Ergebnisse der Testrasur.
Ich bewerte die Rasur nach folgenden Kriterien:
1.
Schärfe entsprechend dem Haartest nach dem Finisch. Der Haartest hat HHT4 (schneidet das hängende Haar auf einer Länge ab ca. 2cm mit einem "Ping" durch) bis HHT5 (schneidet das hängende Haar geräuschlos durch) gezeigt. Der Schnitt durch das Haar war aber nicht so widerstandslos, wie ich ihn von den top-Messern kenne.
2.
Empfundene Schärfe beim Rasieren mit dem Haarwuchs. Hier habe ich bei den ersten Zügen die Schärfe als sehr hoch empfunden, danach ging das Gefühl recht schnell verloren und ich habe das Gefühl bekommen, ich müsste die Klinge "durch das Haar schieben", es hat mich sofort an das Dovo vom
@Isaentae erinnert. Das ist ein Indiz, dass die Schneidkante zu fein für den vorliegenden Stahl ausgeschliffen wurde und kann der Belastung der Rasur nicht stand halten. 3 von 5 Punkte.
3.
Empfundene Schärfe beim Rasieren gegen den "Strich". Noch ein stärkeres Gefühl, die Klinge durch das Haar schieben zu müssen. 2 von 5 Punkte
4.
Empfundene Sanftheit zur Haut während der Rasur. Durchgehend ziemlich sanft zur Haut, aber nicht ganz perfekt. Wenn die Schneidkante "kolabiert". Der Stahl verbiegt sich in einem gewissen Abschnitt an der Schneidkante nach hinten (so ähnlich wie Alufolie es tut, wenn man sie spannt und mit dem Finger gegen die Kante drückt) oder es brechen ganz dünne Linien entlang der Schneidkante ab. Die entstandenen Strukturen können recht aggressiv zur Haut sein, was ich aber hier nicht so deutlich gespürt habe. Für Sanftheit 3 von 5 Punkten
5.
Gründlichkeit der Rasur. Die Rasus war sehr gründlich, hab schon beim Abspühlen des Gesichtes nach dem ersten Durchlauf nur sehr wenig Haare gespührt (einige Stellen im Gesicht kriege ich sehr selten komplett haarfrei). 4 von 5 Punkten, da nicht ganz perfekt.
6. "
Brennen" beim Anwenden des Aftershave. Der AXE Aftrershave hat minimal gebrannt, ich würde es an der Grenze zwischen "Frischegefühl" und "Anfang des Brennens" beschreiben. 3 von 5 Punkten, da es leichtes brennen gab (bei Frischegefühl wären es 4 von 5).
7.
Hautgefühl später (also mehrere Stunden bis einen Tag nach der Rasur). Die Haut fühlt sich "frisch" an, vielleicht an der Grenze zu "empfindlich". Bei meinem Hauttyp ist ein "Gefühl wie vor der Rasur" nur nach Top Rasiermessern von den Top-Finischer und nach einer absolut fehlerfreien Rasur möglich
. 3 von 5 Punkten
Die erzielte Feinheit war wohl etwas zu viel für den Stahl des Dovos, oder anders formuliert: dieses Rasiermesser lässt sich durch mich nicht nachhaltig so fein ausschleifen, wie ich es gern für eine Rasur benötige.
Diesen Effekt kenne ich von den Dovos, die ich hatte, von meinem 5/8 ERN und noch ein paar anderen Messern. Der Stahl dieser Messer stellt offenbar den "begrenzenden Faktor des Systems" dar, beim Schärfen z.B. des Fili's stelle ICH den begrenzenden Faktor dar, die Klinge nimmt und hält problemlos jede Schärfe die ich darauf zu bringen schaffe.
Unter dem Mikroskop konnte ich tatsächlich die demolierte Schneidkante vorfinden, hier ein paar Fotos.
Siehe den wellenförmigen Verlauf der Schneidkantenlinie.
Im markierten Bereich hat sich die Kante verbogen und spiegelt in Eichtung Kamera.
Die Performance dieses Rasiermessers halte ich für vergleichbar mit dem Dovo vom
@Isaentae (welches Model war das noch mal?).
Das Messer ist spürbar besser, als das dovo Bismarck 5/8, welches ich vor einigen Jahren mal hatte, aber liegt deutlich hinter meinen Top-Favoriten (Filarmonica 14 Double Temple und der AGUILA GOLD vom Richard Schmitz).
Zur Lösung: ich würde die Schneidkante voraussichtlich auf dem Schleifpapier wieder glätten und ab dem Kiita Schleifstein die Prozedur wiederholen, ohne jedoch den Arkansas zum Schluss. Ich erwarte dadurch eine weniger scharfe klinge, die aber standhafter sein wird.