Forum der Rasur

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Talgbasierte vs. "ohne" RS

Mal ne blöde Frage: Ist nicht eh genug von dem Zeug da? Massentierhaltung findet ja nicht wegen der Seifenherstellung statt, oder? Talg ist doch eher ein Abfallprodukt und dann ist es doch gut, wenn das Zeug für irgendwas genutzt wird!? Weiß das jemand (Tante Google liefert irgendwie nicht Gescheites)? :confused
Rindertalg und überschüssiges Schweinefett soll seit einiger Zeit von der chemischen Industrie als Zusatz für Flugzeugbenzin verarbeitet werden. Das soll so helfen, die CO2-Bilanz der Luftfahrt aufzuhübschen und das Fliegen weniger umweltschädigend zu machen.

Dadurch soll der Markt für die bisherigen Verwender praktisch leergekauft sein (Lagerfett, Seifenhersteller etc.), und die müssen sich dann nach Alternativen umschauen.

So habe ich es mal irgendwo auf B&B gelesen. Aber eine derartige Verwendung müsste sich ja ergoogeln lassen.
 
Die Tatsache, daß der Anteil talgbasierter Seifen ggü. den pflanzenölbasierten Seifen rückläufig ist, wird ja auch nur hier im Forum dem zunehmenden Veganismus zugeschrieben. Mag für die ein oder andere Seife zutreffend sein, aber nicht für die Masse.

Die Amis auf B&B zetern darüber, daß die böse, böse EU in Brüssel die Verwendung von Talg in europäischen Rasierseifen verboten hätte, was natürlich Bullshit ist.

Wenn aber ein Player wie die Luftfahrtindustrie auftaucht und den Markt leerkauft, dann haben die Seifenhersteller zwei Probleme: expöodierende Preise für ihren Kleinbedarf und die Unsicherheit einer dauernden Verfügbarkeit von Talg. Da kommt der ein oder andere zu dem Schluß, daß es vorteilhaft wäre, sich vom Talg zu trennen.

Sieht für mich nach einer rein finanziellen Entscheidung aus.
 
Danke @Elbe für den Erkenntnisgewinn! Sehr interessant. Dass der Anteil an Veganern unter den RS-Käufern in den letzten Jahren massiv zugenommen hat, würde mich auch wundern.

Es zeigt mal wieder, wie komplex viele Zusammenhänge mittlerweile sind (Und das in Zeiten, in denen - zumindest scheinbar - alle einfache Antworten wollen.)
 
Es zeigt mal wieder, wie komplex viele Zusammenhänge mittlerweile sind (Und das in Zeiten, in denen - zumindest scheinbar - alle einfache Antworten wollen.)
Interessant finde ich den BBC-Artikel. Auf den ersten Blick scheint es ja ganz vernünftig zu sein, angeblich überschüssiges Fett von Schlachtabfällen und altes Frittenfett zu Flugzeugbenzin zu verarbeiten und so den CO2-Fußabdruck der Luftfahrt zu verringern. Daß dadurch den Tierfutterherstellern ein wichtiger Rohstoff entzogen wird, ist ein negativer Punkt. Und daß die Seifen- und Kosmetikindustrie nun statt Talg billiges Palmöl verwendet, ist auch sehr negativ. Mehr Palmöl bedeutet mehr Rodung und Brandrodung der Urwälder Indonesiens mit viel CO2-Ausstoß und Umweltzerstörung, nur um noch mehr Palmölplantagen anzulegen.
 
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Daß dadurch den Tierfutterherstellern ein wichtiger Rohstoff entzogen wird, ist ein negativer Punkt. [...]
Das könnte man über reduzierten Fleischkonsum in den Griff bekommen.
Und daß die Seifen- und Kosmetikindustrie nun statt Talg billiges Palmöl verwendet, ist auch sehr negativ. Mehr Palmöl bedeutet mehr Rodung und Brandrodung der Urwälder Indonesiens mit viel CO2-Ausstoß und Umweltzerstörung, nur um noch mehr Palmölplantagen anzulegen.
Ich gehe davon aus oder hoffe zumindest, dass es für RS umweltfreundlichere Alternativen für Palmöl gibt, wie das auch in anderen Bereichen der Fall ist. (Das Problem betrifft leider nicht nur Indonesien sondern sehr große Teile der "gemäßigteren" Tropen Südostasiens aber darüber hinaus auch andere Regionen.)
 
Zuletzt bearbeitet:
@jack80 Das mit reduziertem Fleischkonsum vestehe ich nicht. Schlachtabfälle werden zu Hunde- und Katzenfutter verarbeitet, Talg für Meisenknödel etc. Und sicher gibt es Alternativen zu diesem verfluchten Palmöl, das heute überall drinsteckt. Aber leider nicht so günstig wie Palmöl-
 
@jack80 Das mit reduziertem Fleischkonsum vestehe ich nicht. [...]
Ich bezog mich auf Deine Aussage oben, dass Tierfutterherstellern ein wichtiger Rohstoff entzogen wird. Meines Wissens wird das verwendet um Verklumpungen des Futters zu vermindern u.ä. Wenn wir weniger Tiere essen braucht es dafür auch nicht mehr so viel Talk. Aber jetzt wird es wohl OT.
 
Auf meinem Arko Stick steht als erster Inhaltsstoff Potassium Tallowate, das ist also am meisten drin. Und Arko ist recht günstig. Hat sich daran etwas in jüngerer Vergangenheit geändert? (mein Stick ist schon zwei oder drei Jahre alt). Ich finde, das ist ein Gegenbeweis bezüglich des Kostenarguments, Talg sei für Rasierseife zu teuer geworden.
 
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