Forum der Rasur

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Der Rasierpinsel - Mittel zum Zweck oder unterrepräsentiert?

Die Weichheit beim Besatz der Synthies ist in den letzten Jahren immer "besser geworden", die Qualität der Silberspitz Pinsel nimmt hingegen stetig ab.

Dem ersten Teil des Satzes stimme ich Dir zu. Beim zweiten bin ich anderer Meinung.
Auf die Fertigung der "Synthetikhaare" können die Hersteller in vielerlei Hinsicht Einfluss nehmen, Dachshaar ist ein Naturprodukt. Da ist sind die Möglichkeiten begrenzt, z.B. durch Bleichen der Spitzen. Das muß man, wenn man Dachspinsel bevorzugt, eben akzeptieren.

Zum Glück haben wir ja hier im Forum die Möglichkeit uns über die Beschaffenheit aller möglichen Pinselmarken und deren Haarqualitäten zu informieren, und so den/die passenden Pinsel für uns zu finden.
 
Die Weichheit beim Besatz der Synthies ist in den letzten Jahren immer "besser geworden"
Dem kann ich wiederum nicht zustimmen. Die Fasern sind anders, aber nicht unbedingt besser geworden.
Ich habe vor 8 Jahren aus den Staaten Synthies bezogen (die ursprünglich sicher auch aus China gekommen sind, aber AliExpress damals noch nicht in der Form existierte), die die heutigen Synthies um längen schlagen. Leider sind meine bestände nahezu bei null, aber ein paar User hier im Forum sind noch in den Genuss dieser Synthies gekommen.
Ich habe danach sehr viele Synthies gekauft und getestet, aber ich habe für mich bisher keinen wirklich adäquaten Ersatz gefunden. Ein Anbieter kommt bisher in die Nähe, aber das Gros ist m.M.n. deutlich schlechter. Und da nützt es wenig, sie Generation 5, 6, 7 oder was auch immer zu nennen.

Synthies pilzen bei der Benutzung nicht auf, wie Dachse. Gerade das öffnen des Knotens ist aber das, was, so finde ich zumindest, einen guten Knoten aus macht. Die modernen Synthies sind aber alle nur gerade und der Knoten ist nicht wie eine Blüte geöffnet, wie es bei einem gewässerten Dachs passiert. Somit ist auch das Gefühl im Gesicht (für mich) nicht so angenehm.
Diesen offenen Knoten bekommt man aber nur hin, wenn der Hersteller ein bisschen die Produktionsprozesse anpassen würde. Macht aber (fast) keiner, weil es einen Schritt mehr im Herstellungsprozess wäre und die Knoten damit nicht so billig abgegeben werden können.
Wenn ich noch von den alten Knoten bekommen könnte, würde ich 1000x lieber die alten, als irgendwelche modernen Synthies nehmen.

Der einzige weitere Hersteller, der die Synthieknoten so "offen" produziert, ist m.M.n. tatsächlich Mühle mit ihren STF.
 
Dem kann ich wiederum nicht zustimmen. Die Fasern sind anders, aber nicht unbedingt besser geworden.


Der einzige weitere Hersteller, der die Synthieknoten so "offen" produziert, ist m.M.n. tatsächlich Mühle mit ihren STF.
Nun, ich sprach von der Weichheit der Spitzen.
Aber Deine Aussagen in Bezug auf die Gesamtqualität, z.B. gutes Aufpilzen des Knotens, hat mir
in Erinnerung gerufen, das ich vor Jahren einmal einen Mühle STF hatte, der wirklich spitze war nicht nur in der
Weichheit der Spitzen sondern auch allgemein im Öffnen des Knotens.
Vielleicht 1-2 Jahre später ein anderer STF, der diese Qualität nicht mehr aufwies; dann vor einem Jahr ca. ein STF
der zumindest besser war als der vorherige und fast schon wieder an die Qualität des ersteren heran kam.
Schon seltsam diese Qualitätsunterschiede bei einem Hersteller/Anbieter innerhalb weniger Jahre!

Meine Heritage Silversoft Synthies empfinde ich in der Qualität (Weichheit, Aufschäumverhalten) schon wieder recht gut;
allerdings ist ein Spitzen Dachspinsel vom Aufschäumverhalten immer noch am "natürlichsten", so versuche ich es mal` zu formulieren.

Die Synthies mögen einige Vorteile jetzt haben, aber vom angesprochenen Aufschäumverhalten ausgehend, ist ein sehr guter
Silberspitz RP immer noch TOP.

Die Thematik insgesamt ist aber auch nicht leicht wiederzugeben; dazu kommen dann auch die persönlichen Eindrücke und Erfahrungen,
die andere wieder andersartig empfinden.
 
Da mir bei der Rasur alles nach Lust und Laune läuft, spielt die Wahl des Pinsels auch eine grosse Rolle. Ich wähle ihn indem ich einen nehme, mit ihm trocken in der Hand ein paar Mal hin und her streiche. Derjenige der mir dabei am meisten gefällt darf dann an dem Tag den Job machen. In meinen RdT Berichten kommt der Pinsel in der Regel zu kurz. Er wird lediglich im Setup erwähnt. Das kann aber wegen dem Auswahlverfahren schon fast als "Honourable mention" gewertet werden ;)

Meine zwei extrem unterschiedlichen Pinsel sind der Mühle Silvertip Fibre: Diesen nenn ich gelegntlich auch Schmusepinsel. Auf der andern Seite der RK Silberspitz SHD mit dem Griff in geriegelter Erle. Den könnte ich eher als strammen Max bezeichnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, ich sprach von der Weichheit der Spitzen.
sehe Ich auch so, diese sind wirklich top und haben sich weiterentwickelt.

Aber Deine Aussagen in Bezug auf die Gesamtqualität, z.B. gutes Aufpilzen des Knotens, hat mir
in Erinnerung gerufen, das ich vor Jahren einmal einen Mühle STF hatte, der wirklich spitze war nicht nur in der
Weichheit der Spitzen sondern auch allgemein im Öffnen des Knotens.
Vielleicht 1-2 Jahre später ein anderer STF, der diese Qualität nicht mehr aufwies; dann vor einem Jahr ca. ein STF
der zumindest besser war als der vorherige und fast schon wieder an die Qualität des ersteren heran kam.
Schon seltsam diese Qualitätsunterschiede bei einem Hersteller/Anbieter innerhalb weniger Jahre!
So viele STF hatte Ich nicht, waren nur 2. Aber diese habe ich jetzt auch nicht so prickelnd natürlich empfunden. Also aus eigener subjektiver Erfahrung heraus, hätte ich den STF jetzt sicher nicht als den am natürlichst aufpilzenden Synthie empfunden. Da sind Boti, die PAA Pinsel und einige Yaqi für mich klar überlegen. Dass es bei STF so ein hin und her in der Qualität gab, war mir gar nicht bewusst.

Synthies empfinde ich generell als nicht so "natürlich", macht aber nichts eine Borste ist ja auch kein Dachs. Synthies mit weniger Backbone pilzen aber für mein Empfinden schon halbwegs natürlich auf, nicht auf Premium Dachs Niveau, aber für mich schon sehr angenehm.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich diese legendären ich nenne sie mal "Dachs-Synthies" von Nightdiver nicht kenne. Also wenn da noch einer zu haben wäre würde ich mich brennend dafür interessieren.
 
Ich habe 3 Synthetik Pinsel
2 davon mutze ich kaum, weil klein, auf Reisen sind sie dabei.
Der RR Big Bruce nutze ich regelmäßig
26mm Knoten. Butterweich im Gesicht.
Wäre es mein erster Pinsel gewesen, würde ich nix vermissen, oder denken jou passt. Deshalb weil er Schaum in der Tasse verdammt gut schlägt.
Ist er aber nicht.
Ich bleibe dabei
I Love Silberspitz
 
Für mich macht der Pinsel einen grossen Teil des Spasses aus. Angefangen habe ich mit einem Mühle Rytmo Reindachs, mit dem ich solange zufrieden war bis ich meinen Shavemac 2-Bänder bekommen habe. Seitdem würde ich den Rytmo nur noch in der grössten Not verwenden :D. Zum Reisen habe ich noch einen Mühle Travel mit Silvertip Fibre, der ist mir aber doch deutlich zu klein. Vor kurzem kam eher zufällig (also, um Versandkosten zu sparen) ein Omega Roma Colloseum dazu, welcher mich sehr positiv überrascht hat. Mein Eindruck ist dass ein Synthie prinzipiell ein grösseres Ringmass benötigt als ein vergleichbarer Dachs. Ich mag mich aber auch irren.

Jetzt wechseln sich beide ab, beide sind auf ihre Art klasse. In Zukunft würde mich ein richtig grosser Silberspitz reizen (der Shavemac ist ein 24er Knoten)
IMG_4217.jpeg
 
Wie denkt ihr darüber? Warum wird der Pinsel, obwohl er einen entscheidenen Einfluss auf die Rasur, und das persönliche Wohlbefinden bei der Rasur, hat, so wenig Beachtung, wenn es um die Rasurbeschreibung geht?
Ich beschreibe meine Rasuren bewusst nicht, da es viel zu viele persönliche Faktoren gibt die für jeden einzelnen wichtig sind.
Im allgemeinen finde ich den Pinsel schon wichtig. Wenn der Start der eigentlichen Rasur, das aufschlagen und einpinseln schon keinen Spaß macht, kann es meiner Meinung nicht besser werden.
Ich habe z.B. die letzten Monate meine Vorlieben komplett geändert. Hätte ich vorher nicht für möglich gehalten.
War ich doch totaler Synthie-Anhänger nach einigen Dachsversuchen. Habe das Thema Dachs "eigentlich" schon komplett abgeschlossen gehabt.
Dann sind mir aber nach und nach drei wirklich geile Exemplare in die Hände gefallen und was soll ich sagen, jetzt haben die Synthies erstmal Pause :proud

Und einen Pinsel zu beschreiben warum er mir genau gefällt und/oder was mir nicht gefällt finde ich auch nicht immer einfach.
Ich habe festgestellt das ich mit kleinen Griffen z.B. nichts anfangen kann. Da geht es schon los, hat mit dem eigentlichen Besatz nichts zu tun, aber hat Einfluß auf das Endergebniss.

So, bisschen von der eigentlichen Frage abgeschweift :) aber passte gerade ;) zumindest für mich
 
Mir macht es immer Spaß auch einen passenden Pinsel auszusuchen.
Je nachdem was man gerade möchte, heute hart mit starkem Massageeffekt, gestern zart und weich, morgen ein Kunsthaar weil ich RC nutze, .......
Auch wenn ich in letzter Zeit weniger Augenmerk auf die Pinsel legen kann spielen sie bei mir eine große Rolle um das Wellnessprogramm abzurunden.
 
Ich hab mir mal in der Drogerie einen günstigen Schweineborstenpinsel zum ausprobieren gekauft (3,5 Euro). Was soll ich sagen, der macht so viel schlechter Schaum als mein Omega Synthetik, daß der zweite Gang schon ein Problem ist, weil zu wenig Schaum im Pinsel bleibt. Kann das sein, daß der Pinsel noch wesentlich besser wird, oder ist die Hoffnung unbegründet? Bisher hatte ich erst zwei Rasuren damit.
 
Sauborsten nehmen Wasser auf und fressen dadurch gern Schaum. Ganz allgemein benötigen Naturhaare immer mehr Seifeneinsatz als Synthetikfasern, um Schaum zu erzeugen. Borstenpinsel deshalb vor dem Einsatz gut wässern und ordentlich Seife aufnehmen, mehr als bei Synthies.

Qualitativ guten Schaum kann man mit allen Pinseln erzeugen, die Unterschiede liegen vielmehr im Gefühl, das der Pinsel auf der Haut hinterlässt. Da gibt es Schrubber und wolkenweiche Puschel, die Vorlieben der Benutzer variieren stark. Ich mag inzwischen keine Synthetikpinsel mehr, bevorzuge Dachs- und gute (!) Borstenpinsel. Und nein, Drogeriesäue für dreifuffzig fallen nicht in die Kategorie, in der ich gute Sauborsten erwarte.

Und ja, Sauborsten brauchen eine gewisse Zeit der Einarbeitung, nach 10 bis 20 Einsätzen sollten die Enden anfangen, einen Spliss zu zeigen, d.h. aufzufiedern; dann wird der Borstenpinsel noch besser. "Wesentlich" besser wird er aber nicht, die Verbesserung ist eher gradueller Natur.
 
Ich hab mir mal in der Drogerie einen günstigen Schweineborstenpinsel zum ausprobieren gekauft (3,5 Euro). Was soll ich sagen, der macht so viel schlechter Schaum als mein Omega Synthetik, daß der zweite Gang schon ein Problem ist, weil zu wenig Schaum im Pinsel bleibt. Kann das sein, daß der Pinsel noch wesentlich besser wird, oder ist die Hoffnung unbegründet? Bisher hatte ich erst zwei Rasuren damit.
Borstenpinsel brauchen eine Weile bis sie eingearbeitet sind und dann zeigen sie erst was sie drauf haben. Aber sie fressen in der Regel viel Seife. Die Omega Pinsel sind aber im Preis/Leistungsverhältnis ziemlich unschlagbar finde ich.
 
Für mich ist der Rasierpinsel zwar ein geschätztes Utensil, aber in meiner Routine hat er einfach den geringsten Einfluss auf die Qualität des Endergebnisses und ist in seinen Eigenschaften auch deutlich weniger spürbar als es unterschiedliche Hobel, Rasierklingen oder Rasierseifen sind. Insofern wird ihm bei mir vergleichsweise die geringste Aufmerksamkeit zuteil und fällt auch eher in die Kategorie Mittel zum Zweck. Wenn ich mich aber nicht mit euch Verrückten hier im Forum vergleiche, dürfte der Rasierpinsel bei mir trotzdem eher einer Götterstatue gleichkommen… :lol
 
Obwohl bei mir das Einschäumen im Gesicht einen beachtlichen zeitlichen Anteil an der Rasur und am Spaß hat und mir auch das "Pinselgefühl" auf der Haut wichtig ist , geniest der Pinsel im Verhältnis eigentlich zu wenig Beachtung. Ich frage mich sogar selbst, warum das so ist. Bei der Beantwortung dieser Frage, waren mir auch die bisherigen Beiträge keine Hilfe.

Einen Trost gibt es dennoch. Wenn auch nicht in Worten in der RdT, dann auf den Rasurbildern sind die Pinsel manchmal die heimlichen Helden. So eine richtiger Riesensilberspitzpuschelbesatz mit einem optisch interessanten Holzgriff oder diese mehrfarbigen Kunstharzgriffe der Customhersteller stellen die Seifendosen locker und selbst manches RM wortwörtlich in den Schatten.

Hier ist so ein Beispiel: https://forum-der-rasur.de/forum/threads/rasur-bilder.8/page-940#post-339802

Der optisch-schnöde Seifendeckel schiebt sich wie ein Trump in den Vordergrund aber der heimliche Held ist der Pinsel im Hintergrund.
 
Da gibt es eine einfache Lösung: zwischen den Gängen Seife aufnehmen
Ja nee, ist klar. So kann man sich natürlich behelfen und es funktioniert dann auch, aber warum soll man freiwillig einen wesentlich höheren und unnötigen Seifenverbrauch in Kauf nehmen mal abgesehen davon, daß es auch mehr Arbeit ist.
 
daß es auch mehr Arbeit ist.
Oh ja, die Arbeit ist natürlich sein sehr großer Faktor, man könnte ja eine Sehnenscheidenentzündung im Elenbogen bekommen, daran hatte ich nicht gedacht.

So kann man sich natürlich behelfen und es funktioniert dann auch, aber warum soll man freiwillig einen wesentlich höheren und unnötigen Seifenverbrauch in Kauf nehmen
Ich denke nicht, dass es da wirklich mehr Seifenverbrauch gibt, ganz im Gegenteil.
Bis man einen großen (meist teureren Pinsel, geladen hat benötigt man mit Sicherheit mehr Seife weil auch mehr Schaum/Seife vom Pinsel selbst aufgenommen wird.
Ich wüsste nicht warum ich nur einmal Seife aufnehmen sollte
 
Zurück
Oben