Forum der Rasur

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Der Rasiermesser-Einstieg als Anfänger oder wie man sich als Opfer fühlt

Die Breite der Klinge wird vom Auflagepunkt des Rückens bis zur Schneide gemessen. Das ist auch der relevante Teil, welcher den Facettenwinkel vorgibt. Leider scheint sich irgendwann mal eingebürgert zu haben, die gesamte Klinge zu messen, wahrscheinlich um breitere Ergebnisse zu erzielen. ;)

Oft liest man, "mein 6/8 Wacker ist ja eigentlich ein 13/16 super", aber richtig gemessen ist es ein 6/8 :)

Ich denke das habe ich in Das Rasiermesser: Fachbuch für das Messerschmiedehandwerk [Reprint of the Original from 1939] gelesen, kann es aber gerade nicht finden und somit nicht 100% bestätigen.
 
Ich denke, man sollte unterscheiden:
1. Geometrie des Messers, die bestimmt wird durch die Auflagepunkte der Klinge am Rücken, der Spitze der Facette und der Breite des Rücken. Und
2. die Breite der Klinge insgesamt.
Da ich beim Rasieren ja mit der ganzen Klinge im Gesicht hantiere, kann ich sie auch ganz messen, beim Schärfen interessiert mich natürlich nur die Geometrie.
 
jetzt bin ich als Anfänger etwas verwirrt. Wenn ich mir diesen Zettel zum Messen ansehe, dann steht dirt ja, dass man die Kante des Rückens wie ein Lineal an diese obere Linie lehen soll.

Ist das nicht richtig? Wenn der Rücken nicht exakt AN die Linie, sondern über die Linie hinaus gelegt werden müsste, dann ist es ja fast willkürlich, weil 2 Personen das gleiche Messer nie genau gleich hinlegen werden können.

Oder verstehe ich da etwas falsch?
 
Ein anderer Gesichtspunkt für das Herausfinden wie man messen sollte:

Wenn ich ein Messer kaufen möchte, ist die Breitenangabe für mich wichtig, weil ein breiteres Messer ja an engen Stellen unhandlicher ist.

In der Praxis ist es dabei unerheblich, ob das Stück Metall von einer Kante zu der anderen Kante scharf ist oder dick oder dünn ist. Es ist auf jeden Fall "im Weg".

Deswegen würde ich als Laie denken, dass man es wirklich wie ein Lineal von Kante zu Kante anlegen und messen muss und nicht das Messer über die obere Linie hinaus verschieben darf.

Wäre klasse, wenn ein Fachmann das aufklären könnte.
 
Also, für mich heißt "Messer hier anlegen" = Messer hier anlegen, und zwar den Rücken. und nicht den dicksten Auflagepunkt (der sicherlich relevant fürs schärfen ist, aber erst mal nichts zur tatsächlichen Klingenbreite sagt=. Breite ist eben die "volle Breite" der gesamten Klinge. Man könnte jetzt genauso gut (wenn das nicht die Schneide abstumpfen würde) die Klinge zwischen einen Messschieber legen und dann weiß man ganz genau wie breit die Klinge ist. Insofern passt das mit dem Klopp = 11/16" und nicht 5/8" (wobei die meisten neuen 5/8 eher 11/16 sind und noch etwas "Luft" zum Schärfen haben;)

Insofern bin ich mal auch eine gegenteilige Fundstelle gespannt.
 
Vieleicht kann Ulrik ja mal etwas dazu sagen, wie es denn aktuell so gehandhabt wird. @Koraat

Von Seiten der Schmiede wird es über die Breite der Hohlung bis zum Auflagepunkt definiert. Da kann ein Messer mit breitem Zierrücken, das fast schon 7/8" breit ist als 5/8" Messer gelten.
Da aber fast alle Kunden die Gesamtbreite messen (und das auch viel besser vergleichbar ist) verwendet man als Hersteller auch eher die Gesamtbreite. Es gibt aber trotzdem durchaus Schwankungen. Z.B. ist unser 6/8" Modell etwas breit geraten, daher sind das auch eher 13/16" aber in der Praxis macht das kaum einen Unterschied.

mfg
Ulrik
 
Heute kam mein Rasiermesser frisch vom schärfen zurück, rasurbereit geledert. Und ich freue mich den ganzen Tag auf die abendliche Rasur.

Habe mir Zeit gelassen, guten Schaum hinbekommen und los ging es. Schon beim ersten Zug mit dem Strich, war es nicht wie erwartet. Kein Vergleich zur Shavette, deutlich mehr Wiederstand spürbar. Nach den ersten Zügen gegen den Strich habe ich dann zur Shavette gewechsel. Kein Ruckeln, kein ziepen!

Bin schon etwas frustriert, da es nur an mir liegen kann. Messer ist von einem sehr erfahrenen Schärfer bearbeitet und geledert worden, Schaum war top.

Ich schlaf mal ne Nacht drüber, vielleicht gibt es bald ein Tauschangebot im MH.

Nach bald 10 Monaten ist man immernoch am Anfang der Reise.

Gruß Tim
 
Schon beim ersten Zug mit dem Strich, war es nicht wie erwartet. Kein Vergleich zur Shavette, deutlich mehr Wiederstand spürbar. Nach den ersten Zügen gegen den Strich habe ich dann zur Shavette gewechsel. Kein Ruckeln, kein ziepen!

Wie breit ist Dein Messer im Vgl. zu Deiner Shavette?

Ich habe bei mir umgekehrt das Gefühl, dass ich mit RM besser zurecht komme. Ich glaube bei mir liegt es an der Breite. Ich muss das RM anders halten aufgrund der grösseren Breite (= anderer Winkel). Vielleicht ist das auch der Grund bei Dir?

Schaue Dir mal das verlinkte Video von Böker an. Haut straff halten/ziehen ist wichtig. Wenn die Finger zu nass sind, reibe ein wenig Alaunstein an die Finger, dann rutschen sie nicht mehr ab.

Mit dem Strich: rechte Seite mit der rechten Hand und linke Seite mit der linken Hand

Gegen den Strich umgekehrt: Rechte Seite mit linker Hand, linke Seite mit rechter Hand.
 
Tim, die gleichen Erfahrungen habe ich bei meinem damaligen Versuch mit dem Messer auch gehabt. Nachdem nichts ging habe ich das Messer auf Liebhaberschärfe von einem erfahrenen Mann bringen lassen. Mit sehr schönem mikroskopischen Bild wurde die Güte der Schneide sogar noch “bewiesen“. Die Rasur war trotzdem mies. Wie mit einem Küchenmesser. Einen besonderen Bartwuchs kann ich nicht vorweisen. Eher sogar spärlich mit fast keinem Bartschatten (lediglich um den Mund ein bisschen). Ob das Rückschlüsse auf die Schwierigkeit der Rasur zulässt, kann ich nicht sagen, glaube aber nicht, dass es dünnes aber trotzdem extrem hartes Haar gibt. Wie dem auch sei, mit der Shavette mit DE-Klingen habe ich keine Probleme; zumindest nicht was die Schärfe angeht. Bei der Feather AC hingegen bin ich gefühlt auf halbem Weg zwischen DE und Messer. Wie eine abgenutzte DE-Klinge. In einem Hobel, wie dem Mongoose macht diese wiederum einen superscharfen Eindruck. Ich bin da echt ratlos. Vielleicht hat es ja etwas mit der strafferen Führung oder besseren Einhaltung des Winkels im Hobel zu tun.
 
Hi,

Ich habe ein 11/16 Messer und bin auf die Universal Shavette für ganze DE-Klingen gewechselt. Die Klingenbreite ist bei beiden nahezu identisch.

Rasiere seit Beginn beidhändig, Haut straffen mache ich bei Messer und Shavette auch identisch. Wie gesagt, es liegt an mir bzw. der Handhabung der beiden Geräte. Aber gefühlt war das Messer vor dem Schärfen besser.

Das Böker-Video kenne ich, mag es aber nicht. Finde es gut, wenn bei Erklärvideos auch eine Tonspur dabei ist.

Ich denke ich werde es mit dem Messer nochmal versuchen, obwohl ich keine wirkliche Verbesserung erwarte. Auch mein zweites 11/16 wird dann nochmal im Vergleich genutzt werden. Ggf. kommt es dann in den MH, vielleicht gegen ein derbes Messer tauschen?!
 
update Tag #6

Heute morgen habe ich zum Vergleich wieder das GD66 benutzt. Handling wird jetzt besser. damit bin ich vom Handling her fast auf dem Niveau des Klopp von gestern, aber es scheint nicht so gründlich zu sein. Gerade beim Rasieren mit dem Strich. Oder ich mache etwas von der Haltung her falsch.

Reines Rasieren (3x) 15 Minuten, aber das Ausputzen nochmal 10 Minuten. Das Ausputzen bei meinem kreuz und quer Haarwuch an den Problemstellen ist mühsam. Wie mit einem Löffel das Nutellaglas auskratzen. Da weiß ich oft nicht, wie ich jetzt an die Stelle so rankommen kann, daß ich überhaupt auf dieem 1x1cm Stück gegen den Strich rasieren kann.

Ich bin zufriedn, daß anscheinend es von der Technik besser wird, aber das Rasurerlebnis und die Gründlichkeit war gestern mit dem Klopp besser. Vielelicht habe ich das GD66 ja schon stumpf geldert :)
 
Zuletzt bearbeitet:
update Tag #7

Heute habe ich wieder mit dem Klopp rasiert (das zweite P in der Gravur sieht aus wie ein F) . Ja, es gibt immernoch einen deutlich spürbaren Unterschied. Es ist schneller, angenehmer und gründlicher mit dem Klopp. Einfach schön! :daumenhoch

Ich habe heute für 3 Durchgänge plus Ausputzen nur 15 Minuten gebraucht. Ich kann mit dem Klopp unabhängig von der Wuchsrichtung in einem Zug von ganz oben Wange bis ganz unten am Hals "runtergehen", ohne dass es hakt das Haar nicht richtig erfasst. Plus die etwas längere Klinge. Das spart enorm viel Zeit. Erinnert mich ein wenig an das bekannte Video im thread "Viel Schaum um nichts" hier.

Ich weiss nicht, ob es am Schliff liegt. Das kann ich nicht beurteilen. Momentan ist das aber auch egal. denn für mich ist das Ergebnis erst einmal wichtig. Wenn ich mehr Vergleiche mit anderen Messern habe, werde ich vermutlich auch besser das einschätzen können... hoffentlich...

Das Klopp ist also jetzt bei mir ab sofort der "Minimum-Standard", an dem sich alle zukünftigen Messer wortwörtlich messen lassen müssen, bis ich mehr Ahnung von der Sache habe... teufel_lachend

Weiss irgendjemand etwas über die Geschichte von Klopp? Dann würde ich das nämlich gerne in unserem Rasur-Wiki aufnehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Messer heisst wirklich "Klopp", ganz ohne scheixx:yes_nicken
Das hier habe ich gefunden:

• Emil Klopp. Solingen-Merscheid: Beethovenstrasse 179 in 1939.
• Richard Klopp. Solingen, Scheidter Strasse 13 in 1939.
• Wilhelm Klopp. Founded in 1899. Solingen-Merscheid in 1922.
Brand name: 'Klopp' (1906).
(Quelle:
Makers of razors, pocket knives
and accessories)
Ich denke, dass es sich um den Wilhelm Klopp handelt. Ich habe schon mehrere Klopps gehabt (und habe neben demjenigen noch eins, das ist aber noch verwohnter). Alle waren tadellose Rasierer. Ich denke aber, dass die Klopps keine Sonntagsrasiermesser waren, das war guter Solinger Standart, kein schicki-micki sondern was solides für jeden Tag, im besten Sinne Massenware...
 
Die Sache mit dem Ledern scheinst du ja auch schon gut im Griff zu haben mit deinem Ledergürtel...
 
Die Sache mit dem Ledern scheinst du ja auch schon gut im Griff zu haben mit deinem Ledergürtel...

Genau weiß ich das natürlich nicht, da ich ja nicht weiß, wie es denn bei "korrektem Ledern" sein müsste. Aber zumindest die Kreuzweise Ledertechnik von Batisto et alii geht auch mit einem Hosengürtel. Zumindest so, dass danach die Gaare im gesicht noch geschnitten werden können :)

Ich bin da allerdings sehr langsam, sonst drehe ich nciht auf dem Rücken. Motorisch gesehen ist bei mir das falsche "Drehen" das Einfachere... :blush

Das Messer heisst wirklich "Klopp", ganz ohne scheixx

Mist, ich dachte das wäre ein Witz! Ich korrigiere das später in den alten Postings...
 
Aber schön das du so langsam in Übung kommst und gefallen daran findest.
Weiter so.
 
Zurück
Oben