtheit, glattes in der Hand liegen, die Passform wie extra
angefertig. Macht jede Handbewegung so dezent mit, das man den Griff
förmlich gar nicht mehr merkt. Beim Gesichtsschäumen wandert quasi der
Pinselkopf als gäbe es gar kein Griff und doch ist einer dran.

Unvergleichlich zu den eigentlichen Mühlegriff, der ursprünglich dran war.

Bin gespannt ob die K9 Griffe unterschiedliche Breite und Höhe haben,
zwischen den Zwei PA und den meinen.

Gruss
Ich kann dir schon so sagen, dass die Griffe der PassAround-Pinsel größer sind, als deine bunten. Es liegt schlicht am Rohling. Die bunten Rohlinge sind von Haus aus ein Stück kleiner ( ca. 35x35x65mm) und ich habe nicht so viel Material. Das Material für die PA-Griffe sind 40mm Rundstäbe mit einer Länge von 30cm+. Da ist deutlich mehr Futter dran und man muss nicht um jeden Millimeter kämpfen.

@j0mber: Ja, die Knoten sind mit 2K-Epoxi eingeklebt.
 
Guten Morgen,
so dann will ich auch mal etwas zu den Pinseln schreiben.
Vorweg, vielen Dank an @Nightdiver für diese Erfahrung.
Es wurde schon mehrmals erwähnt, ich muß es aber noch mal tun, ich hatte vorher weder 24er(ok mein Yaqi soll 24 sein, ist aber in Wiklichkeit 26) noch einen K9 Griff, die Größe passt mir wirklich gut, und der Griff ist für mich auch optimal gewesen, sowas steht aals nächstes ganz oben auf meiner Liste.
Nun aber zu den Pinseln.
Man merkt bei beiden das sie piecksen, der gebleichte aber weniger.
Bei der Schaumaufnahme hatte ich den Eindruck, daß der gebleichte etwas länger brauchte um die gleiche Menge aufzunehmen und auch um einen schönen Schaum zu produzieren, ist aber kein wirkliches Problem.
Beim Einschäumen merkt man aber schon die Unterschiede, der gebleichte fühlt sich weicher an, und hat meiner Meinung nach auch etwas weniger Backbone.
Man kann sich aber mit beiden problemlos Einschäumen, ich würde hier aber ganz klar den gebleichten vorziehen.
An meine 2 Band Dachse und auch an einem Dreiband kommen sie aber nicht ran.
Sagte ich schon das ich einen k9 in 24 mit nem 2Band Dachs brauche :flucht1
 
Nun mal der erste Bericht, der zweite dann nach Beendigung des Tests meinerseits.

Fühltest im trockenen Zustand:
Der Ungebleichte fühlt sich im oberen Teil und Spitzen etwas
fülliger an und pickst im Gesicht (Bartbereich) etwas mehr.

Im gut gewässerten Zustand:
Picksen beide fast nicht mehr, ob jetzt ein Unterschiede ist,
ist mir entgangen, vielleicht später noch was dazu.
Der gebleichte fühlt sich weicher an, nicht so viel aber sofort
bemerkbar. Zudem fühlt sich der Ungebleichte im oberen Bereich
(3 cm) ein Tick weniger derb an.


Wasseraufnahme, gewogen:
Beide gleich gewässert, beide in einer Hand leicht ausgeschlagen,
bis kräftig ausgeschlagen, drei mal durchgeführt mitsamt Wiegung.

Ungebl. / gebleichter
1.
74,8 gr. / 71,7 gr.
73,8 gr. / 70,8 gr.

2.
75,9 gr. / 70,3 gr.
74,5 gr. / 71,5 gr.

3.
78,2 gr. / 75,9
dann sehr kräftig ausgeschlagen
73,8 gr. / 71,0

noch kräftiger
73,5 gr. / 70,6

Wobei hier mit dem normalen Ausschlagen von Hand Schluss sein dürfte,
viel mehr Wasser lässt sich so nicht mehr entfernen. Macht ja auch
gar kein Sinn mehr.

Test & Utensilien:

täglicher Probandenpinselwechsel, zuerst Ungebleichter (für Dachspinselfeeling
da ich seit längeren nur synthetische Pinsel habe). Jeder hat jeweils mit
allen RC/RS zu tun.

43c,
Tatra Klinge,
Weleda AS,
Lavera After Shave Pflege

Cremo Shave Cream (Bei Gesichtsschäumung, kurze Aufnahme im Behälter)
 
Nachtrag zum vorherigen Beitrag. 1 Härchen hat der Ungebleichte verloren.


Mit gut warmen Wasser.
Cremo Shave Cream, kurze Aufnahme aus der leeren Dose.

Ungebleichte
verhielt sich etwas starr; kräftig, viel Rückrat.
Mit der Cremomenge kam er gut zurecht, brauchte aber schon
einige Umdrehungen mehr um den (eh wenigen) Cremoschaum
aufzunehmen und im Gesicht hinzubekommen - im Gegensatz zu den
synthetischen P. viel piksen, nichts schlimmes.

Vom Verhalten der Dachshaare, es spleiste etwas auf und wurde beim
Pinseln recht angenehm. Dennoch etwas Rückrat, trotz nachgeben
des Besatzes.

Der Wasserhaushalt mit nach tunken war gut zu dosieren. Es wurde
etwas zuviel Wasser, was gut zu händeln war.

Das Ausspülen schien doch mehr Aufwendung zu erfordern (als
Synthetische).



Gebleichte
verhielt sich fast völlig anders. Aufnahme im in der Dose gelang etwas
überraschend; der hat sie schlicht Ratz fatz (zwei Umdrehungen)
aufgefressen und nichts blieb übrig, nichts verschob sich, Im Gesicht
was abgeben oder gar Schaum?, Negativ.

Mit etwa der Hälfte der genommenen Menge in den Napf nachgeladen,
neuer Aufnahme versuch; der Gebleichte war gesättigt und machte auch
mit etwas mehr Umdrehungen dann schönen Cremoschaum Gesicht. Der
Wasserhaushalt war etwas schwieriger zu händeln, es suppte später
ein wenig mehr.

Im Gesicht spleiste der Gebleichte ebenso auf wie der Ungebleichte, war
aber doch auch hier ganz anders auch im Verhalten. Viel weicher, und
pikste absolut gar nicht. Er entwickelte eher ein Verhalten als wäre ein
flacher Schaumstoffball in dem oberen 2,5 cm des Pinsels (schwer zu
beschreiben). Wie ich finde wesentlich angenehmer. Für meine Begriffe
verschwindet der Rückrat, in den Hintergrund anstelle tritt eben diese
angenehme weiche Pinsel(ball)fläche die eher auf der Haut streichelnd
Schaum erzeugt, man könnte meinen man schäumt mit einem weichen
Tuch auf. Das hab ich bei fast allen synthetischen Pinsel so, mit genug
RC/RS und viel drehen. Während der Ungebleichte eher massierend sein
Werk tut (was auch angenehm war). Es wurde nichts labbrig oder so.

Da tat sich für mich ein großer überraschender Unterschied und
Verhalten auf.

Gesamt Einschätzung im folgenden Beitrag:
 
Aufschäumung im Gesicht bzw. in der Palmblattschale bei ein, zwei und drei Tage Bärtchen.

Omega RC
Mühle RC
Proraso Azur Lime


Weitere Verlustmeldung von fünf Haaren an einem Benutzungstag beim Gebleichten aus dem inneren Bereich.


Der Ungebleichte pickst merklich.
Etwas Rückrat hat er, spleist prima auf im gesamten Haarbereich. Schnell Schaum in guter Konsistens. Gutes Ausgleichs verhalten bei zu viel und
auch bei zu wenig Wasser bzw. RC/RS. Gab gut Schaum ab, nichts lief groß herunter.


Der Gebleichte hat das piksen gänzlich verloren (bis auf ein Tick dann und wann merkte man es).

Aber das weitere agieren des Gebleichten war dann ziemlich anders; auch zum Nachteil. Für meine Begriffe könne man das durchaus als Feinheit
betrachten, weil man das nicht gleich mitbekommt (ersten Blick & zweiten Blick) die Auswirkung waren aber beträchtlich.

Das Rückrat oder Backbone spielt sich wie schon beschrieben in eine Art Schaumstoffball im oberen Pinsel 2,5 cm ab (Vielleicht durch das verhaken
der Härchen – um es mal zu beschreiben). Schaum wurde gut erzeugt und abgegeben. Alles gut bis hier - ich kenne diesen „Schaumball“ von meinen
S. Pinseln auch.

Etwas mehr RC/RS war nötig (gefühlt - nicht gemessen), etwas mehr Umdrehungen, schönsten feinen Schaum gab es eher nicht.

Das Ausgleich verhalten bei zu viel bzw. zu wenig Wasser/Seife fehlt fast gänzlich, reproduzierbar. Das klappte eher nur in einen kleinen Rahmen.
Schaumwasser lief durchaus seitlich herunter. Richtig stabil war der Schaum selten, es wurde schnell dünner welcher sich kaum besser entwickeln
lies. Weiteres Problem ergab sich wenn man Wasser nachlud, ein Minitick reichte schon um den Schaum im Gesicht zur wässrigen Suppe zu
verwandeln, da half nur neue Seife und das auch nur schwer. Hab da auch eher mit wenig Seife agiert. Auch bei genug Seife war das nicht wesentlich
besser

Mit der RC Proraso Azur Lime, kam noch weiteres hinzu. Der Ungebleichte machte alles wie gewohnt.
Der Gebleichte erzeugte aus der Azur Lime sehr, sehr grobporigen Schaum. Rasieren war damit gut möglich. Feinporigen S. oder Schlontze war das
aber absolut nicht. Er hat wohl eher zu viel Luft in die Proraso eingebracht, das waren richtig „dicke“ Blasen. Vielleicht hab ich zu schnell gedreht und
gerührt - weiß nicht. Diese Proraso neigt tatsächlich zu gröberen Schaum, aber so war das noch nicht. Das war schlicht nicht so toll.


Als Referenzpinsel diente nach dem Dachstest zwei mal der Omega S-Brush.
Schnell wie langsam machte der aus der Azur Lime tollste Schlonze, selbst längeres im Wasser halten des schaumbesetzten Omega's, null Probleme.
Kein zusammenbrechen des Schaumes, gutes Ausgleichverhalten, lange stabil, wunderbar – schnell wie langsam gepinselt. Stabiler Schaum ohne Ende.
Keine Riesenblasen. Da waren Welten zwischen sowohl beim ungebleichten wie ungebleichten Dachs).


Vielen Dank für das Vergnügen.


Meine Einschätzung:

Der Dachs hat sein Werk gut gemacht, bis auf das Piksen war der befriedigend. Für mich ist der so aber nichts.

Der Gebleichte, pikste nicht mehr tat sich ansonsten eher schwer, hatte Probleme und machte Probleme, dennoch würde ich den nicht unbedingt
als schlecht hinstellen – der ist eigen, muss man halt mit umgehen.






Meine Einschätzung:



Der Dachs hat sein Werk gut gemacht, bis auf das Piksen war der befriedigend. Für mich ist der so aber nichts.



Der Gebleichte, pikste nicht mehr tat sich ansonsten schwer, hatte Probleme und machte Probleme, dennoch würde ich den nicht unbedingt als schlecht hinstellen – der ist eigen, muss man halt mit umgehen.
 
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