Forum der Rasur

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Croap Hot oder Schrott

Ich fürchte, ich hab es immer noch nicht kapiert.

Was ist denn jetzt der Unterschied zwischen "Croaps" und den gemeinen Weichseifen wie Proraso, Cella, Vitos, Valobra, TFS, Mondial, 3P, Figaro und Konsorten?
 
Keine Ahnung! Ich habe die TFS z.B. auch immer als eine "Croap" eingeordnet...
Aber ich verstehe die Diskussion auch nicht so ganz, es ist doch nun wirklich keine besondere Herausforderung eine von der Konsistenz her weichere Seife mit dem Pinsel aufzunehmen, oder ist mir da was entgangen?
Ich komme mit weichen Seifen (z.B. Bignoli) ebenso klar wie mit harten, die Rasureigenschaften sind mir da weitaus wichtiger als die Konsistenz im Behältnis.
Und die Ergiebigkeit...tja, was ich da so alles noch wegschäumen kann ist enorm...und bei der Seifenvielfalt die die meisten von uns am Start haben ist das Nörgeln über Mehrverbrauch ja schon fast eine Farce!:)
Zudem habe ich ein paar triple milled-Seifen hier, bei denen ich gegen einen rapideren Schwund überhaupt nichts auszusetzen hätte!
Und wenn's einem nur um den Preis geht, dann eben einen LEA-Stick kaufen und glücklich sein!
 
Ich denke das ich das Konsistenz Problem nachvollziehen kann, auch wenn ich im Grunde keine Erfahrungen mit den amerikanischen Seifen habe.
Ich stelle aber fest, dass meine italienischen Weichseifen (eine einfache TSF Bittermandel sowie Proraso grün) inzwischen deutlich fester sind. Die TSF ist nach einem ¾ Jahr erstaunlich fest. Die Proraso habe ich mechanisch „nachverdichtet“, da der „Softeishügel“ im 75 g Tiegel mich bei der Seifenaufnahme störte. Die Proraso ist nun ebenfalls recht fest.



Unabhänig von der Seifenherstellung möchte ich gerne hier noch einen anderen Aspekt zu den „Croap- Seifen“ nennen.

Wenn die Amerikaner (Und wenn ich hier Amerikaner schreibe meine ich nur einen verschwindend kleinen Teil der Bevölkerung.) ein „Thema“ aufnehmen, neigen sie dazu es neu zu interpretieren und es in ihrem Sinn zu verändern. Sie „amerikanisieren“ es. Hier zwei Beispiele, um zu zeigen was ich meine:

Um die 2000-Jahre „endeckten“ sie den klassischen italienischen Espresso. Ihr Ergebnis unterscheidet sich deutlich von der klassischen Variante. Es entstand sozusagen der „amerikanische Espresso“. (Und damit ist kein Americano gemeint!) In Berlin kann bei "Bonanza Coffee Heroes" das Ergebnis probiert werden. Einschließlich einer amerikanischen Synesso-Bar-Siebträgermaschine.
Infolge dessen wurden auch weiteren Arten der Kaffeezubereitung neu interpretiert bzw. wieder populär. (Z.B. Handfiltern und Cold Brew)

Home Brewing hatte in den USA seinen Ausgang, wo eben „Bier“ neu interpretiert wurde. (Auch wenn das für Andere nicht immer so neu ist.) In dem sie jegliche Traditionen über Bord geworfen haben, haben sie hier eben neue Brau-Produkte entwickelt. Diese Ergebnise ist inzwischen auch hier angekommen und aufgenommen worden.

Diese Entwicklung sehe ich auch im Nassrasierbereich. Die amerikanischen Seifenhersteller wollen gar keine klassische (europäische) Rasierseife und Rasiercreme herstellen! Sie haben sie zu ihrem Produkt, eben einer Croap entwickelt. In ihrem Verständnis haben sie somit die Seife zu einer amerikanische Rasierseife weiterentwickelt. Losgelöst von bisherigen (oder eben von europäischen) Traditionen.

Und es ist ja nicht nur die Konsistenz der Seife. Sondern sie wird eben auch oft anders, und intensiver beduftet, als wir es in der Regel kennen. Ich persönlich halte auch den hier oft angestrebten dichten, Jogurt artigen Schaum im Gesicht, eher für eine amerikanische Idee.

Das alles ist in der Regel nicht alles ganz neu, aber durch die amerikanische Neuinterpretation und ihrer Art des Business, wird es einer breiteren Masse bekannt.
Das muss man nicht immer alles gut finden, kann es aber.
 
Was ist denn jetzt der Unterschied zwischen "Croaps" und den gemeinen Weichseifen wie Proraso, Cella, Vitos, Valobra, TFS, Mondial, 3P, Figaro und Konsorten?
Ganz einfach: Die 'Croaps' sind noch weicher.:lol

Keine Ahnung! Ich habe die TFS z.B. auch immer als eine "Croap" eingeordnet...
Aber ich verstehe die Diskussion auch nicht so ganz,
Vielleicht, weil Du noch nie eine richtige Croap hattest?:D

Zumindest war die ein oder andere US-Artisan-Seifenprobe, die ich in letzter Zeit mal hatte, um einiges weicher als eine TFS oder Valobra. Das sind für mich nach wie vor schlicht 'Weichseifen'. ;)
 
@Tosca Danke für deinen Beitrag, der zum Nachdenken anregt.
Ohne die Weichseifen zu kennen muss ich doch gestehen, dass ich eher in die Traditionalisten-Ecke schiele, wenn es um Rasursachen geht (Hard- wie Software). Schließlich bin ich so auch beim RS anstatt Systemie gelandet.
 
Meine Güte, da werden die Croapseifenhersteller ganz schön abgewatscht.
Haben die Croaps denn gar keine positiven Vorzüge oder Eigenschaften, die sich mit Cremes oder harten Seifen so nicht erzielen lassen?

Oh, einen ganz großen Vorteil sehe ich da durchaus: Selbst ein reichlich großer Tiegel Seife ist da ruckzuck leer geschäumt. Kann also auch zeitnah nachgekauft werden. Was ja wunderbar passt, dann inzwischen gibt es vom selben "Artisan" ja schon wieder 5 neue, nur limitiert erhältliche, Sorten!

Ein Schelm, wer darin ein kapitalistisches Geschäftsmodell in Reinform zu erkennen meint. Sind ja schließlich alles Seifenkünstler, die nur ihre Kreativität zum Wohle der Community ausleben wollen... :lol
 
Vielleicht, weil Du noch nie eine richtige Croap hattest?:D

Ja, schon möglich!:D
Ich kann mich erinnern dass vor etwa 5 Jahren ein amerikanischer Rasur-Kollege bei B&B die BdF Mistero (eine TFS-Seife) mit den Worten beehrt hat "This is one great croap!" Damals glaubte ich noch an einen Druckfehler...
Jedenfalls habe ich mir seitdem unter einer Croap eben eine weiche Seife in dieser Art vorgestellt.
Meine wenigen US-Artisans (Tiki , Dr. Jon und Cold River Soapworks, alle schon etwas älter) sind von der Konsistenz her ähnlich, nur die von Hellas genannte Alvarez Gomez war die bisher einzige noch weichere Seife in meinem Erfahrungsschatz (und sie wurde auch fester...).
Und diese neueren Amis setzen da also noch gehörig einen drauf?
Tja, wer will das aufhalten...
 
Alvarez Gomez ist doch eine Rasiercreme. Sie verwandelt sich bloß in eine Scream (die Schwester der Croap), weil unsereins sie zu langsam aufbraucht.
Da fällt mir ein, meine ToOBS mal zu prüfen, sie könnte schon reif sein.
Ich finde die Herleitung von Tosca recht einleuchtend. Einige Pioniere drüben beziehen sich durchaus noch auf Europa, wie zum Beispiel RazoRock ursprünglich damit begann, die guten Dinge der Alten Welt - in diesem Falle italienische Seifen weicherer Art - den leidgeplagten US-Amerikanern zugänglich zu machen, die bis dahin ihre Pinsel traurig auf der Williams kreisen lassen mussten. Auf der anderen Seite die Seifensieder vom Farmers Market, die sich wie Stirling an Ökologie und Naturkosmetik orientieren, interessanterweise wohl von einer Reise durch Schottland zum Sinneswandel bekehrt, und alles daheim im kleinen Zauberkessel anrühren.
Daß es sich mittlerweile hin zur patentierten Extracroapy Superslick-Formulation v42.9 with Kobe Beef Tallow gesteigert hat, mag im Mutterlande des Konsumismus nicht verblüffen.

Wobei wir ja auch hierzulande mit zum Beipiel Meißners Rasierpasten recht unhandliche Produkte haben - so finde ich jedenfalls - und bei Abbate Y La Mantia verseift man wohl alles, was nicht bei drei wieder im Garten ist.
Mir persönlich ist die Konsistenz beinahe egal, ich muss mich nur darauf einstellen.
Und eine jede zu ihrer Zeit. Ein Klecks Creme oder einige Schwünge auf der Weichseife, wenn es schnell gehen soll, zwei Minuten auf der in Felshöhlen gereiften dreifach Gemahlenen kreisen, wenn es meditativ sein darf.
 
Ein Schelm, wer darin ein kapitalistisches Geschäftsmodell in Reinform zu erkennen meint. Sind ja schließlich alles Seifenkünstler, die nur ihre Kreativität zum Wohle der Community ausleben wollen... :lol
Das ich sowas noch erleben bzw. lesen darf ... :daumenhoch :D

Jahrelang war mir nun (halt noch im GRF) der Eindruck vermittelt worden, daß die Artisan-Seifensieder ihre RS nur aus reiner Menschlichkeit und Nächstenliebe produzieren. Daher wurde alles mögliche in Kauf genommen, keine Beschaffung war zu kompliziert, keine Warteliste zu lang, kein Porto zu hoch ... . Und egal, ob sie Pinsel verfärbt haben, unangenehm nach Chemikalien rochen oder andere Mängel hatten ..., alles wurde ihnen verziehen, war ja alles nur aus reiner Wohlfahrt und nicht aus Profitgier wie bei den bösen industriellen Seifenproduzenten ... :rolleyes:

Und ich mußte mir mit meinem Festhalten an hauptsächlich englischen Klassikern manchmal vorkommen wie ein Außenseiter, der die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat ...

Wie sich die Zeiten ändern!
Cheers :bier1
 
Ach, ich vertrete diese Meinung auch schon lange. Aber ich sehe auch keinen Grund, warum ich das überall Gebetsmühlenartig wiederholen müsste - es sei denn, es ist an der Stelle angebracht, wie eben hier. Wer sich an seinen US-Artisan Seifen erfreut, dem gönn ich das auch.
Das gleiche gilt übrigens auch für Hobel und Pinsel...

Aber für mich persönlich spielen da viel zu viele Dinge mit, die mir jegliches Interesse an denen vergehen haben lassen. Ich hab z.B. früher mal den Podcast von Douglas Smith oder wie auch immer er sich jetzt nennen mag, gehört. Fand ich unterhaltsam. Dann kamen aber irgendwann mal seine Geschäftsgebaren ans Licht. Da könnte ich heute schon aus Prinzip nix mehr von PAA kaufen, selbst wenn ich das Zeug nicht für völlig überteuert halten würde.
Anderes Beispiel: Eine Weile hab ich auch die YouTube Videos von Chris Bailey geschaut. Aber je länger man das macht, umso mehr fallen seine kruden persönlichen Vorstellungen und Eigenheiten auf. Wie er jedes neue Produkt der Artisans, die er mag, in höchsten Tönen lobt. Und das übliche Online-Drama zieht er an, wie ein Hundehaufen die Fliegen... Irgendwo war der Punkt erreicht, wo ich vermutlich das Smartphone an die Wand geknallt hätte, wenn ich noch mal was von "brush of the gods" gehört hätte...

Wie gesagt, wer die Produkte der US-Artisans mag, soll sie ruhig verwenden. Ist ja nicht alles schlecht, manches vielleicht auch sehr gut. Aber ich muss es ja zum Glück nicht kaufen. Und wenn es mich zu sehr nervt wenn das Zeug wieder über alles andere erhoben wird, les ich einfach was anderes. ;)
 
Scheint tatsächlich, und ich freu mich natürlich drüber - auch wenn es für mich dann schon fast sowas wie der dritte Frühling ist, nach all den Jahren. :D
Ach, ich vertrete diese Meinung auch schon lange. Aber ich sehe auch keinen Grund, warum ich das überall Gebetsmühlenartig wiederholen müsste - es sei denn, es ist an der Stelle angebracht, wie eben hier. Wer sich an seinen US-Artisan Seifen erfreut, dem gönn ich das auch.
Das gleiche gilt übrigens auch für Hobel und Pinsel...
Da sind wir uns völlig einig. Abgesehen von ein paar kleinen Sticheleien hier und da, die ich mir nicht verkneifen konnte, bin ich dem Artisan-Hype auch mehr oder weniger gelassen begegnet im Sinne von leben und leben lassen. Immer in der Hoffnung, daß der große Hype auch irgendwann mal vorüber sein wird, ebenso wie der absolute Synthie-Pinsel-Hype vor ein paar Jahren irgendwann mal vorüber war (ich fühlte mich damals mit meinen Dachsen zeitenweise auch wie der letzte Mohikaner:D).

Was den leichten Zynismus in meinen Kommentaren hervorruft, ist eben die zwischen unseren Zeilen schon hervorklingende Tatsache, daß bei dem Artisan-Hype auch immer so eine 'weltanschauliche' Komponente mitgeschwungen hat mit einhergehender (pseudo)moralischer Überhöhung.
 
Tja, wie's aussieht, erleben die engl. Klassiker zumindest hier bei uns einen neuen Frühling! :D

Neben den Engländern sollte man aber auch die anderen europäischen Klassiker auch aus Deutschland (!) nicht aus den Augen lassen. Da habe ich auch schon viele absolute Spitzenprodukte für mich entdeckt.

US-Artisans habe ich auch einige ausprobiert. Bin aber mittlerweile nur noch mit europäischen Klassikern unterwegs.

Aber für mich haben sie es in letzter Zeit schon übertrieben mit den Preisen und den vielen hippen Zusätzen die in Wirklichkeit ja gar nicht so teuer sind und auch kaum was bringen. Das Interesse an neuen US Seifen habe Ich für mich mit den immer weicher werdenden Seifen die letztendlich ja wieder eine deutliche Preiserhöhung darstellen verloren. Wenn man dann eine 120-130g Croap (20 EUR) in der selben Zeit wegschäumt wie eine halbe Haslinger (3,95 EUR für 60g) dann komme ich mir schon verarscht vor.

Leider schwappt dieser Trend aber auch auf Europa über und mit Phoenix & Beau oder auch Meißner Tremonia und Rebell/Esbjerg haben wir auch hier Vertreter die in die selbe Schublade passen!

Zu guter letzt möchte Ich aber schon für einige US Seifen noch eine Lanze brechen:
Es gibt schon einige "US-Klassiker", wobei Klassiker in dem Zusammenhang vielleicht etwas übertrieben ist, wie Stirling, Mikes Naturals, WSP oder B&M die wirklich eine tolle Leistung liefern und ihr Geld schon wert sind.
 
Tja, wie's aussieht, erleben die engl. Klassiker zumindest hier bei uns einen neuen Frühling! :D

Neben den Engländern sollte man aber auch die anderen europäischen Klassiker auch aus Deutschland (!) nicht aus den Augen lassen. Da habe ich auch schon viele absolute Spitzenprodukte für mich entdeckt.
Aber wirklich!

Ich hatte zum Thema US-Hype vor kurzem schon mal an anderer Stelle erwähnt, daß sich in unserem Universum z.Bsp. kaum mehr jemand mit Klar Seifen rasiert (zumindest habe ich schon 'Jahre' in keiner RdT was gesehen), obwohl das doch zweifellos gute, ergiebige RS sind.

Und wenn mir in dem Zusammenhang erlaubt ist, hier kurz zu erwähnen, daß ich vorhin im GRF jemandem geantwortet habe, der nach einem Golddachs Pinsel gefragt hat, so schlägt das in die gleiche Kerbe: Der letzte Beitrag dort zu dem Thema war von nämlich2009, obwohl Golddachs gute und grundsolide Pinsel baut. Und die Seifen brauchen sich glaube ich auch nicht zu verstecken (meine letzte Golddachs RS ist allerdings schon bald 20 Jahre her).
 
Wer gute und sehr gute Seifen sucht muss nicht über den großen Teich.
Ich habe zwar auch eine B&M Seife, mit der ich auch zufrieden bin, aber ich brauch sie nicht unbedingt.
Genau wie bei Wein bin ich der Meinung, dass wir in Europa genügend Spitzenprodukte haben um damit glücklich zu werden.
 
daß sich in unserem Universum z.Bsp. kaum mehr jemand mit Klar Seifen rasiert (zumindest habe ich schon 'Jahre' in keiner RdT was gesehen), obwohl das doch zweifellos gute, ergiebige RS sind.

Genau das meine Ich, ein schönes Beispiel! Völlig in Vergessenheit geraten, aber eigentlich ohne erkennbaren Grund.
 
Die Klar steht seit Jahren bei mir auf der Wunschliste.
Immer so auf Platz zwei oder drei.
Irgendeine andere Seife kommt jedoch jedesmal dazwischen, dabei bin ich prinzipiell ein großer Freund der Firma Klar.
Birkenteer Seife :herz1

Und hier ist tatsächlich ein großer Vorteil vieler artisanaler Nichtsohartseifen, man spürt einen Verbrauch.
Ob es nun die schnell weggeschäumte Croap ist, oder das schöne kleine Seifenstück aus Calanien.
Die Klar ist dick, die klar ist fest, die Klar ist ergiebig.
Eigentlich ja alles Attribute, die einen normalen Menschen ansprechen sollten... :rolleyes:
Aber versprochen, wenn ich das nächste Tintenfäßchen bei Seitz-Kreuznach ordere, kommt ein Klotz Klar mit ins Paket.
 
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