Forum der Rasur

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Die gute Solinger Rasierklinge.

Interessanterweise hat es der Begriff „Rasierhobel“ auch noch nicht in den „Duden“ geschafft, obwohl er im Sprachgebrauch häufig verwendet wird.
Der „Duden“ hingegen verwendet den Begriff „Rasierapparat“ mehrdeutig:
  1. aus einer Vorrichtung zur Aufnahme einer Rasierklinge und einem Stiel bestehendes Gerät zum Rasieren
  2. kleines elektrisches Gerät zum Rasieren
Ich kenne den Begriff Rasierhobel auch erst hier aus dem Forum. Von Kindheit an kenne ich den Begriff Rasierer oder Nassrasierer dafür, sicher einen Kurzform von Nassrasierapparat. Und so geht es bist jetzt allen, mit denen ich gesprochen habe, die ein gewisses Alter haben, egal ob Ost oder West. Bei jüngeren ist es meist "so ein Ding, mit dem man sich früher rasiert hat".
 
Ich kenne den Begriff Rasierhobel auch erst hier aus dem Forum. Von Kindheit an kenne ich den Begriff Rasierer oder Nassrasierer dafür, sicher einen Kurzform von Nassrasierapparat.
Ich kenne den Begriff Rasierhobel schon ein wenig länger, vielleicht so etwa 10 Jahre schätze ich. Früher sagte ich einfach Rasierer oder Rasierapparat dazu.
 
Wenn ich aber lese, daß man den Hobel ab dem 2. Durchgang lockern soll.... Ich weiß ja nicht :confused: Das hatte damals vielleicht sein Berechtigung. Kennt dazu jemand Hintergründe?
Ich vermute dadurch soll der Apparat gründlicher rasieren, weil durch die >etwas< gelockerte Stellschraube der Klingenspalt sich vergrößert. Wenn sich der Spalt vergrößert,
werden die Rasierer bissiger, bzw. auch gründlicher rasieren.
Davon habe ich auch schon in einer alten Gillette Gebrauchsanweisung gelesen.

Da ich aber mit dem Ergebnis meiner Rasuren ohnehin zufrieden bin, möchte ich es auch gar nicht ausprobieren. Weil ich meine Rasierapparate immer gut, aber niemals zu fest zudrehe, hätte ich mit einem, wenn auch nur leicht gelockerten kein gutes Gefühl. Ich befürchte, der gelockerte Apparat könnte beim Rasieren sich unbemerkt noch weiter öffnen und die Sicherheit wäre dann nicht mehr gegeben.
 
Davon habe ich auch schon in einer alten Gillette Gebrauchsanweisung gelesen.

Da ich aber mit dem Ergebnis meiner Rasuren ohnehin zufrieden bin, möchte ich es auch gar nicht ausprobieren. Weil ich meine Rasierapparate immer gut, aber niemals zu fest zudrehe, hätte ich mit einem, wenn auch nur leicht gelockerten kein gutes Gefühl. Ich befürchte, der gelockerte Apparat könnte beim Rasieren sich unbemerkt noch weiter öffnen und die Sicherheit wäre dann nicht mehr gegeben.
Naja, es gibt Hobel die sich unbemerkt weiter öffnen und trotzdem nichts passiert... :proud
Ich sach mal Tech, Sloc, Mulcuto No.1 usw.
 
Ich befürchte, der gelockerte Apparat könnte beim Rasieren sich unbemerkt noch weiter öffnen und die Sicherheit wäre dann nicht mehr gegeben.
Da passiert nichts, also keine Angst. Der Hobel packt aggressiver zu, ich kenne den Effekt, das habe ich früher auch gemacht. Aber seit ich mich mehr mit der Materie beschäftige und auch das Messer fast nur noch zum Einsatz kommt, ist diese Technik bei mir außer Mode gekommen.
Das hat mir bestimmt vor 50 Jahre oder so mein alter Herr so gezeigt. Irgendwo her kenne ich ja diese Praxis.
 
Davon habe ich auch schon in einer alten Gillette Gebrauchsanweisung gelesen.

Da ich aber mit dem Ergebnis meiner Rasuren ohnehin zufrieden bin, möchte ich es auch gar nicht ausprobieren. Weil ich meine Rasierapparate immer gut, aber niemals zu fest zudrehe, hätte ich mit einem, wenn auch nur leicht gelockerten kein gutes Gefühl. Ich befürchte, der gelockerte Apparat könnte beim Rasieren sich unbemerkt noch weiter öffnen und die Sicherheit wäre dann nicht mehr gegeben.
Man kann auch einen oder mehrere dicke O-Ringe (kommt auf die Länge des Gewindes an) zwischen Griff und Grundplatte legen.
Dann bleibt das ganze auf Spannung und es dreht sich nicht weiter auf... ;)
 
@krähe + @MikeB

Danke für eure gut gemeinten Ratschläge. :)

Da ich, wie ich schon schrieb, mit dem Ergebnis meiner Rasuren zufrieden bin, sehe ich keinen Grund dafür, zukünftig meine Rasierapparate zu lockern oder gar Unterlegscheiben zu benutzen. Damit will ich es aber in keiner Weise irgendwie kritisiert haben. Wer diese Methoden braucht, soll und darf es natürlich so handhaben, wie es ihm gefällt.
 
Jetzt entfernt ihr euch aber endgültig vom ursprünglichen Thema. Das finde ich recht schade, da es eigentlich ja um die Produktion der Klingen geht und nicht um die Unfähigkeit der Anwender.
 
Jetzt entfernt ihr euch aber endgültig vom ursprünglichen Thema. Das finde ich recht schade, da es eigentlich ja um die Produktion der Klingen geht und nicht um die Unfähigkeit der Anwender.
Wieso? Es geht doch um einen Tipp, der in der wunderbaren Vorstellung des schönen, alten Büchleins gegeben wird.
 
Genau. Daher ist unsere Missionsarbeit so wichtig. :yes_nicken
Es gingen sonst Grundwerte verloren.
Deshalb plädiere ich nachdrücklich dafür, den zweischneidigen Sicherheitsrasierapparat, wie er offiziell heißt, mitsamt seinen diversen Bezeichnungen und unverzichtbarem Zubehör wie Klingen unverzüglich zum Weltrasurkulturerbe der UNESCO erklären zu lassen. ;)
 
Hier ein paar Bilder der Dorko Rasierklinge Nr. 5
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Um zu verstehen warum ich mit dem Sammeln der alten Rasierklingen angefangen habe, habe ich die Bilder der Nr. 5 gepostet. Die beiden anderen folgen noch. Dazu kommen nach und nach noch einige andere alte Rasierklingen aus Solingen.
Die Nr. 5 hat ein ansehnliches bedrucktes Papierbriefchen in dem die Klinge nochmal geschützt im Papier, steckt. Auf der Klinge selbst stehen verschiedene Angaben wie zum Beispiel die Klingenstärke 0,10 mm usw. Alles soweit klar, aber was z. B. die 346 auf der Klinge bedeutet, weiß ich nicht. Das Papierbriefchen ist fest mit dem Schriftchen verklebt, daher kann ich die Rückseite nicht fotografieren. Eine ganz normale Rasierklinge aus den 40er/50er Jahren. Recht hübsch anzuschauen, aber noch nicht so interessant wie einige andere. Bei der Dorko Nr. 10 wird es schon etwas aufwändiger. Die kostete ja auch schließlich 5 Pfennig mehr.

Laut "Solinger Rundschau" waren die Produktionszahlen von Rasierklingen aus Deutschland zwischen den 1920er und 1940 Jahren am größten. 1943 wurden 1.700.000.000 Rasierklingen hergestellt. Beeindruckend, oder?

-Andreas
 
Deshalb plädiere ich nachdrücklich dafür, den zweischneidigen Sicherheitsrasierapparat, wie er offiziell heißt, mitsamt seinen diversen Bezeichnungen und unverzichtbarem Zubehör wie Klingen unverzüglich zum Weltrasurkulturerbe der UNESCO erklären zu lassen. ;)
Diesen Antrag würde ich sofort unterstützen.
Ich prophezeie, daß eine Zeit kommen wird, in der es keine Mach XY mehr geben wird (bzw. darf). Dann kommen sie alle und wollen wissen wie das mit dem alten Hobel oder dem Rasiermesser funktioniert.
 
Dorko Nr. 10 Blau 0.10mm 10 Pfg.

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Das Papierbriefchen ist jetzt blau bedruckt. Die blau gefärbte Klinge steckt in einem Schutzbriefchen, teilweise aus "Alufolie". Auf der Klinge selbst verzichtete man jetzt auf die Nummerierung 1 und 2 auf einer, 2 und 3 auf der anderen Seite. Der silberfarbige Umschlag ist mit einem herrlichen Rautenmuster, abwechselnd mit glatter und geriffelter Oberfläche versehen. Wie bei der Dorko Nr. 5 steht auf der Klinge die Zahl 346.

-Andreas
 
Laut "Solinger Rundschau" waren die Produktionszahlen von Rasierklingen aus Deutschland zwischen den 1920er und 1940 Jahren am größten. 1943 wurden 1.700.000.000 Rasierklingen hergestellt. Beeindruckend, oder?

Vor allem ist es ein Beweis dafür, dass selbst zum Zeitpunkt des auslaufenden vierten und beginnenden fünften Kriegsjahrs Deutschlands Wirtschaft immer noch nicht komplett auf Kriegsproduktion umgestellt war. Denn Rasierklingen sind, von den paar Klingen abgesehen, die man an militärische Verbände liefern muss, damit die Soldaten sich aus Gründen der Hygiene (Vorbeugung gegen Parasitenbefall wie Läuse) und des möglichen Schutzes gegen chemische Kampfstoffe (Schutzmasken sitzen nur richtig, wenn man glatt rasiert ist) rasieren können, eigentlich Konsumprodukte und damit "Friedensware."

Ganz offenbar war man in der politischen Führung mehr um die Stimmung an der "Heimatfront" besorgt und darum, wie die Bevölkerung auf eine strikte Rationierung bzw. Nicht-Verfügbarkeit von "Selbstverständlichkeiten" wie Rasierklingen reagieren würde, als dass man sich um die militärische Situation Sorgen machte, und das trotz der Niederlage von Stalingrad, dem Verlust der strategischen Initiative nach der verlorenen "Operation Zitadelle" (Panzerschlacht im Bogen von Kursk), der Kapitulation des Afrikakorps, der Wende des U-Bootkriegs im Atlantik zugunsten der Alliierten, der Landung der Westalliierten auf Sizilien, dem Ausscheiden des verbündeten Italiens aus dem Krieg nach dem Sturz Mussolinis und den immer stärker werdenden Belastungen durch den alliierten Luftkrieg gegen Deutschlands Industrie und Städte.

Solingen wurde Anfang November 1944 massiv durch britische Bomberverbände angegriffen und die Stadt zu großen Teilen zerstört. Mit der Produktion von Rasierklingen dürfte es danach wohl für längere Zeit vorbei gewesen sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ich die Zahlen von der Solinger Rundschau gelesen hatte, war ich schon erstaunt über die hohe Produktion von 1.700.000.000 Rasierklingen im Jahr 1943. Ich dachte eher die hatten jedes "überflüssige" Gramm in die Rüstungsindustrie gesteckt und nicht in Konsumgüter. Nach Deinem Beitrag habe ich mir das mal genauer angeschaut. Ja, Du hast vermutlich recht.
Im Bericht zur deutschen Wirtschaftslage 1943/44. Eine Bilanz des Reichsministeriums für Rüstung und Kriegsproduktion über die Entwicklung der deutschen Kriegswirtschaft bis Sommer 1944 (Ministerium Speer) steht unter anderen das sich die Stahlproduktion von 1941 mit 31,8 Millionen Tonnen, über 1942 mit 32,1 Millionen Tonnen auf 34.6 Millionen Tonnen im Jahr 1943 erhöht hat. Die Zahlen/Bericht kommen vom Institut für Zeitgeschichte München - Berlin.
Natürlich waren viele Konsumgüter knapp, aber bei z. B. bei Straßen- und schweren Schuhen wurde ebenfalls die Produktion jährlich von 1941 bis 1943 gesteigert.

Ein Jammer das es heute nur noch drei Rasierklingenhersteller in Solingen gibt. Wenn ich richtig informiert bin, gibt es noch Feintechnik GmbH 98673 in Eisfeld und in Solingen:
NTS-Solingen Inh. Marcus Nied 42651 Solingen
Tondeo Werk GmbH 42699 Solingen
Wilkinson Sword GmbH 42659 Solingen

Weiß jemand wie viele Hersteller es in Solingen/Deutschland mal gab?

-Andreas
 
Jetzt die letzte Klinge aus dem Schriftchen. Dorko Gold: Der höhere Preis von 15 Pfg. ist wohl unter anderen mit der aufwändigeren Produktion der dünneren Stärke der Klinge begründet. Die Stärke beträgt jetzt nur noch 0.08mm, anstatt 0,10mm. Wie auch immer, ich würde nur zu gerne mal wissen wie diese alten Dinger mal rasiert haben.



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-Andreas
 
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