So, da hat sich der Durdle, von temporärer Hardware-Langeweile geplagt, doch nochmal einen neuen Hobel ins Haus geholt. Und dieses Mal einen, den er nicht schon 3x vorher gekauft und wieder verkauft hatte.
Dieses Mal ist es ein für ihn ganz neuer gewesen: der Giesen & Forsthoff Gentle Shaver mit geschlossenenem Kamm und kurzem Griff.
Ich wusste zwar von Beginn meines Hobelweges an, dass es G&F gibt und dass die Hobel herstellen, aber irgendwie fand ich andere Hobel immer interessanter. Nachdem sich der Timor in der letzten Zeit aber wieder des Öfteren in mein Bewusstsein geschlichen hat - sei es in RdTs, im MH oder in Kommentaren zu anderen Hobeln - habe ich jetzt einfach bei einem guten Angebot in der großen Bucht zugeschlagen.
Erster optischer und haptischer Eindruck:
Schöne, einfache Karton-Verpackung, wie bei Hobeln dieser Preisklasse üblich (Merkur, Mühle). Es liegt eine Timor-Klinge bei, damit der Rasurspaß gleich losgehen kann. Der Spritzgußkopf ist sauber und passgenau gearbeitet, es sind keine Grate oder Mängel in der Beschichtung zu erkennen. Der Edelstahlgriff ist vergleichsweise schwer und natürlich kurz. Mit der Kürze habe ich kein Problem, ziehe ich kürzere Griffe doch trotz Handschuhgröße 10 normalerweise vor. Er ist mir allerdings etwas arg dünn. Ich glaube, der Norddeutsche würde hier "spillerig" sagen. Generell hätte der Griff für meinen Geschmack auch nicht aus Edelstahl sein müssen. Gerne hätte G&F einen schönen, verchromten Griff à la Mühle Traditional beilegen können. Aber den Griff zu tauschen, ist ja kein Problem.
Erste Rasur:
Der Timor hat bei seinem ersten Einsatz sauber und unerwartet gut abgeliefert. Als Klinge dafür habe ich die Personna Viking's Blade ausgewählt, die so ziemlich zum Schärfsten gehört, was ich in meinem Klingenvorrat habe. Grund: der Timor musste direkt gegen 4-Tage-Stoppeln ins Feld ziehen. Die hat er in 2 Durchgängen mit Nacharbeit vollständig niedergemäht und eine wahnsinnig glatte und freie Fläche hinterlassen, gerade auch in meinen Problemzonen (auf dem Adamsapfel und unterhalb der Kinnlinie) . Und was mich dabei ehrlichgesagt völlig irritiert hat: das alles hat er völlig reizfrei erledigt.
Im Vergleich zum 6S, den ich üblicherweise in der ersten Runde auf 4 "fahre", um dann in der zweiten Runde auf 2 "herunterzuschalten", hat er für dieses Ergebnis mehr Nacharbeit erfordert. Aber zum einen war es sein erster Einsatz und zum anderen ist er vielleicht auch nicht unbedingt für 4-Tage-Stoppeln bzw. partiell noch dichtes Haupthaar gemacht.
In jedem Fall ein sehr guter Hobel, den ich (nicht nur) jedem Einsteiger bedenkenlos empfehlen würde. Vermutlich könnte er für viele schon der sagenumwobene Exithobel sein. Wenn nur nicht immer dieser verdammte Neugier wäre.
Schön ihn kennenzulernen!