Forum der Rasur

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Merkur Futur

Heresy

Active Member
Einen Thread über den Klon dieses wunderbaren (Design-)Hobels gibt's ja schon. Jetzt wird's Zeit für das Original. Ich habe viel zu lange gezögert, bis ich ihn gekauft habe. Nicht weil ich nicht wußte, ob er mich interessiert, sondern weil er immer problemlos verfügbar war und ich deshalb eher bei anderen Hobeln Zugzwang verspürte.

Im GRF war er verbunden mit dem Begriff Monster. So ein Unfug. Er hat zwar ein riesiges Maul, aber beißt mit Sicherheit nicht zu. Ein zumindest bei mir sehr gründlicher und trotzdem sehr hautschonender Hobel. Bei mir läuft er knapp unter Stufe 2 perfekt. Klingen frisst er auch alle.

Die befürchtete Rutschigkeit hält sich in meiner Glanzchrom-Variante in Grenzen.
Selbst bin ich eh der Meinung (!), daß satinierte Oberflächen mit Seifenfilm rutschiger sind, da in den Vertiefungen sich ein Seifenfilm besser hält und glanzpolierte Oberflächen mehr Haftreibung bieten.

Die Hauptprobleme am Futur werden wohl die nicht unproblematische Klingenspaltverstellung mit nassen Händen und die Sperrigkeit unter der Nase sein. Ansonsten ein Hobel auf Weltklasse-Niveau.
IMG_20180602_143241.jpg
 
Die Verletzungsgefahr beim Verstellen wird dramatisch reduziert wenn man den Futur so hält:
15279684794750.jpg


Leichter Daumendruck erleichtert das Verstellen ungemein.
Das ist auch die "Zerlegehaltung":
Klinge herausnehmen, Deckel nicht wieder aufsetzen! Diesmal festerer Daumendruck, danach läßt sich der Griff komplett abschrauben. Daumendruck langsam lockern. Achtung, Spiralfeder im Inneren! Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge.

Selbst bin ich eh der Meinung (!), daß satinierte Oberflächen mit Seifenfilm rutschiger sind, da in den Vertiefungen sich ein Seifenfilm besser hält und glanzpolierte Oberflächen mehr Haftreibung bieten.

Der Meinung bin ich auch. Mein satinierter Futurklon ist dermaßen glitschig daß ich ihn modifizieren mußte um ihn überhaupt irgendwie sicher festhalten zu können.
 
Ich will mich Rainers Eloge gern anschließen, auch wenn meine Futur-Historie sich etwas anders darstellt.
Es war mein dritter Hobel - eigentlich hätte ich beim ersten bleiben können, aber das ist eine andere Geschichte - und seither mühen sich die verschiedensten Aspiranten vergeblich, ihn vom Thron zu stoßen. Insgesamt passt er mir einfach am besten, obwohl ich bei anderen Hobeln Eigenschaften schätze, die der Futur gerade nicht aufweist.
Ich mag die fast schon langweilige Harmlosigkeit des Mühleschen 89er Kopfes, die der Futur selbst auf der kleinsten Stufe so nicht hat. Ich finde kurze Griffe toll, wie beim Fatip Piccolo, oder beim 1353 von Giesen und Forsthoff. Ich schätze die zierliche Eleganz des Gillette New, neben dem der Futur wie ein Notfallhammer wirkt.
Andererseits liegt keiner so satt in der Hand wie der Futur, keiner hat einen Klang wie er, und die Verstellbarkeit lässt ihn nie langweilig werden.
Er hat einen sehr eigenen Charakter und irgendwie schafft er es, noch aus der miesesten - relativ gesehen, nicht absolut - Klinge eine akzeptable Rasur zu kitzeln.
Und das Design ist seines Namens würdig. Ein Klassiker, der nicht grundlos kopiert wurde, aber keineswegs gestrig wirkt.
 
Ach ja, der Sound. Stimmt!
Normalerweise bin ich kein Freund von dem ach so tollen Knattern von Klingen in Hobeln. Für mich ist es Zeichen von ungenügender Klingeneinspannung, was zu vermehrten Irritationen führen kann. Beim Futur scheint der Klang nicht hauptsächlich aus den Flattern der Klinge zu resultieren, eher aus der Resonanz im großen und hohlen Kopf.

Zum Design:
Ich glaube, dass er Ende der 80er auf den Markt gekommen ist, also vor mittlerweile dreißig Jahren. Er wirkt heute noch fast gewagt modern, wenn man seine heutigen Mitkonkurrenten anschaut, die meistens eher im Gestern verhaftet sind. Er wird in weiteren dreißig Jahren sicher noch genauso modern aussehen.

Zum Deckel:
Manche finden ihn unnötig groß, aber die fast schon gewagte Art, die Klinge zu halten oder besser gesagt zu wechseln ist nur so möglich. Besonders schön finde ich, dass die scharfkantigen Klingen-Enden komplett abgedeckt sind und so zwar größer als nötig abgedeckt sind, dafür kann (muss) man aber auch unter der Nase etwas forscher rasieren.

Im Kopf hält sich übrigens ungewohnt viel Wasser, was beim Ausspülen beachtet werden sollte.
 
Ich habe wirklich versucht, den Futur zu mögen....
Das Design finde ich toll. Ich hatte die matte Version und auch die Beschichtung war mal etwas erfrischend anderes. Die Verstellung des Klingenspalts hat super funktioniert und demontieren ließ sich der Hobel auch wunderbar.
Aber das Rasurergebnis war für mich nicht 100%ig zufriedenstellend. Zuerst hatte ich dich häufiger mal gereizte Stellen, da der Futur schon auf kleineren Stufen eingestellt ganz gut zupackt.
Dann ist da noch die Sache mit der Rasur unter der Nase: immer blieben einige Härchen stehen... Immer!
Das ist auch der Grund, warum er gehen musste. Bzw sind das die beiden Gründe.
Mittlerweile besitze ich einen Merkur Vision und bin mit ihm sehr zufrieden, aber das ist eine andere Geschichte! ;)
 
Ich habe mich heute Morgen das erste Mal mit meinem Futur (glanzverchromt) rasiert: Stufe 6 mit, auf Stufe 3 quer und auf Stufe 1 gegen die Bartwuchsrichtung. So schonend habe ich mich bisher noch nicht rasiert, ganz ohne Druck auf den Hobelkopf. Benutzte Klinge: Astra SP. Einfach klasse!goodjob!
 
Es war mein dritter Hobel - eigentlich hätte ich beim ersten bleiben können, aber das ist eine andere Geschichte - und seither mühen sich die verschiedensten Aspiranten vergeblich, ihn vom Thron zu stoßen.

Hallo
Was mich interessieren würde, bist du beim Futur geblieben?.

Interessiert hätte mich natürlich auch noch was der allererste Hobel war gegen den es die anderen schwer hatten.

Danke
 
Mein erster war im Jahre 2000 der Merkur 34c, der mich tatsächlich vollauf zufrieden hätte stellen können.
Wären da nicht diese Verlockungen und Versuchungen...
Den Versuchungen erliegend benutze ich den Futur mittlerweile eher selten, dann aber mit immer wieder neuem Vergnügen.
Sollte es mich auf die sagenumwobene einsame Insel verschlagen, auf der nur ein Hobel erlaubt ist, dann wäre dies wohl immer noch der Futur.
Allerdings würde ich den 34g im rechten Socken zu schmuggeln versuchen, den Progress 500 im linken.


Verdammt... wo stecke ich den Fatip hin?
 
"Das ist auch die "Zerlegehaltung":
Klinge herausnehmen, Deckel nicht wieder aufsetzen! Diesmal festerer Daumendruck, danach läßt sich der Griff komplett abschrauben. Daumendruck langsam lockern. Achtung, Spiralfeder im Inneren! Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge."


Das stimmt absolut! Und bitte beim Zusammenschrauben bitte bitte bitte den festen Daumendruck aufrecht erhalten bis der Griff ganz angezogen ist. Sonst hat man einen Futur der statt mit 1-6 dann mit 6-12 rasiert und das wird blutig!

Man kann das auch prüfen: Wenn man mit dem Daumen auf die Kopfplatte (ohne Deckel) drückt dann darf diese nicht nach unten federn oder nachgeben. Wenn das nicht durch Anziehen erreicht werden kann sollte man den Griff nochmals lösen und die Grundplatte um 180 Grad drehen. Dann passt es immer.

Ich habe einen guten Hobel-Freund, bei dem war ein neuer Futur von Merkur mit der Stufe 6-12 ausgeliefert worden. Zum Glück hatte ich ihm diesen Hinweis gegeben, bevor das Paket mit dem neuen Hobel ankam....

Die Wirkung ist so, als wenn Ihr Euch mit einem normalen Dreiteiler-Hobel mit losem Griff zu rasieren versuchen würdet. Das ist mir mal passiert und der erste und der zweite Zug endeten blutig bis ich begriff, dass hier was nicht stimmte.

WOMBAT
 
"Dann ist da noch die Sache mit der Rasur unter der Nase: immer blieben einige Härchen stehen... Immer!
Das ist auch der Grund, warum er gehen musste. Bzw sind das die beiden Gründe.
Mittlerweile besitze ich einen Merkur Vision und bin mit ihm sehr zufrieden, aber das ist eine andere Geschichte! ;) "



@Großer
Eine sehr interessante Info. Ich habe auch einen Merkur Vision, denn ich aber (weil er neu ist) nicht benutze sondern nur in der mit reichlich Messern und Hobeln bestückten Vitrine bewundere als deutsches Hobel-Meisterstück.

Aber der Kopf vom Vision ist doch nochmals größer und klobiger als der vom Futur? Da müssten doch noch mehr Stoppel an der Oberlippe übrig bleiben???

WOMBAT
 
@Wombat das dachte ich auch, aber zumindest bei mir rasiert der Vision unter der Nase bessert als der Futur.
Probier den Hobel doch einfach mal aus (die Reinigung ist auch gar nicht wirklich kompliziert)
 
Die Verletzungsgefahr beim Verstellen wird dramatisch reduziert wenn man den Futur so hält:
1247


Leichter Daumendruck erleichtert das Verstellen ungemein.
Das ist auch die "Zerlegehaltung":
Klinge herausnehmen, Deckel nicht wieder aufsetzen! Diesmal festerer Daumendruck, danach läßt sich der Griff komplett abschrauben. Daumendruck langsam lockern. Achtung, Spiralfeder im Inneren! Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge.

Selbst bin ich eh der Meinung (!), daß satinierte Oberflächen mit Seifenfilm rutschiger sind, da in den Vertiefungen sich ein Seifenfilm besser hält und glanzpolierte Oberflächen mehr Haftreibung bieten.

Der Meinung bin ich auch. Mein satinierter Futurklon ist dermaßen glitschig daß ich ihn modifizieren mußte um ihn überhaupt irgendwie sicher festhalten zu können.

Heute war nicht mein Tag: Beim Verstellen auf eine niedrigere Stufe habe ich den Futur so dämlich festgehalten und bin so abgerutscht, dass ich mich arg geschnitten habe. Aber was soll's? "Dumm Fleisch muss weg!"
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim manchen Future sieht man auf dem Hobel Plate Merkur W Germany und bei den anderen keine Logo. Die mit Logo sind dann 30 Jahre alt oder verstehe ich nicht.
VG
Wugar
 
Zurück
Oben