DailyDriver
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Glückwunsch zu dem „kleinen Schweden“ und vielen Dank für den tollen Bericht!Kurzberichts über mein heutiges Unterfangen.

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Glückwunsch zu dem „kleinen Schweden“ und vielen Dank für den tollen Bericht!Kurzberichts über mein heutiges Unterfangen.
+1Glückwunsch zu dem „kleinen Schweden“ und vielen Dank für den tollen Bericht!
Alter Falter Gregor! Es ist immer wunderbar, Deine Bericht zu lesen. Und die lassen sich auch immer lesen, auch wenn ich (noch) nichts mit dem RM mache, lese ich diese Berichte sehr gerne!
Eine kleine Erfolgskontrolle
oder
…einfach nur durchhalten…!
Nachdem ich ja im Vorfeld ein Messer erfolgreich mit einer 1-Stein-Progression auf einem (hell)grünen Thüringer geschärft habe, galt es hier für mich, das Ganze natürlich mit einer Art „Erfolgskontrolle“ in Form einer gleichen Progression mit einem anderen Messer zu überprüfen. Also bot sich der überarbeitete und aufgehübschte Flohmarktfund, das Franz Steinhoff #291 in 5/8, geradezu an. Aber das Messer hatte im Gegensatz zum vorher geschärften Solinger zum einen eine Klinge mit leichten Beschädigungen (siehe Bild 1 & 2), welche sich beidseitig entlang der Wate zeigten, und zum anderen eine Klinge aus englischem Silberstahl.
Die Progression
- mit Tape
- (hell)grüner Thüringer vom Setzen der Facette bis zum Finish
- geledert auf QUERCUR Shell Cordovan (dem Spanier)
Eine vorherige Prüfung der Klingengeometrie zeigte, dass es zwar leichten Verzug am Rundkopf gab, ansonsten ist die Klinge aber gleichmäßig ausgeformt. Den mit dem vordersten Klingenabschnitt werde ich durch fein dosiertes Anheben egalisieren, so zumindest der Plan. Unter dem Mikro zeigten sich doch einzelne Rostnarben und sehr leichte Beschädigungen in Form von kleinen Scharten. Hier war ich noch positiv gestimmt, denn wie bereits geschrieben waren es allesamt sehr leichte Beschädigungen. Auch bei diesem Messer habe ich mich für das Tape entschieden, um nicht zuletzt ein besseres Gefühl zur Klinge bzw. deren „Rückmeldung“ auf dem feinen Stein zu bekommen.
Ich begann mit meinem bewährten Vorgehen in Form meiner „Scheibenwischermethode“ mit dem ersten (angeriebenen) Durchgang 16⇅ & 3⇅ *. Nach dem ersten Durchgang ging es zur Kontrolle unters Mikro und ich erschrak doch ein wenig. Ich hatte zwar die Wate sehr gut „getroffen“, aaaaber jetzt zeigte sich bereits, dass der englische Stahl ein anderer „Gegner“ war als der Solinger Stahl. Es war zu erkennen, dass ich zwar bis auf den vordersten Abschnitt quasi „auf des Messers Schneide“ den Stahl bearbeite, aber (leider) auch, dass sich selbiger als ausgesprochen zäh darstellt. Ich dachte mir „Oje, das wird wohl länger dauern…“, war mir hier aber noch nicht bewusst, dass sich das Ganze doch in eine Art „Geduldsspiel“ mit gewissen „Warum mache ich das eigentlich?“-Gedanken wandelte. Ich kürze die weitere Beschreibung hier auch ab und gebe zur Kenntnis, dass sich der gesamte Schörfvorgang am Ende doch jenseits der 2-Stunden-Marke wiederfand. Einerseits war dies dem besonderen Stahl, andererseits aber auch den Schadstellen geschuldet. Eine genaue Zählung der Durchgänge, wie oft ich mit neuem Slurry etc. gearbeitet habe (?) … keine Ahnung! Ehrlich gesagt war ich doch schon das eine oder andere Mal kurz davor, zum 1K zu greifen, doch irgendwie hielt da mein Ehrgeiz die Oberhand und letztendlich habe ich auf dem Thüri auch durchgehalten.
Nachdem alle Schadstellen egalisiert und auch die Facette am Kopf und in Gönze vernünftig gesetzt waren, ging es zum Pre-Finish mit klarem Wasser. Komischerweise ging es ab hier auch schneller, zumindest vom Gefühl her. Nach gut 2 Durchgängen mit klarem Wasser (stationär) ging es auch zum ersten Zwischenledern und einem ersten HT … Letzterer funktionierte auch bereits recht gut. Nach ein wenig Mehrarbeit und Wechsel zu reinen Wechselschüben brachte jedes Zwischenledern einen besseren HT und ich wechselte mit gut vorpolierter Wate zum Finish unter fließendes Wasser. Für mich immer wieder erstaunlich, welch unterschiedliches Verhalten das gleiche Medium Wasser in fließender Form dem Thüringer „entlockt“. Nach einigen Sätzen brachte ich ein zweites Tape auf die Klinge und das eigentliche Finish erfolgte. Unter dem Mikro zeigt sich eine sehr gut polierte Wate, die nach dem Ledern einen phantastischen HT über die gesamte Länge (inkl. Kopfbereich) möglich machte. Hier möchte ich bemerken, dass ich auch mit einem 2. Tape auf diesem Thüri bei anderen Messern noch nie so eine fein polierte, homogene Schneidkante gefinisht habe. Dies schreibe ich wohl dem (außergewöhnlichen) Stahl zu und entschädigt auch für die schier endlos dauernden Schübe & Züge …
Bilder 1&2 zeigen Bsp. der Schadstellen
Bilder 3 bis 6 zeigen den Fortschritt in der Progression
Anhang anzeigen 187001
Die erste Rasur
Die Mehrarbeit beim Schörfen hat sich definitiv gelohnt. Das Messer weist ein tadelloses Rasurverhalten auf: sehr scharf, gründlich und völlig reizfrei konnte es bereits im ersten Durchgang punkten. Die Klinge reiht sich sogar in die (nur wenige Messer zählende) Reihe ein, die meine Problemzone an der Kinnkante schaffte. Ein feiner, wendiger Rasierer mit toller Optik, feinem Handling und, man mag es kaum glauben, für ein 5/8 einen sehr schönen „Sing-Sang“ während der Rasur erklingen läßt. Jetzt muss es sich nur zeigen, wie lange das Messer dieses tolle Rasurverhalten beibehält.
Zur RdT bitte hier entlang…
Kleines Fazit
Man(n) muss schon a bisserl verrückt sein, um solch eine Klinge mit einer 1-Stein-Progression zu schärfen. Dennoch zeigt es sich, dass sich das Ganze aber am Ende auszeichnet, neben einem tollen Messer gab es auch wieder reichlich Erfahrungen…
Ob ich das nochmal mache? Hmmm, schäumen wir mal …Immer neugierig bleiben!
Danke und Gruß
Gregor
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