Forum der Rasur

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Verunglückter Versuch - wie könnte man es besser ausführen?

Hallo zusammen,

Ich komme aus dem Bereich Maschinenbau und würde, wenn ich darf, noch meine Gedanken teilen:

Ich glaube, dass wie vorher schon erwähnt wurde, die Härte des Materials eine entscheidende Rolle spielt. Härte, also der Wiederstand eines Materials gegen das Eindringen eines Körpers, beschreibt recht genau, wie ein Material sich beim Schliff verhält. Extrembeispiel: ein Stein mit weichem Schleifmittel könnte einen "weichen" Stahl deutlich anschleifen, hinterlässt auf einem "harten" Stahl aber ggf. kaum Spuren.
Zudem hat der Druck, mit dem geschliffen wird m.E. sowohl auf das Material, wie auch auf das Verhalten des Steines einen Einfluss. Wenn Material flächig aufliegt wird die Anpresskraft, mit der geschliffen wird, zu einem deutlich geringeren Druck führen, als dies bei dem schliff einer Kante der Fall wäre.
Punkte wie Legierung (Cr-Carbide wenn gehärtet, sonst freies Chrom?) Gefüge usw. haben sicher auch einen Einfluss, ich würde aber schätzen, dass dieser für den gewünschten Test und besonders bei qualitativem Vergleich einen geringen Einfluss hat.

Ich finde den Vorschlag "Beitel/Meißel" recht zielführend, die Bleche werden aber mit Sicherheit ein vielsagendes Ergebnis liefern. Mein erster Gedanke war Drehstahl Rohlinge/ Vierkant/ Vierkantshaft, Diese sind zumeist aus 1.3343 gefertigt (HSS). Leider ist dies ebenfalls ein hochlegierter, gehärteter Stahl. Jedoch günstig zu erwerben. Geeigneter wäre ein niedriglegierter, gehärteter Stahl (1.1221 oder 1.1274), hier fällt mir aber keine Quelle ein.

Ich würde hierbei:
  • Das Teststück breiter als den breitesten Stein trennen um Effekte an der Trennstelle auszuschließen (Ausglühen, Härteverlust, Diffusion)
  • Das Teststück beim trennen mit einem feuchten Lappen umwickeln
  • an jeder der vier Kanten des Teststückes eine ca. 0,2mm Fase anschleifen
  • bei mehr als vier Proben würde ich immer einen der vier Schliffe als Referenzschliff ausführen. Wenn möglich mit einem weit verbreiteten syn. Stein im relewanten Feinheitsgrad

Aus meiner Sicht ist damit:
  • ein Einfluss des Trennvorgangs ausgeschlossen
  • die Druckverteilung beim Schliff einer Fase nachempfunden
  • die Häre in einem ähnlichen Bereich wie bei Rasiermessern (würde 60HRC schätzen)
  • das Schliffbind klar geometrisch von der ungeschliffenen Oberfläche getrennt (vorher der Gedanke der Politur)
  • das Geschliffene Material bei allen vier Proben gleich und damit recht sicher vergleichbar

Gruß,
partum
 
Edit: Ich glaube ich habe noch eine Idee, die mir besser gefällt: Fühlerlehrenband aus 1,1274. Günstig, hart, verfügbar und sehr nah an einem Rasiermesser. In einer Stärke von 0,2mm bis 0,5mm sollte das ohne extreme Verformung über den Stein führbar sein und sich wie eine Wate verhalten. Und trennen kann man das Zeugs ähnlich wie eine DE Klinge durch biegen und abknicken, wenn es nicht zu dick ist.

Ich würde mich bereit erklären dem Versuchsleiter eine 3D gedruckte Schleifhilfe unentgeltlich zukommen zu lassen. Wenn wir uns auf eine Banddicke und einen Schleifwinkel einigen wäre der erste Schritt einer Schliffbild-Vergleichsdatenbank gelegt, da die angeschliffene Fase immer gleich breit ist und damit auch eine Bezugsgröße besteht.
 
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