Forum der Rasur

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Ganz persönliche Kostenbetrachtung

Bavaria Blade

Writes More Here Than At Work
Ich wollte keinen anderen Thread "kapern", aber trotzdem eine Anregung geben. Vielleicht stellt der eine oder andere ähnliche Überlegungen an.

Heute habe ich meine Zeit als Nassrasierer etwas Revue passieren lassen. Dabei habe ich so überlegt, was ich schon alles probiert und gelassen habe. Natürlich auch die Kosten, die in letzter Zeit stark zugenommen haben, weil ich mir ein paar Luxusartikel gegönnt habe. Dann kam ich auf eine Frage:

Wie wäre es, wenn ich heute mit der Nassrasur beginnen würde?

Was würde mich welche Art und Weise (bis „Dienstzeitende“) kosten?

Also habe ich mein viel genutztes Excel ausgepackt und eine theoretische Betrachtung angestellt. Mit Aufstellung der tatsächlich angefallenen Kosten, habe ich erst gar nicht angefangen. Ich wollte keine Depression riskieren.
Für jede solcher Betrachtungen brauche ich Grundsätze, damit ich mich nicht verzettle.

Grundsätze meiner Betrachtung
Die Ausgangssituation: Ich besitze keine Nassrasur Ausrüstung, aber das Wissen, was ich alles brauchen würde. Bei einem künftigen „Rentenbudget“ gehe ich von guten Produkten ohne Luxus aus.
Es wurden daher keinerlei Testphasen und Probier-Ausrüstung berücksichtigt. Bei allen Werten liegt ausdrücklich nur mein Konsumverhalten zugrunde, das ich als ausreichend ansehe.
Allgemein: Statistisch gesehen, habe ich noch eine Lebenserwartung von 15 Jahren. Erschreckend genug, aber von irgendetwas muß ich ja ausgehen.
Ich habe jetzt nur die Anschaffung der Hardware gerechnet. Hierbei auch nur das Rasurgerät, mit notwendigem Wechsel- bzw. Pflegeaufwand betrachtet.
Dosenschaum und Rasierseife habe ich außen vorgelassen. Egal ob billigen Dosenschaum öfter kaufen, oder gute RC seltener, käme bei mir fast aufs Gleiche budget raus. Auch ein Pinsel fällt als Invest zu wenig ins Gewicht.

Bei den Systemies bin ich bei der Erstausstattung von einem kostenfreien Griff ausgegangen und Wechselklingen übers Internet.

Beim Hobel habe ich einen guten Standarthobel gewählt und die DE Klingen ebenfalls übers Internet.

Bei der Messer Rasur habe ich ein Rasiermesser mit 150,-€ zugrunde gelegt. Bei „Fremdschärfung“ 2x im Jahr, kommen pro Dienstleistung 20€ dazu. Daher auch ein Ausweichmesser, während der Versandaktion. Diese Betrachtung hinkt natürlich sehr, da das zweite Messer auch geschärft werden muß. So differenziert wollte ich meine Aufstellung aber nicht ausfeilen.

Bei „Eigenschärfung“ habe ich nur die Anschaffungskosten gerechnet, die bei mir für die Dinge angefallen sind, die ich wirklich nutze.

Daß Hobel oder Messer mehr kosten können bzw. manche auch tun, wollte ich nicht berücksichtigen. Es handelt sich also nur um eine statistische Spielerei, die ich aus Interesse und ein wenig Langeweile, gemacht habe. Trotzdem find ich das Ergebnis interessant, mal zu wissen.

Endergebnis Werte:
Systemie 720,-€
Hobel 123,-€
Messer (fremdgeschärft) 960,-€
Messer (eigengeschärft) 375,-€

Nassrasur 15 Jahre DIA.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Was legst du denn an Hardware für die Eigenschärfung zu Grunde um auf den Betrag von 380€ zu kommen?
 
Bei einem Rasurleben von ca. 70 Jahren (15-85) würden mir ca. 3500 Klingen reichen (50 pro Jahr).
Den Preis für die Klingen setze ich mal mit 10€/100 Stück an. Geht zwar auch günstiger, aber die Klinge soll ja auch ne Woche halten.
Macht 350€ für die Klingen plus den Hobelpreis. Für 25€ bekommt man schon einen guten Hobel.

Davon ausgehend, dass Hobel und Messerhardware (ich nehme mal den Preis von @Allgäuhobel) so lange halten, wäre hier Gleichstand.
Bei Nachkauf wäre die Messerei teurer.
 
@Nightdiver : Es geht günstiger, aber auch wesentlich teurer.
Messer 150 €
10K + 15K Stein 165 €
Lederriemen 60 €
Summe 375 €
Stimmt, es geht auch deutlich günstiger, denn dein Vergleich ist ein bisschen Äpfel mit Birnen vergleichen. Bei dem Hobel nimmst du einen Durchschnittswert an, beim Messer aber deine Käufe. Das wäre m.E. für das Messer auch ein einfacher Durchschnitt:

Ein Messer, 6/8, damit es ein bisschen länger hält und ein paar Schärfungen mehr mitmacht: 120€,
Amazon product ASIN B001B0M8NU
1k/4k Stein vom Japanmessershop: 50€, Grey Slate: 5€, Riemen: 40€

Sind zusammen 215€

Und teurer geht immer… ;)
 
Ich denke, du kannst die Seife/ Rasierschaum doch reinrechnen.
Bei mir zumindest war es so, dass ich erst mit der Hobelei wieder zur Seife zurückgekehrt bin.
Und die Dosenplörre ist ja nicht wirklich sparsam im Verbrauch, da kommt schon auch was zusammen.

Spannend und witzig finde ich den Ansatz auf alle Fälle.

Selbst bei angenommener Nutzungsadauer von nur 15 Jahren (möge es gerne länger sein!) lohnt sich selbst die vordergründig teure Messerei.

Vom ökologischen Aspekt mal ganz abgesehen.
Was da an Klingenmüll entsteht...
 
Es ist doch (fast) egal wie hoch oder niedrig man die jeweiligen einmaligen Anschaffungs- und Verbrauchskosten ansetzt.
Es zeigt, wohin die Reise geht
Ein System durchbricht über kurz oder lang immer die Kosten eines Hobels. Sogar wenn man einen Rex Ambassador und Mühle Klingen kauft.
 
Bei dem Hobel nimmst du einen Durchschnittswert an, beim Messer aber deine Käufe.
Den Hobel habe ich mit 35€ angesetzt und beim Messer 150€. Das wäre das, was ich als Invest rechnen würde.
Wie komme ich darauf?
Einen Mühle zwischen 30€ und 40 €
Ein DOVO fängt bei ca. 120€ an und ein Wacker liegt schon eher bei 200€

@Risky Da man ja nicht zwangsläufig Dosenschaum zum Systemie nutzen muß, habe ich es der Einfachheit halber ganz weggelassen. Zumal ich keine Erfahrung habe, wie lange man mit eine Dose Fertigschaum auskommt. Wenn die Ergiebigkeit gering ist, könnte das natürlich noch teurer werden, daß sogar das Fremdschärfen in Betracht kommt.
 
Vom ökologischen Aspekt mal ganz abgesehen.
Was da an Klingenmüll entsteht...
Von der Seite betrachtet, richtig irre. Die von Shavent haben die Müllmenge auf 4000 Tonnen pro Jahr beziffert. Und das ist Metall im Kunststoffverbund. Wenn man es also vom Preis- Leistungsverhältnis und dem ökologischen Blickwinkel betrachtet, kommt man kaum an der Hobelrasur vorbei. Denn erst nach ca. 75 Jahren ziehen meine ermittelten Hobelkosten mit Messer (eigene Schärfung) gleich.
Wobei in 75 Jahren ganz sicher das eine oder andere ersetzt werden muß. Das ist beim Messer dann gleich wieder gravierender.
 
Dovos gehen übrigens bei 70€ los… ;)
Ist doch føllich egal. Ihr Milchmädchen hier rechnet euch die Welt ja wie sie euch gefällt, widewidewitt…

Da liegen mindestens ein Dutzend Pinsel und Hobel rum, 10 kg Rasierseifen, die um die halbe Welt geflogen wurden, liegen im Keller, dazu kommt noch eine mittlere vierstellige Zahl an Klingen und dann wird hier ernsthaft von Ökologie, Nachhaltigkeit etc. rumphilosophiert.

Ja, nee, is klar…
 
@Elbe Ein wenig kommst Du mir vor wie der Polizist, der mit dem Knüppel an den Adventskalender klopft und "Aufmachen - Polizei" ruft.
Der hat das Konzept auch nicht verinnerlicht.
 
Dovos gehen übrigens bei 70€ los… ;)
Es soll ja günstig sein.
Da werfe ich mal einen Wochensatz Gold Dollar 66 ein.
Kosten unter 50€.
Dazu einen GBB als "Einstein" (oder ein anderer Stein der so zu nutzen ist) und einen einfachen Lederriemen (selbstgebaut für unter 20€)
 
Diese rein nüchterne Betrachtung hat schon ihre Berechtigung,denke ich.
Und es visualisiert sehr gut, dass Systemies eben kein Schnapper (und. Nebenbei gesagt auch kein Genuss) sind.

Aber den Aspekt, dass wir das hier als Hobby betrachten, lässt es unbeachtet. Das kann man eben schwer quantifizieren. Klingen, Pinsel, Messer, Hobel, Seife und Aftershave. Machst du es als Hobby hast du immer mehr als notwendig da. Was ja auch völlig ok ist.
Wenn man es als Welllnessritual betrachtet sind die Kosten auch nicht mehr so entscheidend.

Vkn daher danke dir für diese Modellrechnung.
 
Ich bin für mich von einer guten Qualität ausgegangen. Die kann günstig sein, in den meisten Fällen aber nicht.
Zu günstiges Werkzeug hat mich meist gereut.
Was stört dich da bei meiner Aufstellung?

Ein GD 66 kann ein vorzüglicher Rasierer sein, und mit der Meinung stehe ich nicht alleine da (gerne auch mal andere Foren beachten)
Ein GBB steht außer Frage und liefert sehr gute Schneiden ab.
Ein Lederriemen z.B. aus Leder von "gerberei Schachenmayr) stellt ebenfalls eine gute, und in diesem Fall auch günstige, Lösung dar.
Das ist mein "Hoflieferant" und die Qualität kann mit Sicherheit auch von anderen bestätigt werden.
Ich kann also mit unter 200€ alles abdecken und mich die nächsten Jahrzehnte gut rasieren.
 
Ich habe überhaupt nichts gegen Deine Aufstellung.
Ich kann also mit unter 200€ alles abdecken und mich die nächsten Jahrzehnte gut rasieren.
Das ist Klasse, dann hat mein Startbeitrag funktioniert. Einfach mal Gedanken über diese Kostenseite zu machen.

@Captain Future hat schon recht, es ist eine Modellrechnung.
Daß ich die Naßrasur als Hobby betreibe und dafür entsprechend Geld ausgebe, hat sich ja schon einige Male deutlich gezeigt. Trotzdem hat mich der andere Blickwinkel interessiert.
Um das ganze auf die Ausstattung zu diesen Kosten zu reduzieren, ist mir der Ritual- bzw. Wellness Faktor zu wichtig.
 
Über Kosten mag ich gar nicht nachdenken. Seit ich im August mit dem Messern angefangen habe, sind einige bei mir eingezogen. Angefangen hatte es mit einem Dovo, dann kam ein Aust, dann Arsa, Revisor, Böker 1901, Puma, Gold Dollar 66, ein englisches von 1860, was ich unbedingt haben musste und heute ist noch ein Asprey unterwegs. Und alles nur, weil ich von Nachaltigkeit überzeugt bin :lol Das hat mit Sucht und dieser wirklich fantastischen Selbsthilfegruppe nix zu tun… ich schwörrasierensmilieAuf jeden Fall hat es meinen Horizont erweitert: ich kenne jetzt Hersteller, die mir vor 3 Monaten völlig unbekannt waren. Und ich genieße dieses entschleunigende Ritual in hektischen Zeiten. Solange ich es mir leisten kann, werde ich dem Hobby auch frönen. Und die Messer, die schon über 160 Jahre auf dem Buckel haben, sind nachhaltiger und besser als jeder Elektrorasierer. Strom wird auch immer teurer…:rolleyes: So jetzt danke an alle, die bis hier gelesen haben und einen schönen Abend

:flucht1
 
Ich hatte sowas auch mal durchgerechnet. Also einmalige Anschaffungskosten für einen günstigen und guten Hobel (z.B. Gillette C. King oder Feather Popular etc.), einen günstigen Pinsel und die laufenden Kosten der täglichen (oder werktäglichen) Rasur. Also z.B. 1/6 Klingenpreis plus ein Gramm preisgünstige Rasierseife (oder alternativ zwei Gramm Rasiercreme) und einen Splash After Shave oder einen Klecks AS Balsam. Ich weiß nicht mehr wie das Ganze rechnerisch aussah aber wenn man wirklich möchte, kann die tägliche Rasur mit Hobel und Klinge verdammt kostengünstig und trotzdem komfortabel sein.
 
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