Forum der Rasur

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Lauterjung & Co, Solingen (Tigerwerk, Tiger)

shelob

Offebächer Messerstecher äh ne Rasierer
FdR-Pate
Gold FdR-Pate
Was ich herausfinden konnte, die Marke Lauterjung & Co Tigerwerk, wurde wohl 2 Wochen vor Lauterjung & Sohn Pumawerk eingetragen. Ein Verwandschaftsverhältnis lag wohl vor, welches genau war nicht herauszufinden.

31294141ae.jpg


31294140nb.jpg
 
@shelob, ein schönes Messer hast Du da gezeigt.
Tiger sollen ja Einzelgänger sein, aber fast 3 Jahre alleine ist schon eine lange Zeit.
Deshalb schicke ich ihm mal eins von mir zur Gesellschaft.

Ich habe hier ein Tiger mit der Klingennummer 30.
Es wurde zusammen mit einer Reihe anderer Messer und diversem Friseurzubehör angeboten, deshalb vermute ich, es hat seine Dienste in einem Friseursalon verrichtet.
Die Klingenbreite beträgt noch 9/16", es könnte mal ein 5/8" Messer gewesen sein.
 

Anhänge

  • Tiger_30_0001.JPG
    Tiger_30_0001.JPG
    92,3 KB · Aufrufe: 25
  • Tiger_30_0002.JPG
    Tiger_30_0002.JPG
    132,3 KB · Aufrufe: 25
  • Tiger_30_0003.JPG
    Tiger_30_0003.JPG
    92,5 KB · Aufrufe: 23
  • Tiger_30_0004.JPG
    Tiger_30_0004.JPG
    84,9 KB · Aufrufe: 26
  • Tiger_30_0005.JPG
    Tiger_30_0005.JPG
    139,5 KB · Aufrufe: 25
  • Tiger_30_0006.JPG
    Tiger_30_0006.JPG
    30,5 KB · Aufrufe: 25
Hier mein Tiger 49 mit stark abgenutzten "Krallen". Es kam aus Italien zurück und es hat seine besten Zeiten lange hinter sich. Zum Rasieren kann man es nicht mehr nutzen. Das Heft hat sich im Vergleich zur Klinge noch gut gehalten. Man kann noch erahnen, welche Eleganz dieses Messer einmal gehabt haben muß.
Das Original Etui ist noch erhalten. Auf diesem steht "Tiger Solingen - il migliore rasoio - Marco depositata".
Auf der Rückseite des Etuis war eine Art Bedienungsanleitung aufgeklebt, die aber über die vielen Jahre völlig verblaßt und damit unlesbar geworden. Ich stelle demnächst noch ein anderes Messer mit ähnlichem Etui ein, wo der Text noch lesbar ist.
 

Anhänge

  • Tiger_49_0001.JPG
    Tiger_49_0001.JPG
    135,8 KB · Aufrufe: 22
  • Tiger_49_0002.JPG
    Tiger_49_0002.JPG
    128,6 KB · Aufrufe: 20
  • Tiger_49_0003.JPG
    Tiger_49_0003.JPG
    109,3 KB · Aufrufe: 22
  • Tiger_49_0004.JPG
    Tiger_49_0004.JPG
    96,2 KB · Aufrufe: 21
  • Tiger_49_0005.JPG
    Tiger_49_0005.JPG
    87,5 KB · Aufrufe: 20
  • Tiger_49_0006.JPG
    Tiger_49_0006.JPG
    71 KB · Aufrufe: 19
  • Tiger_49_0007.JPG
    Tiger_49_0007.JPG
    112,4 KB · Aufrufe: 23
  • Tiger_49_0008.JPG
    Tiger_49_0008.JPG
    150,3 KB · Aufrufe: 23
Hier ein Tiger 69 mit Original-Etui.
Die Klinge ist vollhohl, hat 13/16" und eine Klingenätzung "TIGER SPECIAL - SUPER QUALITY".
Es kam so an wie auf den Bildern und ist wahrscheinlich nicht oft zum Einsatz gekommen.
Ich habe es über drei Monate auf ebay beobachtet und vor Kurzem zum Festpreis gekauft. Wenn ich gleich gewußt hätte, was es für ein schönes Messer ist, hätte ich nicht so lange gewartet.
 

Anhänge

  • Tiger_69_0001.JPG
    Tiger_69_0001.JPG
    126,8 KB · Aufrufe: 20
  • Tiger_69_0002.JPG
    Tiger_69_0002.JPG
    122,7 KB · Aufrufe: 20
  • Tiger_69_0003.JPG
    Tiger_69_0003.JPG
    84,9 KB · Aufrufe: 28
  • Tiger_69_0005.JPG
    Tiger_69_0005.JPG
    114,4 KB · Aufrufe: 29
  • Tiger_69_0007.JPG
    Tiger_69_0007.JPG
    99,6 KB · Aufrufe: 29
  • Tiger_69_0008.JPG
    Tiger_69_0008.JPG
    71,4 KB · Aufrufe: 24
  • Tiger_69_0009.JPG
    Tiger_69_0009.JPG
    75,8 KB · Aufrufe: 25
  • Tiger_69_0012.JPG
    Tiger_69_0012.JPG
    82,4 KB · Aufrufe: 23
  • Tiger_69_0014.JPG
    Tiger_69_0014.JPG
    54,7 KB · Aufrufe: 21
  • Tiger_69_0016.JPG
    Tiger_69_0016.JPG
    50,5 KB · Aufrufe: 20
Und hier gleich noch ein 13/16" Messer, diesmal mit halbhohl geschliffener Klinge, auch mit Original-Etui. Es ist ein Tiger mit der Klingennummer 40.
Bei dem Messer, das auf ebay angeboten wurde, konnte ich mich auch ganz lange nicht entscheiden, was ich davon halten soll.
Auf den Bilder sah es erst einmal etwas unansehnlich aus. Die Klinge hatte großflächig graue Stellen und hat sehr ungleichmäßig ausgesehen.
Nachdem ich mit dem vorher vorgestellten Tiger-Messer so viel Glück hatte, habe ich mich entschieden, dem Verkäufer einen Preisvorschlag zu machen, den er angenommen hat.
Die grauen Stellen auf den Bildern waren eine Art silbergraue Farbe, mit der die Klinge großflächig überstrichen war.
Als es ankam habe ich festgestellt, daß sich die grauen Flächen einigermaßen gut wegpolieren ließen, viel leichter als erwartet. Zugegebenermaßen sind dabei alte Roststellen freigelegt worden, aber ich finde es so viel schöner. Überhaupt finde ich, daß das Messer mit dem unserierten Erl, der auch sonst nicht verziert ist, einen fast futuristischen Eindruck macht, wenn man es mit dem vorher vorgestellten vergleicht und überlegt, daß beide in den 20er oder 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts hergestellt wurden.
 

Anhänge

  • Tiger_40_0001.JPG
    Tiger_40_0001.JPG
    152,7 KB · Aufrufe: 30
  • Tiger_40_0002.JPG
    Tiger_40_0002.JPG
    160 KB · Aufrufe: 27
  • Tiger_40_0003.JPG
    Tiger_40_0003.JPG
    62,5 KB · Aufrufe: 30
  • Tiger_40_0004.JPG
    Tiger_40_0004.JPG
    122 KB · Aufrufe: 30
  • Tiger_40_0005.JPG
    Tiger_40_0005.JPG
    128,7 KB · Aufrufe: 29
  • Tiger_40_0006.JPG
    Tiger_40_0006.JPG
    92,1 KB · Aufrufe: 29
  • Tiger_40_0007.JPG
    Tiger_40_0007.JPG
    76,7 KB · Aufrufe: 29
  • Tiger_40_0008.JPG
    Tiger_40_0008.JPG
    49,2 KB · Aufrufe: 29
Als Nachtrag noch etwas zur Geschichte der Fa. Lauterjung & Co., Tiger Stahlwaren- und Waffenfabrik:
  • 1873 gegründet, um Messer, Scheren, Rasiermesser und Maniküre-Artikel herzustellen.
  • Markennamen: Cervo, Tigermarke (1913 ) und Tiger Messer (1924); der Tiger als Warenzeichen wurde bereits 1898 registriert.
  • 1914 gemanagt von Ernst Emil Lauterjung und von 1920 bis 1939 von Walter Lauterjung.
  • Scheren und Rasiermesser wurden bis in die 20er Jahre hergestellt, während des Dritten Reiches erfolgte die Herstellung von Dolchen.
  • Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Schneidwaren für Haushaltszwecke und für den professionellen Bereich hergestellt.
  • Der Firmensitz war in Solingen in der Gasstraße 29 und 1985 in der Terstegenstraße 25.
(Quelle: J. Anthony Carter: German Knife and Sword Makers, The definitive directory of makers and marks, from 1850 go 1945, International Military Antiques, Inc., 2015)

in dem zitierten Werk ist auch die Titelseite eines Katalogs der Fa. Lauterjung & Co. abgebildet, der um 1914 gedruckt wurde. Das folgende Bild des Hauses in der Gasstraße 29 (linke Haushälfte) habe ich vor Kurzem aufgenommen. Das auf dem Katalog abgebildete Haus läßt sich auf dem Foto ohne Weiteres wiedererkennen. Die Fabrikgebäude müssen sich hinter dem Haus befunden haben.
Tatsächlich sind im Telefonbuch der Stadt Solingen des Jahres 1931 unter der Adresse Gasstraße 29 die Firma Lauterjung & Co., der Rentner Emil Lauterjung und der Fabrikant Walter Lauterjung aufgeführt.
Lauterjung&Co_Gasstraße_29.JPG
 
Zurück zu den Messern:

Vor wenigen Tagen konnte ich in eBay in UK ein weiteres Lauterjung & Co.-Messer erwerben. Außer der Marke konnte man nicht erkennen, um welches Modell es sich handelt, denn die Angaben der Anzeige beschränkten sich auf das Notwendige. Man konnte allerdings gut erkennen, dass das Messer stark von Rost angegriffen war. Vermutlich war das der Grund, wieso außer mir nur ein weiterer Bieter einen niedrigen Betrag gesetzt hatte.

Ich konnte es also sehr günstig erwerben und staunte nicht schlecht, als es ankam und ich feststellte, dass es eine der gehypten 14er Klingen besitzt. Neulich bot ein Forumskollege ein 14er Puma-Messer zum Verkauf an und warb damit, wie selten diese sind. Ich vermute ein Lauterjung &Co.-Messer mit der gleichen Klingennummer wird man noch seltener finden, von daher wollte ich das Messer auf jeden Fall behalten und gerne in einen besseren Zustand versetzt bekommen.

Hier Fotos vom Zustand, in dem ich das Messer erhalten habe.
Tiger_14_vorher_0001.jpg

Tiger_14_vorher_0002.jpg


Da ich mir diese Restaurierung selber nicht zutraue, habe ich mich aufgrund der extrem guten Erfahrung bei der Restaurierung meines Gebr. Dittmar Framebacks durch @Bartisto wieder vertrauensvoll an ihn gewendet. Ich war froh, dass Bartisto sich des Messers angenommen hat und es einer „Entrostungkur“ unterzogen hat. Dazu wurde zwischenzeitlich das Heft entfernt, was glücklicherweise ohne Beschädigung von sich ging. Da der Rost bis tief in das eingeätzte Klingenmotiv reichte, war anfänglich nicht klar, ob etwas von dem Tiger auf der Klinge erhalten bleiben würde, da das Motiv sehr flach geätzt ist. Die Schneidkante war glücklicherweise kaum von Rost betroffen.
Rücken und Erl waren am stärksten von Rost befallen und zwar in einem Ausmaß, dass es nicht wundert, dass Rostnarben übriggeblieben sind.

Hier ein paar Fotos nachdem das Messer entrostet und geschärft wurde. Ich freue mich über das sehr gute Ergebnis.
Lauterjung_Co._Tiger_14_0002.JPG
Lauterjung_Co._Tiger_14_0003.JPG
Lauterjung_Co._Tiger_14_0007.JPG
Lauterjung_Co._Tiger_14_0010.JPG


Die Klinge hat eine Breite von vollen 7/8“ und die typische 14er Form. Bartisto hat bestätigt, dass diese Klinge sehr exakt gehohlt und sehr fein ausgeschliffen ist, was man auf dem letzten Bild gut erkennen kann.

Die Rasur mit dem Messer steht noch aus und ich freue mich schon sehr darauf. In meinem Raubkatzengehege ist dies eindeutig der "Königstiger" :yes_nicken.
 

Anhänge

  • Lauterjung_Co._Tiger_14_0001.JPG
    Lauterjung_Co._Tiger_14_0001.JPG
    75,4 KB · Aufrufe: 19
Hier mein Tiger 49 mit stark abgenutzten "Krallen". Es kam aus Italien zurück und es hat seine besten Zeiten lange hinter sich. Zum Rasieren kann man es nicht mehr nutzen. Das Heft hat sich im Vergleich zur Klinge noch gut gehalten.
Ich hatte weiter oben in diesem Strang ein Lauterjung & Co., Tiger 49 vorgestellt, bei dem die Klinge schon sehr stark runtergearbeitet wurde. Es hat maximal noch 4/8".
Vor wenigen Tagen wurde ein weiteres angeboten, auf das mich @The Celebrated aufmerksam gemacht hat. Ich konnte mich mit dem Verkäufer auf einen akzeptablen Preis einigen und stelle das Messer hier noch einmal vor. Dieses Messer ist vermutlich nie benutzt worden, die Klinge zeigt aber ziemlichen Rostbefall, wahrscheinlich wegen der jahrzehntelangen Lagerung in dem Zelluloid-Heft. Es kam in dem Original-Etui.
Auf der Rückseite gelang es mir, den Rost weitgehend zu entfernen. Die Vorderseite hat eine Klingenätzung und ein Motiv in Gold, die ich beide erhalten wollte. Von daher habe ich vorne auf die vollständige Entfernung des Rostes verzichtet. Die Ätzung zeigt den Schriftzug Tiger, darunter in Gold ein Tigermotiv, links und rechts eingerahmt von dem Schriftzug "High Class". Der vollhohl geschliffenen Klinge fehlt nur ein Hauch an 7/8".


EOS 6D_2021-11-27_5925.JPG
EOS 6D_2021-11-27_5918.JPG
EOS 6D_2021-11-27_5921.JPG


Folgendes ist mir aufgefallen: Die Bezeichnung "High Class" kennt man auch von PUMA (z.B. habe ich Bilder im Internet von Nr. 90 und 91 gesehen, die beide diesen Schriftzug tragen).
Ebenso wie manchmal bei PUMA festzustellen, unterscheiden sich die Messer mit gleicher Klingennummer aus unterschiedlichen Fertigsperioden in den Punzierungen.
Hier einmal die beiden Tiger 49 nebeneinander:
EOS 6D_2021-11-27_5922.JPG
EOS 6D_2021-11-27_5924.JPG


Das vermutlich ältere der beiden Messer (das abgenutzte) hat darüber hinaus keine Serierung am Erl oben. Unterschiede bei den Serierungen habe ich schon einmal bei meinem PUMA Inox Special-Pärchen Nr. 68 festgestellt und hier im Forum gezeigt.

Da es auch einige baugleiche Messer gibt, die unter den Marken Tiger und Puma vertrieben wurden (z.B. die Messer mit der Daumenlochklinge Puma 52 und Tiger 37), frage ich mich mittlerweile, ob die Herstellung wirklich unabhängig voneinander erfolgte, oder ob Lauterjung & Co. bei der Verwandschaft (Lauterjung & Sohn) hat produzieren lassen.
Vielleicht gibt es ja jemanden im Forum, der die Frage beantworten kann.
 

Anhänge

  • EOS 6D_2021-11-27_5919.JPG
    EOS 6D_2021-11-27_5919.JPG
    63,5 KB · Aufrufe: 13
Ich hatte weiter oben in diesem Strang ein Lauterjung & Co., Tiger 49 vorgestellt, bei dem die Klinge schon sehr stark runtergearbeitet wurde. Es hat maximal noch 4/8".
Vor wenigen Tagen wurde ein weiteres angeboten, auf das mich @The Celebrated aufmerksam gemacht hat. Ich konnte mich mit dem Verkäufer auf einen akzeptablen Preis einigen und stelle das Messer hier noch einmal vor. Dieses Messer ist vermutlich nie benutzt worden, die Klinge zeigt aber ziemlichen Rostbefall, wahrscheinlich wegen der jahrzehntelangen Lagerung in dem Zelluloid-Heft. Es kam in dem Original-Etui.
Auf der Rückseite gelang es mir, den Rost weitgehend zu entfernen. Die Vorderseite hat eine Klingenätzung und ein Motiv in Gold, die ich beide erhalten wollte. Von daher habe ich vorne auf die vollständige Entfernung des Rostes verzichtet. Die Ätzung zeigt den Schriftzug Tiger, darunter in Gold ein Tigermotiv, links und rechts eingerahmt von dem Schriftzug "High Class". Der vollhohl geschliffenen Klinge fehlt nur ein Hauch an 7/8".


Anhang anzeigen 67370Anhang anzeigen 67371Anhang anzeigen 67373

Folgendes ist mir aufgefallen: Die Bezeichnung "High Class" kennt man auch von PUMA (z.B. habe ich Bilder im Internet von Nr. 90 und 91 gesehen, die beide diesen Schriftzug tragen).
Ebenso wie manchmal bei PUMA festzustellen, unterscheiden sich die Messer mit gleicher Klingennummer aus unterschiedlichen Fertigsperioden in den Punzierungen.
Hier einmal die beiden Tiger 49 nebeneinander:
Anhang anzeigen 67375Anhang anzeigen 67376

Das vermutlich ältere der beiden Messer (das abgenutzte) hat darüber hinaus keine Serierung am Erl oben. Unterschiede bei den Serierungen habe ich schon einmal bei meinem PUMA Inox Special-Pärchen Nr. 68 festgestellt und hier im Forum gezeigt.

Da es auch einige baugleiche Messer gibt, die unter den Marken Tiger und Puma vertrieben wurden (z.B. die Messer mit der Daumenlochklinge Puma 52 und Tiger 37), frage ich mich mittlerweile, ob die Herstellung wirklich unabhängig voneinander erfolgte, oder ob Lauterjung & Co. bei der Verwandschaft (Lauterjung & Sohn) hat produzieren lassen.
Vielleicht gibt es ja jemanden im Forum, der die Frage beantworten kann.
Super, schön, daß das doch geklappt hat!
 
Hier stelle ich mal ein TIGER 85 vor.
Es kam recht rostig daher, deshalb, und weil die Griffschalen, die dran waren, für dieses Monster viel zu klein waren, gleich entnietet, entrostet, poliert und wieder zusammengefügt. Freilich auch leidenschaftlich über diverse Steine gejagt und sauber abgezogen. Ein Höllenklang!
 

Anhänge

  • 20221019_202958.jpg
    20221019_202958.jpg
    85,3 KB · Aufrufe: 51
  • 20221019_202846.jpg
    20221019_202846.jpg
    103 KB · Aufrufe: 51
  • 20221019_202902.jpg
    20221019_202902.jpg
    38,4 KB · Aufrufe: 45
  • 20221019_202923.jpg
    20221019_202923.jpg
    104,4 KB · Aufrufe: 43
  • 20221019_202946.jpg
    20221019_202946.jpg
    89,6 KB · Aufrufe: 47
Die meisten Leute kennen PUMA, einige kennen dank @MaydayGuard jetzt auch TIGER, aber wer kennt COUGAR ...?

Bereits seit 1691 war die Familie LAUTERJUNG am untersten Werth der Wupper in Balkhausen bei Solingen in der Schneidwarenproduktion tätig. Schon 1769 ließ Johann Wilhelm LAUTERJUNG sein Zeichen "Katzenbär" (ab 1912 dann PUMA) in der Messermacherrolle eintragen. Dessen Tochter Johanna Maria hat übrigens Johann Daniel Herder geheiratet.
Der gleichnamige Sohn Johann Wilhelm (1755-1820) übernimmt, dann der Enkel Nathanael (1784-1831). Ab 1855 dann der gleichnamige Urenkel Nathanael (1815-65), der 1855 den Betrieb von der Wupper bergauf nach Höhscheid verlegt. Nach dessen Tod wird der Betrieb von der Witwe und Sohn Ernst Otto weitergeführt. Dieser gründet 1876 einen zweiten Betrieb zur Fertigung von Jagdmessern. Ab 1900 folgt dann die Zusammenlegung mehrerer Lauterjung-Betriebe zum PUMA-Werk Lauterjung & Sohn im HRG-Solingen. 1906 Umzug in größere mit Dampfkraft betriebene und elektrifizierte Fabrikgebäude an der Kanalstr. 9 in Solingen-Höhscheid. Die berühmte Marke PUMA wurde dann ab 1912 auch weltweit geschützt.

Bereits am 06.Apr.1898 wurde die Bild- und Wortmarke TIGER No.29926 Klasse 9b von den Gebr. Lauterjung (gegr.1873) registriert. Ab 1913 wurde die Marke TIGER dann unter Lauterjung & Co. TIGERWERK Gasstr.29 in Solingen-Höhscheid gelistet, ab 1920 geführt von den Brüdern Eugen und Franz Lauterjung.

In den späten 1910er und frühen 1920er Jahren wurde auch eine begrenzte Anzahl von Rasiermessern der Marke COUGAR auf dem Exportmarkt verkauft.
Das Zeichen in der Form eines verschränkten Rechteckes und die Schrift erinnern sehr an das TIGER Zeichen...
Da jedoch das PUMA-Werk Laterjung & Sohn 1964 ein COUGAR 6374 Jagdmesser mit der Nr.1225073 patentieren ließ, vermute ich, daß es wohl doch eher aus der PUMA- als aus der TIGER-Fertigung stammt, zumal COUGAR die englisch/amerikanische Bezeichnung für den PUMA ist...

Wie auch immer, 2019 hatte ich das Glück, ein # 43 COUGAR 5/8 in Originalverpackung zu finden.

Lauterjung&Co. COUGAR Solingen #43 Rund 4-8'' schwarz 4x.jpg


Ich gab ihm einen neuen Hohlschliff, um die Abnutzung des Rückens zu beseitigen, richtete die hohlgelederte Schneide mit hängender Schulter gerade, setzte eine neue Wate an, zog sie neu ab und reinigte die Bakelitschalen und den Schuber. Jetzt ist es Teil meiner Lauterjung-Familie.
Ein 5/8 TIGER #40 im geschnitzten Knochenheft ist übrigens auch dabei...

Lauterjung,F. Solingen RM-Sammlung 08-2019.jpg


Mit scharfen Grüßen aus der Klingenstadt
Rainer
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin zwar momentan nicht sonderlich aktiv, aber wenn es um meine Lieblingsfirma "Lauterjung & Co." geht, muß ich mich doch mal melden ;). Schließlich war ich schon mehr als einmal wegen dieses Herstellers im Stadtarchiv.

@SolingerStahl
Bereits am 06.Apr.1898 wurde die Bild- und Wortmarke TIGER No.29926 Klasse 9b von den Gebr. Lauterjung (gegr.1873) registriert. Ab 1913 wurde die Marke TIGER dann unter Lauterjung & Co. TIGERWERK Gasstr.29 in Solingen-Höhscheid gelistet, ab 1920 geführt von den Brüdern Eugen und Franz Lauterjung.
Tatsächlich wurde die Marke Tiger von den Gebr. Lauterjung deutlich früher, nämlich am 16. März 1885 registriert

1885-03-16_Gebr Lauterjung (Solingen) - Warenzeichen Tiger.jpg


und sie wurde am 10. Juni 1902 auf Lauterjung & Co. umgeschrieben.

In den späten 1910er und frühen 1920er Jahren wurde auch eine begrenzte Anzahl von Rasiermessern der Marke COUGAR auf dem Exportmarkt verkauft.
Das Zeichen in der Form eines verschränkten Rechteckes und die Schrift erinnern sehr an das TIGER Zeichen...
Da jedoch das PUMA-Werk Laterjung & Sohn 1964 ein COUGAR 6374 Jagdmesser mit der Nr.1225073 patentieren ließ, vermute ich, daß es wohl doch eher aus der PUMA- als aus der TIGER-Fertigung stammt, zumal COUGAR die englisch/amerikanische Bezeichnung für den PUMA ist...
Dieses verschränkte Rechteck kenne ich von Tiger-Messern und Puma-Messern und anderen Marken. So besitze ich z.B. ein Punjo-Messer (Hersteller Paul Stommel), das genau den gleichen verschränken Rahmen um den Schriftzug aufweist. Von daher könnte es auch Zufall oder der gleichen Zeitspanne zuzuordnen, daß das Cougar-Messer ein solches verschränktes Rechteck aufweist.

Deine Einschätzung, daß es sich bei dem Cougar-Messer und eines von Lauterjung handelt, möchte ich nicht in Frage stellen, deshalb sind die folgenden Ausführungen eher als Ergänzung zu betrachten:

Ich selber hätte es einem anderen Hersteller als Lauterjung zugeordnet. In meinem Unterlagen konnte ich die Registrierung des Warenzeichens "Cougar" für die Firma "August Schaaf Sohn" aus Vockert bei Solingen finden (Registrierung erfolgte am 7. Oktober 1919). Geschäftsbetrieb waren die Fabrikation und der Handel von Stahl- und Eisenwaren. Waren: Messerschmiedewaren (Messer, Gabel, Löffel, Scheren, Sensen, Sicheln, Strohmesser, Beile, Sägen, Hieb- und Stichwaffen) und Werkzeuge (Feilen, Hämmer, Ambosse, Schraubstöcke, Hobel, Bohrer), Rasiermesser und Rasierapparate.

Daraufhin habe ich nochmal recherchiert und konnte Folgendes finden:
1922-08-31_Gustav Schaaf (Solingen-Vockert Vockerterstraße 50) - Warenzeichen COUGAR und zwei ...jpg

Dieses Warenzeichen, welches sich auf Sensen und Sicheln beschränkt, ist auf "Gustav Schaaf" in Solingen-Vockert, Vockerterstr. 50 eingetragen, ich vermute (weiß es aber natürlich nicht genau), daß Gustav Schaaf der o.g. Sohn des August Schaaf war.

Im Solinger Adressbuch von 1931 erscheint Gustav Schaaf als Fabrikant unter der gleichen Adresse.

1680542631872.png


Im Adressbuch von 1938 findet sich der Gustav Schaaf in der Vockerterstr. 50, als Beruf wird jetzt aber Schleifer angegeben.

1680543486454.png


Möglicherweise hatte er in der Zwischenzeit seine Firma aufgegeben. Das ist aber nach über 80 Jahren kaum noch zu rekonstruieren. Überhaupt dürfte dieser Hersteller weitestgehend unbekannt sein, außer den Eintragungen der Warenzeichen und den Einträgen in den Adressbüchern konnte ich bisher nichts finden.

Viele Grüße aus der Nachbarschaft.
Michael
 
Ich bin zwar momentan nicht sonderlich aktiv, aber wenn es um meine Lieblingsfirma "Lauterjung & Co." geht, muß ich mich doch mal melden ;). Schließlich war ich schon mehr als einmal wegen dieses Herstellers im Stadtarchiv.

@SolingerStahl

Tatsächlich wurde die Marke Tiger von den Gebr. Lauterjung deutlich früher, nämlich am 16. März 1885 registriert

Anhang anzeigen 106944

und sie wurde am 10. Juni 1902 auf Lauterjung & Co. umgeschrieben.


Dieses verschränkte Rechteck kenne ich von Tiger-Messern und Puma-Messern und anderen Marken. So besitze ich z.B. ein Punjo-Messer (Hersteller Paul Stommel), das genau den gleichen verschränken Rahmen um den Schriftzug aufweist. Von daher könnte es auch Zufall oder der gleichen Zeitspanne zuzuordnen, daß das Cougar-Messer ein solches verschränktes Rechteck aufweist.

Deine Einschätzung, daß es sich bei dem Cougar-Messer und eines von Lauterjung handelt, möchte ich nicht in Frage stellen, deshalb sind die folgenden Ausführungen eher als Ergänzung zu betrachten:

Ich selber hätte es einem anderen Hersteller als Lauterjung zugeordnet. In meinem Unterlagen konnte ich die Registrierung des Warenzeichens "Cougar" für die Firma "August Schaaf Sohn" aus Vockert bei Solingen finden (Registrierung erfolgte am 7. Oktober 1919). Geschäftsbetrieb waren die Fabrikation und der Handel von Stahl- und Eisenwaren. Waren: Messerschmiedewaren (Messer, Gabel, Löffel, Scheren, Sensen, Sicheln, Strohmesser, Beile, Sägen, Hieb- und Stichwaffen) und Werkzeuge (Feilen, Hämmer, Ambosse, Schraubstöcke, Hobel, Bohrer), Rasiermesser und Rasierapparate.

Daraufhin habe ich nochmal recherchiert und konnte Folgendes finden:
Anhang anzeigen 106946
Dieses Warenzeichen, welches sich auf Sensen und Sicheln beschränkt, ist auf "Gustav Schaaf" in Solingen-Vockert, Vockerterstr. 50 eingetragen, ich vermute (weiß es aber natürlich nicht genau), daß Gustav Schaaf der o.g. Sohn des August Schaaf war.

Im Solinger Adressbuch von 1931 erscheint Gustav Schaaf als Fabrikant unter der gleichen Adresse.

Anhang anzeigen 106948

Im Adressbuch von 1938 findet sich der Gustav Schaaf in der Vockerterstr. 50, als Beruf wird jetzt aber Schleifer angegeben.

Anhang anzeigen 106949

Möglicherweise hatte er in der Zwischenzeit seine Firma aufgegeben. Das ist aber nach über 80 Jahren kaum noch zu rekonstruieren. Überhaupt dürfte dieser Hersteller weitestgehend unbekannt sein, außer den Eintragungen der Warenzeichen und den Einträgen in den Adressbüchern konnte ich bisher nichts finden.

Viele Grüße aus der Nachbarschaft.
Michael
Hammer goodjob!
 
Zurück
Oben