mit Tape zu setzen, um die Schneide filigran zu halten
Das Prinzip ist richtig, ob es notwendig ist, versuche ich weiter unten zu erläutern…
2 x Tape zur Facette, danach dann 1x bis zum Finish, wäre das eine gute Option?
NEIN! Umgekehrt wäre die richtige und zweckmäßigere Vorgehensweise.
Gehe beim Friodur mal wie folgt vor:
- erst einmal alles so lassen, wie es ist. Mache bitte keine weiteren Versuche die Geometrie zu verändern, Du nimmst
auf Seite A was weg, das wirkt sich vorne positiv aus, wird sich aber auf Seite B mit ziemlicher Sicherheit genau anders herum
auswirken.
- nimm einen schwarzen Edding* (wasserfester Stift geht auch), kennzeichne damit die Facette auf beiden Seiten. Wichtig ist hierbei,
dass Du tatsächlich bis vorne an die Kannte der Wate arbeitest/markierst.
- jetzt gehe auf einen 1000‘er Stein (oder äquivalent) und mache auf jeder Seite 5-10 Doppelschübe ohne Druck. Danach siehst Du,
ob Du so die Wate/Schneidkannte bis ganz vorne „erwischt“ und ob Du z.B. viel zu weit hinten bist.
- jetzt wird sich entscheiden, ob Du mit oder ohne Tape arbeiten willst und vor allem, wo und wie stark Du evtl. den Lauf des Messers
auf den Steinen ausgleichen solltest. Wenn Du ganz vorne „gelandet“ bist, und das Ganze über die gesamte Schneide so aussieht,
Glückwunsch, ein gerades Messer, zumindest gerade in Sachen schärfen. Wenn nicht, musst Du feststellen, ob da 1xTape ausreicht,
oder ob es gar 2xTape sein muss. Wie in meiner Darstellung erklärt, der Winkel, in dem das Messer auf dem Stein liegt, hat definitiv
auch Auswirkung auf die Breite der Schneidkannte.
Du wirst selten ein Messer finden (egal ob neu oder gebraucht), bei dem die Schneidkannte zu 100% gerade ist, es wird nahezu immer
einen Unterschied geben. Vor allem wirst Du feststellen, dass sich Fehler diagonal über die beiden Seiten auswirken. D.h., hast Du z.B.
auf der Vorderseite der Klinge vorne am Kopf eine breitere Schneidkannte, wird dies auf der Rückseite zum Ende der Klinge sein. Dies
betrifft wohl einen Großteil der Messer.
Der Lösungsansatz:
Laß erst mal die eigentliche Klingengeometrie in Ruhe, bei kleinen Unterschieden ist es sinnvoller, das Messer entsprechend anzuheben.
Auch die Art der Schübe auf dem Stein in Verbindung mit leichtem!! anheben an richtiger Stelle kann solche Fehler ausgleichen.
Hier zählt „Versuch macht kluch“ und üben, üben, üben, üben,…
*) Reste von der Malerei kannst Du z.B. mit dem Nagellackentferner der BEVA entfernen…
Gruß
Gregor