Forum der Rasur

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Zenith Dachshaar Rasierpinsel

Ja die Zenith Pinsel haben es mir auch angetan. Von Rosshaar, Borste, Synthetikpinsel bis zum Dachs sind alle Top Pinsel. Vorallem die schönen Griffe finde ich besonders gelungen. Werde meine Neuzugänge auch noch vorstellen. In den letzten Tagen sind ja 3 verschiedenen Dachse eingetroffen.
Silberspitz, Manchurian und ein Mix aus beiden.
Jepp, hier Borsten, Silvertip, Manchurian alles Top Pinsel m.b.M.n. :daumenhoch
 
Guten Morgen Freunde der Rasierpinsel
Hier mein Vergleich der beiden 506 Silberspitzen, ein normaler 3 Band und ein Manchurian Badger.
Beide Pinsel liebe ich, sowohl den Besatz wie auch die wirklich scharfen Griffe. Beide Pinsel fühlen sich absolut genial im Gesicht an und gehören für mich zu den am meisten unterschätzen Pinsel überhaupt. Zu meinen Vorlieben gehören die locker gebundenen Genossen die weiche Spitzen besitzen.
Beide fabrizieren mit einer Leichtigkeit einen Spitzenschaum und es spielt keinerlei Rolle ob dieser aus RC oder RS hergestellt wird. Ebenfalls keine Rolle spielt ob die Seife hart oder weich ist.
Der Unterschied zu diesen beiden Prachtkerlen ist der Manchurian ist fester gebunden ohne zu fest zu sein.
Und der "normale" 3 Band pilzt besser auf, ist ein kleinen tacken weicher an seinen Spitzen und weniger Stramm.
Somit gehört der preiswertere 3 Band zu meinen TOP Pinseln
Auch der erhöhte Klebepunkt der bei beiden vorhanden ist, stört mich in keinster weise. Für mich kommt der 3 Band von Zenith ganz dicht an den Omega 6144 dran, der mit dem Kent und dem Plisson die Könige des Badschrankes sind.

Fazit: Super Pinsel aus Bella Italia

Glück auf
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„Angefixt“ von meinem neuen Zenith Silvertip Badger habe ich eine Frage an
die Kenner, Spezialisten und Dachsdompteure…:D

Sind in beiden Pinseln, dem Zenith 506 all sb (links) und dem Zenith 502 bc sb der
gleiche Knoten (die Maße sind ja gleich) mit identischen Eigenschaften wie
z.B. dem Backbone verbaut?

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Danke für eure Info‘s…

Gruß
Gregor
 

Zenith 506 ALL SB


Der Alu-Dachs


Verehrtes Forum,

heute möchte ich euch das neuestes Mitglied meiner kleinen Dachs-Familie vorstellen, den ZENITH 506 ALL SB.

Das ich den kleinen Italiener aus Palermo mein Eigen nennen darf, ist eigentlich einem seiner Brüder zu verdanken. Ich bin schon von meinen Schweinchen aus dem Hause Zenith sehr begeistert und quasi angefixt durch einen Dachs Kauf hier im MH begab ich mich auf virtuelle Informationsreise durch das weitere Angebot bei den Italienern. Ich bin auch mit diesem Pinsel sehr schnell fündig geworden. Da ich persönlich eher nicht auf grelle Farben oder bunte Griffe stehe, traf für mich der Alu-Griff und der Dachs-Besatz voll ins Schwarze. In meinem Bestand befindet sich bereits ein weiterer ZENITH (506 ALL SE) und ein RazoRock (400), beide mit Alu-Griff und ich kann nichts negatives über dieses Material und dessen Verwendung als Griff bei Rasierpinseln sagen.

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Bereits beim Auspacken machte der Pinsel eine „Bella Figura“, der makellose, matte Aluminium-Griff besticht durch eine sehr hohe Verarbeitungsqualität und toller Griffigkeit. Es gibt keinerlei Grate oder sichtbare Verarbeitungsspuren am Griff, keinerlei, noch so kleine Macken oder Beschädigungen sind für mich erkennbar. Lediglich der (vermutlich) gelaserte Namenszug hätte eine etwas feinere Verarbeitung gut getan, da sieht es für mich aus, das nach dem Auf- bzw. dem Anbringen der Gravur keine weitere Nachbearbeitung stattfand, das soll aber nicht heißen, dass hier etwas störend hervorsteht, es ist ein wenig meckern auf hohem Niveau. Mit seinen knapp 70g Gewicht ist der Pinsel eher als Leichtgewicht einzuordnen, seine Verwandschaft mit Griffen aus Resin und/oder Kunstharz sind da deutlich schwerer und ich muss gestehen, ein paar Gramm mehr, wären auch für mich schöner gewesen…Aber Aluminium ist im wahrsten Wortsinn halt ein Leichtmetall. Hier möchte ich auch etwas vom später erfolgten Probeschäumchen vorwegnehmen, der Griff ist für mich mit mittelgroßen Händen dennoch ein richtiger Handschmeichler mit einer richtig tollen, irgendwie „warmen“ Haptig.

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Als Besatz kommt ein Silvertip Badger, also ein Silberspitz Dachshaar zum Einsatz. Der Knoten ist m.M.n. recht locker gesteckt und weißt in Form und Gleichmäßigkeit keinerlei, für mich erkennbare Fehler auf, die Kopfform ist absolut symmetrisch ausgeführt. Ein Blick durch die Lupe zeigt m.M.n. allerdings, dass die Frisur des kleinen Italieners wohl durch einen Figaro in Form gebracht wurde. Einzig der Punkt, wo der Knoten in den Griff übergeht, ist für mich hier ein wenig kritikwürdig, da hätte ich gerne einen zusätzlichen Ring gesehen, wie ihn z.B. der ZENITH 502 BC SB hat. Seht es mir bitte nach, aber über eine Beurteilung des sog. Klebepunktes kann ich leider nicht wirklich etwas sagen, ganz einfach aus dem Grunde, damit kenne ich mich (noch) überhaupt nicht aus, da mag bitte ein versierter Kollege so nett sein, und ein fundiertes Urteil abgeben. Die Spitzen des Pinsels machen schon im Trockenen, unbenutzten Zustand (Out of the Box) einen sehr feinen, weichen Eindruck, ich gehe da mal von einem richtigen Gesichtsschmeichler aus…dazu aber später an anderer Stelle mehr.

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Bevor bei mir ein Pinsel ins Gesicht darf, da mache ich keinerlei Unterschiede ob er neu oder gebraucht ist, ob es Dachs-, Schweinchen- oder Synthiebesatz ist, der Pinsel geht erst einmal zum Waschtag, doch bevor es losgeht möchte ich anmerken, dass der Besatz von Hause aus keinerlei „Stallgeruch“ verströmt. Vorbereitend ist ein gut 45min. wässern in lauwarmen, klaren Wasser und bereits hier zeigt der Dachs, dass er ein reinliches Tier ist, das Wasser ist kein bisschen verfärbt, auch zeigt sich kein einziges loses Haar, bis jetzt. Bemerkbar ist aber bereits jetzt, dass der Dachs wohl einen „guten Durst“ hat, ich habe ihn zum Wässern kopfüber in eine Tasse gegeben und dann mit Wasser bis gut 2-3mm oberhalb des Knotens bedeckt, nach gut 45min. war das Wasser doch schon um gleiches Maß unterhalb des Knotens. Hier deckt sich wohl der Wasserhaushalt mit seinem Bruder, dem des ZENITH 502 BC SB, Aber auch dazu später ein wenig mehr. Nach dem erste Wässern folgen 3 Waschgänge mit Babyshampoo mit einer jeweiligen „Standzeit“ in eingeschäumten Zustand von gut 30 min. Erst jetzt, nach einem gründlichen Auswaschen mit warmen, klaren Wasser geht es zum…

Auslieferungszustand (Li) und nach dem ersten „Waschgang“ (Re)
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…ersten Probeschäumen mit Rasierseife

Als Seife habe ich einfach die gleiche gewählt, die ich heute auch bei der Rasur des Tages genutzt habe, die MÜHLE Aloe Vera ( Hartseife). Die Aufnahme aus der kleinen Porzelanschale von MÜHLE macht mit dem gewässerten, aber 1-2 x ausgeschlagenem Italiener keine Probleme. Der Besatz hat genug Standhaftigkeit um nicht gleich bei der Vorbereitung aufzuspreizen, keine Sorge, zum Backbone komme ich noch…zuerst gilt es jetzt zu schauen, was der Pinsel jetzt aus der Seife macht. Zum Aufschäumen verwende ich meine 3D-Bowl, welche auf dem Boden & Flanken mit unterstützenden Erhebungen ausgestattet ist. Das erste Kreisen zeigt schon deutlich, Wasser, es braucht mehr Wasser, also die Spitzen ins Naß getaucht und weiter geht’s. Noch zu wenig, erneut zur Tränke, diesmal etwas großzügiger. Jetzt scheint es zu passen, das kreisen mit ein wenig Druck läßt schon nach kurzer Zeit einen schönen, cremig-schlotzigen Schaum entstehen. Das Geheimnis ist wie bei seinem großen Bruder, der Durst…der Pinsel nimmt doch gut Wasser auf und gibtes aber recht spärlich wieder her. Genauso verhält er sich mit dem Schaum, es sieht wenig aus, doch wenn man den satten Haarschopf zusammendrückt, kommt da Schaum fast ohne Ende. Jetzt kommt der Punkt der Wahrheit…

Erstes Probeschäumen mit der RS MÜHLE Aloe Vera
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es geht ins Gesicht.

Was soll ich sagen, wow, der Pinsel hat wunderbar weiche Spitzen, da piekst nichts, aber rein gar nichts. Zuerst leichte kreisende Bewegungen, jetzt spüre ich auch ein passendes Rückrad, nicht zu viel, nicht zu wenig. Ich würde sagen, mittleres Backbone, genau wie ich es mag, der Pinsel ist kein Waschlappen, soviel steht fest. Bei leichtem Druck spreizt sich der Besatz sehr schön auf, bietet aber noch genug Widerstand um nicht bis zum Griff einzuknicken. Vergleichbar mit seinem Bruder, da stehen sich beide fast identisch gegenüber. Konform mit dem Wasserhaushalt geht auch der Schaumhaushalt, der Palermitani futtert eine Menge Schaum, gibt ihn aber mit ein wenig Druck wieder her, wenn er da a bisserl bockt, ein bis zwei streichende Bewegungen und schon geht’s weiter…

Zum Schluß möchte ich noch positiv erwähnen, dass der Pinsel heute während & nach all den Prozeduren in Gänze vielleicht 5-6 Haare gelassen hat, ein zusätzlicher Punkt in Sachen Qualität und Verarbeitung.

Erstes Fazit

Der Italiener mit dem Alu-Griff ist ein überaus gefälliges Kerlchen, der mir schon beim ersten Kontakt richtig Freude bereitet. Fast tadellose Verarbeitung, die o.a. Punkte der Kritik sind für mich aber wirklich ein meckern auf hohem Niveau, Maße und Proportionen wie ein italienisches Modell, dazu ein Top Schäumverhalten wie ein Großer. Wenn man den aktuell aufgerufenem Preis dazurechnet kommt unterm Strich ein super Preis-Leistungsverhältnis heraus, das wohl in europäischen Landen seines Gleichen sucht. Meiner bescheidenen Meinung nach alles in allem ein Top Pinsel auf hohem Niveau.

Zur Lieferung

Geliefert wird der Pinsel in einer kleinen, sehr schön gearbeiteten Schachtel aus fester Pappe. Zum Schutz des Reisenden vom Stiefel ist er zusätzlich in zwei Lagen feinem Papier eingeschlagen, Plastik oder sonstig schändlichem Material sucht man aber vergeblich. Wie üblich hat ZENITH keinen Einfluß auf die Umverpackung, meinen habe ich bei Rasoigoodfellas (Italien) erworben, von dort kam er ebenfalls nur in Pappe und Papier…äußerst löblich will ich meinen.

Saubere Lieferung, keinerlei Plastik! und vorbildlich in feinem Papier gewandet.
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Technische Daten (lt. Hersteller):

Lofthöhe: 55mm
Knoten Ø: 27mm
Griffhöhe: 59mm
Gewicht: ca.70g
Preis bei Erwerb: ca. 63.-€

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Alle Angaben ohne Gewähr (Fehler sollen nicht passieren - tuen es aber ab und zu!) Alle Bilder mit Urheberschutz ©by Gregor Langer


Gruß
Gregor
 
Klasse Expertise @DailyDriver daumenh! Ich glaube ich muss nach über drei Jahren auch mal wieder einen Zenith probieren, mein Problem war in den Jahren 2020/21/22 das die Zeniths mir persönlich zu fest waren und alle einen erhöhten Klebepunkt hatten, übrigens hatte ich damals 9 Zeniths probiert und alle gingen zurück. ( da hatte ich wirklich keinen Bock mehr weitere zu probieren )
Aber so ein Bericht lässt hoffen :D Das dein Zenith keinen "Stallgeruch" hinterlässt find ich selbst schade und lässt natürlich vermuten das es sich hier um behandelte Haare handelt, aber wenn er denn so toll weich ist wie du beschreibst kann man auch drüber hinweg sehen, ist bei Simpson ja mittlerweile auch gang und gäbe ;)
 
Vielen Dank für die Blumen! :)
Das dein Zenith keinen "Stallgeruch" hinterlässt
Ich bin zwar kein ausgewiesener „Kenner“ oder gar ein Experte, wie Du es bist, aber ich
habe mich auch ein wenig gewundert, dass der Pinsel praktisch betrachtet nahezu
geruchsneutral war. Ich habe ja nun auch schon so den ein und/oder anderen Dachs
und bei diesen hatten alle ihre „Duftmarken“ in meinem kleinen Lesezimmer gesetzt. :lol
 
Ich habe ja nun auch schon so den ein und/oder anderen Dachs
und bei diesen hatten alle ihre „Duftmarken“ in meinem kleinen Lesezimmer gesetzt. :lol

Für mich sind diese "Duftmarken" das angenehmste wenn ich mir einen neuen Dachs kaufe, er kann stinken und den aller schlimmsten Ochsengeruch mit sich führen wie er will, dann weis ich jedenfalls das es sich um wunderbar unbehandeltes Haar handelt :bier1
 
@DailyDriver - eine wunderschöne Berichterstattung - herzlichen Dank dafür, das macht echt Appetit auf einen Zenithdachs. Aber gleichzeitig möchte ich Dir mein Lieber Appetit auf einen Zenith Rappen machen. Hiervon nenne ich einen mein Eigen - und bin total begeistert ;-)
 
Appetit auf einen Zenith Rappen machen

Oder eine ungebleichte Sau. Spitzenklasse!

Zuerst auch hier natürlich ein Dankeschön für die Blumen und eure Beiträge…:daumenhoch

Zum Thema „Rappen“ möchte ich sagen, dass ich da so eine gewissen, innere „Stimme“
höre, die da flüstert…“tut nicht Not“…vielleicht zum Testen mal so ein Hybrid, ja, aber
ich glaube ein reiner Rosshaar wohl eher nicht.

Bei den Schweinchen sieht es da schon anders aus, meine bisherige „Schweinebande“,
Zenith 506all se Das „Alu-Schweinchen“ & Zenith 505bc se Das „Blaue Zenith-Schweinchen“,
erfreut mich jedes mal und macht richtig Spaß. Da könnte ich mir durchaus noch so den
ein und/oder anderen Familienzuwachs vorstellen.

Gruß
Gregor
 
@DailyDriver - ich finde deine Haltung zum Rappen sehr interessant! - gibt es denn einen Thread, wo man über sowas spricht? - wenn nicht, dann gerne in unserer Mond PN

Denn da hätte ich einige Fragen, da es mir mit Sauborste so geht…. ;-)
 
@DailyDriver - ich finde deine Haltung zum Rappen sehr interessant! - gibt es denn einen Thread, wo man über sowas spricht? - wenn nicht, dann gerne in unserer Mond PN

Denn da hätte ich einige Fragen, da es mir mit Sauborste so geht…. ;-)
 
Ja, da würde es über meine Zuneigumg zum Ross gehen - aber ich wollte auch wissen, warum ich der Sau zugeneigt sein sollte - da hab ich micht echt noch nicht eingelesen….. - geschweige denn eingekauft ;-)
 
Ja, da würde es über meine Zuneigumg zum Ross gehen - aber ich wollte auch wissen, warum ich der Sau zugeneigt sein sollte - da hab ich micht echt noch nicht eingelesen….. - geschweige denn eingekauft ;-)

 

Ich glaube so langsam, dass sich entgegen all meiner langjährigen und stets beteuernden Aussagen, dass Italien nicht wirklich meins ist, nun doch so eine Art „…is‘ ja nicht alles blöde…“-Erkenntnis durchgesetzt hat. Der Grund dafür ist für mich definitiv die Entdeckung der klassischen Rasurkultur mit all seinen Facetten und Eigenheiten. Denn fraglos kommen neben faszinierend guten Rasierseifen und Aftershaves auch im Bereich der Hardware so manch begehrenswertes Equipment vom Stiefel, in diesem Falle genauer gesagt aus Palermo. Ein neuer Rasierpinsel aus dem Hause Zenith hat den weiten Weg über die Hügelkette Richtung Norden, dann links, bis zu mir in mein kleines Lesezimmer gefunden und erweitert meine (kleine) Dachsfamilie um ein weiteres Mitglied.​


Der
Zenith 506N/BR MB
(Manchurian Badger)



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Erstkontakt und…

Es ist bis dato mein dritter Dachs und neben zwei Schweinchen somit der insgesamt fünfte Pinsel aus dem Hause Zenith. Man könnte meinen, da hat sich bereits beim Auspacken doch schon bestimmt so etwas wie Langeweile entwickelt…nöööö!, allein schon dieser Moment, wenn man den Deckel der kleinen Pappschachtel abnimmt, weglegt und das zweilagige, eingeschlagene feine Papier aufschlägt wie ein Büchlein und den ersten Blick auf das Objekt der Begierde freigegeben wird…genau dieser Moment ist es wert, so oft wie möglich wiederholt zu werden. Beim Herausnehmen fällt nicht nur das Gewicht des Pinsels an sich auf, sondern die Ausgewogenheit, das Verhältnis von Gewicht, Durchmesser und Größe passen für meine gut mittelgroßen Hände wie ein Maßanzug. Der Griff ist absolut makellos verarbeitet, keinerlei Grate, Unebenheiten oder etwaige Bearbeitungsspuren trüben den ersten Blick…und auch nicht den zweiten. Der Griff aus Harz ist auf‘s feinste bearbeitet und poliert, die gelaserte Beschriftung ist mit seiner eher zurückhaltender Farbe weder zu fühlen, noch sieht es irgendwie nachträglich aufgebracht aus. Die Haptik verspricht bereits im trockenen Zustand, das typisch Zenith da auch mit nassen Händen nix rutschig werden wird. Den oberen Abschluß und gleichzeitig Einfassung des Besatzes bildet ein ca. 2mm hoher, nahtlos geschlossener Metallring, der nicht nur optisch einen sehr schönen Übergang bildet.​

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…alles Kopfsache

Der Besatz mit seinem Ringmaß von 27mm ist aus Manchurian Badger und ist recht eng gesteckt. Vom Gefühl her läßt ein erstes hin- und herstreichen auf dem Handrücken schon ein spürbares Rückrad (Backbone) erahnen, das aber, läßt sich natürlich erst beim ersten Aufschäumen und einseifen im Gesicht genauer beschreiben, dazu später mehr. Die tolle Bearbeitung von Griff und Ring setzt sich beim Loft ohne Fehl und Tadel fort, da steht nicht ein einziges Haar aus der Kopfform über. Apropos Kopfform…unter der Lupe betrachtet, ist m.M.n. recht deutlich erkennbar, das der Besatz beschnitten ist, das aber mit sehr hoher Präzision und Gleichmäßigkeit. Auffällig ist für mich, dass der Pinsel nur einen minimal wahrnehmbaren „Stallgeruch“ verbreitet, faktisch zu vernachlässigen. Wenn ich da meine bescheidenen Kenntnisse bemühe, komme ich zu dem Schluss, dass der Besatz auch dahingehend behandelt (u.a. wohl auch gebleicht) wurde.​

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Der Gesamteindruck vom Besatz verspricht für mich schon mal ein sehr gutes Schäumverhalten mit angenehmen Rückrad (Backbone).


Badespaß und…

Bevor ich einen Pinsel in mein Gesicht und die Stöppelkes darf, gibt es wie bei mir üblich, zuerst eine gewisse „Vorbehandlung“. Ich nenne es immer gerne den ersten „Badespaß“. Nach einem ersten wässern in lauwarmen Wasser folgt ein mehrfaches auswaschen, gefolgt von einem mehrteiligen Waschgang. Dazu gebe ich etwas Babyschampoo auf den gewässerten Besatz und schäume ihn kräftig in der Hand auf, dann bleibt der Pinsel so und darf ca. 30min. stehend ein Päuschen machen. Es erfolgt das auswaschen unter warmen Wasser und das Ganze mache ich dann 3 mal. Hierbei fällt mir auf, dass der Pinsel beim auswaschen dann doch noch ein wenig „Stallgeruch“ freisetzt, aber in geringen Maße, kein Vergleich zu den Dachsen, welche ich aus dem Reich der Mitte mein eigen nenne.​

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…erste Schaumschlägereien…

Im Anschluss an den Badespaß erfolgt mit großer Neugier das erste Aufschäumen. Auch dies mache ich im Regelfall bei allen Rasierpinseln auf die gleiche Weise, einmal mit einer festen Rasierseife und einmal mit Rasiercreme. Das erste Aufschäumen beginnt mit der ToOBS Sandelholz, nach gut 20-25x kreisen geht es fertiggeladen in der Rasierschale von HC&C weiter…ein wenig Wasser aus dem Kännchen und…wow…der kleine Italo-Dachs liegt wunderbar in der Hand, Gewicht und Haptik sind top, so entsteht in kurzer Zeit ein Träumchen von Schäumchen. Spätestens hier kommt mir immer die Frage…soll ich oder nicht?…natürlich soll ich…und ab, ne‘ erste Runde ins Gesicht…Butterweiche Spitzen und ein top Rückrad, so der erste Eindruck. Spätestens hier kommt jetzt der Punkt, wo es für mich heißt, erst die Arbeit, dann das Vergnügen…also alles eigentlich wie immer. Es folgt das Reinigen des Pinsels und Schale, dann kommt die zweite Runde, hier mit der Speick RC aus der Tube. Einen knappen cm direkt in den Pinsel und dann in der Hand „vorgeschäumt“. Nach beginnender Schaumbildung geht es in die HC&C-Rasierschale und auch hier gibt es nach kurzer Zeit ein wunderbares Schöumchen. Kleines Fazit…bis jetzt alle Erwartungen mehr als erfüllt! Anmerken möchte ich noch, dass der Pinsel währen der gesamten Prozedur nicht ein Haar verloren hat.​

Erstes Aufschäumen mit der ToOBS Sandelholz Hartseife (Li) und Speick Rasiercreme a.d.Tube (Re).
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Der Pinsel nach dem Badespaß & erstem Aufschäumen
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Die erste Rasur oder auch „Die Sache mit den Erwartungen“

Zum ersten Einsatz eines neuen Rasierpinsel versuche ich mich auch immer erst einmal selbst zu bremsen und eher auf altbewährtes zu setzen, als gleich mit „zickigen und schwerer“ aufzuschlagender Seifen. Gewählt habe ich dazu heute mit der SOLO von The Goodfellas‘ Smile eine mittelharte Seife, die über ein gutes Schäumverhalten verfügt. Bereits beim Aufnehmen der Seife aus der Dose fällt mir wieder die tolle Haptik des Pinsels auf, da stimmt das Gesamtpaket aus Gewicht, Größe und Beschaffenheit. Noch zwei, drei (+) Tropfen extra aus dem Kännchen in die Schale und los geht’s…ein Vergnügen ist es zuzuschauen, wie bereits nach kurzer Zeit ein famoses Schäumchen entsteht, wobei es aber gilt, den Wasserhaushalt vom Pinsel zu beachten, der kleine Italiener ist ein durstiges Kerlchen, wie übrigens seine Brüder aus dem Hause ZENITH auch. Nun gilt es…ab ins Gesicht…und wieder ein WOW! Sehr weiche Spitzen, da piekst oder gar stichelt nix, aber auch gar nie nix, mit mittlerem Rückrad und dennoch guten Spreizverhalten ist es ein Vergnügen, die Seife/Schaum in die Stöppelkes einzuarbeiten. Was noch auffällt, ist ein erhöhter Klebepunkt (Glue Bump), ich verorte ihn so bei ca. 12mm. Mich persönlich stört es nicht, da ich auch ein wenig mehr Rückrad im unteren Drittel eines Pinsels mag und mir damit dies somit entgegenkommt. Ob kreisend mit leichtem Druck, streichend wie der Maler oder beim partiellen Ausputzen nur tupfend, es macht einen riesen Spaß mit dem Pinsel. Mir fällt auch hier wieder eine Gemeinsamkeit der Familie Italo-Dachs auf, neben dem Wasserdurst mag er genauso gerne den Schaum, er parkt ihn irgendwo in seinen inneren Werten. Er gibt ihn zwar auch wieder her, dazu sollte man(n) ihn aber mit ein wenig Nachdruck nach italienischer Barbiermarnier kurz mit zwei Fingern nah am Griff zusammendrücken.​


Fazit

Natürlich sind diese Eindrücke nicht objektiv, Vergleiche mit anderen Pinseln und deren Rasurverhalten sind somit immer auch mit etwas Vorsicht einzuordnen, dennoch möchte ich sagen, dass dieser Dachs in jedem Belang auf hohem Niveau einzuordnen ist. Zu den Eigenschaften möchte ich sagen, dass der Pinsel zwar recht durstig ist, mit ein wenig Druck das Wasser aber auch wieder hergibt. Im Vergleich zu seinen „Brüdern“ aus dem Hause ZENITH (BB Best Badger) ist er vor allem in den Spitzen etwas weicher bei ein wenig mehr Rückrad. Der Besatz ist für mich mit wirklich sehr weichen Spitzen und mittlerem Backbone, sehr gutem Aufspreizverhalten mit das angenehmste, was meine gesamte Dachsfamilie aller Marken zu bieten hat. Ich persönlich gebe eine klare Empfehlung für diesen Top Pinsel.


Verpackung & Lieferung

Der Pinsel selbst kommt wie alle anderen Pinsel, welche ich von ZENITH mein eigen nenne, in einer Pappschachtel und ist darin nochmals zweifach in sehr feinem Papier eingeschlagen. In der Schachtel selbst befindet sich noch ein kleiner „Beipackzettel“ als Qualitätszertifikat, außen befindet sich ein Aufkleber mit der exakten Bezeichnung. Alles ist völlig frei von Plastik, Metallklammern oder ähnlichem, nur Papier und der Pinsel. Die Lieferung durch Raisoigoodfellas (Italien) dauerte knapp 3 Tage via DHL Express und war genauso frei von Plastik oder anderen bedenklichen Materialien.​

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Technische Daten (lt.Web/eigenen Messungen)

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Gesamthöhe: 112mm
Griff (inkl.Metallring): 57mm
Loft: 55mm
Ringmaß: 27mm



Gruß
Gregor

(Alle Angaben ohne Gewähr - Fehler sollen nicht passieren, können aber passieren.)
 
Wie verhält es sich eigentlich mit dem Pflegeaufwand bei den Kupfergriffen?
Ich fand das Exemplar in @Ventastic jüngster Darstellung wirklich umwerfend schön, aber ein bisschen hab ich Sorge vor zu schneller Verwahrlosung. Besonders der Übergang zum Pinselhaar wird schwierig zu reinigen und von Grünspan zu befreien sein, oder?
 
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