Forum der Rasur

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Sind Vorkriegsmesser besser?

Wir reden jetzt von Messer die Anfang des 19 Jahrhundert oder noch früher hergestellt wurden .
Äh, hast du dich da nicht im Jahrhundert vertan? Wir reden nicht von den Napoleonischen Kriegen, sondern vom 1. bzw. 2 Weltkrieg. Und das war 20. Jahrhundert.

Wobei ich auch Messer vom Ende des 19. Jahrhunderts habe (so im 1890), aber ob die wirklich besser sind, möchte ich mal im Raum stehen lassen, denn die Klingen sind eher derb und maximal 1/4 hohl. Rasieren tun sie wirklich gut, aber da sind mir die späteren Messer deutlich lieber.
 
Nein, habe eigentlich genau diese Zeit gemeint ,angeblich wurde da oft mit Holzkohle gearbeitet .

Wie gesagt hatte oder habe ich ja noch welche aus dieser Zeit , natürlich derb oder 1/4 Hohl rasieren tun sie schon gut aber
jetzt nicht so das ich nach ihnen verrückt bin .
Auch das schärfen geht mir bei diesen Messern nicht so gut von der Hand , oder besser gesagt die Schärfe hält nicht so lange wie gewohnt .
 
Ähnlich wie beim kochen auf dem Holzofen vs elektrischer oder Gas Herd, oder Pizza im Steinofen gebacken hat einen anderen Geschmack und Konsistenz als konventionell gebackene Pizza.
Vielleicht wird die Pizza genau wie Stahl auch ein bischen aufgekohlt duch die Holzkohle. ;)
Soviele Dinge werden geräuchert und schmecken dann besser. Rauch enthält ja auch Kohlenstoff, ist ein Zeichen für eine Verbrennung mit zu wenig Sauerstoff, wo also Kohlenstoff unverbrannt übrig bleibt.
 
Früher hätte man in Solingen wohl jeden Penner ( entschuldigt die Bezeichnung ) von der Straße fischen können und er hätte einen vernünftigen
Hohlschliff hinbekommen .
Ich habe davon gehört, daß in den fünfziger Jahren von zehn Lehrlingen es nur drei bis zum Rasiermesserschleifer geschafft haben, weil die Arbeit so schwierig war. Und dann haben diese Leute nach der Lehre noch Jahre gebraucht bis sie richtig gut waren. Rasiermesserschleifer war damals aber vergleichsweise gut bezahlt (die Löhne in Deutschland aber insgesamt gering international gesehen), deswegen haben es trotzdem Leute versucht.
 
Es war früher eine Aufgabe für Spezialisten und ohne Wertschätzung für Qualität bekommt man auch keine.
Möglicherweise wäre es hilfreich über die "Anführungszeichen" nachzudenken.
Es würde auch Sinn machen darüber nachzudenken wieviel Schärfer es damals gegeben haben muss bei den unzähligen Marken und den verkauften Stückzahlen.
Egal wie viele es genau waren, es war ein 08/15 Produkt im Vergleich zu heute
 
Der Markt für Rasiermesser war früher sicher viel grösser als heute. Und die Spezialisten von damals haben sicher hohe Stückzahlen geschafft. Das ist ja genau die hohe Leistung (Arbeit/Zeit), die nur wenige schaffen konten. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass Rasiermesser damals teurer waren als heute (inflationbereinigt natürlich). Man hatte damals einfach ein höheres Qualitätsbewusstsein als heute und war wohl auch bereit mehr Geld dafür auszugeben. Jemand kauft sich sein Rasiermesser fürs Leben und es muss gut sein. Gefragt war nicht 08/15 sondern etwas Gutes.
 
Diejenigen die sich mit einem Rasiermesser heute dauerhaft rasieren möchten haben sicherlich auch ein großes Qualitätsbewusstsein .
Leider bekommt man heute auf dem Markt bei weitem nicht die gewünschte Qualität ( was neu produziert wird )

Wir wären wohl alle froh und glücklich gebe es heute noch in neu die 08/15 Messer von damals .
 
Wenn man sich einfach mal anschaut, welche Variation an Größen, Formen und Schliffen Henckels damals angeboten hat, wird schnell klar, wie eingeschränkt das heutige Angebot vieler Hersteller ist. Dazu kommt ja auch noch, dass heute alle Solinger Hersteller meines Wissens nach die gleichen Rohlinge aus identischem Stahl verwenden.

Auszug aus dem Henckels Katalog von 1930. Man beachte die 15 unterschiedlichen Schliffe.
Preisbuch Zwilling 1930_1.jpg
 
@silversteel In der Preisliste steht ganz rechts in der Spalte für Messer Nr. 1 der Preis 42,- (wahrscheinlich Reichsmark), oben in der Spalte steht Dutzend. Heißt das jetzt, daß man pro Messer 42 RM zahlt, wenn man zwölf kauft oder kosten 12 Stück zusammen 42 Euro? Der Verkauf in Dutzend deutet auch darauf hin, daß das keine Endverbraucherpreise sind. 1930 soll eine Reichsmark ungefähr 4 Euro gewesen sein. Also Messer Nr. 1 (6/8, halb hohl): 168 Euro. ( 12 oder 1). 12 wären wirklich sehr billig, hätte ich nicht gedacht, aber wahrscheinlich nur der Einkaufspreis für den Einzelhandel.
 
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@silversteel In der Preisliste steht ganz rechts in der Spalte für Messer Nr. 1 der Preis 42,- (wahrscheinlich Reichsmark), oben in der Spalte steht Dutzend. Heißt das jetzt, daß man pro Messer 42 RM zahlt, wenn man zwölf kauft oder kosten 12 Stück zusammen 42 Euro? Der Verkauf in Dutzend deutet auch darauf hin, daß das keine Endverbraucherpreise sind. 1930 soll eine Reichsmark ungefähr 4 Euro gewesen sein. Also Messer Nr. 1 (6/8, halb hohl): 168 Euro. ( 12 oder 1). 12 wären wirklich sehr billig, hätte ich nicht gedacht, aber wahrscheinlich nur der Einkaufspreis für den Einzelhandel.
Du hast es richtig erkannt. Es handelt sich um eine Preisliste für Wiederverkäufer ab einer Mindestabnahmemenge und der Preis bezieht sich tstsatauf das Dutzend.
Docutain Dokument_2.jpg
 
1930 soll eine Reichsmark ungefähr 4 Euro gewesen sein. Also Messer Nr. 1 (6/8, halb hohl): 168 Euro. ( 12 oder 1). 12 wären wirklich sehr billig, hätte ich nicht gedacht, aber wahrscheinlich nur der Einkaufspreis für den Einzelhandel.
Der Vergleich hinkt. Einfach umrechnen genügt nicht, du musst den Verdienst ./. Messerpreis zum Vergleich stellen. Damals waren auf heute umgerechnet 4 Euro viel schwerer zu verdienen, will heißen man musste wesentlich länger dafür arbeiten als heute.
 
der Preis bezieht sich tstsatauf das Dutzend.
Also Messer Nr. 1 kostest als Einkaufspreis für den Wiederverkäufer 14 Euro pro Stück bei einer Mindestbestellmenge von 12.
Der Vergleich hinkt. Einfach umrechnen genügt nicht, du musst den Verdienst ./. Messerpreis zum Vergleich stellen. Damals waren auf heute umgerechnet 4 Euro viel schwerer zu verdienen, will heißen man musste wesentlich länger dafür arbeiten als heute.
4 Euro war die Kaufkraftäquivalente der Deutschen Bundesbank gefunden auf Wikipedia. Daß es hinkt, stimmt. Es ist aber auch schwierig zu vergleichen.
Da steht, daß ein Angestellter in Berlin z.B. 113,6 RM im Monat verdient hat. Wenn ich das mit den 4 Euro umrechne, ist das nicht so viel.
Wenn jetzt also ein Rasiermesser mit einem Einkaufspreis von 14 Euro vielleicht für 20 Euro an den Angestellten in Berlin verkauft wurde, war das 1/6 seines Monatseinkommens. Das wäre dann wieder deutlich über den Preisen von heute.
Ich verstehe jetzt die Kauftkraftäqivalente nicht mehr.
Durchschnittsjahresgehalt 2022 eines Angestellten in Berlin 46000 Euro, also ungefähr 3800 im Monat, durch 6 sind über 600 Euro für Messer Nr1 im Gehaltsvergleich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du den Preis des Messers mit dem Faktor 4 multipliziert musst du dies natürlich auch mit dem Gehalt von damals machen. Oder du sparst dir das umrechnen. Du weißt ja schon, dass 113RM ein durchschnittliches Einkommen war und das Messer Nr. 1 3,5RM im Einkauf gekostet hat. Sagen wir, im Verkauf im Einzelhandel waren es 7RM. Das wäre 1/16 des Monatseinkommens.

Wenn du das jetzt in Relation setzt zu dem heutigen Einkommen von €3800, dann entspricht 1/16 davon 237€. Also Recht vergleichbar mit modernen Messern von heute.
 
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