Forum der Rasur

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Vielleicht sollte ich mir einen neuen Finisher gönnen?


Ich habe sowohl den Grey Slate als auch den LaLune in seiner Verwendung als Finisher nie angerieben, weder mit einem materialgleichem als auch mit einem anderen Anreiber. Meiner bescheidenen Meinung nach, soll doch ein Finisher der Schneidkannte eine möglichst homogene, gleichmäßige Oberfläche geben und der Wate (vorderste Kannte) die optimale Form. Wobei letzteres sich natürlich je nach verwendetem Finisher deutlich unterscheiden können, so hinterläßt ein Thüringer oder ein jNat als Natursteine mit ihren immer noch vorhandenen abrassiven Eigenschaften ein anderes „Schliffbild“ als beispielsweise ein synthetischer Stein wie ein SHAPTON 16k mit nahezu ausschließlich polierenden Eigenschaften. Wenn ich einen Finisher anreibe, also mit Slurry arbeite, wird auch der feinste Polierer in seiner Grundform wieder zu einem abrassiven Stein, egal ob LaLune, GS oder ein Thüringer. Hat ein Finisher aufgrund seiner Beschaffenheit (Naturstein) eh abrassive Eigenschaften, werden diese bei Verwendung mit Slurry noch verstärkt.

Nutze ich einen Finisher, hier ein Naturstein im Beispiel eines Schiefers wie der Grey Slate, hat er ohne Slurry nahezu null abrassive Wirkung und „poliert“ die Schneidkannte/Wate hin zu einem scharfen und! sanften Rasurverhalten. Bei der Verwendung mit Slurry nimmt er der Schneidkannte//Wate wieder diese Eigenschaften, indem die feinsten Schleifkörper, nichts anderes ist ja Bestand des Slurry, wieder abrassiv wirken. Wir sehen, ein kleiner Teufelskreis, beim Thüri ist dieses Verhalten praktisch „normal“ und gewünscht, bei anderen Steinen eben nicht.

Eine Anmerkung…ich gebe hier meine bescheidenen Erfahrungen & Meinung ohne Anspruch auf Richtigkeit wieder. ;)
 
Dann wäre zu überlegen, mit dem Grey zuerst anreiben und mit Slurry arbeiten, beim letzten Durchgang dann ohne Slurry die finale Politur geben.
Kommt halt auf die Progression. Ich habe ja keine Natursteine und will auch keine (zu viel Aufwand für mich, Lagerraum, Kosten, etc.). Wenn ich dann schon bis Naniwa 10k oder 12k durchgeschärft habe, weiß ich nicht, ob das mit Slurry dann nicht doch wieder gröber wird. Scheint mir etwas Overkill auf den ersten Blick.
 
Ich gehe vom Naniwa 5k auf Mustang und dann auf den Grey. Die beiden Schiefer immer mit anreiben und Slurry. Anschließend dann auf Paste, als letzter Durchgang gut und fleißig auf meinem Glattriemen ledern.
Nun wollte ich morgen mal ohne Paste probieren.
 
@MikeB ,

versuche mal den Mustang mit Slurry und anschließendem herunterverdünnen bis zum
klaren Wasser und sobald Du mit der Facette (HHT, Lupe, Mikro…) zufrieden bist, ab auf den
GS nur mit klarem Wasser, zum Schluß unter fließendem Wasser. Wenn Du ein kleben der
Klinge spürst, 2. Tape und wieder bis zum kleben. Final gut Ledern und Fetisch.

Ich habe hier den Mustang ähnlich genutzt.

Gruß
Gregor
 
Mustang und dann Grey Slate
Ah, also kein weiterer Naniwa & Co.

Dann empfiehlt sich deine geplante Reihenfolge, aber bei der Art der Verwendung empfehle ich
die von mir weiter oben angesprochene Art und Weise. Versuche einmal folgendes…

Nach dem 5k - oder ohne, wenn es nur um eine Auffrischung geht. Allerdings würde ich den 5k immer
mit in die Progression als ersten Stein auch bei der Auffrischung mit „einbauen“…schadet ja nicht.

dann auf den Mustang (ohne Slurry)

20 Schübe/Züge auf einer Seite, dann Seitenwechsel und 20 Schübe/Züge auf dieser Seite. Dann geht es
alternierend jew. -2 Schübe/Züge bis runter auf die 0, dann 3 Sätze á 10 Wechselschübe/-Züge. Dann
das Ergebnis prüfen, HHT oder wie auch immer Du es machst. Funktioniert z.B. der HHT noch nicht
befriedigend, geht das ganze von vorne los. Je nach Vorbereitung sollten aber 3 kompl. Durchgänge
reichen.

dann auf den Grey Slate (ohne Slurry)

Zu Anfang die gleiche Virgehensweise, aber nach 1 DG wie vor beschrieben, auf reine Wechselschübe/-züge
wechseln. Es dauert, der GS mit reinem Wasser braucht schon a bisserl. Eine Verwendung mit Glycerin/Wasser (50:50)
hatte sich bei mir bewährt, ein Versuch ist es allemal wert. Ein Vorteil von Glycerin dabei ist, es ist wasserlöslich,
Du kannst unter fließendem Wasser alles Abwaschen. Im Gegensatz zu Öl bleibt hier nix zurück.

Gutes Gelingen! ;)
 
Meiner bescheidenen Meinung nach, soll doch ein Finisher der Schneidkannte eine möglichst homogene, gleichmäßige Oberfläche geben und der Wate (vorderste Kannte) die optimale Form.
Ich glaube da haben wir ein Missverständnis, am besten ich erkläre das mal so:

Früher bin ich folgendermassen vorgegangen:

1000er, 3000er, 8000er, 12000er und am Schluss Grey Slate, danach Pastenholz mit sehr feiner Paste vor dem Ledern.
Ich las über den LaLune, dass, wenn man ihn mit selbigem anreibt, die Slurry dafür sorgt, dass eine Körnung von 6000 - 8000 entsteht. Wenn man den LaLune ohne Slurry benutzt, also nur mit Wasser, dann hat er ungefähr 15000 Grit.

Da der LaLune schon seit länerem interessant für mich war habe ich mir folgendes gedacht:
Dieser Stein ersetzt meinen günstigeren 8000er. Da der LaLune qualitativ recht hochwertig sein soll, habe ich statt den günstigeren 8000er Stein einfach den LaLune angerieben und mittels Slurry die 6000 -8000 Körnung gehabt um die Schneide zu verfeinern. Danach alles abspülen und nur mit Wasser den LaLune als reinen Finisher benutzen mit satten 15000 Grit. Worum es mir allerdings geht ist, dass die Oberfläche des LaLune Steines nach dem Anreiben die tolle spiegelglatte Optik und Haptik verloren hat, sie hat jetzt viele feine Kratzer und ist auch rauher. Das Messer wurde trotzdem scharf und zwar ganz zu meiner Zufriedenheit, dennoch habe ich ein komisches Gefühl dabei warum die spiegelglatte Oberfläche weg ist, ist sie denn nicht der Garant, dass die Schneide umso feiner wird, je glatter der Stein ist?
 
Ich glaube da haben wir ein Missverständnis
Wenn überhaupt, dann ein doch eher zu vernachlässigendes…Ich gehe von einem
Einsatz des Steines als reinen Finisher, ohne Slurry, deine Vorgehensweise könnte
man als Pre-Finish nennen. Der Unterschied liegt in der Progression, bei einem
1Stone-Progression wird ja auch nicht unbedingt zwischen Pre-Finish und Finish
unterschieden.
dennoch habe ich ein komisches Gefühl dabei warum die spiegelglatte Oberfläche weg ist
Ist es nicht so, dass, wie ich bereits erwähnte, das Slurry ja im Grunde nichts anderes als
Schleifkörper mit Wasser sind. Diese Schleifkörper wirken ja nicht nur auf bzw. an der
Klinge, sondern logischerweise auch auf dem Stein. So erklärt es sich doch irgendwie
von selbst, warum dein Stein (logischerweise auch jeder andere Stein) seine Oberflächen-
beschaffenheit ändert bzw. verändert wird.
 
@Atrax robustus - war dein Anreiber sauber?

Ich würde den LaLune nochmal kurz planen (wie auch immer du das machst - eigentlich sollte das Bleistiftgitter mit 3-4 Runden dann ja auch schon weg sein) und der Stein wieder in der Verfassung, die du als „krazerlos“ beschreibst. Dann würde ich das gleiche mit dem Anreiber machen - allerdings den Slurry, der beim planen desselben entsteht nicht abwaschen - und so über den Basisstein anreiben. Dann sollte er wenn, dann maximal „neblig“ aussehen - auf jeden Fall keine tiefen Rillen mehr haben.
 
ich zitiere mich mal, vom K1040 (der 4k Seite kommend) direkt auf den (wirklich geplanten) Grey Slate...

Wenn das Messer jetzt bei einfachem Auflegen auf dem Daumennagel sofort "greift", noch mal 10 - 15 Doppelschübe und Armhaartest (sollte jetzt schon viel angenehmer rasieren). Dann ist man mit dem Stein eigentlich auch schon durch und kann auf den Finisher gehen.

Wenn wir hier schon bei "Low Budget" sind, Nehmen wir einfach den Grey Slate zum Finish, den ich ebenfalls für den Preis für einen außerordentlich guten Finisher halte. Hier mache ich dann ebenfalls ca. 50 Doppelschübe (nur mit Wasser, keine Schleifschlamm anreiben) indem ich aber wieder zunächst einzelne Seiten finishe. Also 20x hin, 20 her, 10 hin +10 her, 5 hin +5 her , 5 hin + 5 her und dann noch 10 Doppelschübe. Dabei achten, dass man nicht zu viele nur auf einer Seite macht, weil man sich sonst einseitig einen Grad züchtet. Die Schübe mögen vielen für einen Finisher als viel erscheinen, aber man muss bedenken, dass man von einem "4000er" kommt, der, selbst wenn er für mich das Schleifbild eines 6000ers zeigt, weit von einem 8000er oder 10000er entfernt ist.

Anschließend klebe ich das Messer noch mit einer zweiten Lage Tape ab und mache noch mach ca. 25-30 Doppelschübe (den Stein dabei ruhig öfter nass machen, so das immer Wasser auf dem Stein liegt) und dann sollte man eigentlich schon "durch" sein. Dann noch ca. 120 bis 150 Doppelzüge auf blankem Leder (je nach Größe und breite des Riemens) und - wenn man sauber gearbeitet hat - auf eine scharfe und sanfte Rasur freuen.

Vielleicht noch einen Hinweis. Nach meinen Beobachtungen verhält sich der Grey Slate genau reziprok zu einem Thüringer. (Wenn man nach einem "Vorfinischer" auf den Thüringer geht, greift der Thüringer erst mal kaum, Messer "rutscht" fast ohne Widerstand drüber. Mit zunehmenden Schüben spürt man dann einen Widerstand bei der Vorwärtsbewegung des Messer, dann noch wenige Schübe und man ist auch "durch"). Bei Grey Slate spürt man Anfangs sehr deutlich einen Widerstand bei den Schüben, der immer geringer wird. Wenn dieser Widerstand "weg" ist und das Messer dann auf dem Stein "rutscht" ist man auch durch. Aber da schaden ein paar Schüner mehr nicht so sehr, wie zu viele Schübe auf einem Thüringer. Insofern macht der Grey Slate vielleicht nicht ganz so einen Sanfte Schneide wie ein (richtig und mit Bedacht angewandter) Thüringer, aber er ist sicher "Anfängerfreundlicher".
 
ein komisches Gefühl dabei warum die spiegelglatte Oberfläche weg ist, ist sie denn nicht der Garant, dass die Schneide umso feiner wird, je glatter der Stein ist?
Dabei muss man aber voraussetzen, dass Kratzer auch bis zur äußersten Spitze durch gehen (tun sie nicht) und dass man sich mit der Seite der Facette rasiert ;)
Wenn du dich doch gut rasieren kannst, wo ist das Problem, dass die Seite der Facette nich spiegelglatt ist?
Slurry enthält je abrasive Partikel, die „rollen“ dann zwischen dem Stahl und dem Stein, dabei reiben die natürlich auch am Stahl. Die „Kratzer“ zeigen dabei dann in alle Richtungen. Durch verschiedene optische Effekte sehen die dann im Licht tiefer aus, als sie in Wirklichkeit sind.
 
@DailyDriver
@Wolfeiso
@Goofy-bee

Ich habe den LaLunestein wie alle anderen Steine in den Jahren davor picobello geplant, auf einer geraden Kunststoffplatte bis auf Körnung 1200. Den Anreiber habe ich allerdings nicht geblant.
Wenn ich darauf zurückkommen kann was du @DailyDriver geschrieben hast, dass die Slurry, die beim schleifen entsteht, ja auch den Stein selbst schleift, dann werfe ich mit ein, dass die Schleifqualität bei entstandener Slurry min. 6000 Grit hat, somit viel höher liegt als das 1200er Schleifapier was ich beim Planungsvorgang verwendet habe, somit sollte der Stein dann ja noch glatter werden. @Wolfeiso die Kratzer im LaLune Stein sind nicht tief sie sind nur oberflächlich.

Hier mal paar Bilder:
Stein.jpg

So sieht der Stein nun aus, nach dem planen war er glatt wie Marmor.

Kratzer.jpg

Hier sieht man die feinen, hellen Kratzer vom anreiben sie sind oberflächlich.

Anreiben.jpg

So habe ich den Stein angerieben und die slurry gewonnen, mit der kleinen seite des Anreibers.

Anreibseite.jpg

Die kleine Seite meine ich, damit habe ich über den Stein gerieben und die Kratzer produziert.

@Goofy-bee Die Kratzer hat der Stein, nicht die Facette des Messern, die ist gut.
 
Dschisas - sowas hab ich auch noch nicht gesehen. Das ist sicherlich nicht toxisch - wie du ja auch sagtest, das Messer is gut.
Ich würde rein wegen der Optik - det janze nochmal planen - und den Anreiber mit gleicher Körnung mit. Dann sollte das clean bleiben…
 
Ich würde aber auch ein „nicht weisse“ Seite des Anreibers nutzen…. - wer weiß, was das ist - oder seh ich auf den Fotos was, das nicht da is.
 
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