Forum der Rasur

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Thäter Silver-Synth

Gerade Dir muß ich ja nicht erklären, daß Thäter seine Gewinne nicht 1 zu 1 in die 'Unternehmertasche' stecken kann, sondern darauf Steuern zahlen muß.
Diese Steuern wie z.Bsp. auch die Mehrwertsteuer usw. wandern also in den deutschen Staatssäckel und nicht in den chinesischen und kommen so indirekt wenigstens zum Teil dem hiesigen Gemeinwohl zu Gute!
Bei einem beim Ali bestellten Yaqi Pinsel ist dies nicht der Fall, abgesehen vielleicht von ab und an mal ein bißchen Einfuhrumsatzsteuer.
 
Der Thäter/Shavemac Knoten kommt ebenfalls auf China wie es scheint, also zahlt man wohl den Klebeprozess in der EU.
Sorry, aber das ist definitiv reine Spekulation. Und ich darf Dir versichern, dass das nicht so an dem ist.
Man gibt sich da schon ein bischen mehr Mühe, so einfach läuft das nicht.
 
Zur China Thematik kann ich beisteuern, um das Ausmaß unseres Imports aus China zu verdeutlichen:
Fast alles ist China!
Bis gestern war ich so naiv und dachte dass wir fast nur Non-Food-Produkte aus China importieren.

In der ARD Mediathek gibt es da gerade eine Interessante Doku welche zeigt wie Discounter inzwischen auch schon Tomatenmark, eingelegte Pilze, eingelegte Mandarinen und Co auch China beziehen.

Das Verpackungsdesign auf Italien etc. getrimmt.

Betuchte Chinesen importieren ihr Essen übrigens lieber aus Europa als aus dem heimischen Garten zu naschen ;)
 
daß Thäter seine Gewinne nicht 1 zu 1 in die 'Unternehmertasche' stecken kann, sondern darauf Steuern zahlen muß.
Richtig, aber der aller kleinste Teil kommt den "Arbeitsplätzen" zu gute.

Kalkulier mal mit Standard Sätzen die Produkte nach, dann weiß du was ich meine.
Einen Artikel "zu teuer" zu kaufen um dem Staat Steuern zu gute kommen zu lassen ist für mich nicht sinnig.
(Über die Möglichkeiten der Steuervermeidung wollen wir da nicht einmal sprechen)
Dann gebe ich mein Geld lieber da aus wo wirklich etwas bei Arbeitnehmern, der Region, dem Kleinunternehmer etc. hängen bleibt.
Anders ausgedrückt kaufe ich dann keinen Thäther Synthi, der für mich überteuert ist, und nur wenigen etwas bringt, sondern gehe lieber einmal gut essen in einem Lokal, dass hohen Wert auf regionale Lebensmittel legt.
Dort tue ich wirklich etwas Gutes.
Dort wird eine Bedienung beschäftigt, ein Koch, eine Putzfrau/Mann, lokale Zulieferer, lokale Getränkelieferanten und Hersteller.....
Und wenn mir das noch nicht reicht, und ich noch etwas Gutes tun will, gebe ich der Bedienung noch ein ordentliches Trinkgeld.
Die ganzen Gelder fließen ebenfalls wieder in "das deutsche Staatssäckel", und es haben viele etwas davon.
 
Irgendwie läuft das hier in eine merkwürdige Richtung. Du führst mit mir jetzt irgendwie einen Schlagabtausch, als hätte ich Dich persönlich angegriffen und Du müßtest Dich rechtfertigen. Das war aber nicht der Fall.
Aber zu argumentieren, man gebe das Geld lieber 'da aus wo wirklich etwas bei Arbeitnehmern, der Region, dem Kleinunternehmer etc. hängen bleibt' anstatt bei Thäter, finde ich geradezu absurd. Was ist denn die Firma Thäter anderes als ein kleines mittelständisches Unternehmen? Etwa ein Großkonzern?
'Steuervermeidung' ist doch gerade das Thema für Aliexpress, Amazon und Co. und nicht von Pinselherstellern wie Thäter

Leider kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, daß einigen ein halbwegs vernünftiger, verhältnismäßiger Umgang mit dieser Firma nicht mehr möglich und hier immer noch ein kleiner Rachefeldzug im Gange ist, weil die bei ihrer Borste mal Scheiße gebaut haben.
Deswegen werde ich mich aus dieser Debatte jetzt auch verabschieden

Nochmal: Ich wollte niemandem vorschreiben, was er zu kaufen hat und was nicht, und es muß sich auch keiner deswegen rechtfertigen, sondern nur wie bereits erwähnt, einen kleinen grundsätzlichen Denkanstoß bezüglich Preisvergleiche mit Pinseln aus China geben.
Wenn sich durch diesen irgendjemand getroffen oder gar angegriffen fühlt, kann ich aber auch nichts ändern.
 
Je mehr deutsche Wertschöpfung im Produkt, desto grösser der volkswirtschaftliche Allokationseffekt. Im inland.
D. h. auch schon der Handel von Thäter oder der Import, ist makroökonomisch positiv zu bewerten.
Reine makroökonomische Sichtweise, keine politische.
 
@Herne
Nein ich fühle mich nicht angegriffen von dir, alles in Ordnung.
Das Ganze hat auch nichts mit der "Borsten Geschichte" zu tun, es ist mir nur einfach zu wenig was ich als Leistung für das Geld sehe.
Offensichtlich werde ich da auch falsch verstanden, deshalb halte ich mich jetzt auch raus.
 
...mal wieder back on topic...
Ganz exklusiv für dieses Forum bekam ich heute einen neuen Thäterpinsel.

Es handelt sich um einen Synthetikpinsel mit Knoten Durchmesser 26 mm. Ob es sich hier um den endgültigen Griff handelt, weiß ich nicht, es ist erst mal ein Testballon.

Deshalb wird er im Passaroundbereich, wo ich gleich ein neues Thema dazu eröffne, an alle Interessierten Mitglieder weitergereicht.
@Jazzman2018: ich hab jetzt mehrfach den Passaround-Bereich von links auf rechts gedreht - und weder in den aktuellen noch in den abgeschlossenen Aktionen was gefunden...

Hab ich nur Tomaten auf den Augen, oder hat die im Januar angekündigte Aktion (noch) gar nicht stattgefunden? :confused
 
...mal wieder back on topic...
Ganz exklusiv für dieses Forum bekam ich heute einen neuen Thäterpinsel.

Es handelt sich um einen Synthetikpinsel mit Knoten Durchmesser 26 mm. Ob es sich hier um den endgültigen Griff handelt, weiß ich nicht, es ist erst mal ein Testballon.

Deshalb wird er im Passaroundbereich, wo ich gleich ein neues Thema dazu eröffne, an alle Interessierten Mitglieder weitergereicht.
@Jazzman2018: ich hab jetzt mehrfach den Passaround-Bereich von links auf rechts gedreht - und weder in den aktuellen noch in den abgeschlossenen Aktionen was gefunden...

Hab ich nur Tomaten auf den Augen, oder hat die im Januar angekündigte Aktion (noch) gar nicht stattgefunden? :confused

Die Aktion in der Form musste gelöscht werden, weil sie unter Umgehung der Passaround-Regeln erfolgte (wofür Jazzmann übrigens nichts kann und was sich erst später herausstellte).
 
Hallo,
es ist nun über ein halbes Jahr vergangen, als ich den Thäter Synthetikpinsel hier vorstellen wollte, aber selber keine Erfahrung mit Synthetikpinseln hatte. Mein Interesse war auch nicht gerade daran gesteigert worden mich mit dem Thäter zu beschäftigen, weil es zu dem Passaround nicht kam und auch nicht klar war, ob der Pinsel überhaupt auf den Markt kommt.
Was mich aber natürlich in meiner Sammelleidenschaft rund um die Nassrasur nicht davon abhielt das Thema Synthetikpinsel mal näher zu erforschen und mir ein paar Pinsel zuzulegen und auszuleihen.
Interessant aber nichts neues ist: Man kann mit den Synthis ganz hervorragend Schaum aufschlagen und produzieren. Aber das die Dinger gleich einen Dachshaarpinsel ersetzen könnten, das würde ich nicht so unterschreiben. Borste hat seine Eigenschaften, genau so wie Dachshaar und Synthis. Alle fühlen sich schon unterschiedlich an. Nun gut, eine Borste darf sich ja auch anders anfühlen, es ist ja nun mal ein ganz anders Haar, aber die Synthis sollen ja das Dachshaar imitieren und denen gleich sein.
Nun, da wäre die asiatische Yaqi Pinselfraktur: Da gibt es wirklich so verschiedene Sorten und es macht schon Spass sich da mal durchzuarbeiten und die Dinger leisten gute Arbeit. Da ist AP Shave mit ganz wilden Sorten, von Tuxedo über Silksmoke bis Cashmere etc. die alle sehr interessant sind, die aber dann wiederum nicht so einzigartig sind, als das man die nicht bei Yaqi wiederfinden würde oder eben Maggard.
Selbst Plisson findet sich bei Yaqi wieder, sehr interessant.
Enttäuscht hat mich Mühle, die einen Touch piepsig sind, oder die 23 er die einfach labbrig sind. Halte ich persönlich für überbewertet, aber bitte, jedem das Seine.
Ganz schrecklich fand ich den Simpson Synthetik, der mir wie ein Gummischwabbel im Gesicht ganz künstlich vorkam. Sieht echt toll aus, aber der geht gar nicht.
Wenn man dann all diese Pinsel mal durch hat und damit mindestens 7 mal einen Versuch gestartet hat, so kommt man bei ca. 15 Pinsel auf 15 Wochen und weil man ja die edlen Dachse auch mal benutzt und auch die Borste nicht in Rente schickt, geht mal locker ein halbes Jahr ins Land.
Wie ist also der Thäter dagegen? Da ich das Vorserienmodelle abgegeben hatte, bestellte ich also einen Neuen. Da für mich Synthetik für künstlich stand, habe ich mich für diesen gelben Griff entschieden. Mir gefällt der, aber das ist Geschmacksache und meine Frau ist da mal ganz anderer Meinung.

IMG_5928.JPG


Was waren denn nun meine Erwartungen? Da ich mich damit vorher nicht so recht beschäftigt hatte, war mir der Pinsel auch nicht mehr so präsent in seinem Verhalten und 7 Rasuren hatte ich eh nicht damit gemacht.
Nun ich muss sagen: Endlich mal ein Synthetikpinsel, der anders ist, als all die anderen. Der Grund ist auch leicht ausgemacht: Er ist wesentlich dichter gebunden. Der Vorwurf, das es sich um einen fertigen Kopf bzw. Knoten aus China handelt, den man mal eben in einen gelabelten Griff einklebt stimmt schlichtweg nicht. Das ist definitiv nicht mit einem anderen Knoten zu vergleichen.
Was bedeutet das? Die Spitzen sind weich, ein ordentliches Backbone und ein Gefühl einen echten und nicht künstlichen Pinsel in der Hand und vor allem im Gesicht zu haben. Dadurch das der Pinsel so dicht gebunden ist, nimmt er auch besser Wasser auf, wie eben ein Dachshaarpinsel das auch tut. Im Prinzip kann ich 1:1 das selbe beim aufschäumen tun, wie bei meinen Dachsen. Nur ich muss Ihn nicht vorwässern. Wasser rein, einmal kurz ausschütteln (so meine Vorgehensweise immer) und dann ab auf die Rasierseife. Schäumt prima und erzeugt einen klasse Schaum, der im Gesicht stabil ist, aber am Messer nicht kleben bleibt (Gerade beim Messer sieht man immer die Qualität des Schaums. Zu steif … stabil… bleibt beim abwaschen kleben, zu dünn fliesst er vom Messer ab). Prima also.
Fazit: Klasse Pinsel. Der Knotendurchmesser 26 mm ist gut gewählt, nicht zu klein und nicht zu groß. Irgendwo muss man sich auch mal entscheiden, wobei gesagt sein soll, man weiß ja nie, was noch kommt. Der Preis ist wie immer ein Thema ohne Ende, aber da er anders ist, bekommt man auch nicht das Übliche. Da so ein 25 er Mühle auch nicht wesentlich günstiger ist und da ja auch nicht gemeckert wird, liegt der Preis absolut im Rahmen. Im Preisleistungsverhältnis schneidet er sogar sehr gut ab.

Und wie immer gilt: Wer daran interessiert ist, der mag den Pinsel ausprobieren bzw. kaufen, gezwungen wird keiner.

Gut Schaum

Jazzman
 
Danke für deinen Bericht! Klingt nach einem Knoten den man probiert haben sollte, also vl wandert mir ein Shavemac ins Haus, die haben eine Grifffarbe die mich enorm reizt :)
 
Ein interessanter Bericht. Danke. Allerdings habe ich teilweise andere Ansichten und Beurteilungen. Aber jedem das Seine.
Positiv überrascht bin ich von Deiner herausragenden Beurteilung der Qualitöt von Thäter-Sythies. Generell mag ich, besonders bei Synthies, grosse Ringdurchmesser (28/30). Vielleicht müsste ich also auch mal einen Thäter ausprobieren.
 
@Jazzman2018
Wäre es möglich, dass Du mal den realen Loft des Thäter Synties ermittelst? Also nicht nur den sichtbaren Loft, sondern den Mittigen nach Abzug eines evtl. nach oben ragenden Gluebump. Das ist es nämlich, was ich an z.B. den Mühle Synties sehr schätze (höchstens 2-3mm) und mir die z.B. Yaki Synties ziemlich vermiest. Letztere weisen bei mir einen weit über 1cm hohen Klebepunkt auf, welcher den sichtbaren Loft von 62cm auf einen reales Loftmaß in der Mitte auf 48cm reduziert, und für ein mMn sehr unnatürliches Verhalten sorgt. Damit ist das reale Loftmaß des großen Yaki weniger als das des mittelgroßen Mühle.

IMG_20190831_133437.jpg
 
@maranatha: Es verhält sich so:
Der Pinsel ist gegenüber Mühle oder Yaqi sehr dicht gebunden. Dadurch fühlt sich das unten im Pinselkopf an, als ob es auch ein Klebepunkt gäbe, der höher liegt. Ich habe den Kopf vor der Verklebung gesehen und da hatte er den vollen Loft. Messe ich nun hat er in der Mitte gemessen mit einem Zahnstocher nicht 60 mm, sondern 50 mm (ja bei mir waren das mm, bei cm hätte ich schon erhebliche Probleme beim Schäumen ;)).
Schwer zu sagen, in wie fern dieser dicht gebundene Pinsel Dir nun gefällt oder nicht. Vorschlag meinerseits wäre Dir den Pinsel mal zu leihen und Du kannst Ihn in Ruhe testen. Porto zu Dir übernehme ich.
Ich bin da ganz vorsichtig mit meinen Behauptungen, denn ich denke da hat jeder seine eigene Vorstellung. Da ich mit den Spitzen arbeite und den Pinsel nicht aufdrücke spielt das bei mir keine Rolle. Andererseits ist mir der hohe Klebepunkt bei Yaqi auch aufgefallen, nur der ist eben hoch und knochenhart. Im übrigen gibt es solche hohen Klebepunkte nicht nur bei Synthetikpinseln.
Also ich hoffe das hilft bzw. melde Dich und teste Ihn.

Schönen Sonntag noch

Jazzman
 
Der Thäter Syntie war nun bei mir zwei Mal im Einsatz. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an @Jazzman2018 für das Ausleihen. Da ich mit synthetischen Pinseln in der Vergangenheit und auch heute recht viel unterwegs war weiß ich, dass diese im Grunde alle vom Start weg so funktionieren, wie sie es dann auch die Folgezeit bewerkstelligen. D.h. es gibt keinen Zeitraum, in dem man einen solchen synth. Pinsel erst einarbeiten muss, um sagen zu können wie er sich dann letztendlich so macht. Da zusätzlich einiges an verschiedenen Synties hier schon im Haus war/ist (2x Mühle STF XL und L, Plisson, versch. Yaki), fällt der Vergleich recht leicht oder die Unterschiede relativ schnell auf. Und die Beurteilung für einen selbst, ob denn dieser spezielle Pinsel für mich taugt, ebenfalls. Wie das Ganze dann über einen längeren Zeitraum von mehreren Monaten oder gar Jahren aussieht, gilt es dann gesondert zu sehen, denn ganz zweifelsfrei verändern sich zumindest bei mir die Synties dann doch schon spürbar sprich, sie gehen durch die Beanspruchung mit der Zeit schlichtweg in die Knie, der Besatz nutzt sich ab, wird flacher, behält also nicht mehr seine Kugelform und bildet im Extremfall auch ein deutlich sichtbares Loch in der Mitte des Besatzes. Dies habe ich sowohl bei meinen Plisson, als auch jetzt ansatzweise bei meinen Mühle Synties erlebt, wobei die zu einem solchen Zeitpunkt eben auch fünf bis sechs Jahre alt waren und gleichzeitig die Pinsel sind, die aufs Jahr gesehen am meisten zum Einsatz kommen. Also so um die 100-120 Einsätze pro Jahr.

Zunächst einmal ist für mich die tadellose Verarbeitung schon auffällig. So, wie man es von Thäter "normalerweise" auch gewohnt ist. In der Größe bewegt er sich in etwa in der Kategorie eines Mühle STF XL, mit geringfügig größeren Ausmaßen. Der Besatz ist bisher das Dichteste, was mir an Syntie untergekommen ist, was sich auch in dem Verhalten des Pinsels deutlich wiederspiegelt. Auch ist für mich auffällig, dass die Weichheit der Haarspitzen spürbar weicher ausfällt, als ich dies von meinen Mühle gewohnt bin. Jene werden zwar von einigen sowieso als eher "kratzig" empfunden, aber das konnte ich noch nie wirklich nachvollziehen. Ich würde diese Weichheit des Thäters mit den bei mir befindlichen Yaki Pinseln in etwa gleich setzen.

Das Aufschäumverhalten ist synthie-typisch ganz hervorragend. Und ich bin und bleibe der Meinung, dass die synth. Pinsel in dieser Disziplin nicht zu schlagen sind. Nicht nur, dass sie aus jeder Seife das Maximum an Qualität herausholen, sie schaffen das auch mit deutlich dem geringsten Materialeinsatz. Nicht das zweiteres jetzt unbedingt als Vorteil zu werten wäre, es spricht ja dann auch ganz eindeutig gegen den Abbau überdimensionierter Seifenbestände, aber es ist schon auffällig für mich, wie deutlich der Abstand in dieser Disziplin zu allen anderen Pinseln bei mir ausfällt. Den Punkt "Schaumqualität" bewerte ich allerdings schon als Vorteil, da ich bei vielen Seifen, die sich nicht von alleine schäumen, mit anderen Pinseln nicht immer die gleiche Qualität hinbekomme oder aber nur mit wesentlich mehr Materialeinsatz bzw. Mühe. In diesen beiden Punkten verhält sich der Thäter Synthie noch einmal ein klein wenig besser, was vermutlich in dem dichteren und festeren Besatz begründet liegt. Was der Thäter da z.B. aus einer vergleichsweise "winzigen" Menge einer z.B. Mitchell's an Schaummengen bester Qualität herausholt, ist sagenhaft. Und die Engländerin gehört bekanntermaßen eher zu den Seifen, an denen man sich auch die Zähne ausbeißen kann, wenn es um einen schönen Lather geht. Bzw. man macht das "Unvermögen" eines Pinsels mit viel, viel Seifenmaterial wieder wett. Hier glänzt der Thäter wie von Synthies für mich gewohnt ganz besonders und nimmt sogar einen Spitzenplatz ein. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass ein sehr fester Besatz bei gleicher Anzahl Drehungen auf der Seife auch deutlich mehr Material aufnimmt, als ein weicherer, weniger fester Kollege.

Auch die Schaumabgabe ist vorbildlich. Von manchen Synthies kennt man es, dass sie gerne mal ein flüssigeres Seifen/Wasser-Gemisch am unteren Besatz in Richtung Griff und über diesen hinaus heraussiffen. Immer wieder gerne gesehen, wenn mitten im Einschäumen die glittschige Suppe über die Hand läuft, mit der man gleich den Hobel oder das Messer greifen und im Gesicht herumfuchteln will. Das unterließ der Thäter bisher schön brav und es war ihm auch nicht anzusehen, dass er in besagte Richtung tendieren würde, wenn man dabei ist, die Schaumqualität in eine etwas flüssigere Konsistenz zu bringen. Alles bestens. Das einzige Problem für mich war, wohin ich den viel zu viel erzeugten Schaum noch unterbringen sollte.

Das Verhalten im Gesicht ist jetzt der Punkt, an dem es klar ist, dass er für mich nicht in Frage kommt. Der Besatz ist mir schlichtweg zu stramm. Ich komme gut damit klar, dass ein Synthie eben kein Dachs oder keine Sau ist, und damit ein anderes Hautgefühl oder besser gesagt ein ganz anderes Einschäumgefühl überhaupt vermittelt. Ich würde für mich nicht sagen, dass ein Synthie in der Lage wäre ein solches Natuhaar zu ersetzen und auch nur ansatzweise an einen Besatz aus Dachs oder Borste herankommt. Muss er mMn auch gar nicht. Er ist ein eigenständiges Produkt und muss im Grunde gar nicht die gleichen Eigenschaften aufweisen, um mithalten zu können. Wenn die Eigenschaften für jemanden ok sind, reicht das völlig aus. Ich liebe meine Dachse und Säue, und brauche im Synthie nicht die Immitation. Aber es gibt unter den Synthies eben auch gewaltige Unterschiede, und die machen es in der Wahl unter ihnen aus.
Ich bin keine Fan von zu strammen Pinseln. Lieber etwas zu weich und nachgiebig im Besatz, als zu stramm. Also zu viel Backbone ist bei mir nicht erwünscht. Die Dachs 2-Bänder, die von vielen in der Rasurgemeinde wegen ihres sehr ausgeprägten Backbones so geliebt werden, stehen bei mir nicht in hoher Gunst. Ein weicherer 3-Bänder passt viel besser zu mir, wobei es im Thäter 2-Band oder auch im Maseto 2-Band durchaus Ausnahmen gibt, die völlig überzeugen. Das mag der Grund sein bzw. es ist der Grund dafür, dass der Thäter Synthie bei mir nicht landen kann. Er spreizt sich mir zu widerwillig auf. Glücklicherweise nicht in der Form, dass er unvermittelt wieder "zurückploppt" und die ganze Umgegend mit Schaumspritzern versieht, wie das andere, genauso stramme Kollegen drauf haben. Nein, das unterlässt er und dürfte daher durchaus ein Fall für all jene sein, bei denen ein Pinsel strammer sein sollte oder nicht stramm genug sein kann. Was die Performance im Gesicht anbelangt, bevorzuge ich ganz deutlich den Mühle, der den bisher idealen Punkt zwischen dem mir zu strammen Thäter und dem mir mittlerweile etwas zu soften Plisson bildet. Aber das ist eine Geschmacksfrage und wird von anderen u.U. ganz anders bewertet.

Alles in allem ist der Thäter Synthie eine wirkliche Bereicherung in der "Synthie-Szene" und wenn man auf eine festere Gangart mit wunderbar weichen Spitzen steht, ist der Thäter auf jeden Fall eine Empfehlung. Was er mir persönlich vor allem bringt ist, dass er mich neugierig macht auf den Shavemac Syntie in der Flat Variante. Jener soll ja mit dem gleichen Haar versehen, allerdings weniger dicht gebunden sein, was meinen Vorlieben eher entgegen kommen könnte.
 
Vielen Dank für die Vorstellung, Maranatha, ich habe das genau so empfunden. Der Schaum ist der helle Wahnsinn, allerdings ist er mir auch viel zu stramm im Gesicht. Das Aufspreitzen auf der Haut ist eine wahre Tortur, allerdings denke ich, dass der vielleicht in dem Moment so richtig gut wird, wo den anderen irgendwann "die Luft ausgeht", d.h., dass er von allein weicher wird. Gibt es, die Frage ist auch an Mararantha gerichtet, weil wir da ähnlich zu ticken scheinen, eine Alternative zum Mühle 25mm (XL), nur noch etwas größer (ab 26mm), aber genau so schön weich?
 
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