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Rasierseife selber machen


Dann stehst du da, 17100 EUR ärmer, hast in einer Fabrikshalle deine 5000 Stk. Seife genau nach deinen Vorgaben, hast die Verpackung die du möchtest und dann gehts ja erst richtig los.
Wer macht die Qualitätskontrolle (Verträglichkeitskontrolle, Probeschäumen etc.)? Wer packt das ein? Wer bringt das zu dir bzw. in dein Lager?
Schätzen wir mal, dass das nur mehr 3000 EUR mehr kostet. Und dann gehts erst ans verkaufen;)
Das wunderbare daran ist, dass die Arbeitszeit und die Steuern (für das Produkt, was du in Händen hältst) schon alle bezahlt sind.. der ganze Papierkram kommt bei 1. noch alles extra dazu.
Gut, wenn ich meine Seife bei Rossmann oder dm im Regal sehen will, dann wird das wohl zutreffen. Allerdings gibt es ja im Bereich Naturkosmetik eine nicht ganz unerhebliche Zahl von Einzelpersonen und Manufakturen, die ihre Seifen übers Internet im Selbstvertrieb verkaufen. Und ob die mit einer GMP konformen Produktionsstätte aufwarten können oder Proben von jedem Batch für eine mikrobiologische Zertifizierung ins Labor schicken, wage ich doch zu bezweifeln.
 
Frage an die Seifensieder/innen: Wo kauft ihr eure Düfte? Wie sind eure Erfahrungen? Was/wen könnt ihr empfehlen?
Ich kaufe ja gerne bei dehexerij oder perfumer‘s world ein.
Habt ihr dort auch schon mal bestellt?
 
Gut, wenn ich meine Seife bei Rossmann oder dm im Regal sehen will, dann wird das wohl zutreffen. Allerdings gibt es ja im Bereich Naturkosmetik eine nicht ganz unerhebliche Zahl von Einzelpersonen und Manufakturen, die ihre Seifen übers Internet im Selbstvertrieb verkaufen. Und ob die mit einer GMP konformen Produktionsstätte aufwarten können oder Proben von jedem Batch für eine mikrobiologische Zertifizierung ins Labor schicken, wage ich doch zu bezweifeln.
Das wird ja von der Kosmetikverordnung in D klar geregelt. Lass in deiner Seife Laugenreste durch Fehler beim Sieden vorkommen und dein Käufer erblindet. Was dann? Das ist der GAU!
 
Das wird ja von der Kosmetikverordnung in D klar geregelt. Lass in deiner Seife Laugenreste durch Fehler beim Sieden vorkommen und dein Käufer erblindet. Was dann? Das ist der GAU!
Das will keiner.
Aber…. Das muss auch kontrolliert werden. Dafür sind die Kapazitäten der Behörden gar nicht ausreichend (leider).
Einfach nicht erwischen lassen. :flucht1

Aktuell wird ja auch das Thema Lachgas als Droge in den Medien diskutiert. Viele Behörden jammen, dass die Gesetze geändert werden müssen. Dabei muss man nur mal von den bestehenden Bescheid wissen. Denn das Zeug ist jetzt schon reguliert und darf so gar nicht verkauft werden. Das ist so schon ein Straftatbestand.
Aber davon haben die Behörden selbst keine Ahnung.
 
Das wird ja von der Kosmetikverordnung in D klar geregelt. Lass in deiner Seife Laugenreste durch Fehler beim Sieden vorkommen und dein Käufer erblindet. Was dann? Das ist der GAU!

Für solche Fälle brauchts eine Versicherung, und die will natürlich durchaus eingehaltene Standards sehen. GMP Zertifizierung durch das Veterinäramt kostet hier 250,- EUR. Bedeutet aber im Grunde nur daß Du a) getrennte, saubere Produktions- und Lagerräume hast und b) Deinen Produktionsprozeß formlos, schriftlich dokumentiert hast.

Gut, Räume hätte ich, aber da ich das Ganze niemals aus gewerblichen Gründen machen würde, kommt das für mich nicht in Frage. Wenn / falls überhaupt, dann würde ich Seife für mich selbst zusammenrühren, um zu sehen welche Qualität, mit welchen Mitteln zu welchem Preis erreichbar ist.
 
Wenn / falls überhaupt, dann würde ich Seife für mich selbst zusammenrühren, um zu sehen welche Qualität, mit welchen Mitteln zu welchem Preis erreichbar ist.
Darum geht es ja. Nur zu, das macht Spaß und was Sinnvolles kommt meist auch dabei rum. :daumenhoch
Gewerblich möchte das erstmal wahrscheinlich keiner von uns machen. Bürokratie nervt zwar, aber bei Produkten mit einem gewissen Gefährlichkeitspotential (bei falscher Herstellung) sehe ich zumindest einen gewissen Sinn in den ganzen (nicht allen) Vorschriften.
 
Nr. 66 ist fertig. Hauptsächlich mit Kakaobutter für einen dichten Schaum. Dazu noch: Bienenwachs, Sheabutter und einige andere Zutaten mehr.
Duftstoffe sind: Methylpamplemousse, D-Limoneen, Beta Damascon und Citral. Das ergibt einen relativ komplexen, fruchtigen und frischen Duft.

Dauer der Herstellung: 40 Minuten (neuer Rekord). :D



IMG_1379.jpeg
 
Es passt thematisch nicht ganz in diesen Thread aber zum Einen möchte ich nicht extra dafür einen eigenen eröffnen, zum Anderen lesen hier diejenigen, die meine Frage beantworten können, mit:

Wie gelingt es bei der RS-Herstellung die Düfte trotz der hohen Temperaturen zu erhalten? Die Duftstoffe sind vermutlich sehr unterschiedlicher chemischer Natur aber ich hätte angenommen, dass sie sich beim Sieden z. T. verflüchtigen und teilweise auch verändern. Auch müsste sich der Duft einer fertigen RS von dem der Parfummischung, die man abgestimmt hat und der Seife bei der Herstellung zugibt, unterscheiden, da sich die einzelnen Komponenten bei der Seifenherstellung z. T. unterschiedlich verändern.
 
@jack80 soweit ich das verstanden habe, kann man aus zwei Methoden der "Duftzufuhr" wählen:
  • Beduftung beim Sieden
  • Bedufung nach dem Sieden, mit einhergehender Vorbereitung der Seife
Bei ersterem Vorgehen nimmst du den Duft und gibts den dann dazu, wann es eben angebracht ist (Vanilleduft z.B. kann einfach mal "verpuffen", wenns zu heiß wird..ergo muss die Temperatur so gewählt werden, dass die Seife noch beweglich/gießbar ist, aber der Duft trotzdem nicht verschwindet).

Bei zweiterem Vorgehen nimmst du den Duft und gibst ihn erst hinzu nachdem die Seife erkaltet ist. Vorbereitung ist so zu verstehen, dass die Seife in ihrer abgekühlten Form dann wieder durch eine "Seifenwolf" gedreht wird und dann in einer anderen Maschine vermischt wird mit dem Duft.

Ja, der Duft in der fertigen Seife unterscheidet sich schon etwas vom Ausgangsprodukt, da die Seife in den allermeisten Fällen doch einen gewissen Eigengeruch hat. Das kann aber auch positiv sein, da manche Seifendüfte einfach besser mit dem einen wie dem anderen Inhaltsstoff harmonieren. Ich persönlich finde, dass die Talg Tabac besser riecht, wie die Palmöl Tabac.. beide dürfte mit dem selben Duftöl beduftet worden sein.. riechen aber schon etwas unterschiedlich.
da sich die einzelnen Komponenten bei der Seifenherstellung z. T. unterschiedlich verändern.
guter Punkt - soweit ich das verstanden habe ist es das Ziel den Duft erst dann zuzugeben, wenn sich diese einzelnen Komponenten nicht mehr wirklich ändern.
 
Es passt thematisch nicht ganz in diesen Thread aber zum Einen möchte ich nicht extra dafür einen eigenen eröffnen, zum Anderen lesen hier diejenigen, die meine Frage beantworten können, mit:

Wie gelingt es bei der RS-Herstellung die Düfte trotz der hohen Temperaturen zu erhalten? Die Duftstoffe sind vermutlich sehr unterschiedlicher chemischer Natur aber ich hätte angenommen, dass sie sich beim Sieden z. T. verflüchtigen und teilweise auch verändern. Auch müsste sich der Duft einer fertigen RS von dem der Parfummischung, die man abgestimmt hat und der Seife bei der Herstellung zugibt, unterscheiden, da sich die einzelnen Komponenten bei der Seifenherstellung z. T. unterschiedlich verändern.

Zur den schönen Darstellungen des Kollegen JOmber, möchte ich noch einige Punkte anführen.

Es gibt spezielle Seofendüfte, die sowohl hohe Temperaturen als auch Kaltverseifungsprozesse aushalten. Falls du Bezugsquellen benötigst, schau hier im Faden oder frage uns/mich.

Ätherische Öle lassen sich zur Seifenbeduftung natürlich auch verwenden, sollten jedoch nicht zu heiß verarbeitet werden. Auch bei der Kaltverseifung, bei der der Verseifungsprozess über viele Stunden abläuft, kann es problematisch sein, ätherische Öle zu verwenden, weil sie z.B. mitverseift werden können.

JOmber hat es schon angedeutet, dass man die Duftstoffe nachträglich, also nach der Verseifung und dem Abkühlen, v.a. bei weichen Rasierseifen, hineingeben kann. Das ist wirklich gut zu machen, einfach mit der Hand verkneten.

Ätherische Öle reagieren sehr unterschiedlich im Zusammenhang mit Seifen. Einige ätherische Öle (ÄÖ), v.a. zitrische ÄÖ, verschwinden mitunter komplett. Auch viele vanillinhaltige ÄÖ (z.B. Vanille) verdünnisieren sich schneller als man denkt. Außerdem verfärben vanillinhaltige ÄÖ gerne die Seife in ein komisches Braun.

Ich habe hier in diesem Faden eine Liste mit ÄÖ aufgeführt die sich relativ unproblematisch in Seifen vehalten. Dazu gehört z.B. Limettenöl (ÄÖ).

Da ÄÖ recht teuer sind, lohnt es sich in jedem Fall, spezielle Seifendüfte ins Auge zu fassen, nicht nur weil sie sich gut verarbeiten lassen, sondern, weil sie oft preislich etwas günstiger sind und i.d.R. von den Verkäufern mit den entsprechenden Datenblättern versehen sind, die Aufschluss über die Inhaltsstoffe (Allergene) geben. ÄÖ sind gar nicht so ungefährlich wie man denkt. Einige sind phototoxisch, andere sollte man besser überhaupt nicht auf die Haut geben, z.B. ätherisches Zimtrindenöl.
 
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