@Thunderlips, vielen Dank fürs tolle Feedback!
Ich schärfe verhältnismäßig nicht lange, dafür aber recht viele verschiedene Werkzeuge. Die Cousine meiner Frau ist Friseurin, ich schärfe gelegentlich ihre Scheren (da kann ich nur sagen - eine gute Friseur-Schere lässt sich auf eine schöne Rasurschärfe bringen
).
Durch meine anderen Hobbies schärfe ich immer wieder Holzbearbeitungswerkzeuge (Homzschnitzmesser, Stechbeiteln, Hobeleisen, Zugmessern etc.). Ich denke, ich hab gerade mit den Woodworking-Tools einiges an (für mich) wertvoller Erfahrung sammeln können, gerade, was den Unterschied eines guten Stahls mit feinem Korn angeht. Habe einige neue, wie auch alte Stechbeitel aus Europa, gut wie auch „weniger gut“, aber stets eher weicherer Stahl (reines Kohlenstoffstahl wie auch legiert). Außerdem benutze ich ein paar Stechbeiteln sowie einen guten Handhobel aus Japan (alles - laminierte Kohlenstoffstähle, handgeschmiedet), diese Kerlchen haben’s echt in sich!
Ich versuche (beruflich wie privat) stets Synergien aus verschiedenen Gebiete zu nutzen, z.b. Erfahrung aus dem Holzschnitzen und dem Tischlern beim Bogenbau anwenden, Elemente aus dem Schärfen der Stechbeiteln (wo sinnvoll) beim Rasiermessern einsetzen (und auch mal umgekehrt), oder gar auf der Basis beider Erfahrungen neue Methoden schaffen.
Und ich „klaue“ mir recht viel Erfahrung zusammen, durch meinen Sprachhintergrund kann ich das Deutsche, Endlische und Russische Internet nach Informationen „beackern“.
Zur Lautstärke des 1000er Kings kann ich nicht viel sagen, ich hatte mal einen anderen 1000er (vom Bösner) gehabt, kann mich aber nicht erinnern, wie laut/leise der war. So hab ich kaum Vergleichsreferenz, es kann sein, das das Handy diesen Ton gut verstärkt (reine Spekulation). Druck im eigentlichen Sinne wir keiner Ausgeübt, die Finger der Hilfshand berühren praktisch nur die Klinge, um bessere Kontrolle zu gewährleisten (bin der Zappel-Philipp und brauche mehr Kontakt zum Objekt, um mich sicherer zu fühlen
). Aber vielleicht liegt es auch am recht groben Abrichten des Kings, ich nehme dafür die abgenutzte „Extra Coarse“ DMT-Platte...
Was das für mich obligatorische Killen der Klinge angeht, das basiert auf Methoden, die ich im englischen und in viel Intensiverer Form im russischen Web finden konnte.
Die Russen nennen das „technologische Barriere schaffen“.
Die Methode soll folgenden Vorteil bringen: Beseitigung des Grats, des „Sägezahns“ und anderer Artefakten von der Schneidkante. Damit hat man „sauberen Stand“ für die nächste Schärfstuffe. Angeblich soll die technologische Barriere auch die Bildung des Grats im nächsten Schärfschritt vorbeugen (dazu bisher keine Tests meinerseits).
Ob ich einen Anreiber oder feines Schleifpapier benutze, hängt von Zustand der Klinge ab.
Das Schleifpapier liegt stets auf weicher Unterlage, damit es „spielen“ kann und macht eine „hauchzarte Glättung“ der Schneidkante. Sie lässt sich meiner Erfahrung nach, so nachher deutlich feiner ausschleifen und auch die Schneidkantenlinie sieht deutlich gerader aus.
Der Anreiber nimmt deutlich mehr Material ab, was eigentlich immer noch minimal ist - geschätzt so um 10 Mikrometern oder so (den im Beitrag gezeigten 40-50 Mikrometer-großen Microchop mit einem solchen Zug am Anreiber zu beseitigen ist unmöglich).
Wenn ich den Zustand der Klinge kenne, nehme ich auch fürs Setzen der Facette das Schleifpapier her. Der Materialabtrag ist minimal, aber der Nutzen, zumindest für mich deutlich spürbar, ich kann nur empfehlen, das mal auszuprobieren.