Aus aktuellem Anlaß habe ich mal schnell eine Scizze gemacht, um anhand Dieser eine Unsitte zu erklären, die mM.nach nicht tot zu kriegen ist. Ich betone:
meiner Meinug nach!
In einem anderen Thread wird aktuell das Schärfen einer lächelnden Klinge beschrieben. In der beschriebenen Schärftechnik wird zu Beginn mal wieder (wie so oft) ganz beiläufig erklärt, daß man zunächst die Klinge "stumpfen" soll, also 1 bis 2 Mal stehend über einen 1000er Stein ziehen soll.
Was soll das? Die Klinge ist bereits stumpf. Ansonsten würde man sie ja nicht Schärfen wollen.Stark vergrößert sieht die Schneide jetzt so aus, wie Bild 1. Durch lange Benutzung und regelmäßiges Ledern, evtl. ab und an mal Pasten, ist die Schneide stumpf und leicht ballig geworden.
Bild 2. Beim erstellen der neuen Facette wird nun der Bauch der alten Facette Schub um Schub weggeschliffen. In der Spitze ist die Facette noch nicht weit genug, was man daran erkennt, daß die Spitze immer noch spiegelt, während man auf der Flanke schon die Schärfriefen des Schärfsteines sehen kann. Die Facette ist dann fertig gesetzt, wenn die Riefen überall bis in die Spitze reichen, bzw. beim Restaurieren einer alten, schartigen Klinge die Scharten vollkommen verschwunden sind.
Bild 3. Hier wurde die Klinge "gestumpft", was in etwa so aussieht, wie auf der Scizze.
Bild 4. Beim Schärfen stellen sich jetzt sehr früh durchgängige Riefen ein, die aber nichts darüber aussagen, ob sich schon eine neue Spitze gebildet hat- So wie hier in der Scizze könnte die Klinge immer noch stumpf sein. Es gibt jetzt nur die Möglichkeit mittels Armhaarrasur den Zustand der Klinge zu prüfen. Ist eine Klinge leicht verzogen, so kann es sein, daß manche Bereiche schon schneiden, Andere aber nicht, was man aber bei der Armhaarrasur nicht so leicht feststellen kann, oder auch gerne mal ignoriert.
Alles in Allem benötigt man theoretisch für beide Methoden die gleiche Anzahl von Schüben. Aber bei der Methode ohne Stumpfen hat man eine wesentlich bessere (optische) Kontrolle über seine Arbeit, und vor allen Dingen spart man sich viel unnötige Arbeit, wenn man beim Setzen der Facette evtl. noch nicht ganz konsequent gearbeitet hat, trotzdem aber die Klinge bis zu Ende durcharbeitet um schließlich wieder von Vorne zu beginnen.