Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Bei jedem neuen Tapewechsel, hat man immer wieder den gleichen Bezugspunkt/Anfangspunkt
Eigentlich... Gestern habe ich allerdings gemerkt, dass beim Tapewechsel doch irgendwas minimal anders war und ich an einer winzigen Stelle die Schärfspuren vom vorherigen Stein nicht wegbekommen habe. Wir reden hier von Zehntel mm. Beim Wechsel vom 10K auf den Finisher lasse ich daher den Rücken abgeklebt und wechsel nichts mehr.
 
Ok ,ich verstehe :)
@Lochbart , man verändert den Winkel nicht, das ist mir klar.
Aber dennoch bringt man ja doch irgendwie eine micro Ebene hinein, auf kleinster Struktur ändert man die Spitze der Schneide.
Ich kenne das ja vom den anderen Messern die ich schärfe.
Deswegen hab ich mich gefragt, ob viele es als positiv betrachten.
Ich hab länger überlegt, und man findet ja etliche Pros & Cons, aber ich hab jetzt bei keinem Messer Tape benutzt,und glaube ich bleibe erstmal dabei.
 
Screenshot 2025-12-15 112229.jpg


Musst unten auf Teilen Drücken, und dann öffnet sich ein neues Fenster :D


aber ich finde seine Erklärung bei 12:38mim logisch
Wenn Rückengeometrie nicht gut (in Form von Krumm und Schief) engl. Frown oder Warped, dann ohne Tape begradigen.
Also im Grunde so wie ich es auf der letzten Seite geschrieben hab :D


Der DrMatt hat aufjedenfall echt Ahnung, mir haben seine Videos Anfangs viel geholfen.
 
Deswegen ist meine Überlegung halt,.geht man davon aus es ist korrekt so wie er es beschreibt, bleibt man doch nächstmöglich an der originalen Geo der Schneide, wenn man nie Tape nutzt, auch später nicht.
Dafür nimmt man dann aber definitiv mehr Abtrag an Steinen und Messer in Kauf.
Könnte man das so einordnen ?
 
Ok ,ich verstehe :)
@Lochbart , man verändert den Winkel nicht, das ist mir klar.
Aber dennoch bringt man ja doch irgendwie eine micro Ebene hinein, auf kleinster Struktur ändert man die Spitze der Schneide.
Ich kenne das ja vom den anderen Messern die ich schärfe.
Deswegen hab ich mich gefragt, ob viele es als positiv betrachten.
Ich hab länger überlegt, und man findet ja etliche Pros & Cons, aber ich hab jetzt bei keinem Messer Tape benutzt,und glaube ich bleibe erstmal dabei.
Also ich würde sagen, dass der Schneidwinkel mit Tape größer und ohne kleiner, weil am Rücken mehr Druck ist und somit tendentiell dort mehr abgetragen wird. Meine Messer haben im Schnitt sowas von um die 16-17 Grad und ich schärfe mit Tape. Soweit mir bekannt, ist alles bis so 21-22 Grad noch rasurtauglich. Um da hinzukommen musst Du das Messer schon verdammt oft schärfen. Das gilt natürlich analog für Schärfen ohne Tape. Deswegen macht es ja auch jeder so, wie er mag und alles ist gut.
 
Danke für Deine Ausführung @Lochbart ,ich wollte quasi nur bei euch erfahrenen Schärfern hier nochmal gegen checken, dass ich da keinen logistischen Denkfehler dein habe :)
Wahrscheinlich werde ich mir dann mal ein altes Messer besorgen und dies von Beginn an mit Tape schärfen, dass ich für mich selber einen Vergleich ziehen kann.
 
wenn man nur auf dem finisher nicht taped, macht man sich doch immer einen kleinen Hauch Micro 2.Ebene in die Schneide.

Um einen 2. winkel zu erzeigen, muss man den Winkel vergrößern. Das geht nciht, wenn man das Tape abnimmt

Aber dennoch bringt man ja doch irgendwie eine micro Ebene hinein, auf kleinster Struktur ändert man die Spitze der Schneide.

Also ich würde sagen, dass der Schneidwinkel mit Tape größer und ohne kleiner

Ein kleiner Ausflug in die Klingenphysik…

Mit Tape beim Schärfen ändert sich der Winkel der Facette in Bezug auf die halbe Schneidkannte/Wate…das wurde gesagt und erklärt.
Es gibt aber noch anderes zu beachten, denn gerade bei älteren oder auch etwas derber geschliffenen Messern tritt mit der Veränderung
des Auflagewinkels (Tape) auch ein Änderung in der Breite der Facette ein. Dies kann gerade bei Klingen interessant werden, die etwaig
Schäden wie Scharten oder Ausbrüche haben, welche man auf den Steinen entfernen bzw. egalisieren möchte…


Die Breite der Facette in Abhängigkeit zum Auflagewinkel der Klinge

Begrifflichkeiten:

A: gedachte Halbierungslinie durch die Klinge
B: Klingenseite
C: Oberkannte Schärfstein
D: Breite der Facette gemessen vom Drehpunkt vorne in Richtung Rücken

Ausgehend von einem gedachten Drehpunkt, der am vordersten Punkt der Schneidkannte liegt, ist die Breite der bearbeiteten (geschliffenen) Fläche, die Facette im Verhältnis des Auflagewinkels größer oder kleiner. Je flacher der Auflagewinkel, desto breiter wird die Fläche (Facette), je steiler der Auflagewinkel ist, desto schmaler ist die bearbeitete Fläche (Facette). Somit ist der eigentliche Materialabtrag in der Fläche/Breite der Facette in Bezug zum Auflagewinkel zu setzen. Zu beachten ist aber bei beiden Winkeln, dass irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem im Drehpunkt (der vorderste Teil der Schneidkannte) auch Material abgenommen wird, dies hat dann eine Verringerung der Gesamtbreite der Klinge zur Folge einhergehend mit einer Winkeländerung der Facette.


Hurra, Physik ist, wenn man trotzdem lacht...:proud

IMG_9717.JPG


Verhältnissmäßigkeit des Auflagewinkels zur Tiefe (Breite) der Facette

Bei 90° Auflage ist gemessen die ,,normale" Breite von, sagen wir 5mm, im Winkel B (2 x Tape) ist die Stärke der Klinge im Durchmesser 7mm, im Winkel C (mit 1 x Tape) ist die Stärke der Klinge 15mm. Ergo, je steiler der Auflagewinkel, desto ,,dünner" ist die Klinge, desto schmaler wird die Facette werden, da auch weniger Material abgenommen wird.

(Sorry für die dargestellte Anlehnung an die ballistische Wirkung abgeschrägter Flächen)

IMG_5140.JPG


Gruß
Gregor
 
Genial, danke für diese Darstellung !!!
Ist verinnerlicht.
Ich bin gerade nach wie vor dran mir zu überlegen wie ich mit dem Friodur vorgehe.

Denn ich habe es fast geschafft das Messer plan zu bekommen.
Es kippelt beim Test nicht mehr, aber ganz vorne ist mir aufgefallen ,dass es auf den letzten mm nicht sein kann.
Also habe ich mit einer Taschenlampe den Spalt getestet.

1000077392.jpg


Diese Seite ist komplett dicht.

1000077390.jpg


Auf der anderen jedoch scheint sich im grünen Bereich einen Art Mini Bulk gebildet zu haben,dieser hebt die vorderen mm ( Rot ) noch minimal an.
Man kann erkennen,dass ein Hauch vom Licht hindurchdringen kann.

Wie gehe ich nun am besten vor , erstmal.aud einem 1000er versuchen es komplett auszugleichen?

Und sollte ich das geschafft haben , wäre nach den Erklärungen nun die Idee die Facette dann mit Tape zu setzen, um die Schneide filigran zu halten.
2 x Tape zur Facette, danach dann 1x bis zum Finish, wäre das eine gute Option?
 
Zuletzt bearbeitet:
mit Tape zu setzen, um die Schneide filigran zu halten
Das Prinzip ist richtig, ob es notwendig ist, versuche ich weiter unten zu erläutern…
2 x Tape zur Facette, danach dann 1x bis zum Finish, wäre das eine gute Option?
NEIN! Umgekehrt wäre die richtige und zweckmäßigere Vorgehensweise.

Gehe beim Friodur mal wie folgt vor:

- erst einmal alles so lassen, wie es ist. Mache bitte keine weiteren Versuche die Geometrie zu verändern, Du nimmst
auf Seite A was weg, das wirkt sich vorne positiv aus, wird sich aber auf Seite B mit ziemlicher Sicherheit genau anders herum
auswirken.
- nimm einen schwarzen Edding* (wasserfester Stift geht auch), kennzeichne damit die Facette auf beiden Seiten. Wichtig ist hierbei,
dass Du tatsächlich bis vorne an die Kannte der Wate arbeitest/markierst.
- jetzt gehe auf einen 1000‘er Stein (oder äquivalent) und mache auf jeder Seite 5-10 Doppelschübe ohne Druck. Danach siehst Du,
ob Du so die Wate/Schneidkannte bis ganz vorne „erwischt“ und ob Du z.B. viel zu weit hinten bist.
- jetzt wird sich entscheiden, ob Du mit oder ohne Tape arbeiten willst und vor allem, wo und wie stark Du evtl. den Lauf des Messers
auf den Steinen ausgleichen solltest. Wenn Du ganz vorne „gelandet“ bist, und das Ganze über die gesamte Schneide so aussieht,
Glückwunsch, ein gerades Messer, zumindest gerade in Sachen schärfen. Wenn nicht, musst Du feststellen, ob da 1xTape ausreicht,
oder ob es gar 2xTape sein muss. Wie in meiner Darstellung erklärt, der Winkel, in dem das Messer auf dem Stein liegt, hat definitiv
auch Auswirkung auf die Breite der Schneidkannte.

Du wirst selten ein Messer finden (egal ob neu oder gebraucht), bei dem die Schneidkannte zu 100% gerade ist, es wird nahezu immer
einen Unterschied geben. Vor allem wirst Du feststellen, dass sich Fehler diagonal über die beiden Seiten auswirken. D.h., hast Du z.B.
auf der Vorderseite der Klinge vorne am Kopf eine breitere Schneidkannte, wird dies auf der Rückseite zum Ende der Klinge sein. Dies
betrifft wohl einen Großteil der Messer.

Der Lösungsansatz:

Laß erst mal die eigentliche Klingengeometrie in Ruhe, bei kleinen Unterschieden ist es sinnvoller, das Messer entsprechend anzuheben.
Auch die Art der Schübe auf dem Stein in Verbindung mit leichtem!! anheben an richtiger Stelle kann solche Fehler ausgleichen.

Hier zählt „Versuch macht kluch“ und üben, üben, üben, üben,…

*) Reste von der Malerei kannst Du z.B. mit dem Nagellackentferner der BEVA entfernen…

Gruß
Gregor
 
Ich empfehle diesen Faden: https://forum-der-rasur.de/forum/threads/winkel-der-facette-eines-rasiermessers-berechnen.2056/ , da steht alles drin.

Da kann Mann auch mal ein wenig mit dem Sheet rumspielen. Mein Wacker Allround 6/8'' z.B. hat eine Rückendicke von 5,6mm und einen Winkelinkel von 16,9 Grad. Wenn ich jetzt mit Tape schärfe und somit nur an der Facette abtrage, muss das Messer bei einer Breite von ungefähr 1,5cm (also 7/16'') landen, um bei einem Winkel von 21,5 Grad in den Bereich zu kommen, wo es langsam schwierig wird mit rasieren (mein Kobar 4/8 hat einen Winkel von 20,2 Grad und rasiert ganz wunderbar). Da muss Mann schon ziemlich oft nachschärfen.
 
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