Forum der Rasur

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Die neue Schärfanleitung

Ich möchte ausserdem stark bezeifeln, ob hier überhaupt jemand, mich inbegriffen, in der Lage ist einen Unterschied zwischen einem 3 oder 4 Tauseneder oder einem 4 Tausender und einem 5 Tausender festzustellen, geschweige denn dem einen oder anderen Stein einen begründeten Vorteil seinem Nachbarn gegenüber herauszuarbeiten.

Das ist ein interessanter Punkt. Das Problem für Einsteiger beim Schleifen ist ja, sich irgendwann entscheiden zu müssen, in welchen Abständen man sich die die Steine kauft.

Ich kann Deine Argumentation nachvollziehen, wenn es um Abstufungen von nur 1000 im umteren Bereich und vieleicht 2000 im oberen Bereich geht.

Das schwierige für einen Anfänger ist aber die Mitte bei der Körnung. Zumindest für mich. Jeder Anfänger will möglichst wenig Steine kaufen, um Geld zu sparen.

Einen 1000er wird jeder kaufen müssen. Einen 10000er oder 12000 wird man dann auch schon einmal gedanklich anpeilen. Aber dann ist es eine taktische Frage, ob man die Lücke zwischen 1k unten und 10k/12k oben langfristig mit 3k und 8k schliessen will oder nur mit 5k oder nur mit 8k.

Ich vermute, dass der Sprung von 1k auf 5k spürbar genug ist, sodaß es sich lohnt diesen zu kaufen. Aber ist der Sprung von 1k zu 8k (und 5k dafür weglassen) zu gross?

Oder einen billigen Kombistein von Naniwa in 1k/3k und dann als nächsten Schritt 8k...

Ich denke diese Frage stellen sich Einsteiger andauernd - neben der Frage ob man alles lassen sollte und gleich nur einen einzigen gelben Belgier zu kaufen für alle Schritte in einem einzigen Stein :)
 
Jetzt mal "blöde" Frage zum immer wieder diskutierten "zu hohen Sprung auf den nächstfeineren Stein" . Ich hab zwar auch im Natursteinbereich einen Blauen Belgischen Brocken, der irgendwo den 5000er Bereich abdeckt, aber ich bin auch schon oft genug vom 1000/3000er Cerax auf Fisicher (Escher, La leutneuse, Waliser) gegangen, ohne Qualitätseinbußen (gut vielleicht waren es auf dem Finisher ein paar Doppelschübe mehr, aber auch nicht die gewaltige Mehrarbeit)

Wäre da nicht heute eine Naniwa Speciality Stones Grundausstattung 1000 Einzelstein und 3000/10000 Kombi etwas, was man quasi einem "Einsteiger" (und wohl nicht nur dem) zum Schärfen seiner Rasiermesser empfehlen könnte?
 
Ich bin ja auch eher der Meinung: Je weniger Steine, desto weniger kann man beim Schleifen verkehrt machen. Bei mir werden (fast) alle Messer folgendermaßen geschärft:

1 Lage Isolierband => Cerax 1k
Alles saubermachen
1 neue Lage Isolierband => Cerax 6k
Alles ganz saubermachen
2 neue Lagen Isolierband => Thüringer
(evtl. Chromoxid oder Aluoxid oder Diamant)

So wird alles scharf genug!

Den Cerax gibt es für 40€ mit einer 1k und einer 6k Seite und ist aus meiner Sicht hervorragend. Es ist mittelhart/mittelweich, sehr schnell und wirklich ausreichend vor dem Finisher. Dazu noch ein Thüringer und man hat sehr wenige Fehlerquellen. Von total stumpf bis scharf kann man so in 10min kommen, wenn alles glatt läuft, wenn nicht dann eher 25min.

Bitte daran denken, dass jeder neue Stein auch genauso gut plan sein sollte wie der vorherige. Hat man beispielsweise 1k,3k,6k,8k und 12k und alle Steine sind brettleben, nur der 8k hat eine kleine Kuhle, ist das ganze Schärfen für die Katz'. Deshalb ist mein Ansatz: Wenige Steine, die ich einfach immer plan mache.
Gerade für Anfanger sollte das Planen gleich mit aufgegriffen werden! Ich selbst habe mal ein dreiviertel Jahr damit verbracht, an meinen Schärfkünsten zu verzweifeln, bis ich festgestellt habe, dass meine Steine minimal wannenförmig waren und so die Schneidenspitze nicht geschliffen wurde oder immer abgestumpft wurde. Ich hatte es deswegen nicht festgestellt, weil das Lineal, mit dem ich die Planheit geprüft hatte, genau so krumm war, dass es zum krummen Stein gepasst hat .....
 
Wäre da nicht heute eine Naniwa Speciality Stones Grundausstattung 1000 Einzelstein und 3000/10000 Kombi etwas, was man quasi einem "Einsteiger" (und wohl nicht nur dem) zum Schärfen seiner Rasiermesser empfehlen könnte?

Gute Frage. Würde mich auch interessieren. Ich bin technisch nicht so versiert. Soweit ich das bisher als Anfänger verstanden habe, haben die Sprünge ja immer etwas mit der Größe der Körnung zu tun. Die Abstände sind aber nicht proportional. Das bedeutet ja dann, daß je höher die "K-Zahl" ist, umso geringer der Unterschied im Abrieb des Messers. Ich kann also viel und schnell mit einem 1k Stein abreiben, wofür ich mit einem 3k Stein spürbar mehr Zeit brauche und mit einem 12k Stein vermutlich eine Woche :)

Aber kann ein 10k/12k Stein die "Furchen", die noch ein 3k Stein an der Schneide aufgrund der groben Körnung hinterlässt, überhaupt ausbügeln?

Das ist ja wir beim Schmiergelpapier auf Holz. Da kann ich auch nicht von stark grob auf superfein gehen und hoffen, dass es am Ende super glatt ist. Oder sehe ich da etwas falsch?
 
Erstens: Scharfen ist nicht mein Hobby. Es gehört dazu, aber mit frischer Widerwille. Deshalb will ich keine Umstände, nur ein einfacher, treffsicherer Methode wobei ich nur schwierig Fehler machen kan. Deshalb:
Naniwa: Chosera 1k, 2k, Superstone 5k, 8k, 12k. Und dan der Sahne, das einzige Teil was Spass macht: Charnley Forest mit Öl.
Die ganze Naniwa-Strecke ist einfach, und immer gleich, vielleicht ein Paar schube mehr oder weniger, aber es ist immer deutlich was passiert, und wieso. Alle verschiedene Körnungen weil das schneller geht.
 
Hier nochmal meine Empfehlung für den ambitionierten Einsteiger:
https://www.feinewerkzeuge.de/naniwa-stones.html
Und zwar die Kombisteine 800/5000 und 3000/8000 das heisst wir haben eine Abstufung 800/3000/5000/8000.
Ich habe jahrelang mit einem 8.000er als Finisher gearbeitet und Diesen erst später durch einen 10.000 er ersetzt. Ich hatte aber nicht das Gefühl, mit diesem Schritt nennenswert weiter gekommen zu sein.
Es geht doch vor allem darum, zunächst mal das Schärfen unserer RM zu erlernen. Und das geht mit der hier empfolenen Kombi am einfachsten. Weil man, wenn die Steine plan und immer schön sauber sind, die Steine als Fehlerquelle ausschliessen kann. Jeder dieser Steine liefert in 99% aller Fälle immer das gleiche nachvollziehbare Ergebnis, und man kommt damit bei konsequenter Einhaltung meiner Anleitung auch zwingend zum Ziel.
Danach kann man beginnen, andere Schärfmethoden, andere Steine, verschiedene Anreiber zu probieren oder zu kombinieren. Der Genügsame wird sich aber fragen: Wozu?
Gruß Senser
 
@Senser

Hebst Du die Klinge nur bei den Kurvenbewegungen an oder bei allen Bewegungen?

Wenn die Klinge während der gesamten Bewegung genau plan auf dem Stein liegen würde, würde man das Isolierband doch sofort abschleifen,.oder habe ich da einen Denkfehler?
 
Du brauchst a) vernüftiges Isolierband, was nicht sofort abreibt b) der Rücken bleibt immer auf dem Stein (wenn du den anhebst, hast du keinerlei Kontrolle mehr über den Schärfwinkel) c) du wechselst das Tabe nach jedem Schärfdurchgang auf einem Stein. Also neuer Stein, neues Tape. Vor allem übst du keinen Druck auf den Rücken des Messer aus, sondern allenfalls ein wenig auf die Schneide.

@Koraat benutzt wohl ein Outdoor Gewebeband von Tesa, was kaum abreibt und mehrere Durchgänge hält, ich weiß aber nicht mehr genau welches.
 
Und zwar die Kombisteine 800/5000 und 3000/8000 das heisst wir haben eine Abstufung 800/3000/5000/8000.
Genau diese Steine habe ich mir auch zugelegt. Zum Abschluss habe ich mir noch einen 10000er-Stein aus der gleichen Serie gegönnt. Zum Planen der Steine verwende ich eine achtzöllige DMT in 600. Die Diamantplatte ist genauso breit wie die Steine, so dass man sehr einfach zum Ziel kommt.

Insgesamt finde ich die Zusammenstellung der Kombisteine "etwas" dämlich. Besser wäre 800/3000 und 5000/8000 gewesen. Aber gut, es ist wie es ist.
 
ich habe es heute mit dem hier probiert. Ging sehr gut. Null Abrieb. Habe es aber bei jedem Stein erneuert.

IMG_20180708_195500.jpg
 
Das gute alte Coroplast - genau das nehme ich auch. Ich habe mich für das 25 mm-Band entschieden. Es ist sehr stabil und lässt sich mühelos wieder von der Klinge entfernen, da es nicht so stark klebt.
 
@Koraat benutzt wohl ein Outdoor Gewebeband von Tesa, was kaum abreibt und mehrere Durchgänge hält, ich weiß aber nicht mehr genau welches.

Es ist das http://www.tesa.de/buero-und-zuhause/tesa-extra-power-extreme-outdoor.html.

Danke:daumenhoch. Auch an multicast für den Hinweis auch das T-Rex und dirk und rotie74 für die Erinnerung an Coroplast (das Isolierband von Coroplast hab ich sogar in meiner Ausbildung benutzt, aber damals hätte ich nie gedacht, dass ich mal Rasiermesser abkleben würde:D
 
@dirk
Im Prinzip bleibt der Rücken immer auf dem Stein. Ich hebe die Klinge nur leicht an, wenn ich die Schneide auch auf die gerundete Spitze rauflaufen lasse. Da käme der Stein ja nicht dran, wenn die Klinge plan aufliegt.
Es ist aber auch gefährlich, wenn die Rundung auch scharf ist. Das muß jeder selbst entscheiden. Ich benutze diesen Bereich gerne um Nasenhaare in Zaum zu halten.
Gruß Senser
 
Aus aktuellem Anlaß habe ich mal schnell eine Scizze gemacht, um anhand Dieser eine Unsitte zu erklären, die mM.nach nicht tot zu kriegen ist. Ich betone: meiner Meinug nach!
In einem anderen Thread wird aktuell das Schärfen einer lächelnden Klinge beschrieben. In der beschriebenen Schärftechnik wird zu Beginn mal wieder (wie so oft) ganz beiläufig erklärt, daß man zunächst die Klinge "stumpfen" soll, also 1 bis 2 Mal stehend über einen 1000er Stein ziehen soll.
Was soll das? Die Klinge ist bereits stumpf. Ansonsten würde man sie ja nicht Schärfen wollen.Stark vergrößert sieht die Schneide jetzt so aus, wie Bild 1. Durch lange Benutzung und regelmäßiges Ledern, evtl. ab und an mal Pasten, ist die Schneide stumpf und leicht ballig geworden.

Bild 2. Beim erstellen der neuen Facette wird nun der Bauch der alten Facette Schub um Schub weggeschliffen. In der Spitze ist die Facette noch nicht weit genug, was man daran erkennt, daß die Spitze immer noch spiegelt, während man auf der Flanke schon die Schärfriefen des Schärfsteines sehen kann. Die Facette ist dann fertig gesetzt, wenn die Riefen überall bis in die Spitze reichen, bzw. beim Restaurieren einer alten, schartigen Klinge die Scharten vollkommen verschwunden sind.

Bild 3. Hier wurde die Klinge "gestumpft", was in etwa so aussieht, wie auf der Scizze.

Bild 4. Beim Schärfen stellen sich jetzt sehr früh durchgängige Riefen ein, die aber nichts darüber aussagen, ob sich schon eine neue Spitze gebildet hat- So wie hier in der Scizze könnte die Klinge immer noch stumpf sein. Es gibt jetzt nur die Möglichkeit mittels Armhaarrasur den Zustand der Klinge zu prüfen. Ist eine Klinge leicht verzogen, so kann es sein, daß manche Bereiche schon schneiden, Andere aber nicht, was man aber bei der Armhaarrasur nicht so leicht feststellen kann, oder auch gerne mal ignoriert.

Alles in Allem benötigt man theoretisch für beide Methoden die gleiche Anzahl von Schüben. Aber bei der Methode ohne Stumpfen hat man eine wesentlich bessere (optische) Kontrolle über seine Arbeit, und vor allen Dingen spart man sich viel unnötige Arbeit, wenn man beim Setzen der Facette evtl. noch nicht ganz konsequent gearbeitet hat, trotzdem aber die Klinge bis zu Ende durcharbeitet um schließlich wieder von Vorne zu beginnen.

 
Zuletzt bearbeitet:
In einem anderen Thread wird aktuell das Schärfen einer lächelnden Klinge beschrieben. In der beschriebenen Schärftechnik wird zu Beginn mal wieder (wie so oft) ganz beiläufig erklärt, daß man zunächst die Klinge "stumpfen" soll, also 1 bis 2 Mal stehend über einen 1000er Stein ziehen soll.
Was soll das? Die Klinge ist bereits stumpf. Ansonsten würde man sie ja nicht Schärfen wollen.Stark vergrößert sieht die Schneide jetzt so aus, wie Bild 1. Durch lange Benutzung und regelmäßiges Ledern, evtl. ab und an mal Pasten, ist die Schneide stumpf und leicht ballig geworden.


Schöne klare Worte.
Auch zu Pasten, die doch von manchen negativ dargestellt werden.
Messer müssen nicht immer neu aufgebaut werden wenn sie mal nachlassen
 
@Senser
Danke für die sehr verständlichen und überzeugenden Ausführungen,
daher vollständige Zustimmung!
Ich muß aber gestehen, daß der psychologische Effekt und die Genugtuung der Rasiermesserschneide, die Einen bei der letzten Rasur so sehr gereizt und/oder durch Stumpfsein geärgert hat, platt zumachen hat halt seinen Reiz.

Viele Gruß
 
Auch zu Pasten, die doch von manchen negativ dargestellt werden.

Wo? Ist mir noch nicht aufgefallen. Zumindest im FdR gibt es so ziemlich über jede Art der Schärfung ausführliche Anleitungen.

Es wird immer bei jedem andere Präferenzen geben, aber das macht eine bestimmte Methode unter vielen Methoden deswegen noch lange nicht schlechter als die Alternativen. ;)

Am Ende muss jeder für sich selber entscheiden, welchen "Schärfeworkflow" er am liebsten hat.

Ähnlich einer Biersorte, ist es für mich nur eine Frage des persönlichen Geschmacks. Viele Wege führen nach Rom. :bier1
 
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