Forum der Rasur

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Finishing Variationen: Welches Finish macht die für euch beste Schneide?

Eine Frage habe ich noch... sag' bloß Du hast stur nach Schema F bei 35DS aufgehört??? Ich dachte Dein Thüringer spricht zu Dir und sagt genau, wenn das Messer am besten ist?
Genau so war es auch. Bei 33 DS sagten Messer und Stein "ist gut" und dann mach ich immer noch 2 DS zur "Nervenberuhigung";)
dann wird es auch nicht mehr lange dauern, bis Du die wahren Qualitäten der Pasten erkennst.:proud
Da hast du absolut recht: Das wird ewig dauern. Mein Leben ist zu kurz, als das ich mich mit gepasteten Messern rasieren wollte:flucht1
 
Die funktionieren momentan auf meinem Tablet nicht (sind nur grau dargestellt und lassen sich nicht auswählen). Keine Ahnung wieso.
cache leeren. Hilft oft ;)

Und zum 3M Lapping Film: Den finde ich gar nicht übel und ob 0,3 oder 0,05 micron, jedenfalls hat man eine definierte und damit reproduzierbare Körnung Aluminiumoxid mit der man da arbeitet. teufel_lachend
 
Moin,

ich habe nicht soviel unterschiedliche Erfahrung gesammelt:

  • 8k NSS
  • 12k NSS
  • MST Thüringer
  • The Celebrated
  • hellgrüner Thüringer

NSS 8k und MST Thüringer muss nicht sein ;)
NSS 12k ist okay, aber auf ein Finish mit meinen Thüringern möchte ich nicht verzichten. Ich schärfe in der Regel mit einer Lage Tape und mache das Finish mit einer weiteren Lage Tape.
Ich habe zwar, wie eingehend gesagt, keine große Auswahl. Jedoch habe ich einige Messer für andere mit Thüringern gefinished und das Feedback war durchweg positiv.

Ich bilde mir ein, dass der The Celebrated noch besser ist als mein hellgrüner Thüringer. Und das wäre auch mein Budget Tipp (@Großer hat mich damals auf den Geschmack gebracht, danke nochmal!), da es den Stein hin und wieder günstig in der Bucht gibt.

Viele Grüße

Matchbox
 
Es geht nichts über ein Finish auf 0,05µ Lapping Film von 3M. Da brauchts auch keinen Zahnpasta-Riemen mehr

Da hat man aber nicht den feinen Minz-Duft :lol

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Und zum 3M Lapping Film: Den finde ich gar nicht übel und ob 0,3 oder 0,05 micron, jedenfalls hat man eine definierte und damit reproduzierbare Körnung Aluminiumoxid mit der man da arbeitet. teufel_lachend

Och... das hat man auf den feinen Kunststeinen doch auch.... :aetsch1

Gruß
Michael
 
Och... das hat man auf den feinen Kunststeinen doch auch...
Nicht wirklich. Alles über 8000 JiS ist Hersteller“Norm“. Da nehme ich Naniwa die 12000 eher ab als einigen anderen aber selbst die 12k (nach denen man sich durchaus schon angenehm nach dem Ledern rasieren kann) kommen an eine Körnung von 0,3 oder gar 0,05 micron von der Feinheit nicht dran. Selbst mit dem 30.000 Shapton Glass Stone erreichst du dir Körnung noch nicht, ungeachtet der Frage, ob du dich nach einem Finish auf dem überhaupt mit dem Messer rasieren willst. Da ist die Klinge nach feinem Al2O3 schon deutlich angenehmer. Und Umso erstaunlicher, dass man sehr Sanfte Schneiden (auch) mit Natursteinen hinbekommt die Man allgemein eher vom Schleifbild in Körnungsbereichen von 9000-12000 einordnet. Ergo, Schleifbild und feinste Körnung allein führen nicht zwangsläufig zu einer besseren Schärfe.
 
wer die Schärfe nach dem Pastenriemen als „sanft“ empfindet, kann vermutlich auch darauf verzichten oder hat noch nie ein anständig auf einem Naturfinisher gefinishtes Messer im Gesicht gehabt.. teufel_lachend
Entschuldige bitte wenn ich das einmal so direkt sage, aber ich ärgere mich jetzt echt.

Du hast letztens geschrieben, dass du quasi keine Erfahrung mit Paste hast.
Die einzige Paste die du je getestet/benutzt hast ist CrOx, die aus meiner Sicht einzige (außer Diamant) die ein Messer wirklich aggressiv machen kann.
Ich verstehe nicht warum man nicht bereit ist zu akzeptieren, dass es mehr als nur einen "Weg nach Rom" gibt.
Es stört mich wenn man die Erfahrung von etlichen Schärfen mit den ewig gleichen Sprüchen versucht schlecht zu reden.
So schön es ist seinen Weg gefunden zu haben, aber andere können möglicherweise auch mit anderen Wegen glücklich werden.
Am meisten stört mich, dass mit der ewigen Wiederholung der gleichen Thesen oft Diskussionen abgewürgt werden.
Es ist möglicherweise einigen nicht aufgefallen, aber viele Schärfer schreiben hier überhaupt nicht mehr, oder zumindest im entsprechenden Strang nicht mehr.
Wenn es nicht gewünscht ist neues zu testen, oder andere Meinungen zu vertreten ohne sich ewig die gleichen Sprüche dagegen anhören zu müssen, sollte man das einfach sagen.
Mich stört es auf alle Fälle massiv ewig gegen "Kontra Argumente" argumentieren zu müssen wenn diese ohne die entsprechende Erfahrung, in diesem Fall mit Paste, untermauert sind.
oder hat noch nie ein anständig auf einem Naturfinisher gefinishtes Messer im Gesicht gehabt.. teufel_lachend
Woher kommt diese Erkenntnis?
Oder handelt es sich nicht einfach nur um ein "schlecht machen", nebenbei auch um ein schlecht machen der Personen die Paste nutzen.
Ich kenne auf alle Fälle genug Schärfer die beides nutzen, und durchaus auch genug Erfahrung mit Natursteinen haben.

Sorry, musste einfach mal raus.
 
Die Frage war ja: "Welches Finish macht die für euch beste Schneide?"

Wie sagte man so schön: "Viele Wege führen nach Rom"

Für mich ist das so wie bei der Frage "welcher Hobel mit welche Rasierklinge habt ihr am liebsten?"

Es wird nie einen einzigen Sieger geben, weil jeder eine andere Haut, einen anderen Bartwuchs und ein anderes Empfinden hat. Genauso wie bei der Hobel/Klinge Kombination wird das gleiche Messer mit dem gleichen Schärfevorgang von 2 verschiedenen Leuten mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit unterschiedlich beurteilt werden. Wir hatten das schon mal in den Blindtests mit GD66.

Den "Königsweg" muss also jeder für sich selber durch Experimentieren herausfinden. Die "beste Schneide" wird immer ein Kompromiss sein. Teile des Kompromisses werden auch sein, wieviel Arbeit man sich beim Schärfen machen möchte, wieviel Zeitaufwand, wieviel Schmutz, wieviel sichere Reproduzierbarkeit und wieviel Nachhaltigkeit die Wunschschärfe & Sanftheit haben soll.

Für Anfänger würde ich empfehlen, erst einmal diese beiden Threads durchzulesen:

1. Die von mir übersetzten Artikel von Science of Sharp, damit auch non-English speakers mitreden können: hier klicken.
2. Meinen Erfahrungsbericht mit Lapping Film. Hier klicken. Einfach um einmal das andere Extrem des Spektrums zu sehen.

Ich habe mich netterweise schon mit vielen von anderen Schärfern geschärften RM rasieren dürfen. Jeder hatte andere Techniken und andere Steine/Pasten. Fast alle davon waren sehr gut geschärft. Sehr gut bedeutet für mich scharf und sanft, ohne Brennen danach auf der Haut, ohne Hautgereiztheit und gründlich.

Wenn man mich aber fragt, welche Methode oder Finisher ich persönlich bevorzuge, dann kann das immer nur eine Momentaufnahme sein, bis ich wieder etwas Neues entdeckt habe, was ich vielleicht noch besser oder bei gleichen Ergebnis noch einfacher finde.

Ich stimme @efsk zu, dass die Facette der "wichtigste" Schritt ist. Das belegen auch die Ergebnisse der oben verlinkten Mikroskopaufnahmen. Das mache ich momentan am liebsten mit meinem Shapton Professional 1,5K. Er ist sehr schnell und gut ohne sich selbst zu schnell zu verbrauchen und hat als Kunststein eine sehr komfortable Grösse für alle Messergrössen.

Danach gehe ich momentan am liebsten auf einen "langweiligen" GBB. Grösse 10 extra fein (oder war es extra-extra?). Nichts besonderes. Aber er macht, was er soll: Eine sanfte, gründliche Schärfe. Danach Leinen und Leder. Fertig.

Geht es noch "besser"? Eventuell. Aber was bedeutet "besser"? Ich könnte auch mit meinem Charnley Forest finishen, oder mit meinem Lappingfilm 0.05. Sensationelle Sanftheit. Bin aber zu faul, weil die GBB Schärfe mir schon ausreicht. Die anderen verwende ich nur in Ausnahmefällen.

Ich habe mich auch schon mit RM, die mit japanischen Steinen gefinished wurden, hervorragend rasieren können. Also wirklich top. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich mir deswegen noch eine Dritte Schärfemethode/Steinreihe (neben Naniwa Gouken 4k-8k-12k, Natursteine wie bspw. GBB, BBB, Thüringer, Charnley Forest und Lapping Film) "antun" möchte, denn Jnats sind nochmal eine Welt für sich und man muss da auch aufpassen, nicht viel Geld für falsche Steinbrüche zu bezahlen ;)

Auch das Thema Pasten lasse ich momentan aus Desinteresse unangetastet, obwohl diese auch sicher eine sehr gute Schärfe bringen können.

Das Ledern und die Art des Leders ist meines Erachtens auch sehr wichtig als "Finisher". Das Umsteigen auf ein "besseres" Leder hat bei mir eine sofortige Steigerung in dem Ergebnis bewirkt. Alle anderen Parameter blieben gleich. Auch da kann man viel Experimentieren auf dem Weg zum individuellen Optimum/optimalen Kompromiss.

Man sollte also alles nicht zu Ernst nehmen. Ein Forum lebt auch von neuen Entdeckungen. Das macht die alten Dinge aber nicht gleichzeitig schlecht. Den Weg muss jeder für sich finden.

Aber ich habe auch noch andere Hobbies die Zeit benötigen und ich kann (laut Aussagen meiner Frau) nicht den ganzen Keller voll Steine, Messer, Riemen und Pasten stellen... :wife1

Am Thema Keller arbeite ich aber noch... :flucht1


Auch die Anforderngen, die "Benchmark", das "Maß aller Dinge" ändert sich im Laufe der Zeit. Wenn man sich in ganz alten Rasurforen von vor 10-15 Jahren umschaut, da war das non-plus-ultra noch Naniwas 10K der ersten Generation. Da kräht heute keine mehr danach. Angeblich nicht mehr gut genug. Damals hiess es aber, sie wären super scharf und sanft. Und jetzt? Jetzt reichen sie auf einmal nur noch für die Küchenmesser?

Natürlich gibt es Fortschritte bei den Steinen. Aber die Haut von vor 10-15 Jahren war nicht anderes als heute. Die Anforderungen sind aber gestiegen. rasierensmilie
 
Sorry, musste einfach mal raus.
Lieber Alvaro . Kein Problem. Ich kann mit Meinungen anderer sehr gut leben, auch wenn sie nicht meinen Erfahrungen oder meiner Meinung entsprechen. Ich verstehe nur nicht, weshalb sich angeblich die Vertretung der These: „für eine Sanfte Schneide reicht das Finish auf einem Naturstein“ andere abhalten soll ihr (andere) Meinung zu schreiben oder zu posten, zumal das in anderen Strängen durchaus geschieht.

Es ist durchaus richtig, dass ich bislang selbst mit sehr wenigen Pastenriemen gearbeitet habe, aber 0,04μm Aluminiumoxid war neben dem von dir genannten Chromoxid und auch Eisenoxid schon dabei. Es ist aber nicht so, dass ich nicht schon einige von anderen geschärfte und gepastete Messer im Gesicht hatte. Und nach meiner Erfahrung komme ich mit dem Aluminiumoxid vom Ergebnis in etwa dahin, wo mich auch meine Natursteine bringen. Insofern sehe ich für mich keine Sinn einen anderen Weg „nach Rom“ einzuschlagen, solange mir nicht jemand plausibel erklären kann, welche Paste eine noch sanftere Schneide als besagte Aluminiumoxid mit definierter Körnung reproduzierbar hinbekommen wird.

Ich kann auch durchaus akzeptieren, dass man einen anderen „Weg nach Rom“ wählt und am Ende nur zählt, dass man eine Schneide bekommt, die einem persönlich „passt“, aber dabei stellt sich bei mir die Frage: woher weiß man dass es passt, wenn man nie ein vernünftig auf dem Stein gefinishtes Messer im Gesicht gehabt hat und ob einen dann die Pasten wirklich weiterbringen und er sie tatsächlich „braucht“. Nur zur Vermeidung von Missverständnissen. Du hast den Strang über das Schärfen nach dem Finisher ins Leben gerufen, in dem des Primär um Pasten und andere Mittelchen geht und in dem die Mittelchen rege diskutiert werden. Ich verstehe jetzt nicht, warum du dich darüber aufregst, wenn man in diesem Strang hier nicht auch die Ansicht vertreten dürfen soll, dass es ein gutes oder Besseres Finish auch nur vom Stein weg gibt.

Wer Pasten will kann das tun bis zum Abwinken und braucht ganz sicher keine „Erlaubnis“. Ich nehme mir aber ebenso die Freiheit aus Überzeugung nicht zu Pasten und geben mal folgendes zu Bedenken: In den Hochzeiten der Rasiermesserproduktion und Verwendung erfolgte das Finish (Der Abzug) immer auf Natursteinen. Ja, auch damals gab es schon Pasten/Polituren. Die wurden von Schleifern als Poliermittel für die Klingen eingesetzt, aber nicht für den Abzug. Kein Messer verließ gepastet das Werk eines der namhaften Hersteller. Pastenriemen („Stoßriemen“) kamen dann auf dem Markt und dienten dann insbesondere Friseuren dazu, die Messer scharf zu halten und die Intervalle zwischen dem Nachschärfen (Neuabzug) auf Steinen zu verlängern. Gegen den Einsatz spricht auch nichts.

Was ich indes als „Traditionalist“ nur mit einem gewissen Schmunzeln sehe, ist die These, das Pasten das seligmachende Mittelchen nach dem Finischer sei. Egal auf welchem Stein man vorher war, man muss dann nur noch über ein paar unterschiedliche Pastenriemen und wenn das noch nicht reicht eben noch über Autogurte, Gummi usw. und alles ist toll. Wer’s mag und wem der „Weg nach Rom“ egal ist, mag das so handhaben. Ich für meinen Fall hab bisher noch nie ein Gepastetes Messer im Gesicht gehabt, das besser rasiert hätte als eins, was nach einem Naturstein nur auf dem Leder war. Manche kamen nahe dran. Besser war keins. Ja, es gibt ein „Schärfen nach dem Finisher“. Mit vielen Pasten erreicht man bei Messern ein höhere Schärfe selbst nach einem Feinen Finischer. Aber Schärfe allein macht eben noch lange keine angenehme Klinge. Aber Empfinden von „angenehm“ muss nicht dasselbe wie deins sein.

Ich kann mich auch des Eindrucks nicht erwehren , dass von einigen Kollegen die durchaus über Steine verfügen die einen scharfen und sanften Abzug ermöglichen, vorschnell zum Pastenrimen gegriffen wird weil es nicht gleich mit dem Abzug so hingehauen hat, wie man sich das vorstellt und der Pastenriemen (oder andere Mittelchen) es dann „richten“ sollen. Anstatt dann mal auf dem Weg nach Rom zu rasten und sich mit dem Stein zu beschäftigen von dem man schon zig-fach gelesen hat, dass der seit Generationen sanfte Schneiden produziert, biegt man ab auf einen „anderen Weg nach Rom“ und vergibt die Chance, seine Steine so kennen zu lernen, dass sie das Optimum daraus herausholen könnten.

Nun, mag jeder nach seiner Facon messerglücklich werden. Ich werde mir aber meine Überzeugung erlauben, dass man bei sauberen Arbeiten bis zu einem Natursteinfinisher (und dazu zähle ich auch deine Entdeckung des Grey Slate) Pastenriemen nicht braucht und diese dann auch nichts mehr verbessern, aber durchaus verschlechtern können.
 
Was ich jetzt mit dieser Erkenntnis anstelle, muss ich selbst noch überlegen. Sieht aber danach aus, dass - vorausgesetzt man hat auf den Steinen zuvor sauber gearbeitet - ein feiner Natursteinfinisher zwar noch ein gutes Fünkchen Sanftheit reinbringt / Agressivität rausnimmt, aber die Unterschiede dann schon sehr marginal werden. Oder meine Haut wird langsam alt und unempfindlich und ich bin „abgestumpft“. ;)
@Hellas
habe nichts anderes erwartet.
 
Eine kleine Bemerkung am Rande .

Schauen wir mal auf die Profis, mit Profi meine ich die die damit ihr Geld verdienen.
Wie ich beobachten konnte ( zumindest bei meinen Besuchen war das so) verwenden weder Aust noch Wacker Paste.
Koraat hingegen betreibt da etwas mehr Aufwand, je nach Bedarf oder Wunsch nutzt er neben Pasten, Diamant gar bis zur Jeans ist alles dabei.
Ich kann mir schlecht vorstellen das sich jemand ( kleine Ausnahmen eingeschlossen) über die Schärfe der drei Anbieter beklagen kann, ganz zu schweigen
das er „blind" den Schärfer und dessen Methode benennen kann.
 
Leben und leben lassen, würde ich sagen.
Womit man jeweils glücklich werden mag soll jedem selbst überlassen sein, ohne seine Herangehensweise zu diskreditieren oder in Kommentaren zu belächeln.
Es gibt ja nix Besseres als wenn man seinen Gral gefunden hat, aber man sollte akzeptieren, dass der Gral des Anderen ein anderer sein mag - oder derjenige vielleicht immer (noch) auf der Suche danach sein mag.
 
So, ein allerletzten Beitrag, in dem ich das Wort „Pasten“ in den Mund (Tastatur) nehme sei mir erlaubt. Danach werde ich - versprochen - nie wieder etwas über Pasten schreiben. Sollte ich das je vergessen, bitte ich mich daran zu erinnern und ich werde den Beitrag persönlich löschen (solange ich Mod bin, oder später darum bitten das er gelöscht wird).

Aus gegeben Anlass habe ich den oben in Post #95 erwähnen Test erweitert. Ich bin in den Keller gegangen und habe das zuvor auf dem kretischen Ölstein gefinishte Böhlerstahl (Nr. 4) noch genau 10 DZ auf meinen Al2O3 Pastenriemen abgezogen. Das Aluminiumoxid auf diesem Riemen auf Hirschleder hat eine definierte Korngröße von 0,04μm. Es ist also sehr fein und ich denke es ist schon eine Herausforderung etwas feineres zu finden.

Heute durfte dieses Messer dann gegen seinen Böhlerstahl-Zwilling (Nr. 1) antreten, der auf dem grüngelben Thüringer gefinished wurde. Beide Messer bekamen zuvor noch 50DZ auf einem feinen XXXL Lederriemen. Sodann durfte jedes Messer eine Gesichtshälfte (inkl halben Kinn-Hals-Bereich) rasieren.
  • Rechte Gesichtshälfte: Böhlerstahl Nr. 1 auf gelbgrünem Thüringer
  • Linke Gesichtshälfte: Böhlerstahl Nr. 4 auf Aluminiumoxid abgezogen
Während der Rasur beide Messer gleich angenehm. Fühlen sich beide ähnlich scharf und sanft an und brauchten auch ein ähnlich gründliches Resultat. Gut, das tat Nr. 4 aber im Vergleich zu Nr. 1 und den anderen schon vorher. Beim Auftrages des ASL brannte dies auf der linken Gesichtshälfte etwas mehr. Nicht gewaltig, aber spürbar. Etwas später, die Linke Gesichtshälfte fühlt sich etwas irritierter an. Auf der rechten Gesichtshälfte keine Irritationen.

Und bitte keine Einwürfe in Richtung „hast du es mit den schon mal mit 5 oder 30 DZ auf dem Pastenriemen versucht“. Ja, ich weiß recht genau wann dieser Aluminiumoxid-Riemen sein Optimum erreicht und mehr Züge bringen allenfalls eine schärfere aber auch deutlich aggressivere Schneide, was die oben beschriebenen Unterschiede noch deutlicher hätten zu Tage treten lassen. Und mehr will ich zu Pasten auch nicht mehr schreiben.

Jetzt gehe ich etwas ASB auftragen und überlasse die Rückschlüsse dem geneigten Leser.
 
Jetzt gehe ich etwas ASB auftragen und überlasse die Rückschlüsse dem geneigten Leser.

Ich erlaube mir ein Frage zu dem ansonsten bedauerlicher Weise schärfer werdenden Stil in diesem Thread.

Hattest du das gepastete Messer im Finish vor der Riemenbenutzung entgratet ? Meiner Erfahrung nach kann der Pastenriemen ein unangenehmes Rasurempfinden noch verstärken, wenn dieser Schritt unterlassen wird.

Gruß
Michael
 
Hattest du das gepastete Messer im Finish vor der Riemenbenutzung entgratet ?
Habe es ein mal durch den Daumennagel gezogen, gereinigt um keine Partikel auf das Leder zu tragen und dann erst geledert.
 
Ich muss vorausschicken, dass ich nicht selbst schärfe. Bei nur zwei Messern würde sich die Anschaffung von Steinen und sonstigem hierfür notwendigem Equipment einfach nicht lohnen. Also lasse ich bei einem, den ich persönlich kenne und dem ich auch schon bei der Arbeit zuschauen durfte, schärfen. Auf meinen Wunsch hin schärft er meine Messer ausschließlich auf Natursteinen (Pyrenäe, GBB, Translucent Arkansas) und pastet sie nach dem Finisher auch nicht, weil ich das nicht wollte bzw. will.

Nun zur Paste: Eines meiner zwei Messer, und zwar das viertelhohle Hart Steel, paste ich auf Anraten meines Schärfers hin nach jeder 10. Rasur prophylaktisch auf dem schwarzen Pastenriemen mit 10 DZ. Das andere, ein Wacker 7/8, nicht, weil ich wissen wollte, was Paste bewirkt. Und da zeigt sich mir ein deutliches Bild, und zwar bei der Standzeit. Wie ich heute hier schon an anderer Stelle geschrieben habe, hat das gepastete Messer jetzt schon über 200 Rasuren auf der Klinge, das nicht gepastete muss ich etwa alle 100 Rasuren auf dem Stein auffrischen lassen.

An der Sanftheit kann ich nicht den geringsten Unterschied feststellen, soll heißen, die Verwendung der Paste hat die Natursteinschärfe keineswegs versaut und das Messer aggressiver gemacht. Es rasiert mich immer noch so sanft wie am Anfang, also vor dem Beginn des prophylaktischen Pastens.

Fazit: Für mich hat sich das prophylaktische Pasten auf schwarzer Paste als ein probates Mittel zur Standzeitverlängerung erwiesen. Und das ist ja auch schon mal was. Bei der Rasur merke ich hingegen keinen Unterschied, außer jenem natürlich, dass das eine ein Viertelhohles, das andere hingegen ein Vollhohles ist. Aber das hat ja mit Paste nix zu tun.
 
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