Daher war meine Aussagen bewusst etwas überspitzt bzgl. der jeweiligen Finischer und natürlich aus meinem Empfinden heraus.
Der Punkt ist doch, dass jeder die Schärfe und Sanftheit einer Klinge auf seiner Haut anders empfindet. Für meinen Geschmack macht der Arkansas (Black surgical) einen gefühlt schärfere Schneide als ein Thüringer oder GBB, die sich auch etwas crispier anfühlt und bei mir ein gereizteres Gesamtergebnis nach der Rasur hinterlässt, was ich als „aggressiver“ beurteile. Andere empfinden das Finish nach dem Thüringer als „stump“ (zumindest wenn Mann mit dem Finish dort aufhört, wo es nach meinem Dafürhalten sein muss und nicht wild 100DS macht, was dann wieder mehr Schärfe bringt, aber auch eine. Crispier Schneide züchtet). Wider anderes, und dass war noch vor einigen Jahren „Goldstandard“ können sich wunderbar nach einem 8 oder 10 k Naniwa rasieren und anderen ist erst einen Schneide nach einem 16k Shapton Glasstone oder Diamantpasten scharf genug (bei den Amis sehr beliebt), was mir die Haut „wegätzt“.
für mich ist daher kein Stein kontroverser und so sehr vom persönlichen Empfinden des einzelnen und seiner Hautbeschaffenheit abhängig wie eben der Finisher. Insofern hilft eine Aneinanderreihung unterschiedlicher Finishing Methoden nur begrenzt. Da hilft es eher, sich mal Messer von jemandem der es kann mit unterschiedlichem Finish schärfen zu lassen und dann zu sehen, was einem persönlich am meisten liegt. Oder sich halt selbst unterschiedliche Finisher zu kaufen und durchzuprobieren.
Aber egal was man im Finish macht, Fehler die auf dem 1000 oder den nachfolgenden Steinen bis 5/6k gemacht wurden, wird der nicht ausgleichen und schlimmstenfalls noch verstärken.
Und noch eine Sache zum „Durchhang“: Die Empfehlung an Anfänger möglichst gar keinen ist so alt die Rasierforen, aber deshalb nicht unbedingt richtig. Sie funktioniert m.e auch nur bei Vollhohlen Messern die ohne jedes Tape geschärft und gefinished wurden. Mit Tape geschärft erreicht man ohne Durchhang beim Leder (wo kein Tape mehr auf dem Rücken klebt) die Schneide überhaupt nicht mehr. Da Ledern man hinter der eigentlichen Schneide und kann’s auch bleiben lassen. Daher muss man den Durchhang auch dem jeweiligen Messer anpassen. Doppelt abgeklebt gefinischte Messer Ledern ich daher durchaus mit 1-1,5 cm Durchhang (in der Mitte des Riemens und nur mit dem Messergewicht) und derbe Messer auch mit deutlich mehr Durchhang. Aber auch da sollte man wissen, fühlen, hören was man tut, weil man bei zu viel Durchhang die Gefahr eingeht, die Schneide auch „ballig“ (und damit wieder Stumpf) zu Ledern. Auch wenn mir das erstaunlicherweise noch nie passiert ist.