Rein vom wirtschaftlichen Faktor hat Risky vollkommen recht.
Es gibt natürlich noch einen zweiten Faktor. Wenn man so eine Fahrt macht, hätte man die Gelegenheit ein paar olfaktorische Erfahrungen zu machen und das Riechen/Erkennen ein wenig zu "lernen".
Dazu kann ich aus meiner Whisky-Tasting Erfahrung etwas sagen. Auch wenn bei Getränkeverkostung das Schmecken dazukommt, so sind unsere Geruchsnerven recht schnell überfordert, daß dann gar nichts mehr geht. Ein Profiverkoster kann schon mal 20-25 Proben verkosten. Ein geübter Hobbyverkoster bleibt i.d.R. bei einer Obergrenze von 15 Proben. Jemand der das immer mal wieder macht bleibt unter 10 verschiedenen Beurteilungen. Ein Laie / Einsteiger ist bei über 5 Proben meist schon überfordert.
Das liegt an der Unterdrückung durch gewöhnen. Geruchsnerven nehmen die einzelnen Duftkomponenten von der Geruchspyramide von oben her wahr. Dabei "gewöhnt" sich die Nase an Kopfnoten (unterdrückt sie) und nimmt dann erst die darunterliegende Herznote wahr. Dann wieder Gewöhnung / Unterdrückung und die Basisnoten treten hervor. Sobald nun viele Proben nacheinander "verkostet" werden, riecht der Profi dazwischen in eine eine Döschen Kaffeepulver, um die Geruchsnerven etwas zu neutralisieren. Hier setzt der Übungsfaktor ein, da diese Neutralisierung beim Einsteiger noch nicht so gut funktioniert. Die Geruchseindrücke sind länger in der Gewöhnphase und werden durch die Unterdrückung, in der nächsten Probe weniger bis gar nicht wahrgenommen.
Will man nun eine Fahrt für eine Geruchsverkostung auf sich nehmen, sollte bewusst sein, daß spätestens bei der sechsten Probe keine 100% Geruchsaufnahme mehr möglich ist. Man hört ja immer wieder, daß Leute von sich behaupten, Gerüche schlecht definieren zu können. Das ist kein Mangel an sich, sondern nur fehlende Übung bzw. fehlende Lernzeit.
Ich hoffe, ich habe mit dieser Ausführung nicht zu sehr gelangweilt. Aber vll. konnte ich für Manchen etwas Licht ins Dunkel bringen.