Cuchillo
Very Active Member
Gleiches gilt auch für den Wechsel von Hobel auf die Systemies und von Seife auf Dosenschaum. Aber was sagt das aus? Ist das, was die Mehrheit macht, deswegen besser?
Forum der Rasur
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Sind Vorkriegsmesser besser?
- Ersteller MikeB
- Erstellt am
Risky
Writes More Here Than At Work
Nicht immer, manchmal schon.
Vom Simplizifierungs-Aspekt her ist es sicher logisch, einen Systemie einfach einzuklicken und aus der Dose den Schaum fixfertig ins Gesicht zu sprühen.
Ob es Öko-logisch ist, steht auf einem anderen Blatt.
Vom Genussfaktor ganz abgesehen.
Alvaro
Writes More Here Than At Work
Ich wiederhole mich auch noch mal, aber für die meisten wird es früher, genau wie heute, eine Notwendigkeit und kein Hobby gewesen sein.
Fila Brasileiro
Gold FdR-Pate
Ich kann mich gut an Zeiten erinnern als ich dachte was wir Männer doch für arme Kreaturen sind . Müssen wir doch ständig Stoppeln
aus dem Gesicht entfernen oder irgendwie bändigen .
Damals waren für mich Dosenschaum u. Co die ideale Erfindung um der Quälerei in 2 Minuten ein Ende zu bereiten .
Die Industrie ist nicht doof , sie liefert was verlangt wird .
aus dem Gesicht entfernen oder irgendwie bändigen .
Damals waren für mich Dosenschaum u. Co die ideale Erfindung um der Quälerei in 2 Minuten ein Ende zu bereiten .
Die Industrie ist nicht doof , sie liefert was verlangt wird .
Risky
Writes More Here Than At Work
Und weil sie Geld verdienen will, versucht sie Abhängigkeiten zu schaffen.
Eine universell einsetzbare DE-Klinge ist in so einem Setting natürlich ein Graus.
Wie erreicht man den Kunden?
Mit Verbesserung.
2 ist besser als eins. 2 Klingen auch. Und leider passen die nur auf diesen Griff. Und wenn es dann zu viele Nachbauten gibt, kommen 3 Klingen mit einer neuen Aufnahme.
Und dann 4. Etc. Etc.
Cuchillo
Very Active Member
Genau, man konnte keinen einzigen Kunden zwingen vom Hobel auf den Systemie umzusteigen, weil es die Hobel die ganze Zeit gab. Alle haben das freiwillig gemacht. Und dafür reicht es nicht aus vorzugaukeln, es wäre besser. Das musste es wirklich sein.
freggl
Gold FdR-Pate
Es muss nicht unbedingt besser sein, einfacher reicht für die meisten.
Cuchillo
Very Active Member
Ich meinte besser in der Kriteriengewichtung des Wechselnden. Das ist natürlich individuell verschieden, ob man Einfachheit und Schnelligkeit höher gewichter als das Rasurergebnis, das man auch wieder unterschiedlich gewichtet beurteilen kann ( z.B. Gründlichkeit und Sanftheit). Es gibt auch noch andere Kriterien wie den Preis. Letztlich kommt eine Person im konkreten Vergleich dann schon zu einem besser oder schlechter unterm Strich, das dann kaufwirksam wird. Man kann von der Mehrheit solcher Entscheidungen aber kein generelles Besser oder Schlechter ableiten. Jeder ist so frei, das selbst beurteilen zu dürfen.Es muss nicht unbedingt besser sein, einfacher reicht für die meisten.
freggl
Gold FdR-Pate
Alvaro
Writes More Here Than At Work
Ich möchte hier aber daran erinnern, dass DE Klingen früher auch geschärft wurden.
Dazu passende Geräte findet man im entsprechenden Strang
Jetzt schon?
Mal im Ernst. Ich rasiere mich (nass) seit ca 1981 und wenn mein Vater nicht in seinem ersten Berufsleben Barbier gewesen wäre und deshalb noch 2 Rasiermesser gehabt hätte, wüsste ich damals gar nicht was ein Rasiermesser ist. Er hat mir seinerzeit damit den Nacken ausrasiert, aber die waren damals schon nicht mehr richtig scharf und Stein hatte mein Vater auch nicht (wohl aber einen alten Schraubspannriemen, den ich hier neu bespannt noch habe). Kam also damals nicht auf die Idee, mich damit rasieren zu wollen. Hobel war für mich noch unbekannteres Werkzeug. Hab ich das erste mal Ende der 1980er in der Parfümerie Förster in Düsseldorf gesehen (alter Merkur 37, und auch gekauft, kam aber damit auch nicht klar). Wie auch andere gleichaltrige griff ich damals zum Systemrasierer, der überall zu haben war. Und ich denke den meisten ging es genauso. Und gäbe es keine Rasurforen, würde ich mich vermutlich immer noch mit Mach3 & Co rasieren. Wenn ich jemandem „aus den Normalen Welt“ was von Hobel- und Messerrasur erzähle, schaut der mich in der Regel nur verdutzt unverständlich an. Ist ungefähr so, als ob Opa von alten Filmen erzählt, die keiner je gesehen hat.
wir sind eine verschwindend kleine Minderheit im Vergleich zur „echten Welt da draußen“.. also genießen wir es einfach, und sind nett und hilfsbereit zu Anfängern (auch wenn mir manchmal Fragen zu Themen die zig mal durchgekaut und beantwortet sind, aber offensichtlich nicht gelesen werden, schon etwas die Lust zur Hilfsbereitschaft schmälern - aber wohl auch ein Generationenthema.. ich werde halt nicht jünger)
Alvaro
Writes More Here Than At Work
Das vermute ich auch, ich schätze mal ca. 2095 bis 2110 wird es schon so weit sein.
Bis dahin werden die Nutzer denen diese Überlegung egal ist ausgestorben sein, und auch die Industrie wird sich keine Gedanken über nachhaltig oder wieder verwertbar machen (da bin ich mir sehr sicher).
MikeB
Very Active Member
Das kann ich voll und ganz bestätigen.
Cuchillo
Very Active Member
Ich bin froh, dass ich mich mit dem Rasiermesser rasieren kann und finde das schöner und auch besser. Daß es funktioniert, dafür hatte ich zweimal Glück. Ohne die Schärfanleitungen hier im Forum und später etwas Support wäre es schwierig geworden und das war wichtig. Mein erstes Messer aus dem Laden hatte keinen guten Abzug. Ohne das Forum hier wäre ich aufgeschmissen gewesen. Ausserdem hatte ich in der Anfangsphase das Glück, dass sich ein Barbier die Zeit genommen hat, mir die Rasurtechnik, den Lederabzug und das Seife aufschäumen zu erklären. Das war auch sehr wichtig. Ohne beides würde ich mich heute wahrscheinlich mit einem Hobel oder Systemie rasieren. Mir ist aber doch egal wieviele andere sich so rasieren. Wenn morgen RM wieder out sind und nicht mehr verkauft werden, kann ich meine RM bis an mein Lebensende selbst scharf halten und mich so rasieren. Und wenn ich der letzte bin, macht das auch nichts, hoffen wir mal das die Natur trotzdem durchhält.
Ob besser oder schlechter.....ich finde es einfach etwas schönes und besonderes so ein Stück Geschichte in den Händen zu halten und zu verwenden.