Forum der Rasur

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Paul Drees, Solingen (Adresso, Dreifuss, Sistrum u.a)

Hier möchte ich nun mal die ersten beiden Adresso Rasiermesser der neuen Generation von Werner Breidenbach vorstellen.

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Die Messer sind noch klein (nur 4/8 breit) und müssten eigentlich noch wachsen……:hey1 - sie teilen damit das Los vieler Weihnachtsbäume dieser Tage.

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Ihr Vorteil aber ist…?!

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Gut scharf! Hatzicho
 
Bin euch noch eine Vorstellung schuldig.
Ich kam nicht umhin, bei dem von @Hatzicho's Kotten schon angekündigten 8/8“ aus der Breidenbach SE, sofort zuzuschlagen. Ich glaube ich war so fix, dass die anderen Modelle noch gar nicht online waren, so blieb „nur“ das mit Knochenheft. Was aus meiner Sicht auch im Nachhinein nicht verkehrt war. Das hätte sowieso am liebsten genommen. :D

Das Messer ist natürlich neu hohlgeschliffen, aber aus einem alten Rohling (denke ich. Wer macht heutzutage schon so eine schicke Erlblume drauf? ;))
Der Erl ist nur auf der Vorderseite mit „Adresso“ gelasert, nicht punziert. Wenn mich meine Augen nicht täuschen, ist die raue Oberfläche der Laserung ein wenig „mit-vergoldet“ Die Klingen-Ätzung/Laserung natürlich richtig vergoldet.
Das alles ist sicherlich ganz nett anzuschauen, aber es kommt ja auf die inneren Werte an. Selbst ohne Ätzung, Markennahme und billo Kunststoffheft ist das ein verdammt geiles Rasiermesser. :respect_schild
Die Obere Serrierung ist geschliffen (nicht eingeschmiedet) unten ohne (mag ich ja lieber) Verdammt groß, sehr dünn geschliffen und ein geiler Sound beim Anpingen, Ledern und natürlich auch beim Rasieren :yes_nicken

Wer da das Radio anmacht ist selber Schuld.

Wenn man überlegt, dass der gute Werner Breidenbach nächstes Jahr 90 Jahre alt wird, zollt mir das noch mehr Respekt ab, als ohnehin schon. Man merkt einfach beim Verwenden, die unfassbaren 75 Jahre Erfahrung im Schleifen von RM. Das Ding ist einfach Solinger Schule durch und durch.

Nebenbei bemerkt, auch noch unglaublich top geschärft. Ich würde nen 14er drauf verwerten, dass das auf nem Thüringer gefinished wurde. Da hab ich rein gar nichts zu meckern, null Komma nix. Und das hatte ich bislang ausschließlich von Ulrik‘s Messern.

Ich bin unglaublich happy ein solches Stück „Zeitgeschichte„ aus Meisterhand bekommen zu haben.

Jetzt darf der Rest auch noch vorgestellt werden. Die sehen auch gut aus. ;)
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Eine wirklich toll geschliffene Klinge.
Ich kann mir nicht helfen, aber ich (persönlich) finde, das die Klingenbeschriftung, sowohl die „Punze“ als auch die Klingenlaserung, irgendwie billig wirken.
Die Klinge selbst, mit der schönen Erlblume, sieht toll aus.
Die Klingenätzung habe ich so schon bei den billigen „Otto Herder“ Messern gesehen, die bei Amazon verramscht werden.

Amazon product ASIN B00DF1AMK4
Das schmälert meine Begeisterung für die Messer doch sehr stark. Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber mich reizen die Messer überhaupt nicht, obwohl ich bei solchen Teilen eigentlich sofort anspringe.
 
Mir kam es auf die Klinge nebst Schliff an.
Und die ist wirklich erstklassig.

Hätten die Hersteller früher einen Laser zur Verfügung gehabt, hätten die den unter Garantie auch eingesetzt. Ist einfach schneller.
Von daher stört es, mich zumindest, nicht.
 
Mir kam es auf die Klinge nebst Schliff an.
Und die ist wirklich erstklassig.

Hätten die Hersteller früher einen Laser zur Verfügung gehabt, hätten die den unter Garantie auch eingesetzt. Ist einfach schneller.
Von daher stört es, mich zumindest, nicht.
Magst du mal messen, wie breit der Rücken ist? Mir kommt er recht schmal vor für ein 8/8. Kann auch sein, dass es am Bild liegt, deshalb würde mich mal das Maß interessieren.
 
Ist wirklich schmal.
hab aber nicht das Gefühl, dass die Klinge Schwierigkeiten hat durch den Bart zu gehen. Was die Haltbarkeit sagt, kann ich nach 2 Rasuren natürlich noch nicht sagen.
Aber bislang bin ich sehr zufrieden mit dem Messer.

Wenn es irgendwann auf die Steine geht, dann eh mit Tape.
 
Das was dein Messer mir zeigt, deckt sich aber mit dem, was mir Herr Kronenberg von Revisor mal telefonisch mitteilte, als ich vor rund 2 Jahren auf der Suche nach einer 7/8 oder 8/8 Klinge war.
Er erzählte mir, dass seine 8/8 eigentlich keine sind, sondern 7/8 Rohlinge, die entsprechend ausgeschliffen werden und zwar eine Breite von 8/8 erreichen, aber der Rücken nicht zur Klinge passt, weil der Rohling eben kein 8/8 ist, sondern ein 7/8, da es alte 8/8 nahezu nicht mehr gibt.
Zudem vermisse ich bei deinem 8/8 den Wall, den die Klinge ja, wenn es ein echtes 8/8 wäre, noch haben müsste. Durch den umgeschliffenen 7/8 Rohling würde der Wall aber zu weit oben sitzen und wurde deshalb bei deiner Klinge komplett ausgeschliffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz weg ist der nie, sonst wäre das unglaublich wabbelig. Weit zurückgekommen, ja. Da kann ich dir aber auch 10 andere gute RM hinlegen, bei denen das auch so aussieht. Mal davon ab, man sieht den Wall ganz gut im Licht. Die Lage ist genau so wie bei meinem 8/8“ Koraat.

Das Praktische ist doch, dass ich mich damit rasieren muss und mir gefällt es.
 
Nun zur Klarstellung hier nochmal einige Infos zu den neuen Adresso Messern.

Bei den Rohlingen, die Werner Breidenbach verwendet hat, handelt es sich durchweg um alte Rohware. Und es ist so, dass früher standardmäßig keine expliziten 8/8 Rasiermesserrohlinge in Solingen geschlagen wurden, zumindest nicht von den bekannten Gesenkschmieden, die zu keiner der Rasiermesserfabriken gehörten. Der breiteste Rohling war der bekannte 14er, ein typisches Soll-7/8 Messer, dessen Rohling im Urzustand aber knapp über 25 mm breit und somit 8/8 ist. Je nach Kunstfertigkeit des Schleifers wurde daraus ein Rasiermesser innerhalb der Maße 7/8 bis 8/8.

Die Rückenbreite war bei diesen Rohlingen also vom Gesenk her, schon rein rechnerisch nicht auf eine exakt über den Winkel berechnete Breite für 8/8 ausgelegt.
Dazu ist zu ergänzen, dass bei sehr breiten Rasiermessern früher auch ein etwas breiterer Abzug an der Wate gewünscht wurde. Das hatte neben dem rein ästhetischen Gesichtspunkt, dass ein breiterer Abzug auch zu einem breiten Messer passt, auch praktische Gründe. So sollte ein flacherer Schneidenwinkel die Handhabung der breiten Messer vereinfachen und das Verletzungsrisiko gering halten. Man darf nicht vergessen, dass die Rasur in den alten Zeiten hauptsächlich von Friseuren/ Barbieren durchgeführt wurde und die Selbstrasierer sowieso eher zu schmäleren Messern griffen.

Wenn man z.B. das von mir kürzlich vorgestellt alte 14er Böker mal als Vergleich nimmt, dass bei einer Breite von ca. 15/16 nur 6,05mm Rückenstärke hat (ohne größeren honewear) oder z.B. auch alte Palmera 14er, erkennt man die Ähnlichkeiten zu den Adresso’s. An das Schärfen dieser Messer stellt das natürlich schon etwas mehr Ansprüche an Erfahrung und Geschick.
Natürlich gibt es aber auch alte 14er Rasiermesser mit breiterem Rücken. Zum einen kam es in den Gesenkschmieden darauf an, wer gerade am Fallhammer stand, will sagen, es gab eine gewisse Bandbreite der Abmessungen. Zu anderen konnten natürlich größere Firmen Sonderwünsche äußern.

Zum Wall der Adresso Messer ist zu sagen, dass die Messer selbstverständlichen einen Wall haben. Ein so breites Messer vollhohl ohne Wall zu schleifen ist nahezu unmöglich oder mit einem so großen Aufwand verbunden, dass es vollkommener Blödsinn wäre. Von der Handhabung her sowieso.

Die eigentliche Kunst des Rasiermesserschleifens ist es ja aber, den Watenbereich so perfekt dünn zu schleifen, das beim Daumentest die Biegung sich bis in den Wall hinein fortsetzt. Dazu muss die Wate, die ja ursprünglich beim Schleifen konkav geformt ist, händisch in eine konvexe Form überführt werden.
Das hatte ich ja bereits hier: https://forum-der-rasur.de/forum/th...r-marke-adresso-von-werner-breidenbach.10619/
schon mal versucht zu erklären.

Gut scharf! hatzicho
 
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