Wertes Forum,
ich habe gestern ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten erstmals einen Rasierhobel direkt an dem Tag ausprobiert, an dem ich ihn erhalten habe. Üblicherweise warten alle Hobel bei mir einige Zeit auf ihre Erstrasur bis sich eine entsprechende Gelegenheit ergibt. Also bis ein besonderer Anlass da oder einfach weil mir danach ist.
Die Fatip-Hobel sind mir direkt positiv ins Auge gefallen als ich sie erstmals sah. Formschön und elegant, so möchte ich sie beschreiben. Da ich mich nun einige Zeit mit Rasierhobeln rasiere und es mir mittlerweile möglich ist bei meinen Adjustables auch größere Einstellungen zu wählen ohne "ein Massaker anzurichten" war der Wunsch entstanden, auch mal einen direkteren Rasierhobel auszuprobieren. Da dies den Fatip-oc Hobeln nachgesagt wird und diese in diesem Forum auch mit dem Mühle R41 verglichen werden ist es ein "Fatip Chrome Classic Groß offener Kamm" geworden. Kürzlich hat einfach der hier mit einem eigenen Thread/Strang gewürdigte "Bestellfinger" plötzlich gezuckt, nachdem ich meinen ebenfalls hier namensgebenden Hanomag in seinem "Stall" abgestellt habe. Bis jetzt hat es sich noch nicht ergeben das ein R41 den Weg zu mir gefunden hat, obwohl ich auch mit diesem schon etwas länger liebäugele und danach Ausschau halte. Das wird sicher noch kommen.
Damit die Erstrasur mit diesem italienischen Hobel "würdig" vonstatten geht habe ich dazu folgendes, unten zu sehendes Setup zusammengestellt. Es sollte eine möglichst "italienische Rasur" werden, was vielleicht verständlich ist. Eine Tasse Kaffee zu trinken bei der "Einweihung" eines Rasierers hat sich bei mir etabliert, dabei wurde allerdings nicht immer und wenn, dann bis jetzt mit anderen "Zutaten" abgeschmeckt. Die Rasur erfolgte bereits gestern abend, das Bild dagegen entstand erst heute morgen. Einfach aus dem Grund, weil mir im Vorfeld noch nicht klar war das dieser Bericht geschrieben wird und ich für das Bild eine neue Tasse Kaffee hätte aufbrühen müssen. Das ist mir abends zu viel, eine Tasse reicht.
Das dieser Bericht entstanden ist darf übrigens gerne als Indiz dafür gewertet werden, das mich diese Rasur begeistert hat.
Der Hobel wurde in der hier schon mehrfach gezeigten Kartonverpackung geliefert und lag direkt schön in der Hand als ich ihn dieser entnommen hatte. Eigentlich war der Plan das der Fatip sich "hinten einreiht" und erst nach seinen "Artgenossen" zum Einsatz kommt die schon vor ihm da waren. Eigentlich. Dieses Vorhaben konnte ich dann doch nicht umsetzen, da der Wunsch zu groß geworden war auszuprobieren wie "direkt" ein Fatip denn nun wirklich ist.
Nach der Vorbereitung auf die Rasur habe ich die Cella, die bei mir übrigens auch erstmals zum Einsatz kam, aufgeschäumt und eine Klinge in den Fatip eingelegt. Auch bei meinem ist es, wie schon öfter in diesem Strang beschrieben, notwendig die Klinge ein wenig zu justieren. Das stellt für mich aber kein Problem dar, man muss halt nur um die Notwendigkeit wissen. Dann konnte die Rasur beginnen und schon beim ersten Zug hat der Fatip mir deutlich zu erkennen gegeben, das er gewissenhaft geführt werden möchte. Nachdem ich mit dem ersten Durchgang ("mit dem Strich") fertig war ist dann spontan der Wunsch entstanden zu dieser Rasur ein paar Worte zu verlieren (da war die Tasse Kaffee schon nicht mehr voll). Beim zweiten Durchgang "gegen den Strich" hat sich dann erneut gezeigt, das meine Haut offenbar die Angewohnheit besitzt hin und wieder partiell kleine alpinartige Strukturen zu entwickeln die sich darin äußern, das "die Spitze gekappt wird". Eine "kleine Leckage" war, bis jetzt des öfteren und so auch hier, das Resultat. Nachdem ich auch diesen Durchgang beendet hatte war im Gegensatz zur Rasur mit milderen Hobeln dann deutlich weniger Nacharbeit zu leisten. Ein überaus positives Ergebnis, denn wie schon an anderer Stelle erwähnt wachsen meine Barthaare in mehr als in alle vier Himmelsrichtungen. Das überall gleichmäßige prickeln des Rasierwassers hat zum Schluß dann noch einmal unterstrichen das diese Rasur eine der direkteren Art war.
Mein Fazit zu meinem Fatip Rasierhobel nach der ersten Rasur ist folgendes: Er ist vergleichbar mit den Fiat-Traktoren die ich in meiner ersten Ausbildung als Landmaschinenmechaniker kennen gelernt habe. Die Technik ist gut und funktioniert einwandfrei, die Verarbeitung und die Beschichtung sind etwas verbesserungswürdig. Dabei bleibt anzumerken, das man Fatip Rasierhobel deutlich preisgünstiger erwerben kann als die Modelle vieler Marktbegleiter. Zur "Nachhaltigkeit" sei noch erwähnt, das mein Fatip dafür gesorgt hat das die ersten Bartstoppeln erst heute morgen ganz vorsichtig zu erkennen gegeben haben das sie "wieder das Licht der Welt" erblicken möchten. Ein solches Resultat haben bis jetzt nur meine einstellbaren Rasierhobel geliefert wenn ich ihnen "etwas Freiraum gewährt" habe.
Ich bereue den Kauf dieses Rasierhobels nicht und kann mir durchaus vorstellen, das irgendwann ein weiterer Fatip bei mir Einzug hält.