Forum der Rasur

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Testberichte zum Pass Around Standard-Dachs vs. blondierter Dachs

Moin zusammen,

dann will ich auch mal meine Einschätzung zum Besten gebe.
Erstmal gebührt der Dank @Nightdiver für diesen PA. :daumenhoch War für mich auch der erste PA, an dem ich teilgenommen habe. Kam zeitlich aber passend, da ich kurz vorher selbst auch mal einen schrecklichen Reindachs gebleicht hatte. Was im Ergebnis nicht viel gebracht hat.

Kurz zu den Griffen:
Gefallen mir von der Form und Größe schon mal super, aber für meinen persönlichen Geschmack etwas zu leicht. Hab mich ziemlich schnell an meine schweren (voll)Holz.- oder Metallgriffe gewöhnt. Aber das ist ja alles Geschmackssache und nicht wertend gemeint.

Allgemeines Setup:
Alle Rasuren sind zwar nicht mit derselben Seife, aber immerhin mit der gleichen Seifenbasis durchgeführt worden. Namentlich die Kaizen- Basis von Ariana & Evans (Kaizen, Revolution, Spartacus, Strawberry Fields). Eine nicht gerade harte Seife. Soll wohl aber, mir fehlt da der Vergleich, ein durchaus festerer Vertreter der US-Artisans sein.
Benutzt habe ich beide Pinsel jeweils 3-mal, alle zwei Tage. Immer nur einen Pinsel zurzeit. Aufgeschäumt in der SWK Basic Scuttle mit warmen (ca. 40-50 °C) Wasser. Mein Standard halt.
Ursprünglich wollte ich noch etwas mehr Hickhack drum machen und die Wasseraufnahme wiegen etc. (wurde ja schon gemacht). Hab mich dann aber dafür endschieden, die Pinsel einfach Pinsel sein zu lassen.

Ungebleicht:

Der naturbelassene durfte den Anfang machen.
Seifenaufnahme hat mit dem super funktioniert. Beim erstem Mal sogar fast schon überladen. Schaum produziert das Teil wie nix gutes. War schon mal vielversprechend und hätte auch für den Rest der Woche gereicht.
Im Gesicht dann gar nicht mal so schlecht. Hatte relativ gut Backbone, so zwischen 2- und 3-Bänder anzusiedeln. Nur die Spitzen waren teils etwas pieksig. Aber vielleicht achtet man bei so einem Vergleich einfach mehr drauf. Nicht wirklich störend, geht aber auch besser.
Nach der dritten Rasur haben sich keine nennenswerten Änderungen in der Schaumproduktion, Seifenaufnahme oder Pieksigkeit mehr ergeben, daher bin ich dann auf den gebleichten umgestiegen.
Leider hat der ungebleichte, von Anfang an, recht viele Haare gelassen. So 5-6 pro Rasur. Nicht wild, aber ich mag das halt nicht. (Natürlich bin ich mit den PA Pinseln vorsichtiger umgegangen, als mit meinen eigenen.)


Gebleicht

Der behandelte hat sich komplett anders verhalten. Wüsste man nicht, dass die verwandt sind, könnte man meinen das sind völlig andere Haare.
Die Seifenaufnahme gestaltete sich schwierig. Ich hab nie, egal wie viel ich auf der Seife rotiert habe, genügend aufnehmen können. Hat immer nur gerade so für 2 Durchgänge gereicht. Auch mit etwas mehr Wasser im Pinsel, oder extra Wasser auf der Seife nicht.
Das Bleichen hat aber die sehr subtile Stacheligkeit des naturbelassenen genommen, dabei aber auch Backbone.
Alles in allem fühlt sich der aber wirklich an, wie ein Schaumstoffball. So Seelenlos.


Fazit:

Hat Spaß gemacht die beiden zu testen. Im Endeffekt sind beide Knoten nicht nach meinem persönlichen Geschmack.
Der naturbelassene hat mir besser gefallen, nur die Spitzen könnten etwas weniger stachelig sein.

Das hat das Bleichen geschafft (also die Spitzen weicher gemacht) aber auf Kosten des Rückgrats und der Aufnahmefähigkeit und Abgabevermögen der Seife. Leider.


Die Knoten dürfen jetzt noch gut trocknen und gehen dann wieder auf die Weiterreise.
 
Meine Anmerkungen zum Pinsel-PA mit natur- und blondiertem Dachs.

Randbedingungen.
Die Pinsel werden vor jedem Einsatz ca. 10 min bis 15 min während des Duschens und Zähneputzens eingeweicht. Aufgeschlagen wird der Schaum stets in der Seifenschale von SW-Keramik.

Erster Test, die Proraso RC C&V mit Blondie.
Keine hervorstechenden Aspekte beim Aufschlagen. Erzeugt ordentlich Schaum, wie ich es von meinem Traumpinsel auch gewohnt bin. Durch den (für meine Verhältnisse) größeren Knoten, bleibt mehr Schaum im Pinsel, als ich das gewohnt bin.
Der Griff hat eine schöne Form, die Borsten sind im Gesicht angenehm. Kurz vor dem Ausspülen habe ich ein gelöstes Haar entdeckt.

Erster Test, die Proraso RC C&V mit Naturdachs.
Wieder eine saubere Performance. Anders war allerdings die Wasserzugabe, die ich mehrmals nachbessern musste. Das war richtig auffällig.
Gleicher Griff und die Dachshaare minimal kräftiger vom Hautgefühl. Aber trotzdem angenehm, da ich eh keine sehr empfindliche Gesichtshaut habe. Der Restschaum im Pinsel, ähnlich viel wie bei Blondie und ebenfalls ein Haar Verlust.

Zweiter Test, die Mitchell’s Wool Fat RS mit Blondie.
Wie immer ein paar Flocken in die Rillen der Seifenschale mit etwas Wasser eingeweicht. Der Pinsel natürlich separat. Es wurde schnell ein guter fester Schaum, allerdings kein signifikanter Unterschied zu meinem daily driver. Er kommt vom Hautgefühl aber wirklich sanfter daher, als der naturbelassene Kollege.
Ich kann mich sogar ein wenig mit der Griffform anfreunden, auch wenn er nicht das Optimum für meine Pratzen darstellt.
Leider sind heute zwei Haare als Verlust zu beklagen. Dabei behandle ich die Pinsel so sorgsam. Ich kann es z.B. gar nicht ausstehen, wenn ich sehe, wie ein Kirby Allison (Video ab 4:30) mit seinen Dachspinseln umgeht. Dieses extreme Stampfen finde ich schrecklich und geht mir nicht in den Kopf. Oder wie ich schon gelesen habe, werden neue Pinsel nass eingefroren um ein „aufpilzen“ zu fördern. Ich habe in frühester Jugend einmal gelernt, daß man sorgsam mit Werkzeug umgeht. Erst recht, wenn es nicht das eigenen ist.

Zweiter Test, die Mitchell’s Wool Fat RS mit Naturdachs.
Wieder die Mitchell’s und den Pinsel wie gestern vorbereitet.
Wie im vergangenen Einsatz wieder eine sehr gute Performance. Der Natur-Dachs schlägt meiner Meinung nach die Feste Seife etwas schneller auf, als das blondierte Pendant. Heute hat er sich auch mit weniger Wasser begnügt, als beim RC Einsatz. Aber ich habe es nicht abgemessen oder gewogen, von daher kann mein Gefühl auch täuschen. Den Verlust der heutigen zwei Haaren, habe ich beim Aufschlagen in der Seifenschale festgestellt.

Fazit zu den Tests:
Mir hat gezeigt, daß mein Weg zu den Synties, der richtige für mich ist. Die Einweicherei reicht mir schon bei den festen Seifen, wenn ich sie verwende.
Was mir, trotz fehlender Notwendigkeit, Spaß gemacht hat, ist der größere Knoten. Ich werde mit Freude den im Zulauf befindlichen Simson T3 nutzen.
Was mich allerdings am Meisten beschäftigt, ist der Haarverlust. Ich muß mal das Forum durchsuchen, was da so alles zum Thema Umgang und Pflege zu finden ist.

Das war der letzte Testtag. Die Pinsel sind gereinigt mit Tiershampoo, mit anschl. 10min Bad in einer gering dosierten Sauerstoffbleiche. So setze ich sie auch an, um meinen outdoor Wasserfilter durchzuspülen. Nach dem Trocknen werden sie wieder gut verpackt, für den Heimweg @Nightdiver. Die eine oder andere Seifenprobe wird noch ihren Weg in die Schachtel finden.

Zu guter Letzt möchte ich mich bei @Nightdiver und dem Forum bedanken, für die Bereitstellung und die Grundlage für solche PAs. Ich bin sehr froh um die Erfahrung und daß ich noch in die Runde reinrutschen konnte.
 
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