Vor ein paar Tagen, die Temperaturen gingen wieder leicht nach oben, da hat sich eine Hummel aufgemacht und sich ein neues Nest gesucht. Ungewöhnlich, so früh im Jahr die ersten Hummeln zu sehen, aber die Freude darüber war umso größer.
Es handelt sich um eine Hummel der Spezies „Bombus immaculatus ferro“ mit einer Flügelspannweite von 4/8“, also eher um ein kleineres Exemplar. Der deutsche Name müsste sich mit „Edelstahl-Hummel“ übersetzen lassen.
Überraschenderweise bekam ich ein Paket eines lieben Forums-Kollegen, mit diversem Zubehör für unser Hobby, u.a. dieses feine Rasiermesser.
Fotos hatte
@Fila Brasileiro bereits oben gezeigt, ich möchte nur eines ergänzen, welches die Feinheit der Hohlschliffes der Klinge zeigt, der den Solingern in nichts nachsteht.
Grund genug für mich, in einer Kiste zu kramen und ein weiteres Rasiermesser der Fa. Karl Hummel hervorzuholen, das noch darauf wartet, in Gebrauch genommen zu werden.
Hierbei handelt es sich um ein False Frameback der Marke Bartputzer 1927. Die Schalen und die Prägung auf der Rückseite des Erls weisen es als Hummel aus.
Um wieder in die Sprache der Biologie abzudriften, liegt hier ein klarer Fall von
Mimikry vor. Aus Wikipedia: „Die Mimikry bezeichnet in der Biologie eine Form der
Nachahmung visueller, auditiver oder olfaktorischer
Signale….“.
Das ist hier eindeutig gegeben, denn dieses kleine Messerchen möchte sich zwar als Hummel ausgeben, ist aber nicht in Karlsruhe, sondern in Solingen entstanden.
Näheres zu diesem Modell schreibe ich unter dem Hersteller „
Tückmantel & Martin“.
Wie ein paar Beiträge weiter oben angekündigt, möchte ich noch zur
Geschichte der Firma Karl Hummel ein paar Informationen liefern:
Der gelernte Hohlschleifer Karl Hummel stammte aus Vaihingen (Enz). Er kam 1903 im Alter von 24 Jahren nach Karlsruhe und gründete in der Werderstraße 41 eine Präzisionsschleiferei. 1907 verlegte er seinen Betrieb, dem mittlerweile eine Handlung für Stahlwaren und Friseurbedarfsartikel angeschlossen war, in die Werderstraße 13. Aus dem Handwerksbetrieb wurde ein Unternehmen, das seine Artikel weltweit exportierte.
Die Eintragung in das Handelsregister von Karlsruhe erfolgte erst 1925, vier Jahre später trat sein Sohn, Karl Hummel junior, in die Firma ein.
1942 wurde eine Zweigstelle in Straßburg eröffnet.
Die Bombenangriffe auf Karlsruhe im Jahr 1944 zerstörten den Sitz der Firma vollständig. Während des Neuaufbaus der Firma verstarb der Seniorchef am 20. Juli 1951.
Im Jahr 1953 wurden zwei Jubiläen gefeiert: Das 50-jährige Bestehen der Firma Karl Hummel und die 40-jährige Betriebszugehörigkeit des weiter oben genannten Gesza Kapetz.