Mr. Helix
Active Member
Wir schnitzen uns einen Naturschleifstein (auf speziellen Wunsch von Herrn Alvaro)
Schleifsteine kann man nie genug haben, damit man genug Auswahl beim Schärfen hat. Man benutzt zwar meist eh immer nur die gleichen drei Steine, aber das mag uns nicht stören. Synthetischen Steinen sind eh nicht so spannend, da die relativ reproduzierbar arbeiten. Das heißt, dass ich mir nach dem Lesen eines schönen Reviews (wie sie bestimmt hier auch im Forum stehen werden) den entsprechenden Stein kaufen kann und schon ziemlich weiß, worauf ich mich einlasse. Also laaaangweilig ... (kleiner Scherz)
Bei Natursteinen sieht die Sache schon anders aus. Es ist quasi immer eine Wundertüte, wobei das Risiko einen Türstopper zu erwischen immer dabei ist. Das macht die Sache natürlich spannender. Nun kann man natürlich seinen Goldtopf leeren und wie wild "Schnäppchen" suchen in der Hoffnung, dass der eine Super-Duper-Zauber-Stein dabei ist. Alternative ist, dass man gleich ordentlich investiert und bei einem renomierten Verkäufer sich eindeckt. Beides ist spannend, aber es leert den Goldtopf zügig.
Nun gibt es noch eine Lösung, die die Schatzsuche mit geringem Geldeinsatz kombiniert: Selber Steine suchen. Das hat diverse Vorteile: Man kommt an die frische Luft, es kostet (fast) nix, alles ist noch ein bisschen unberechenbarer, Mann kann daraus ein Familienhobby machen, wenn man es mit Wanderungen verbindet, man kann Steine in beachtlicher Größe finden, man kann Steine finden, die so nicht erhältlich sind ..... und mit etwas Glück hat man nach einiger Zeit einen respektablen Steingarten.
Also genug geschwafelt, das alles brauchen wir zum Steine suchen bzw. finden:
-einen Rucksack (je stabiler und robuster, desto besser)
-einen Hammer (600-800g sind gut brauchbar)
-einen flachen Meisel (Material und Zustand weitgehend egal)
-eine Wanderkarte oder, wer es moderner und komfortabler mag, ein Smartphone mit Karte (zweiteres nimmt aber Spannung)
für die Sicherheit:
-eine Schutzbrille und einen Gehörschutz
-ein Paar knöchelhohe Wanderschuhe (Sportschuhe, Sandalen etc. sind völlig unbrauchbar)
-mindestens einen Begleiter (hierbei ist auch die Gattin geeignet, jedoch sind Begleiter, die mit schweren Lasten bepackt werden können unbedingt zu bevorzugen)
Die Sicherheitssachen mögen belächelt werden, aber nachdem einem mal Gesteinssplitter im Gesicht gelandet sind oder man einen 4m-Hang rückwärts hinuntergekugelt ist, wird man das anders sehen!
So, nun sind alle relevanten Sachen zusammengesucht, ins Auto geladen und es kann losgehen. Die Frage: Wohin? - Hierzu erkundige sich der geneigte Steinesucher am besten, wo früher Wetzsteine gefördert wurden. ABER ACHTUNG: nicht überall darf auch gesucht werden! Privatbesitz und Bodendenkmäler sind hierbei tabu, sofern es nicht genehmigt wurde.
Nun wird der ein oder andere traurige Gesichter machen, weil bei ihm in der Nähe keine Thüringer Steine oder Belgische Brocken wachsen. Alles kein Problem, Steine, die zum Schleifen taugen, finden sich nahezu überall. Wirklich fast überall! Die werden zwar nicht die allerbesten Finisher abgeben, wobei es da auch krasse Überraschungen geben kann, aber mittlere Körnungen und ausreichend für Grundschliff gibt es häufig. Nur Mut! Wer suchet, der findet!
Also, alles im Auto (Ausrüstung, Zielort, Begleitung), losgefahren, am Ziel angelangt, losgelaufen und ein Ort gefunden, an dem es sich zu finden lohnt. Wo könnte sowas sein? Hier ein paar Beispiele, wo ich Steinchen herhabe:
(Beispiele kommen, wenn ich endlich mal die Bilder einfügen kann
)
Dann am besten alles aufheben, was nach Schleifstein aussieht. 90°-Kanten und flache Seiten des Steins sind meist schon einmal ein recht guter Anhaltspunkt. Sollte es nicht so eindeutig sein, dann einfach das Hämmerchen bemühen und ein Stückchen vom Stein abklopfen. Hierbei Brille auf, Ohrstöpsel rein und auf ausreichend Abstand zu zu anderen Personen achten. Im Idealfall zeigt die Bruchkante eine samtige Oberfläche, ohne grobe Partikel und möglichst homogen. Dann ab in den Rucksack damit, ansonsten weg damit und zum nächsten Stein. So lange weitermachen
bis alle Beigleiter nicht mehr tragen können und nach Hause.
Zum Verhalten beim Suchen und insbesondere, wenn ihr einen Steinbruch findet:
IMMER hohe, stabile Wanderschuhe tragen. Mit vollem Rucksack und im offenen Gelände knickt man gerne mal um. Außerdem sind besonders Schiefer extrem scharfkantig, sodass man sich hier auch gerne mal den Fuß aufschneiden kann.
NIEMALS an steilen Hängen einen vollen Rucksack tragen. Damit rückwärts hinunterzukugeln ist wirklich kein Spaß (selbst schon ausprobiert)!
IMMER auf andere Menschen, Landschaft und Umwelt achten, damit niemand zu Schaden kommt. Steinsplitter haben eine erstaunliche Reichweite und erhebliches Verletzungspotential.
Und das Wichtigste: lasst den Fundort so zurück, wie ihr ihn vorgefunden habt! Umgegrabene Gebiete, Müll im Wald etc. sorgen nur dafür, dass sofort alle eure Rasiermesser stumpf und rostig werden und die Barthaare einwachsen oder ausfallen - kein Spaß, isso
.
Zuhause dann alle Steine ordentlich waschen und zuschneiden. Idealerweise habt ihr eine Steinsäge mit Wasser, es geht aber auch eine normale Eisensäge. Dabei aber bitte Staubmaske tragen - es hat schon seinen Grund, warum die Schieferbrecher früher alle gehustet haben und nicht älter als 45 Jahre wurden. Am Schluss noch den Stein plan schleifen. Das funktioniert genauso wie das Abrichten. Also Diamantplatten, Schleifpapier oder SiC-Pulver/ -Granulat. Ich bevorzuge Diamantplatten. Risse, die bei offen herumliegenden Steinen Standard sind, können mit Nagellack, Sekundenkleber oder normalem transparentem Bastellack abgedichtet werden und sind meist kein Problem.
Dann knappe 10h später haltet ihr mit etwas Glück euren fertigen Schleifstein in Händen. Der muss dann ausprobiert werden. Am besten erst mal mit einem Küchenmesser testen. Funktioniert alles, dann ab ins Regal mit dem Stein, wenn nicht Steingarten anlegen (dafür genügend Platz einplanen). Also alles easy peasy ...
Wenn es noch fragen gibt, dann fragen. Wer an dem Vorgehen zweifelt, möge hier seine Zweifel kundtun, damit ich alle Zweifel ausräumen kann.
So, nun viel Spaß dabei und wenn jemand fündig wurde, bitte hier zeigen.
Zusatz: Solltet ihr euch bei dem Versuch einen Stein selber herzustellen, verletzen oder sonstige Schäden anrichten, ist das euer privates Problem!
Dass das alles kein Humbug ist, hier an ein paar Beispielen, die ich so gefunden habe und lediglich die Schleifseite plan gemacht habe. Erstes ist ein Franke, der Rest Thüringer.

Schleifsteine kann man nie genug haben, damit man genug Auswahl beim Schärfen hat. Man benutzt zwar meist eh immer nur die gleichen drei Steine, aber das mag uns nicht stören. Synthetischen Steinen sind eh nicht so spannend, da die relativ reproduzierbar arbeiten. Das heißt, dass ich mir nach dem Lesen eines schönen Reviews (wie sie bestimmt hier auch im Forum stehen werden) den entsprechenden Stein kaufen kann und schon ziemlich weiß, worauf ich mich einlasse. Also laaaangweilig ... (kleiner Scherz)
Bei Natursteinen sieht die Sache schon anders aus. Es ist quasi immer eine Wundertüte, wobei das Risiko einen Türstopper zu erwischen immer dabei ist. Das macht die Sache natürlich spannender. Nun kann man natürlich seinen Goldtopf leeren und wie wild "Schnäppchen" suchen in der Hoffnung, dass der eine Super-Duper-Zauber-Stein dabei ist. Alternative ist, dass man gleich ordentlich investiert und bei einem renomierten Verkäufer sich eindeckt. Beides ist spannend, aber es leert den Goldtopf zügig.
Nun gibt es noch eine Lösung, die die Schatzsuche mit geringem Geldeinsatz kombiniert: Selber Steine suchen. Das hat diverse Vorteile: Man kommt an die frische Luft, es kostet (fast) nix, alles ist noch ein bisschen unberechenbarer, Mann kann daraus ein Familienhobby machen, wenn man es mit Wanderungen verbindet, man kann Steine in beachtlicher Größe finden, man kann Steine finden, die so nicht erhältlich sind ..... und mit etwas Glück hat man nach einiger Zeit einen respektablen Steingarten.
Also genug geschwafelt, das alles brauchen wir zum Steine suchen bzw. finden:
-einen Rucksack (je stabiler und robuster, desto besser)
-einen Hammer (600-800g sind gut brauchbar)
-einen flachen Meisel (Material und Zustand weitgehend egal)
-eine Wanderkarte oder, wer es moderner und komfortabler mag, ein Smartphone mit Karte (zweiteres nimmt aber Spannung)
für die Sicherheit:
-eine Schutzbrille und einen Gehörschutz
-ein Paar knöchelhohe Wanderschuhe (Sportschuhe, Sandalen etc. sind völlig unbrauchbar)
-mindestens einen Begleiter (hierbei ist auch die Gattin geeignet, jedoch sind Begleiter, die mit schweren Lasten bepackt werden können unbedingt zu bevorzugen)
Die Sicherheitssachen mögen belächelt werden, aber nachdem einem mal Gesteinssplitter im Gesicht gelandet sind oder man einen 4m-Hang rückwärts hinuntergekugelt ist, wird man das anders sehen!
So, nun sind alle relevanten Sachen zusammengesucht, ins Auto geladen und es kann losgehen. Die Frage: Wohin? - Hierzu erkundige sich der geneigte Steinesucher am besten, wo früher Wetzsteine gefördert wurden. ABER ACHTUNG: nicht überall darf auch gesucht werden! Privatbesitz und Bodendenkmäler sind hierbei tabu, sofern es nicht genehmigt wurde.
Nun wird der ein oder andere traurige Gesichter machen, weil bei ihm in der Nähe keine Thüringer Steine oder Belgische Brocken wachsen. Alles kein Problem, Steine, die zum Schleifen taugen, finden sich nahezu überall. Wirklich fast überall! Die werden zwar nicht die allerbesten Finisher abgeben, wobei es da auch krasse Überraschungen geben kann, aber mittlere Körnungen und ausreichend für Grundschliff gibt es häufig. Nur Mut! Wer suchet, der findet!
Also, alles im Auto (Ausrüstung, Zielort, Begleitung), losgefahren, am Ziel angelangt, losgelaufen und ein Ort gefunden, an dem es sich zu finden lohnt. Wo könnte sowas sein? Hier ein paar Beispiele, wo ich Steinchen herhabe:
(Beispiele kommen, wenn ich endlich mal die Bilder einfügen kann

Dann am besten alles aufheben, was nach Schleifstein aussieht. 90°-Kanten und flache Seiten des Steins sind meist schon einmal ein recht guter Anhaltspunkt. Sollte es nicht so eindeutig sein, dann einfach das Hämmerchen bemühen und ein Stückchen vom Stein abklopfen. Hierbei Brille auf, Ohrstöpsel rein und auf ausreichend Abstand zu zu anderen Personen achten. Im Idealfall zeigt die Bruchkante eine samtige Oberfläche, ohne grobe Partikel und möglichst homogen. Dann ab in den Rucksack damit, ansonsten weg damit und zum nächsten Stein. So lange weitermachen
bis alle Beigleiter nicht mehr tragen können und nach Hause.
Zum Verhalten beim Suchen und insbesondere, wenn ihr einen Steinbruch findet:
IMMER hohe, stabile Wanderschuhe tragen. Mit vollem Rucksack und im offenen Gelände knickt man gerne mal um. Außerdem sind besonders Schiefer extrem scharfkantig, sodass man sich hier auch gerne mal den Fuß aufschneiden kann.
NIEMALS an steilen Hängen einen vollen Rucksack tragen. Damit rückwärts hinunterzukugeln ist wirklich kein Spaß (selbst schon ausprobiert)!
IMMER auf andere Menschen, Landschaft und Umwelt achten, damit niemand zu Schaden kommt. Steinsplitter haben eine erstaunliche Reichweite und erhebliches Verletzungspotential.
Und das Wichtigste: lasst den Fundort so zurück, wie ihr ihn vorgefunden habt! Umgegrabene Gebiete, Müll im Wald etc. sorgen nur dafür, dass sofort alle eure Rasiermesser stumpf und rostig werden und die Barthaare einwachsen oder ausfallen - kein Spaß, isso

Zuhause dann alle Steine ordentlich waschen und zuschneiden. Idealerweise habt ihr eine Steinsäge mit Wasser, es geht aber auch eine normale Eisensäge. Dabei aber bitte Staubmaske tragen - es hat schon seinen Grund, warum die Schieferbrecher früher alle gehustet haben und nicht älter als 45 Jahre wurden. Am Schluss noch den Stein plan schleifen. Das funktioniert genauso wie das Abrichten. Also Diamantplatten, Schleifpapier oder SiC-Pulver/ -Granulat. Ich bevorzuge Diamantplatten. Risse, die bei offen herumliegenden Steinen Standard sind, können mit Nagellack, Sekundenkleber oder normalem transparentem Bastellack abgedichtet werden und sind meist kein Problem.
Dann knappe 10h später haltet ihr mit etwas Glück euren fertigen Schleifstein in Händen. Der muss dann ausprobiert werden. Am besten erst mal mit einem Küchenmesser testen. Funktioniert alles, dann ab ins Regal mit dem Stein, wenn nicht Steingarten anlegen (dafür genügend Platz einplanen). Also alles easy peasy ...
Wenn es noch fragen gibt, dann fragen. Wer an dem Vorgehen zweifelt, möge hier seine Zweifel kundtun, damit ich alle Zweifel ausräumen kann.
So, nun viel Spaß dabei und wenn jemand fündig wurde, bitte hier zeigen.
Zusatz: Solltet ihr euch bei dem Versuch einen Stein selber herzustellen, verletzen oder sonstige Schäden anrichten, ist das euer privates Problem!

Dass das alles kein Humbug ist, hier an ein paar Beispielen, die ich so gefunden habe und lediglich die Schleifseite plan gemacht habe. Erstes ist ein Franke, der Rest Thüringer.


