So, ich habe jetzt mal ein sehr eingeschränktes Testprogramm mit der Flydear und den dazu hier genannten Hobeln (nochmals danke a die beiden Koölegen!) gefahren - gerade im Hinblick auf meine neulich gemachten Erfahrungen mit der für mich neuen Klinge im Rockwell 6s mit Platte 4.
Da sich meine Haut doch überraschend schnell erholt hatte, konnte ich ohne Pause gleich am Folgetag mit der Serie beginnen.
Durchgehendes Setup:
RS: Proraso grün
3 Rasurdurchgänge (m/q/g) - eventuelles Nachputzen wird jeweils beim Tagesergebnis beschrieben
AS: Tabac Original
Testklinge: Flydear SP
Tag 1: Rockwell 6s mit Platte 3, neue Flydear
Ergebnis tadellos (BBS), nur an einer Stelle minimales Nachputzen, allenfalls ein minimaler Blutpunkt, der nach dem Abspülen mit kaltem Wasser weg war.
Die Rasur war sehr nachhaltig, Stoppelwachstum hielt sich bis zum Folgetag in erfreulichen Grenzen.
Tag 2: wie Tag 1 mit der Vortagsklinge
Ergebnis wie am Vortag, allerdings zwei kleinere Blutpunkte, die nach dem Abspülen mit kaltem Wasser weg waren.
Auch hier war die Rasur recht nachhaltig, aber etwas weniger als bei Tag 1.
Tag 3: Progress 500 auf Stufe 2,5 mit neuer Flydear
Ergebnis wie bei Tag 1, wobei ich ein wenig mehr nachputzen musste als beim Rockwell 6s auf Stufe 3.
Die Rasur war aber wieder ähnlich nachhaltig wie am Tag 1.
Tag 4: wie Tag 3 mit der Vortagsklinge
Ergebnis wie am Vortag, wobei ich drei kleinere Blutpunkte hatte, die aber nach dem Abspülen mit kaltem Wasser wieder erledigt waren. Bei einem bin ich vorsichtshalber noch mit dem Alaunstein drüber, aber das war möglicherweise auch unnötig. Die Haut war aber über ein, zwei Stunden am unteren Halsansatz zusätzlich etwas gereizt.
Nachhaltigkeit ähnlich wie bei Tag 2.
Tag 5: King C. Gillette mit neuer Flydear
Ergebnis war - mit etwas mehr Nachputzarbeit an meinen üblichen Problemstellen - sehr präsentabel, wenn auch nicht vollständig BBS, aber ich hatte dafür auch (wie ansonsten mit meinen sonstigen Haupt-Klingen - Treet und Voskhod) keinerlei Blutpunkte und keine Hautreizungen.
Dafür haperte es (bei mir) ein wenig mit der Nachhaltigkeit: Schon am Abend hatte ich durchaus wieder ein bemerkenswertes Stoppelwachstum. Wäre ich am Abend noch mit der Beva ausgegangen, hätte ich mich vermutlich (für mich) nochmals rasiert, auch wenn andere (z. B. die Beva) das vermutlich für übertrieben erachtet hätten.
Der King C. Gillette war insofern am Erstnutzungstag der neuen Flydear also so ziemlich am sanftesten, aber in Sachen Gründlichkeit bzw. Nachhaltigkeit eben auch ein wenig zurückhaltender als die anderen beiden Testhobel.
Tag 6: wie Tag 5 mit der Vortagsklinge
Ergebnis wie am Vortag - ebenfalls mit einigem Nachputzen, allerdings hatte ich hier sogar drei kleinere Blutpunkte, die aber nach dem Abspülen mit kaltem Wasser erledigt waren, und kleinere Hautreizungen am unteren Halsansatz, die bis zum Mittag aber wieder weg waren.
Die Nachhaltigkeit ist ähnlich wie am Vortag, wobei ich heute schon am späten Nachmittag schreibe und das weitere Stoppelwachstum bis heute Abend etwas antizipiere.
Ein Ereignis wie beim seinerzeit beschriebenen Tag 2 (also nicht in der aktuellen Testreihe) mit dem Rockwell 6s mit Platte 4 trat nicht mehr auf. Vermutlich war es damals also tatsächlich meine schlechte Tagesform.
Dennoch: Mit Treet und Voskhod gelingen mir eigentlich immer sehr gute bis gute Rasuren ohne jede Blutpunkte. Und je nach Rasierer auch mit toller Nachhaltigkeit.
Die Flydear werde ich auch weiterhin immer mal wieder ausprobieren, auch mal einen dritten Nutzungstag und auch mal mit meinen anderen Hobeln. Vielleicht muss ich auch meine Technik weiterhin verbessern (oder zumindest anpassen).
Wobei ich auch mit anderen scharfen Klingen (z. B. Feather) durchaus reizfreie oder zumindest reizarme Rasuren hinbekomme (z. B. beim Rockwell 6s auf Platte 3) - und das auch bei deutlich mehr Nutzungstagen. Deswegen fand ich es schon etwas merkwürdig, dass ich bei der jeweiligen Zweitnutzung der Flydear immer wieder deutliche Zuwächse in der Ruppigkeit feststellen musste. Nun ja, bei einem Preis von knapp 4 Cent je Klinge könnte man einen täglichen Wechsel natürlich auch gut verschmerzen. (Nur) Wenn die Blutpunkte dann noch zuverlässig wegfallen würden, wäre die Flydear aufgrund der grundsätzlich und in mehreren Hobeln sehr überzeugenden Ergebnisse am Erstnutzungstag auch für mich eine durchaus denkbare Alltagsklinge.
Aber wie gesagt: Alles höchst subjektiv, meine Haut, mein Bartwuchs, meine Technik.
Und: Ich werde die Flydear wie gesagt immer mal wieder weiter für mich testen. Jetzt geht’s aber zunächst mal wieder zurück zu meinem sehr effektiven und mich im Ergebnis sehr zufriedenstellendem “Langweilerprogramm” mit meinen Standardklingen Treet Platinum im Rockwell 6s auf Platte 4.