Forum der Rasur

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Weshalb verschwand der Hobel?

Naja, verschwunden ist der Hobel eigentlich nie. Die Nutzer von damals (70er) waren halt zum Großteil, wie die heutigen Nutzer.
Immer gerne bereit, sich das notwendige Übel-die Rasur zu erleichtern. War halt kein Hobby...

Habe meinen Vater öfter nach der Rasur mit "Klopapierfetzen" im Gesicht gesehen. Was genau schiefgelaufen war,
weiß ich nicht, da ich nie gefragt habe. So groß war mein Interesse damals noch nicht.
Jedenfalls fand irgendwann ein Wilkinson T70 zu Ihm und ab da, scheint es besser geworden zu sein.
 
Marketing... Marketing... Marketing...

Die klassische Hobelrasur ist in der westlichen Welt weit aus dem Blick der Hersteller gerückt, da dort einfach zu wenig dran verdient wird...

In ärmeren Ländern wie Indien, Pakistan, etc. können sich viele Menschen keine teuren Hightech-Systemies leisten, weshalb man dort auch nach wie vor "klassisch" mit Hobel rasiert...
 
Die Entwicklung des Mach 3 hat Gillette genau so viel gekostet wie die Mondlandung der NASA. Es muss halt wieder reingeholt werden. Und ja in den Schwellenländer ist noch DE Hobel angesagt aus Kostengründen.
Beispiel Indien da liegt das Prokopf Einkommen im Durchschnitt bei 160 Euro im Monat. Zum Vergleich Russland bei 600€. Da passen keine Klingenblöcke für 10 bis 20 € hin.
Quelle: IWF
 
Ich glaube nicht dass der Hobel verschwunden ist.
Dagegen spricht ganz deutlich die große Menge produzierten Rasierklingen und die große Menge an Rasierklingen-Herstellern.
Niemand stellt etwas her, schon gar nicht Firmen wie P&G, wenn es niemand kauft.
 
Bequemlichkeit wird der Hauptgrund sein,
Die breite Masse will schnell und effizient die Haare loswerden und genau das machen alle Systeme ziemlich gut
Wäre gut nachvollziehbar. Vor allen Dingen auch der Zeitfaktor.
Ich habe mal heute früh auf die Zeit geachtet beim Rasieren. Vom Beginn (Seife mit Spatel entnehmen, wässern, aufschäumen, Klinge einlegen) bis zum Abschluss (Seifenschale und Hobel saubermachen, dabei Klinge entnehmen, After Shave im Gesicht, etc.) Waren das knappe 20 Minuten. Wenn ich mit dem Systemie und dem Dosenschaum rasiert habe, hat das keine 7 Minuten gedauert. Wir reden also von einer „Zeitersparnis“ von ca. 15 Minuten und das jeden Tag.
In einer immer schnelllebigeren Zeit sind 15 Minuten bei einer täglichen Rasur viel (ich möchte hier nicht über eine Hobel- oder Messerrasur als Genussfaktor philosophieren).
Wenn also jemand schnell und effektiv seine Barthaare aus dem Gesicht haben will und keine Probleme damit hat, sind Systemie und Dosenschaum in der Kombination unschlagbar. Und bei vielen der Systemiejünger dürfte es gar nicht so präsent sein, dass es so etwas wie Hobel gibt.
Ich habe hier einen jüngeren Arbeitskollegen, der hatte immer ein ganz furchtbares Hautbild (Reizungen, eingewachsene Haare, Pickel am Hals).
Wir kamen dann mal auf das Thema Rasur zu sprechen. Er hatte damals ausschließlich Dosenschaum und Systemies benutzt, weil er es von seinem Vater nicht anders kannte. Der hatte auch nicht auf dem Schirm, dass es Rasierhobel für das Gesicht gibt. Ich habe ihm dann mal einen von meinen Rasierhobeln gegeben und ihm eine Rasierseife nebst einfachem Pinsel besorgt. Nach zwei Wochen waren die Hautprobleme Geschichte.
Er sagte mir auch, die Rasur würde heutzutage bei ihm länger dauern, aber das wäre es ihm wegen seiner Haut auch Wert.
 
Man kann sich aber genauso schnell mit dem Hobel rasieren. Mann muss die Seife weder mit dem Spatel entnehmen noch muss man die Wässern. Man kann mit einem Synthie zum Beispiel die Seife in einem Tiegel direkt auf dem Puck aufschlagen, muss diesen nichtmal ausspülen danach, kann den Restschaum trocknen lassen und am nächsten Tag wieder in dem Tiegel auf dem Puck aufschlagen.
Die Rasierklinge kann man auch im Hobel lassen, und dass für viel mehr Rasuren als hier im Forum üblich. Der Synthie ist schnell ausgespült. Beim Hobel reicht es auch wenn man dem Kurz unter dem Wasserhahn abspült.
Ich denke Leute die die Nassrasur nicht als Hobby haben sondern sich einfach nur rasieren, sind mit dem Hobel fast genauso schnell wie mit dem Systemrasierer.
Vielleicht reicht beim Systemrasierer ein Durchgang, beim Hobel reichen aber auch 2 Durchgänge. Das wäre dann die Zeitersparnis.
 
Man kann sich aber genauso schnell mit dem Hobel rasieren. Mann muss die Seife weder mit dem Spatel entnehmen noch muss man die Wässern. Man kann mit einem Synthie zum Beispiel die Seife in einem Tiegel direkt auf dem Puck aufschlagen, muss diesen nichtmal ausspülen danach, kann den Restschaum trocknen lassen und am nächsten Tag wieder in dem Tiegel auf dem Puck aufschlagen.
Die Rasierklinge kann man auch im Hobel lassen, und dass für viel mehr Rasuren als hier im Forum üblich. Der Synthie ist schnell ausgespült. Beim Hobel reicht es auch wenn man dem Kurz unter dem Wasserhahn abspült.
Ich denke Leute die die Nassrasur nicht als Hobby haben sondern sich einfach nur rasieren, sind mit dem Hobel fast genauso schnell wie mit dem Systemrasierer.
Vielleicht reicht beim Systemrasierer ein Durchgang, beim Hobel reichen aber auch 2 Durchgänge. Das wäre dann die Zeitersparnis.
Da möchte ich dir widersprechen.
Klinge im Hobel lassen würde ich niemandem empfehlen. Bei meinem ersten Hobel, ein Mühle aus Zamak habe ich das noch gemacht. Irgendwann hatte sich aufgrund der Klinge im Hobel Kontaktkorrosion und zwar an dem Übergang zwischen Hobelkopf und Schraube. Und diese Korrosion war nicht nur oberflächlich. Zu dem Thema gibt es im Forum allerdings auch einen Faden.
Auch den Pinsel mal eben nur schnell ausspülen ist meines Erachtens nach keine gute Idee, da sich bei lediglich leichtem Ausspülen, vor allen Dingen in Verbindung mit hartem Wasser, schnell Kalkseife im Pinsel bildet, welche dazu führt, dass der Pinsel schlechter aufschäumt und auf Dauer schneller kaputt geht. Auch zum Thema Pinselpflege gibt es hier einen Faden im Forum.
 
Ich glaube nicht dass der Hobel verschwunden ist.

Nein, natürlich ist der Hobel nicht verschwunden wie der Dodo. Aber in den Industrieländern weitestgehend von den Systemrasierern verdrängt. Du findest doch kaum mal einen Hobel im Geschäft, und was die Menschen nicht sehen, kaufen sie auch nicht. Und die Klingenhersteller verdienen doch mit den herstellergebundenen Systemklingen viel mehr als mit generischen Rasierklingen. Daß man das Geschäft auch mitnimmt, ist klar, aber man versucht trotzdem, in den reicheren Ländern Systemrasierer zu verkaufen. Und auch im Rest der Welt dominieren inzwischen billigere Systemrasierer den Markt. Glaub nicht, daß in Nigeria, Indien oder Bangladesh alle noch mit dem Hobel zugange wären.
 
Da möchte ich dir widersprechen.
Klinge im Hobel lassen würde ich niemandem empfehlen. Bei meinem ersten Hobel, ein Mühle aus Zamak habe ich das noch gemacht. Irgendwann hatte sich aufgrund der Klinge im Hobel Kontaktkorrosion und zwar an dem Übergang zwischen Hobelkopf und Schraube. Und diese Korrosion war nicht nur oberflächlich. Zu dem Thema gibt es im Forum allerdings auch einen Faden.
Auch den Pinsel mal eben nur schnell ausspülen ist meines Erachtens nach keine gute Idee, da sich bei lediglich leichtem Ausspülen, vor allen Dingen in Verbindung mit hartem Wasser, schnell Kalkseife im Pinsel bildet, welche dazu führt, dass der Pinsel schlechter aufschäumt und auf Dauer schneller kaputt geht. Auch zum Thema Pinselpflege gibt es hier einen Faden im Forum.
Also ich lasse meine Klingen IMMER im Hobel bis sie durch sind (8 bis 10 Rasuren, manchmal auch viel, viel mehr), auch wenn ich mehrere in der Rotation habe über mehrere Wochen und sogar Monate. Bei mir gab es da noch keinerlei Probleme. Und ich rasierte mich auch schon bald 20 Jahre mit dem Hobel. Auch meinen allerersten günstigen Drogerie Synthetik Pinsel habe ich noch. Der wurde sehr sehr oft benutzt und immer nur kurz ausgespült und der Knoten sieht noch aus wie neu. Und ich habe sehr hartes, kalkhaltiges Wasser. Die teuren Dachse wasche ich natürlich sorgfältig und gründlich aus.
Aber wir reden hier ja auch nicht von solchen Leuten wie uns im Forum, sondern warum Otto Normal Verbraucher keinen Hobel mehr verwenden, und der hatte sicherlich nicht die Klinge nach der Rasur rausgenommen. Und wenn sein Pinsel kaputt ging, hat er sich für 3,99 DM oder Euro einfach einen neuen gekauft, so wie man sich auch ab und zu mal eine neue Zahnbürste kauft.
Worauf ich hinaus wollte: Der Otto Normal Hobeler von früher hatte sicherlich nicht so einen Aufwand wie wir betrieben und damit hat er auch nicht 3x solange gebraucht sich mit dem Hobel zu rasieren im Vergleich zu einer Rasur mit einem Systemrasierer. Einigen haben sicherlich auch Dosenschaum in Verbindung mit dem Hobel benutzt.
Das Verschwinden des Hobels hat also ehr andere Gründe. Vielleicht weniger Verletzungsgefahr, Werbung, Mode...bzw die Zeitersparnis hat nicht diese Gewichtung wie oben von dir beschrieben.
 
Ich bin irgendwann zum klassischen Hobel gekommen, weil mir die Preise für die System-Rasierklingen absolut unverschämt erschienen. In einem örtlichen Eisenwarenladen, der leider nicht mehr existiert, hat mir der Verkäufer dann einen Merkur 34c empfohlen und mir Rotbart Klingen dazu gegeben.
 
Also ich lasse meine Klingen IMMER im Hobel bis sie durch sind (8 bis 10 Rasuren, manchmal auch viel, viel mehr), auch wenn ich mehrere in der Rotation habe über mehrere Wochen und sogar Monate
Der wurde sehr sehr oft benutzt und immer nur kurz ausgespült
einfach einen neuen gekauft, so wie man sich auch ab und zu mal eine neue Zahnbürste kauft.
Zugegeben, ich übertreibe vielleicht die Sauberkeit bei meinem Rasurzeug. Die o.g. Aussagen empfinde ich aber schon etwas ... ungewöhnlich.
 
Zugegeben, ich übertreibe vielleicht die Sauberkeit bei meinem Rasurzeug. Die o.g. Aussagen empfinde ich aber schon etwas ... ungewöhnlich.
Die Spannweite des Reinlichkeitsempfindens wird beim Rasieren nicht anders sein als in sonstigen Lebensbereichen: Es gibt Leute, die polieren jeden(!) Abend die Motorhaube ihres "heiligen Blechles" und fahren regelmäßig am Samstag in die Waschanlage und solche, die nicht einmal nach einem schnee- und salzreichen Winter den Unterboden reinigen.

So werden im FdR auch zwischen Polierfetischisten und Kalkseifensäuen alle Nuancen vertreten sein.

(Ich lasse, wie @Algy, auch in Hobeln, die ich längere Zeit nicht verwende, die Klingen eingelegt. Und die Hobel werden bei mir erst dann zerlegt und gründlich gereinigt, wenn die Klinge durch ist. Dennoch wurden dadurch bisher weder Klingen stumpf noch waren die Hobel zwischenzeitlich unansehnlich. Pinsel werden allerdings im Anschluss an jede Rasur nach @Nightdivers Art sehr gründlich ausgespült.)
 
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