Forum der Rasur

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Sind Vorkriegsmesser besser?

Das kann man so nicht sehen. Zu berücksichtigen ist der ganze Lebensunterhalt. Damals hatten die Leute keine Kosten für Telefon, Internet, Mobiltelefon. Wenig Strom Verbrauch, Heizung, wenn überhaupt, Kohle Holz..., niedrigere Kosten für Sozialversicherung, ... und und und. Was mag ein Glas Bier beim Gastwirt gekostet haben, 2 Groschen?
Mit anderen Worten, man kann das so nicht vergleichen. Eigentlich kann man es überhaupt nicht vergleichen. Dafür setzt das Statistische Bundesamt ja diesen Warenkorb ein.
 
Wenn du den Preis des Messers mit dem Faktor 4 multipliziert musst du dies natürlich auch mit dem Gehalt von damals machen. Oder du sparst dir das umrechnen. Du weißt ja schon, dass 113RM ein durchschnittliches Einkommen war und das Messer Nr. 1 3,5RM im Einkauf gekostet hat. Sagen wir, im Verkauf im Einzelhandel waren es 7RM. Das wäre 1/16 des Monatseinkommens.

Wenn du das jetzt in Relation setzt zu dem heutigen Einkommen von €3800, dann entspricht 1/16 davon 237€. Also Recht vergleichbar mit modernen Messern von heute.
Das stimmt, ich hab mich vertan, Entschuldigung.
 
Das kann man so nicht sehen. Zu berücksichtigen ist der ganze Lebensunterhalt. Damals hatten die Leute keine Kosten für Telefon, Internet, Mobiltelefon. Wenig Strom Verbrauch, Heizung, wenn überhaupt, Kohle Holz..., niedrigere Kosten für Sozialversicherung, ... und und und. Was mag ein Glas Bier beim Gastwirt gekostet haben, 2 Groschen?
Mit anderen Worten, man kann das so nicht vergleichen. Eigentlich kann man es überhaupt nicht vergleichen. Dafür setzt das Statistische Bundesamt ja diesen Warenkorb ein.
Der Vergleich ist sicher nicht perfekt, aber ich denke den Warenkorb des statistischen Bundesamtes und die Lebenshaltungskosten muss man dafür nicht bemühen.

Es reicht zu verstehen, dass 1/16 des Monatsgehalts damals genau so schwer zu verdienen war, wie heute. (mal abgesehen von den heute häufig deutlich besseren Arbeitsbedingungen)
 
Früher war aber mehr vom Netto übrig.

Aber wisst ihr was, ich klinke mich hier aus. Das führt zu nichts außer letztendlich noch zu Verstimmungen und Streit.
 
Man sieht, daß die Rasiermesserpreise sich im Verhältnis zu den Löhnen nicht gravierend verändert haben. In Bezug auf die Kaufkraft sind sie aber viel teurer geworden, weil wir die anderen Sachen heute viel billiger kaufen können. Die Jeanshose von der Stange und nicht als handwerkliche Einzelanfertigung vom Schneider. Die Lebensmittel aus der Massenproduktion. Schuhe macht heute nicht mehr der Schuster vor Ort. Das ist heute alles viel billiger. Aber Rasiermesser sind bis heute Handwerksarbeit wie früher, weil sie sich maschinell nicht so fein schleifen lassen, glaube ich zumindestens.
 
weil wir die anderen Sachen heute viel billiger kaufen können. Die Jeanshose von der Stange und nicht als handwerkliche Einzelanfertigung vom Schneider.
Dann sprichst du aber von zwei verschiedenen Sachen.
Wenn du vergleichen willst dann doch bitte "Schneider gegen Schneider" und nicht Dinge die es früher so nicht gab.
 
Es gibt sicher noch mehr zu Beachten. Ich sage nur Weltwirtschafskriese 1929-1933... hohe Arbeitslosigkeit, explodierende Mietpreise...
Ein Vergleich ist da echt schwierig. 1930 war so ein Henckels sicher kein Wegwerfprodukt.
 
Durchschnittsjahresgehalt 2022 eines Angestellten in Berlin 46000 Euro, also ungefähr 3800 im Monat,
Wie rechnest du denn bitte? Das NETTO-Durchschnittsgehalt in Deutschland lag 2022 bei rund 2165€, und sicher nicht bei 3800€.


Wenn es den Menschen in den 1920 und 1930 angeblich besser ging hals heute, warum gab es die Weltwirtschaftskrise und die extrem hohen Arbeitslosigkeitszahlen, die schließlich dazu führten, das die Nazis damals die Macht übernehmen konnten?
Ich glaube, du brauchst sowohl in Geschichte als auch in Wirtschaft ein paar Nachhilfestunden…
 
Der einzige Indikator der die Dinge vergleichbar macht ist
Wie lange musste man Arbeiten um Waren oder Dienstleistungen zu erwerben.
Und ich denke die Antwort ist eindeutig.
 
Wie rechnest du denn bitte? Das NETTO-Durchschnittsgehalt in Deutschland lag 2022 bei rund 2165€, und sicher nicht bei 3800€.


Wenn es den Menschen in den 1920 und 1930 angeblich besser ging hals heute, warum gab es die Weltwirtschaftskrise und die extrem hohen Arbeitslosigkeitszahlen, die schließlich dazu führten, das die Nazis damals die Macht übernehmen konnten?
Ich glaube, du brauchst sowohl in Geschichte als auch in Wirtschaft ein paar Nachhilfestunden…
Ich bin diese Art Beiträge leid. Ich habe weder behauptet, dass die 3800 Netto wären (das war das Bruttogehalt eines Angestellten in Berlin nicht Netto einer ledigen Person in Deutschland) und ich habe auch nicht behauptet, dass es den Leuten damals besser ging als heute.
 
Siehe mein Posting #125

Diese Diskussion führt nur zu Unfriede und Streit.

Ursprünglich fragte der TS, übrigens, das war ich, ob Vorkriegsmesser qualitätsmäßig besser waren. Hintergrund meiner Frage, Revisor bietet Messer feil, bei denen deutlich darauf hingewiesen wird, dass es sich um Vorkriegsware handelt.
Das kann bedeuten dass diese eben besonders gut, aber auch besonders schlecht sind. Das hat mich halt interessiert ob es eine Art Qualitätsmerkmal ist wenn es sich um VK Ware handelt.
 
Ich glaube, dass man früher eine ganz andere Vorstellung von Schärfe hatte als wir in diesem Forum. Damals hat man sich ein Rasirmesser gekauft und einfach rasiert. Wenn's nur noch geruft hat, dann hat man es mit dem einen Schleifstein, der im Küchenschrank rumlag und mit dem auch alle anderen Dinge wie Messer und Werkzeuge geschärft wurden mehr recht als schlecht nachgeschärft oder es zum Messer- und Scherenschleifer um die Ecke gegeben.
Wenn ich mir heute im Supermarkt ein Küchenmesser kaufe, bekomme ich auch nur eine Schäfe,mit der ich mein Gemüse gerade so schneiden oder quetschen kann. Trotzdem sind die meisten Leute damit zufrieden. Von Besteckmessern will ich gar nicht erst reden.
Ich denke unter diesem Blickwinkel sollte man auch Vorkriegsrasiermesser beurteilen.
 
Ich denke unter diesem Blickwinkel sollte man auch Vorkriegsrasiermesser beurteilen.
ich denke keiner von uns kann heute beurteilen, wie ein benutztes und mehrfach nachgeschärftes Vorkriegsmesser damals rasiert hat. Was ich aber beurteilen kann, ist, dass die sehr wenigen NOS Vorkriegsmesser, die ich im Gesicht hatte eine hervorragende Schärfe aufwiesen, wovon man heute, bei den meisten Herstellern nur träumen kann. Da nahmen sich aber "Vorkriegsmesser" auch nichts mit anderen Messern aus "gutem Haus" aus den 50er, 60er oder Anfang der 70er Jahre des letztens Jahrhunderts. Gleiches gilt auch für den Hohlschliff. Danach ging es in Solingen langsam aber sicher, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, den Bach runter mit Schleif- und Schärfkünsten.

Und ich glaub auch nicht, dass man früher eine andere Vorstellung von Schärfe hatte. Ich denke das war damals ebenso individuell unterschiedlich wie heute. Vielleicht war man früher etwas "leidensfähiger". Vermutlich haben damals auch nur die wenigsten selbst geschärft und sich so "feinsinnig" damit auseinander gesetzt wir wir hier im Forum. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hatte auch die "Selbstschärfer" kaum 20 Steine im Schrank und 20 Rasiermesser, um Nounacen zu vergleichen, wie wir es hier tun. Andererseits gab es damals aber auch mehr Schärfer, denen man auch ein Rasiermesser anvertrauen konnte. (in den 80er war damit definitiv Schluss, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung eines todgeschärften Rasiermessers sagen kann).
 
So wird es sicher sein. Leider kann ich niemanden mehr fragen der sich tatsächlich noch richtig und regelmäßig mit dem Messer und nur mit dem Messer rasiert hat.
Meine beiden Großväter sind schon lange auf der anderen Seite der Weisheit. Und ob die sich als sie noch hier waren noch richtig an die Messerrasur, Schärfen, Steine... in ihrer Jugend erinnern konnten? Das steht dann auch auf einem andern Blatt.
So lange ich mich erinnern kann haben beide gehobelt. Rasiermesser waren auch keine mehr vorhanden. Meine Mutter glaubt sich daran zu erinnern dass ihr Vater sein Rasiermesser, als er zum Hobel gewechselt hat, ich weiß, welch unsagbarer Frevel, zum Tabak schneiden benutzt hat.

Ich schätze mal da war dann ein Bekannter oder der Nachbar, ein Kumpel oder gar der Friseur/Barbier, dem hat man sein Messer für ein paar Groschen Obolus oder ein paar warme Worte zum schärfen gegeben.
 
Das dachte ich auch schon. Ich glaube unsere Großväter waren sogar froh, dass sie auf Hobel umsteigen konnten.

Der Meinung bin ich auch.

Immer scharfe Klinge, nie schärfen (müssen), Sicherheit, Preis:
Das waren schon wichtige Faktoren.

Wenn man den Friseurbesuch gegen die Anschaffungskosten eines Messers oder eines Hobels mit Klingen gegenrechnet, darf man nicht oft im Jahr zum Friseur…

Und mit einem stumpfen Messer ist die Rasur nicht witzig.

Da kam das Versprechen von ewiger Schärfe zum Wegwerfpreis genau richtig!
 
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