1 Fehler und es muss wieder zum schärfen versandt werden.
Zuerst einmal Glückwunsch zur ersten Messerrasur!
Das Messer wirst Du nach einem Fehler auf dem Leder nicht (unbedingt) gleich wieder zum Schärfen abgeben müssen,
zumindest wenn Du mit dem Messer auf dem Leder bleibst und nicht über etwaige Metallbeschlöge des Riemens rödelst.
Das Ledern ist ein recht komplexer Bewegungsablauf, der einerseits viel Übung verlangt, aber andererseits auch kein Hexenwerk ist.
Das wichtigste ist das Einhalten der Richtung, hört sich knapp lächerlich an, man wird ja nicht so blöd sein und das Messer mit der
Schneide voran schieben oder ziehen. Soll nicht so sein, passiert aber, und zwar genau dann, wenn der zweite, elementar wichtige
Punkt nicht richtig ausgeführt wird, das Wenden des Messers. Selbiges bitte immer! über den Klingenrücken!
So, wie übt man das Ganze? Vor allem erst einmal LANGSAM, lass dich nicht von den unzähligen YT-Filmchen verwirren in den mit
affenartigen Geschwindigkeiten das Ledern gezeigt wird. Fang langsam an ohne Druck auf das Messer dich an den Bewegungsablauf zu gewöhnen. Die Geschwindigkeit wird von selbst kommen, es bedarf nur einer Menge Übung. Also kein Druck auf die Klinge, weg von deinem Körper,
oben am Riemen angekommen, das Messer nicht! anheben, es bleibt aufgelegt, über den Rücken drehen und das Ganze wieder zurück.
Unten angekommen, Klinge bleibt aufgelegt und über den Rücken wenden, ohne Druck auf die Klinge wieder nach oben…usw.
Nehme ein Buttermesser aus der Küchenschublade, damit kann man das Wendemanöver ganz gut üben. Bitte kein Fleischmesser
oder ähnliches, keine scharfe Schneide. Denn verpatzt Du die Drehung bzw. das Wenden des Messers, schnibbelts Du in den Riemen.
Und dann heißt es üben.
Mr. Miyagi sagen: vor & zurück, vor & zurück, vor & zurück, vor…
Gutes Gelingen!