Frank wollte etwas zu drei Edelstahlhobeln wissen, keine philosophischen Betrachtungen zum Einweichen der Barthaare oder etwas zu Klingen hören.
Ich hatte alle drei Hobel, Rocca, 3 one 6 und den Ur-iKon aus dem Jahr 2009 (oder war es 2010?)
Von den beiden neuen Hobeln Rocca und 316 gefiel mir der EJ 316 besser. Geringfügig weniger aggressiv, mit dem leichten eloxierten Alugriff führiger als der Mühle. Mit dem Rocca konnte ich mich nicht so recht anfreunden, für die Gesichtsrasur ging er zwar ganz gut, aber die Glatzenrasur empfand ich damit als zu aggressiv. Beides sehr schöne, gut verarbeitete und preisgünstige Hobel. Ich bevorzuge aber mildere Hobel wie Timor CC, Tatara Masamune und Henson medium (letzteren zur Glatzenrasur).
iKon: es gibt die Firma noch, sie spielt aber keine Rolle mehr im aktuellen Geschäft der Edelstahlhobelmanufakturen. iKon war einer der Pioniere dieser Manufakturen, 2010 produzierte Greg Kahn die Hobel noch in Thailand, ging dann aber zurück in die Staaten. Er führte sich in Rasurforen und gegenüber Kunden und Anfragern auf wie Rotz am Ärmel und hat sich und seine kleine Firma damit ins Abseits gestellt. Mal verkauft er an Nichtamerikaner nur direkt, dann nur über Händler, dann wieder direkt, ein dauerndes Hin- und Her. Dazu sind viele Modelle oft monatelang nicht lieferbar usw.
Dazu kommt, daß er mehr oder minder schamlos plagiiert hat, was auch nicht jedem gefallen hat. Mein Hobel damals war ein Nachbau eines Gillette New OC, der iKon vielleicht geringfügig aggressiver als der Gillette.
Inzwischen sind alle drei Hobel aber verkauft. Wenn Du heute auf der Suche nach einem Edelstahlhobel bist, würde ich den Rockwell 6S mit dem Wechselplattensystem mit ins Auge fassen. Oder einen ATT Windsor 90 Pro, der wird zwar nicht wie die anderen ATT-Hobel in den USA gefertigt sondern als Auftragsarbeit in China, ist aber tadellos verarbeitet und auch für stärkeren Bartwuchs gut geeignet. Nicht ganz so billig aber top: Tata Nodachi. Für den, der es heftiger mag.