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Barbiere bevorzugten früher breite Messer aus dem gleichen Grund, weshalb Taxifahrer oft Mercedes Diesel bevorzugen. Die halten bei Dauergebrauch länger! Ein breites Messer kann öfter nachgeschliffen werden, bevor es am Ende seines Lebens, schließlich Schrott ist. Irgendwo im Netz gab es ein Interview indem einer der legendären solinger RM Schleifer sagte, er habe schon 8/8 Messer gesehen, die im Laufe der Zeit auf 3/8 runtergeschliffen waren.
Bei mir genau so, ich kann die einfach besser führen, liegen besser in der Hand. 7/8 ist für mich die optimale Größe für den täglichen Gebrauch.
Also meines Wissens war die bevorzugte Klinge der Frisöre ein 4/8 halbhohl bis derb. Die besagten Sheffielder "For Barbers Use" stelle ich mir eher im Wilden Westen vor, wo irgendwelche Cowboys nach einem wochenlangen Viehtrieb zurück in die Zivilisation kamen, erst mal den Saloon besuchten, um sich dann der Körperpflege zu widmen. Der Barbier hatte dann viel Gestrüpp zu beseitigen und da sind die filigranen "Messerchen" einfach nicht für geeignet. Ausserdem waren Rasiermesser durchaus eine vergleichsweise teure Angelegenheit und mussten dementsprechend lange halten und wurden immer weiter runter geschliffen. Das war natürlich ein Prozess, der sich über viele Jahre vollzog, so dass der Barbier sich an an die Messerbreite anpasste, ohne es überhaupt zu merken. Und außerdem ist dieses "For Barbers Use" auch ein Marketing Gag, damit der Kunde das Gefühl hat, sich mit Profi Werkzeug zu rasieren.
Von zeitlichen und örtlichen Besonderheiten abgesehen, wirst Du damit wahrscheinlich recht haben. Zumindest sind min. 80% der Messer, die ich auf lokalen Flohmärkten gefunden habe 4/8 - 5/8 und vollhohl bis halbhohl.
@Paula
