Lieber
@MaydayGuard, dieser Blick hinter die Kulissen hat mich so überrascht, dass ich einen Tag brauchte, um mich zu fassen und dir erst heute jene Frage stelle, deren Beantwortung aus berufenem Historikermunde mich geradezu brennend interessiert. Also:
Gehe ich recht in der Annahme, dass die Otto-Busch-Messer zwar in Solingen geboren und aufgezogen wurden, dann jedoch zur kavalleriemäßigen Ausbildung in die Uckermark verbracht wurden?
Das Verhalten meines Messers lässt eigentlich keinen anderen Schluss zu. Denn die forschen Attacken gegen die Bartstoppel-Infanterie, die sich mit diesem Messer reiten lassen, deuten für mich fast zweifelsfrei auf eine Ausbildung bei den Arnim-Kürassieren hin...
Lieber
@Bergdoktor,
entschuldige bitte, daß ich mich erst heute melden kann.
Das, was Du vermutest, entspricht auch weitestgehend meinem Kenntnisstand. Es ist aber so, daß nur die Klingen in die Uckermark gebracht werden. Die Anbringung der Hefte („Reiden“) und die anschließende Ausbildung sollen in einem Betrieb erfolgen, über den ich bisher nicht viel in Erfahrung bringen konnte.
Apropos Reiden: So wie sich der Familienname „Herder“ vom Beruf des Härters ableiten läßt, vermute ich schon seit längerem einen ähnlichen Zusammenhang zwischen dem Beruf des Reiders und dem Reiter.
Zurück zu Deiner Vermutung: Auf jeden Fall erhalten die Rasiermesser in der Uckermark den „letzten Schliff“, der sie im Gebrauch von fast allen anderen Herstellern positiv unterscheiden läßt.
Eine Sache irritiert mich allerdings bei Deinem Messer: Ich habe mir sagen lassen, daß die Messer in der Regel von dem Ausbilder persönlich zugestellt werden, um dem Endkunden die letzten Feinheiten im Gebrauch persönlich zu vermitteln. Das ist wichtig, handelt es sich doch trotz ihrer Sanftheit um Hochleistungsinstrumente, deren Potential sich nur in der Hand eines ausgebildeten Nutzers voll entfalten kann.
Die Tatsache, daß dies bei Dir nicht der Fall war, läßt bei mir nur einen einzigen Schluß zu: Der Ruf, den Du Dir in mehreren Rasurforen erarbeitet hast, eilt Dir voraus und ein spezielles Training wurde nicht für erforderlich gehalten. Zu dieser Einschätzung, der ich mich vollumfänglich anschließen möchte, trägt bestimmt auch Deine Bekanntschaft zu Prof. Leichtreiter (oh je, in dem Wort steckt ja wieder der Begriff

) bei.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß bei den Attacken gegen die Bartstoppel-Infanterie

(diesen Begriff muß ich mir unbedingt merken

)