Forum der Rasur

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Finishing Variationen: Welches Finish macht die für euch beste Schneide?

Ist Dir das schon passiert?
Ja, muss ich gestehen.
Nicht alle Fehler, aber ich kann mich dunkel daran erinnern z.B. am Anfang auch einmal falsch gewendet zu haben.
Also über die Facette, und nicht über den Rücken.
Der Schärfe war das nicht unbedingt dienlich.
ich denke auch, dass gerade der Wendefehler am Anfang vielen unterläuft.

Durchhang ist dagegen ein bekanntes Problem.
Ich versuche eigentlich nicht mit dem Durchhang zu arbeiten, und bin auch ein Freund von Schraubspannriemen und Stoßriemen.
Ich hatte aber schon mit genug Anfängern zu tun die durch Durchhang ihr Messer stumpf gemacht haben.
Ist ja auch klar, ich bilde ja die Form des Leders auf der Schneide ab.
Habe ich Durchhang habe ich einen Radius über den ich das Messer ziehe, es muss/kann also zu einer Verrundung der Facette kommen......................sprich rund geledert, gleich stumpf.
Kommt dann noch Druck dazu, hat man ja am Anfang noch nicht so im Gefühl, geht das recht schnell.
 
Das hört sich für mich durchaus möglich an.
Das Problem liegt aber, aus meiner Sicht, in der Vorarbeit.
Wenn ein Messer nach einem vernünftigen 10k nicht scharf ist stimmt etwas nicht.
Ein guter 10k ist Problemlos in der Lage eine Rasurscharfe Klinge zu erzeugen.
Gelingt das nicht stimmt etwas mit der Vorarbeit nicht.
Bei der Vorarbeit lieber 10 Züge zuviel, als einen zuwenig.
Sollte jetzt der Finisher das letzte 0,01% gebracht haben zeigt das für mich, dass man mit dem 10k zwar kurz davor war das Ziel zu erreichen, es aber noch nicht erreicht hat.
Der Finisher verfeinert eigentlich nur noch.
Mit Leder bekommt man ein Messer durchaus schnell wieder stumpf.
Ein Zug falsch, und zurück auf LOS.
Einmal falsch gewendet, und zurück auf LOS.
Etwas zuviel Durchhang (am besten keinen), und zurück auf LOS.
Genau das habe ich aber getan, weil es mir nicht bewusst war, wie ich am Leder die Klinge/Schneide/Facette - ach was weiß ich - wieder zerstörte.
Der 10k hätte wahrscheinlich gepasst und auch ein gutes Ergebnis beim Rasieren geliefert, wenn ich danach "zumindest" nicht falsch geledert hätte.
Stichwort: Durchhang!! Das war definitiv der Übeltäter ;)
 
Der größte Fehler am Anfang ist meist das eigene Überfordern.
Vor dem ersten Zug auf einem Stein müsste jeder erst einmal 20h nur Anleitungen lesen, und durchdenken.
Ohne auch nur einen Zug gemacht zu haben hat man dann sehr viel gelernt.
Alleine schon die Widersprüche in den Anleitungen (z.B. welche Art Züge, und Anzahl Züge).
Meist wird sogar ein "Opfermesser" empfohlen, alleine zum erlernen der Technik.

Ich bin mir meiner Anfangszeit noch sehr bewusst, und denke auch oft daran zurück, nur um sie nicht zu vergessen.
Meist vergisst man welche Probleme man selbst hatte.
Ich kann mich aber z.B. noch an ein PUMA erinnern.
Das Teil war die Hölle, und es wurde unfreiwillig zu meinem "Opfermesser".
Ich vermute ich benötigte alleine 1000 Züge bis es mit der Rasur am Arm klappte.
Rückblickend habe ich damals wahrscheinlich noch nicht einmal soviel falsch gemacht, aber die Geometrie des Messers hat z.B. einfach nicht gepasst (z.B. Rücken zu dick)
Egal.

Falsch ledern passiert am Anfang vielen.
ICH empfehle Anfängern deswegen meist einen Stoßriemen oder einen Schraubspannriemen.
Diese haben einfach die Vorteile, dass man kein Problem mit dem Durchhang hat.
Mein Lieblingsriemen ist mein Magnetstoßriemen, alleine weil ich die Bahnen tauschen kann.
Aber es ist auch sehr bequem einfach den Riemen in der Hand zu halten, und wenn es sein muss neben dem Sonntags Tatort auf dem Sofa sein Messer zu ledern, quasi Narrensicher.
Nebenbei, auch hier bringt der beste Riemen nichts wenn man die Technik nicht kann.
Ich kenne einen relativen Neuling der hat das "ledern" auf Zeitungspapier auf dem Tisch erlernt, und die Ergebnisse waren sicherlich nicht die Schlechtesten.
Als Anfänger hat er z.B. mit einem Gold Dollar deutlich über 40 Rasuren geschafft, nur mit Papier.
Leider ist er dann mit dem Messer an den Wasserhahn gestoßen, damit musste das Messer auf die Steine.
 
Also mein translucent Arkansas hat mich mit sanftesten Rasuren beschert, super scharf und NULL aggressiv.
Ich verwende keine Pasten, aber nicht aus dem Grund, weil sie keinen guten Finish liefern, bin sicher, wenn man diesen Bereich genug durchsteigt, lassen sich super Ergebnisse produzieren, was ja bereits sehr fundiert analysiert wurde (siehe https://scienceofsharp.com/).
Daher war meine Aussagen bewusst etwas überspitzt bzgl. der jeweiligen Finischer und natürlich aus meinem Empfinden heraus.

Der Punkt ist doch, dass jeder die Schärfe und Sanftheit einer Klinge auf seiner Haut anders empfindet. Für meinen Geschmack macht der Arkansas (Black surgical) einen gefühlt schärfere Schneide als ein Thüringer oder GBB, die sich auch etwas crispier anfühlt und bei mir ein gereizteres Gesamtergebnis nach der Rasur hinterlässt, was ich als „aggressiver“ beurteile. Andere empfinden das Finish nach dem Thüringer als „stump“ (zumindest wenn Mann mit dem Finish dort aufhört, wo es nach meinem Dafürhalten sein muss und nicht wild 100DS macht, was dann wieder mehr Schärfe bringt, aber auch eine. Crispier Schneide züchtet). Wider anderes, und dass war noch vor einigen Jahren „Goldstandard“ können sich wunderbar nach einem 8 oder 10 k Naniwa rasieren und anderen ist erst einen Schneide nach einem 16k Shapton Glasstone oder Diamantpasten scharf genug (bei den Amis sehr beliebt), was mir die Haut „wegätzt“.

für mich ist daher kein Stein kontroverser und so sehr vom persönlichen Empfinden des einzelnen und seiner Hautbeschaffenheit abhängig wie eben der Finisher. Insofern hilft eine Aneinanderreihung unterschiedlicher Finishing Methoden nur begrenzt. Da hilft es eher, sich mal Messer von jemandem der es kann mit unterschiedlichem Finish schärfen zu lassen und dann zu sehen, was einem persönlich am meisten liegt. Oder sich halt selbst unterschiedliche Finisher zu kaufen und durchzuprobieren.

Aber egal was man im Finish macht, Fehler die auf dem 1000 oder den nachfolgenden Steinen bis 5/6k gemacht wurden, wird der nicht ausgleichen und schlimmstenfalls noch verstärken.

Und noch eine Sache zum „Durchhang“: Die Empfehlung an Anfänger möglichst gar keinen ist so alt die Rasierforen, aber deshalb nicht unbedingt richtig. Sie funktioniert m.e auch nur bei Vollhohlen Messern die ohne jedes Tape geschärft und gefinished wurden. Mit Tape geschärft erreicht man ohne Durchhang beim Leder (wo kein Tape mehr auf dem Rücken klebt) die Schneide überhaupt nicht mehr. Da Ledern man hinter der eigentlichen Schneide und kann’s auch bleiben lassen. Daher muss man den Durchhang auch dem jeweiligen Messer anpassen. Doppelt abgeklebt gefinischte Messer Ledern ich daher durchaus mit 1-1,5 cm Durchhang (in der Mitte des Riemens und nur mit dem Messergewicht) und derbe Messer auch mit deutlich mehr Durchhang. Aber auch da sollte man wissen, fühlen, hören was man tut, weil man bei zu viel Durchhang die Gefahr eingeht, die Schneide auch „ballig“ (und damit wieder Stumpf) zu Ledern. Auch wenn mir das erstaunlicherweise noch nie passiert ist.
 
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Und noch eine Sache zum „Durchhang“: Die Empfehlung an Anfänger möglichst gar keinen ist so alt die Rasierforen, aber deshalb nicht unbedingt richtig. Sie funktioniert m.e auch nur bei Vollhohlen Messern die ohne jedes Tape geschärft und gefinished wurden. Mit Tape geschärft erreicht man ohne Durchhang beim Leder (wo kein Tape mehr auf dem Rücken klebt) die Schneide überhaupt nicht mehr. Da Ledern man hinter der eigentlichen Schneide und kann’s auch bleiben lassen. Daher muss man den Durchhang auch dem jeweiligen Messer anpassen. Doppelt abgeklebt gefinischte Messer Ledern ich daher durchaus mit 1-1,5 cm Durchhang (in der Mitte des Riemens und nur mit dem Messergewicht) und derbe Messer auch mit deutlich mehr Durchhang. Aber auch da sollte man wissen, fühlen, hören was man tut, weil man bei zu viel Durchhang die Gefahr eingeht, die Schneide auch „ballig“ (und damit wieder Stumpf) zu Ledern. Auch wenn mir das erstaunlicherweise noch nie passiert ist.
Das ist interessant, das war mir bisher auch nicht bewusst. Sehr wichtig! Wäre ja nicht mal auf die Idee gekommen, dass es auch hier Ausnahmen gibt.
 
Daher war meine Aussagen bewusst etwas überspitzt bzgl. der jeweiligen Finischer und natürlich aus meinem Empfinden heraus.

Der Punkt ist doch, dass jeder die Schärfe und Sanftheit einer Klinge auf seiner Haut anders empfindet. Für meinen Geschmack macht der Arkansas (Black surgical) einen gefühlt schärfere Schneide als ein Thüringer oder GBB, die sich auch etwas crispier anfühlt und bei mir ein gereizteres Gesamtergebnis nach der Rasur hinterlässt, was ich als „aggressiver“ beurteile. Andere empfinden das Finish nach dem Thüringer als „stump“ (zumindest wenn Mann mit dem Finish dort aufhört, wo es nach meinem Dafürhalten sein muss und nicht wild 100DS macht, was dann wieder mehr Schärfe bringt, aber auch eine. Crispier Schneide züchtet). Wider anderes, und dass war noch vor einigen Jahren „Goldstandard“ können sich wunderbar nach einem 8 oder 10 k Naniwa rasieren und anderen ist erst einen Schneide nach einem 16k Shapton Glasstone oder Diamantpasten scharf genug (bei den Amis sehr beliebt), was mir die Haut „wegätzt“.

für mich ist daher kein Stein kontroverser und so sehr vom persönlichen Empfinden des einzelnen und seiner Hautbeschaffenheit abhängig wie eben der Finisher. Insofern hilft eine Aneinanderreihung unterschiedlicher Finishing Methoden nur begrenzt. Da hilft es eher, sich mal Messer von jemandem der es kann mit unterschiedlichem Finish schärfen zu lassen und dann zu sehen, was einem persönlich am meisten liegt. Oder sich halt selbst unterschiedliche Finisher zu kaufen und durchzuprobieren.

Aber egal was man im Finish macht, Fehler die auf dem 1000 oder den nachfolgenden Steinen bis 5/6k gemacht wurden, wird der nicht ausgleichen und schlimmstenfalls noch verstärken.

Und noch eine Sache zum „Durchhang“: Die Empfehlung an Anfänger möglichst gar keinen ist so alt die Rasierforen, aber deshalb nicht unbedingt richtig. Sie funktioniert m.e auch nur bei Vollhohlen Messern die ohne jedes Tape geschärft und gefinished wurden. Mit Tape geschärft erreicht man ohne Durchhang beim Leder (wo kein Tape mehr auf dem Rücken klebt) die Schneide überhaupt nicht mehr. Da Ledern man hinter der eigentlichen Schneide und kann’s auch bleiben lassen. Daher muss man den Durchhang auch dem jeweiligen Messer anpassen. Doppelt abgeklebt gefinischte Messer Ledern ich daher durchaus mit 1-1,5 cm Durchhang (in der Mitte des Riemens und nur mit dem Messergewicht) und derbe Messer auch mit deutlich mehr Durchhang. Aber auch da sollte man wissen, fühlen, hören was man tut, weil man bei zu viel Durchhang die Gefahr eingeht, die Schneide auch „ballig“ (und damit wieder Stumpf) zu Ledern. Auch wenn mir das erstaunlicherweise noch nie passiert ist.

Gut formuliert @Hellas, bin voll bei dir: jeder muss am Besten selbst ausprobieren, welche Finisching-Methode bei welchem Stein auf welchem Messer für ihn persönlich am besten ist.
Eine Übersicht der möglichen Methoden halte ich auf diesem Findungsweg für sehr hilfreich!
Danke @DiBase für die Idee!
 
Was soll den passieren beim ledern?
Wenn das Tape, durch Abrieb, stört, dann doch eher auf einem Stein.
Dort wird das Tape abgerieben, und kann den Stein zusetzen, aber auf Leder?
Da das Tape bei der Rasur auch nicht stört bleibt es eben.
Ist das Messer nichts, habe ich mir wenigstens das anschließende Abkleben gespart.
Wenn dann noch etwas fehlt reicht in der Regel etwas Paste, und da gilt für mich das Gleiche wie beim ledern.
(und es gibt auch keine Winkeländerung)
 
Früher galt ja gerade der Naniwa 10 auch als das Mass der Dinge
@Alvaro
Für mich ist er immer noch das Mass aller Dinge ,ich hatte noch nie was anderes
Ihr macht mich und das muss ich gestehen mit all den Berichten über Thüringer und co aber neugierig.
Seit dem ich Messer schärfe gehe ich immer nach gleichem Muster vor 600/1200 DTM dann 3000/10000 Naniwa Kombi.
Zu beginn war ich von Stoßriemen begeistert und habe mir selbst welche gebaut, die nutze ich heute aber nicht mehr. Mit Hängeriemen hat man wie
@Hellas treffend beschreibt mehr Variations Möglichkeiten ,außerdem hängen sie immer griffbereit irgendwo rum und nehmen kein Platz weg.
 
Mir fällt da noch eine Geschichte zu Finishern ein. Gerade weil wir hier auch viel experimentieren. Im B&B Forum wurde ein Fred eingestellt und später gelöscht. Dort ging es auch um günstige Finisher und Alternativen.

Einige der Sponsoren fanden das nicht so Toll. Dort sind dann JNats die im 4 Stelligem Bereich sind das maß aller Dinge.

Man sollte da schon etwas Vorsicht ans Thema gehen. Das ist hier im Forum zum Glück anders.

Jetzt hab ich gleich noch selbst eine Frage. Hier wurde das abgeklebte Messer in Verbindung mit Hangeriemen gebracht. Das macht ihr aber nur nach dem Finish!?

Oder auch beim normalem Ledern?
 
Ich scharfe mit, ledere aber ohne Tape. Mit ein kleiner Varianz in Spannung geht das ohne Probleme.
 
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn man 1 Lage Tape verwendet, man auch ohne Tape und ohne Änderung der Gurtspannung erfolgreich ledern kann, denn: Ledern arbeitet sich um die Schneidkante herum, auch bei ganz normaler Spannung. Damit sollten ein paar Grad Dierenz beim Ledern nichts ausmachen.

Hier wird sehr anschaulich belegt, wie das Ledern eine Mikrokonvexität an der Schneidkante schafft: https://scienceofsharp.com/2014/08/13/what-does-stropping-do/

Allerdings ist nicht klar, wie viele Lagen Tape normales Ledern abdecken kann, bevor man die Spannung des Riemens reduzieren muß
 
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