Forum der Rasur

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Frage: Gibt es ein schärfen nach dem Finisher?

Ich glaube, dass man sehr sehr sehr viel Zeit benötigen wird, um Riefen aus einer Facette mittles eines gekalkten Leinenriemens zu eintfernen...
Und ich glaube, dass Hellas erwähnter Patenriemen das wesentlich besser und v.A. schneller erledigen wird, wenn man nicht Tage einplanen will.
 
Neuerdings poliere ich so:
gundel.jpg

Ich streiche ganz dünn Gundel Putz auf den Stein. Ganz schmal.
Dann führe ich die Klinge in die Schicht, Hin- und Her. Danach
nur noch aufs Leder. Der Stein ist super glatt. Aber alles behutsam!
 
Wenn in der Leinenseite vom Streichriemen Wiener Kalk ist und dieser Kalk polierende Wirkung hat, dann reicht es doch um eine gewisse Sanftheit zu erzeugen, nachdem Finischer solange auf der Leinenseite abzuziehen bis die Schneide spiegelblank ist. Danach dann noch Ledern und das wars.
Versuch macht klug. ;)

Es gibt auch noch weissen Stein, der üblicherweise zur Metallpolitur eingesetzt wird, wird zum Beispiel an eine Schwabbelscheide gehalten. Man kann diesen weissen Stein in die Leinenseite einreiben.
Dann könntest genauso gut auch rote und schwarze Paste nehmen. Ist quasi da gleiche nur in etwas andere Form (Feststoff -> Paste)
 
Neuerdings poliere ich so:
Anhang anzeigen 76332
Ich streiche ganz dünn Gundel Putz auf den Stein. Ganz schmal.
Dann führe ich die Klinge in die Schicht, Hin- und Her. Danach
nur noch aufs Leder. Der Stein ist super glatt. Aber alles behutsam!

Und wie sind die Ergebnisse?

Das würde ich persönlich nie so machen. :eek:
Der Sinn an Stoffriemen ist ja, dass sich die großen Schleifkörper in den Stoff hineindrücken lassen.
Das klappt natürlich nicht mit nem Stein. ;)
 
Gaaanz behutsam. Das Ergebnis ist wirklich gut.
Riemen ist wahrscheinlich besser. Meine Messer
sind aber scharf!:) Ich habe aber auch pastierten
Leinen. Ja ok, hm- drüber nachdenken.:confused

Ich nutze auch Polierpapiere aus Zeichenkarton-
 
In der roten und schwarzen Paste sind zusätzlich Dinge, die schärfen. Ich glaube, daß reine Politur sanfter ist.
Meines Wissens (ich möchte damit aber bitte keine tausendseitige Diskussion vom Zaun treten;)) ist in allem was irgendwie poliert immer irgendwas drin, was "schärft". Eine Oberflächenveränderung ohne "kratzen" geht nicht. Das Kratzen mag zwar so ultra fein sein, dass man es nicht sieht (ich meine mich zu erinnern, dass ab 4µm keine Kratzer mehr wahrgenommen werden mit dem menschlichen Auge aka. spiegelnd, da die Lichtbrechung in den Tälern/Kratzern nicht mehr bemerkt wird), aber vorhanden ist es trotzdem, egal welchen Korundwert man benutzt. Auch bei Zeitungspapier, Küchenkrepp, Leinen, Seide, Pastenriemen etc. das macht immer etwas mit der Schneide, da es einen Korundwert hat. Natürlich hat ein Leinenriemen einen viel höheren Korundwert als ein Seidentuch, aber beides macht etwas mit der Schneide, auch wenn die JIS Werte da dann schon jenseits der 50k liegen.
 
Und ich glaube, dass Hellas erwähnter Patenriemen das wesentlich besser und v.A. schneller erledigen wird, wenn man nicht Tage einplanen will.
Ich habe einen Stein der nach hoher Wahrscheinlichkeit aus Dolomit ist.
Dieses Dolomit soll früher der Rohstoff zur Herstellung besagten Wienerkalks sein, also quasi "Kalkriemen in fest".
Mit Wienerkalk wurde früher im Haushalt Metall poliert weil es im Ruf steht nur "Belag/Patina/Schmutz" und kein Grundmaterial zu entfernen.

Dach meinen ersten Versuchen würde ich nicht versuchen damit die klassischen Pasten zu ersetzen.
Die "Schleifwirkung" ist einfach zu gering.
 
Eine Oberflächenveränderung ohne "kratzen" geht nicht.
Schön geschrieben und du hast recht, auch polieren, egal wie fein, hat immer was mit Materialentfernung/Bewegung zu tun. :daumenhoch

Einen Punkt würde ich nur gern konkretisieren (ohne klugscheißen zu wollen).
Es gibt zwei Arten von Materialentfernung a) abrasiv und b) adhäsiv .
Für a) gilt ganz klar: Kratzer (egal, ob sichtbar oder unsichtbar) also spanendes Bearbeiten.
bei b) hat man eine plastische Deformierung (engl. burnishing). Hier wird es dann für uns im ganz feinen Bereich interessant. Sub-µm Diamant auf Leder, Leinen und Leder (ohne Paste) arbeiten eher Burnishing (sorry, die Übersetztung ist leider auch hier Politur, da gibt Deutsch nicht mehr her).
 
Schön geschrieben und du hast recht, auch polieren, egal wie fein, hat immer was mit Materialentfernung/Bewegung zu tun. :daumenhoch

Einen Punkt würde ich nur gern konkretisieren (ohne klugscheißen zu wollen).
Es gibt zwei Arten von Materialentfernung a) abrasiv und b) adhäsiv .
Für a) gilt ganz klar: Kratzer (egal, ob sichtbar oder unsichtbar) also spanendes Bearbeiten.
bei b) hat man eine plastische Deformierung (engl. burnishing). Hier wird es dann für uns im ganz feinen Bereich interessant. Sub-µm Diamant auf Leder, Leinen und Leder (ohne Paste) arbeiten eher Burnishing (sorry, die Übersetztung ist leider auch hier Politur, da gibt Deutsch nicht mehr her).
Burnishing ist also eher „Material verschieben“ und dadurch glätten als abtragen?
 
Versuch macht klug. ;)
Die letzte Schärfung bei meinem Selbstschliffmesser war ja GBB, Kalkriemen (100 DZ) und ewig lange Ledern. Das Ergebnis war am Ende super, das habe ich heute morgen bei der Rasur gemerkt. Nach dem GBB ist die Schneide bei mir nicht spiegelblank, jetzt im Endzustand wirkt die Schneide schon poliert, wenn man mit der Lupe auch noch deutlich Kratzer sieht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auf Wunsch @Alvaro kopiere ich diesen Beitrag aus meinem "Umstieg" Thread in diesen Fach Bereich.

Mir wurde empfohlen ein Weichholzbrettchen mit Poliermittel zu bestreichen und darauf mein Messer abzuziehen. Quasi als Finisher.
Langer Rede einfacher Sinn - es hat funktioniert. Und wie gut, hat mir die heutige Rasur gezeigt und zuvor schon die Bilder aus der USB Kamera. Da sah mein Messer aus, wie vom Finisher beim Profi. Das verhieß schon Gutes. Heute das Messer mit 25 DZ geledert und es war eine Rasur, wie es dieses Messer bei mir noch nicht abgeliefert hat. Richtig Klasse.
Ob es nun als Finisher-Ersatz oder besser nach dem Finishen eingesetzt werden soll, kann ich mit meiner wenigen Erfahrung nicht beurteilen.

Holzbrettchen aus der Restekiste
IMG_20221026_095742.jpg



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Baurmann 2 vor.jpg



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Baurmann 3 nach.jpg
 
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