Forum der Rasur

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Giesen und Forsthoff Hobel

Durch viele positive Berichte neugierig geworden, hatte ich mir den Timor Vintage mit geschlossener Schaumkante und kurzem Edelstahlgriff zugelegt. Und ja, er begeistert mich. Ein sanfter Hobel und für mich dabei gründlicher als der Mühle R89 und den Merkur 34c. Und ich kann ihn sorgloser zu führen als den Merkur Progress.

Probiert habe ich auch andere Griffe. Der geriffelte Griff von Giesen & Forsthoff war mir ein wenig zu dünn, der von Ikon Bulldog zu massig. So nutze ich den Timor mit seinem Originalgriff. Ich finde ihn auch nicht zu rutschig, durch den kleinen Knubbel am Griffende kann man den Hobel sehr gut führen.

Auch die bisher verwendeten Klingen (ASP, Personna platinum und Sputnik) konnten im Timor überzeugen. Ein universeller Hobel ohne negativen Überraschungen.
 
Der Timor CC würde mich auch interessieren. Leider finde ich keine Angaben, welchen Durchmesser dieser geriffelte (dünnere) Edelstahlgriff hat. Kann mir jemand diese Frage beantworten?
 

Also von Länge und Durchmesser vergleichbar mit dem Griff eines Merkur 15c oder eines Fatip Piccolo. Ist zwar dünn aber wenn er sehr griffig ist, was aufgrund der Rändelung zu erwarten ist, wäre das noch ok. Vielen Dank für die Angabe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gestern ist mein neuer Timor 1354 Gentle Shaver mit der Post eingetroffen. Leider kann man sich nicht alles physikalisch in der Realität vor dem Kauf anschauen bzw. vor dem Kauf ausprobieren. Daher bin ich bezüglich Neuanschaffungen mittlerweile sehr restriktiv unterwegs und kaufe wirklich nur noch Dinge, von denen ich mit hoher Wahrscheinlichkeit annehmen kann, dass sie mir einen tatsächlichen Nutzwert liefern.

Vorab möchte ich anmerken, dass es sich hier um meine persönliche Beurteilung handelt.

Den Hobel hatte ich beim großen Fluss bestellt und er wurde von einem unbekannten ausländischen Händler aus Prag (Tschechien) geliefert. Die Verarbeitungsqualität und das Finish kommt nicht an die Qualität der Produkte von Mühle heran. Man erkennt noch deutlich Gussgrate und Nachbearbeitungsspuren, allerdings nur in der Innenseite von Kopfplatte und Deckel. Wenn die Verchromung gut und ausreichend solide ist, ist das für mich ok denn ich gehöre nicht zu den Leuten, die solch einen Gebrauchsgegenstand mit der Lupe betrachten.

Die erste Rasur habe ich heute Morgen mit Tabac Rasierseife und einer ASP Klinge durchgeführt und war auf Anhieb recht begeistert. Der Hobel ist wirklich ultrasanft und, was vor allem erwähnenswert ist, man bemerkt bei den einzelnen Zügen auch sehr gut den Unterschied zwischen den noch zu bearbeitenden Stellen und den Stellen, die schon glatt sind. Ich erwähne das explizit, weil es keine Selbstverständlichkeit ist denn bei manchen Hobeln erhält man diese Rückmeldung nicht und fährt mehrmals über die selbe Stelle im Glauben, noch etwas beseitigen zu können. Als Resultat erntet man dann einen guten Rasurbrand.

Das Ergebnis dieser Rasur war absolut frei von jeglichen Hautreizugen (was mich schwer beeinduckt hat!) und mit einer akzeptabel guten bürotauglichen Gründlichkeit, die für den normalen Alltag absolut ok ist. Sicher gibt es Hobel, die hier mehr rausholen aber dazu muss man auch die entsprechend robuste Haut mitbringen. Im Winter zählt für mich in erster Linie die Schonung meiner empflindlichen und trockenen Gesichtshaut und daher bin ich mit dem Rasurergebnis des Timor sehr zufrieden.

Ich hatte während der Rasur den Eindruck, dass die Klinge minimal asymmetrisch sitzt aber den hier festgestellten Unterschied bemerkt man wirklich nur wenn man gezielt darauf achtet. Bei einem Butterfly kann so etwas schon mal vorkommen aber bei einem Dreiteiler mit Kopfplatte und Deckel sollte schon alles präzise sitzen. Das werde ich bei den nächsten Rasuren im Auge behalten. Wenn ich den Eindruck habe, dass es doch zu störend ist, werde ich mich damit an den Hersteller wenden.

Mit dem dünnen Edelstahlgriff bin ich nicht so glücklich. Er ist durch die Rändelung zwar sehr griffig aber die Balance insgesamt gefällt mir nicht. Ich hatte schon gestern beim Auspacken bemerkt, dass er zu kopflastig ist und das hat sich bei der Rasur auch bestätigt. Der Merkur 15c hat auch ein vergleichbar dünnes und kurzes Griffstück aber dafür einen deutlich leichteren Kopf. Das ist aber kein Problem denn ich habe ihm nun den Griff meines Mühle R89 verpasst, den ich nicht mehr nutze und damit ist jetzt sowohl optisch, als auch haptisch alles eine runde Sache. Mit dem Mühle Griff sieht er gut aus und die Balance ist perfekt.

Von mir erhält er auf jeden Fall eine Kaufempfehlung (vielleicht eher mit dem dickeren Griffstück). Für Neueinsteiger ist er als erster Rasierhobel sicherlich gut geeignet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
… und war auf Anhieb recht begeistert.
Freut mich! :daumenhoch
Ich habe im Frühjahr mit dem G&F Timor CC meine Hobelkarriere begonnen, bin bei ihm geblieben, und die Begeisterung hält bis heute. Für mich absolut passend.
Manchmal habe ich allerdings auch den Eindruck, dass die Klingen ganz leicht unterschiedlich sitzen. Selten, aber kommt vor. Wenn ich dann aber die Klinge wende bzw. die Seiten tausche, ist das Problem gelöst.
Die Kombination Timor Kopf mit Mühle Griff gefällt mir auch super.
 
… und war auf Anhieb recht begeistert.
Freut mich! :daumenhoch
Ich habe im Frühjahr mit dem G&F Timor CC meine Hobelkarriere begonnen, bin bei ihm geblieben, und die Begeisterung hält bis heute. Für mich absolut passend.
Manchmal habe ich allerdings auch den Eindruck, dass die Klingen ganz leicht unterschiedlich sitzen. Selten, aber kommt vor. Wenn ich dann aber die Klinge wende bzw. die Seiten tausche, ist das Problem gelöst.
Die Kombination Timor Kopf mit Mühle Griff gefällt mir auch super.

Habe den Timor CC mit dem kurzen Vintage Griff. Habe ihn letzten Monat mal ausgiebig genutzt und dabei auch einige Griffe verwendet, die ich bei Meggard Razors ergattert habe. Hatte aber immer das Gefühl, dass der Kopf mit seinem originalen Griff besser ausbalanciert, gründlicher in der Rasur war.
Den Mühle Griff habe ich allerdings nicht probiert. Das probiere ich bei der nächsten Timor Runde mal aus. :daumenhoch
 
Manchmal habe ich allerdings auch den Eindruck, dass die Klingen ganz leicht unterschiedlich sitzen. Selten, aber kommt vor. Wenn ich dann aber die Klinge wende bzw. die Seiten tausche, ist das Problem gelöst.

Ich habe mir die Sache nochmal angesehen und festgestellt, dass sowohl die Klinge, als auch der Deckel auf der Kopfplatte einige zehntel Millimeter Spiel haben. Wenn die Klinge nicht richtig sitzt macht sich das gerade bei einem sanften Hobel besonders bemerkbar.

Dummerweise ist es bei meinem Exemplar tatsächlich so, dass ich die Klinge ganz auf eine Seite schieben muss um auch optisch die selben Überstände auf beiden Seiten zu erreichen. Ob das schon ein Reklamationsgrund ist, darüber kann man diskutieren aber besonders glücklich bin ich damit nicht. Bei Mühle scheint es diese Probleme nicht zu geben, obwohl man sich hier ungefähr in der selben Preiskategorie befindet. Wie schon geschrieben, ich muss mal sehen wie sich das in den kommenden Rasuren bemerkbar macht und dann schauen wir mal weiter. Manche Hersteller sind recht kulant. Ich hatte z.B. bei einem Hobel von Mühle das Problem, dass das Gewinde arg viel Spiel hatte und die haben mir als Reaktion auf meine Reklamation ohne große Umstände direkt einen neuen Deckel zugesendet. Das fand ich sehr lobenswert und möchte es an dieser Stelle beispielhaft erwähnen.
 
Manchmal habe ich allerdings auch den Eindruck, dass die Klingen ganz leicht unterschiedlich sitzen.
Ich habe mir die Sache nochmal angesehen und festgestellt, dass sowohl die Klinge, als auch der Deckel auf der Kopfplatte einige zehntel Millimeter Spiel haben. Wenn die Klinge nicht richtig sitzt macht sich das gerade bei einem sanften Hobel besonders bemerkbar.

Dummerweise ist es bei meinem Exemplar tatsächlich so, dass ich die Klinge ganz auf eine Seite schieben muss um auch optisch die selben Überstände auf beiden Seiten zu erreichen. Ob das schon ein Reklamationsgrund ist, darüber kann man diskutieren aber besonders glücklich bin ich damit nicht. [...] Manche Hersteller sind recht kulant. Ich hatte z.B. bei einem Hobel von Mühle das Problem, dass das Gewinde arg viel Spiel hatte und die haben mir als Reaktion auf meine Reklamation ohne große Umstände direkt einen neuen Deckel zugesendet. Das fand ich sehr lobenswert und möchte es an dieser Stelle beispielhaft erwähnen.
Ich hatte mit meinem "Gentle Shaver" leider die selben Probleme (asymetrischer Klingenüberstand, Gewinde mit m.E. zu viel Spiel).
Neben aufwändigeren Messungen des Klingenspaltes und des Klingenüberstandes, lässt sich der Unterschied leicht experimentell ermitteln, in dem man den Hobel auf der Kopfplatte auf ein Blatt Papier stellt, langsam richtung Schaumkante neigt und nur mit dem Eigengewicht über das Blatt zieht bis die Klinge "beißt".
Sitzt die Klinge nicht mittig eingespannt, wird die Schneide das Papier auf einer Seite sehr viel später oder auch garnicht erreichen.
Neben diesem im Zweifel noch verschmerzbaren Mangel (man könnte es ja auch positiv auslegen und die unterschiedlichen Seiten gezielt einsetzen) hat sich bei meinem Hobel leider der Gewindezapfen der Kopfes als zu dünn herausgestellt, mit der Folge dass trotz sehr sorgsamer Handhabung das Gewinde schon nach wenigen Klingenwechseln überdreht war und der Kopf sich nicht mehr zuschrauben ließ.

Der Kopf wurde von G+F anstandslos getauscht. Leider ist es mit der Symetrie des neuen Kopfes auch nicht weit her. Das Gewinde macht einen einige Nuacen stabileren Eindruck, aber kein Vergleich zum satten Sitz der Gewinde anderer Hersteller.
Zu dem Versuch ob sich G+F noch auf einen weiteren Tausch eingelassen hätte, hat mir seinerzeit die Motivation gefehlt.
 
Die Kombination Timor Kopf mit Mühle Griff gefällt mir auch super.
Geht mir ebenso. Ich habe mit einem Mühle R89 angefangen, dann den Timor CC probiert. Den Timor finde ich gründlicher und sanfter (mit Gillette Silver Blue, Sputnik und Astra Superior Platinum). Allerdings mochte ich den dünnen Timor-Griff auf Anhieb nicht und finde den Mühle-Griff stattdessen perfekt.
 
Falls ein kleines, aber feines Detail des G&F-Kopfs noch nicht bemerkt wurde, erlaube ich mir einen dezenten Hinweis:

Die Klingenseiten werden von der Grundplatte vollständig abgedeckt, so dass nach außen nichts heraussteht, woran man sich verletzen könnte. Jedoch befinden sich in der Kopfplatte zwei Aussparungen an den kurzen Seiten, so dass man die Klinge bequem und ohne Risiko einer Verletzung entnehmen kann:

cgb_OPI8057.jpg


Falls sich jemand bereits gefragt haben sollte, ob G&F einfach nur Gewicht durch fehlendes Material sparen wollte, so kennt er jetzt die Antwort. :D
 
Das funktionelle Design des Timor Kopfes ist m.E. den Mitbewerbern R89, 34C in dieser Preisklasse deutlich voraus.
Noch dazu hat man die Option einen Edelstahlgriff zu bekommen, wenn man mit dem dünnen Gentle Shaver Grgiff zurecht kommt.
Alternativ finde ich auch den schweren, verchromten Messing-Griff des Pure Shaver wirklich toll.
Ganz zu schweigen von der Serie wirklich schöner Holzgriffe...

Leider verliert G+F den potenziellen Vorsprung durch Fertigungstoleranzen oder was auch immer, das zu den oben genannten Problemen führt - denn wenn die Funktion nicht gegeben ist, helfen weder Optik noch Ideale weiter.

EDIT: es sei gesagt, dass davon bestimmt nicht alle G+F-Hobel betroffen sind. Bei mir sind es allerdings schon zwei Köpfe (einer direkt als Austausch vom Hersteller) und auch bei einigen anderen Rasier-Forianern scheint sich so ein Montagshobel eingenistet zu haben.
 
Schon sehr interessant, diese Schwankungen. Mein Timor CC (Vintage Edition) ist absolut top verarbeitet und ich würde ihn eher hochwertiger als Mühle oder Merkur einstufen. Der Griff sowieso aber auch der Kopf. Da wackelt nix und Grate oder Schleifspuren kann ich auch nicht finden.
 
Schon sehr interessant, diese Schwankungen. Mein Timor CC (Vintage Edition) ist absolut top verarbeitet und ich würde ihn eher hochwertiger als Mühle oder Merkur einstufen. Der Griff sowieso aber auch der Kopf. Da wackelt nix und Grate oder Schleifspuren kann ich auch nicht finden.

Geht mir genau so. Vielleicht haben sie sich bei der Vintage Reihe mehr Mühe gegeben. :D
 
Schon sehr interessant, diese Schwankungen. Mein Timor CC (Vintage Edition) ist absolut top verarbeitet und ich würde ihn eher hochwertiger als Mühle oder Merkur einstufen. Der Griff sowieso aber auch der Kopf. Da wackelt nix und Grate oder Schleifspuren kann ich auch nicht finden.
Bei mir haargenau so. Timor CC Vintage Edition mit kurzem Stahlgriff.
 
Noch dazu hat man die Option einen Edelstahlgriff zu bekommen, wenn man mit dem dünnen Gentle Shaver Grgiff zurecht kommt.
Alternativ finde ich auch den schweren, verchromten Messing-Griff des Pure Shaver wirklich toll.
Ganz zu schweigen von der Serie wirklich schöner Holzgriffe...
Der Gentle Shaver ist sicherlich ein sehr attraktives Angebot, wenn man denn einen Timor haben möchte. Der Poor Shaver schon deutlich weniger und die Preise, die G&F für ihre Hobel mit Nicht-Metall-Griffen aufruft, sind meiner Meinung nach total überzogen. Aber jeder so, wie er will.

Entscheidend ist eben, ob man sich mit dem sehr sanften und zurückhaltenden Rasierverhalten des Timor anfreunden kann oder nicht, und da scheiden sich halt die Geister.
 
Entscheidend ist eben, ob man sich mit dem sehr sanften und zurückhaltenden Rasierverhalten des Timor anfreunden kann oder nicht, und da scheiden sich halt die Geister.

ich bin ehrlich gesagt immer wieder überrascht, wie gründlich der Timor bei dieser Sanftheit rasiert. Allerdings brauche ich bei meinem, recht starken, Bartwuchs (ich bin da genetisch eher Südländer) schon drei Durchgänge. Hier lässt sich natürlich mit einer entsprechend scharfen Klinge auch noch einiges herauskitzeln.
Ich mag ihn eigentlich sehr und freue mich besonders dann auf ihn, wenn ich einfach eine unkomplizierte, milde Rasur will. Was die Sanftheit angeht, auch an meinen empfindlichsten Stellen (wie wohl bei vielen Männern meine untere Halspartie), ist er für mich DER Referenzhobel. Er bietet somit auch das direkte Gegenkonzept zum Mühle R41. Diese beiden Extreme bilden für mich, bei meiner jetzigen bescheidenen Erfahrung, die Maßstäbe in beide Richtungen.
 
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